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Thema: Angriffszonen / Angriffspunkte in der Selbstverteidigung - Krav Maga

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  1. #1
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    Standard Angriffszonen / Angriffspunkte in der Selbstverteidigung - Krav Maga

    Hallo Leute,

    wie gefällt Euch der Artikel?
    Quelle: www.Krav-Maga-Team.de

    Angriffszonen / Angriffspunkte in der Selbstverteidigung - Krav Maga

    Zum Krav Maga passt die Bezeichnung Angriffspunkte nur bedingt, da es sich eher um Angriffszonen handelt. Es ist in einer realen Situation kaum möglich einen Punkt zu treffen der nicht viel größer ist als 2-3 cm².

    An sich gibt es, laut der meisten Literatur, min. 69 sinnvolle Angriffspunkte.

    Für die Selbstverteidigung, und natürlich auch für das Krav Maga, ist es sinnvoller die Anzahl der Angriffspunkte zu minimieren. Es ist einfach nicht möglich in einer Stresssituation 69 Punkte abzuwägen.

    Wir arbeiten mit 3 Ebenen (Kopf-/Halsbereich – Oberkörper - Unterkörper) mit insgesamt 15 Angriffszonen und 2 Tabuzonen.


    Unterschieden wird zwischen „mechanischer Schaden“ und „Schmerzpunkte“.


    Mechanischer Schaden = Der Angreifer ist durch das Einwirken auf dieser Region direkt in seiner Bewegung eingeschränkt, unabhängig von seinem persönlichem Schmerzempfinden oder seinem Zustand (z.B. Alkohol-, oder Drogeneinfluss usw.).

    Typisches Beispiel für einen mechanischen Schaden ist das Knie – egal ob es dem Angreifer nun weh tut oder nicht – wenn das Knie stark verletzt ist kann er nicht mehr laufen.


    Schmerzpunkte
    = Der Angreifer erleidet starke Schmerzen, wenn diese Bereiche angegriffen werden. Diese Bereiche sind aber mit Vorsicht zu genießen und sollten immer nur ein Teil einer größeren Aktion sein.

    Man kann nicht sagen wie andere Menschen auf Schmerz reagieren oder ob sie überhaupt Schmerz wie wir empfinden (z.B. wegen Alkohol- oder Drogeneinfluss usw.).

    Wobei bei manchen Schmerzpunkten durchaus auch größerer Schaden entstehen kann, Beispiel Rippen – innere Blutungen usw., welche aber direkt in der Verteidigungssituation nur kleine Vorteile bringen, da sich die Folgen erst nach einiger Zeit einstellen.



    Angriffsebene Hals / Kopf:

    • Augen = Schmerzpunkt und mechanischer Schaden (durch Sehbehinderung)
    • Ohren = Mechanischer Schaden
    • Gesicht = mehrere Schmerzpunkte
    • Kinn / Kiefer = Mechanischer Schaden – auch KO
    • Kehlkopf / Hals = Schmerzpunkt – kann auch zu Atembeeinträchtigung führen.



    Angriffsebene Oberkörper:

    • Schlüsselbein = Mechanischer Schaden
    • Ellbogen = Mechanischer Schaden
    • Finger = Mechanischer Schaden
    • Solarplexus / eigentlich Sternum Ende = Schmerzpunkt – kann auch zu Atembeeinträchtigung führen.
    • Kurze Rippe = Schmerzpunkt – kann auch zu Atembeeinträchtigung führen.
    • Nieren = Schmerzpunkt



    Angriffsebene Unterkörper:

    • Hüft / Becken = Mechanischer Schaden
    • Unterleib = Schmerzpunkt
    • Kniegelenk / Knie / Kniekehle = Mechanischer Schaden
    • Fußgelenkt / Fuß = Mechanischer Schaden



    Tabuzonen:

    • Hinterkopf
    • Wirbelsäule


    WICHTIG! Die Tabuzonen sollten nicht angegriffen werden – der Angreifer wird lebensgefährlich verletzt oder kann dauerhaften Schaden erleiden.

    Was außer moralischen Problemen, auch Racheakte seiner/ihrer Freunde oder Familie mit sich ziehen kann/wird.

    Solange es andere Möglichkeiten gibt – sollten die Tabuzonen nie angegriffen werden!



    Viele Grüße

    Heiko

  2. #2
    Pharao Gast

    Standard

    Und welche Angriffspunkte sollte man primär angreifen, um geringen Schaden zuzufügen und dennoch wirksam für den Verteidiger ist?

  3. #3
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    Zitat Zitat von Ununoctium Beitrag anzeigen
    Tabuzonen:

    • Hinterkopf
    • Wirbelsäule


    WICHTIG! Die Tabuzonen sollten nicht angegriffen werden – der Angreifer wird lebensgefährlich verletzt oder kann dauerhaften Schaden erleiden.
    Kannst Du erläutern warum der Hinterkopf generell nicht angegriffen werden sollte?

    Die Halswirbel leuchten mir ein. Der Hinterkopf nicht.

    Gruß
    John

  4. #4
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    Standard

    Zitat Zitat von F-factory Beitrag anzeigen
    Kannst Du erläutern warum der Hinterkopf generell nicht angegriffen werden sollte?
    Beim MMA sind Schläge auf den Hinterkopf verboten da durch eine Schädigung des Sehzentrums eine Erblindung hervorgerufen werden kann.

  5. #5
    Balthus Gast

    Standard

    also ich halte das deutlich einfacher:

    Primär:

    - Kopf
    - Genitalien
    - Knie

    Sekundär:
    wenn ich nicht an Primär rankomme, so Sachen wie Leber, Niere, Blase, Schlüsselbein...

    Art des Angriffs und genaues Ziel (Greifen, schlagen, stechen, ziehen, Treten schappend, stoßend, Faust, Finger, Handballen, Ellbogen, Knie) mache ich von der Situation abhängig, das was meine Eigensicherung nicht zu sehr vernachlässigt.

    Hinterkopf, Wirbelsäule (wobei ich hier eher Nacken sehe) sind für mich völlig legitime Ziele, speziell wenn der Angreifer bewaffnet war/ist, größer, Stärker und ich von ernsthaftem, bleibenden Schaden für mich oder einen meiner Schützlinge (Freundin, Kind, Eltern) ausgehen muss, was für mich einer einer "SV" Situation der Fall ist. (Hängt natürlich auch von der Situation ab, wenn ich Fliehen kann bevor ich jemandem die Eisenstange die ich ihm abgenommen habe über den Schädel ziehe, dann renne ich ...
    Geändert von Balthus (23-06-2015 um 13:27 Uhr)

  6. #6
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    Zitat Zitat von OliverT Beitrag anzeigen
    Beim MMA sind Schläge auf den Hinterkopf verboten da durch eine Schädigung des Sehzentrums eine Erblindung hervorgerufen werden kann.
    Natürlich. Aber im MMA dreschen die Kämpfer aus einer dominanten Position auch auf jemanden ein der sich einigelt, bis der Ringrichter abbricht. Ausserdem kämpfen in der Regel zwei Kontrahenten, die sich in Gewicht und (manchmal) Erfahrung auf einem Niveau bewegen.

    In der SV ist es anders. Wenn sich eine Möglichkeit ergibt, kann ein Schlag auf den Hinterkopf eine Fluchtmöglichkeit öffnen.
    Und dies vermittele ich auch so.
    In der SV reden wir selten von zwei ausgewogenen Wiedersachern.

    Gruß
    John

  7. #7
    Niffel Gast

    Standard

    Zitat Zitat von F-factory Beitrag anzeigen
    Kannst Du erläutern warum der Hinterkopf generell nicht angegriffen werden sollte?

    Die Halswirbel leuchten mir ein. Der Hinterkopf nicht.

    Gruß
    John
    Du hast im Hinterkopfbereich am Hirn die sogenannten Genaristreifen. Dort enden die Sehbahnen. Diese Streifen sind ca. 1 mm stark und 2-4 cm lang. Sie sind in der Hirnrinde bei frischen formalinfixierten Hirnen als heller Streifen in der Hirnrinde zu sehen. Übermäßige gewalteinwirkung kann zu kurzzeitigen bis dauerhaften Schäden führen. Unabhängig von der Gefahr den Occipitallappen zu schädigen.... Wie das in ner realen Situation mit lebensgefährlichen Ansätzen ist ist was anderes, da wär es für mich nen Hauptziel vor dem Halswirbel....ist aber ne frage der Erreichbarkeit
    Geändert von Niffel (23-06-2015 um 13:41 Uhr)

  8. #8
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    Ist halt die Frage, ob man dann cool genug ist, zu entscheiden, ob die Situation gerade sehr Lebensbedrohlich ist oder nur so ein bisschen gefährlich. Hinterher ist das leicht, aber mittendrin... Manche können es vielleicht, andere vielleicht nicht und sicher weiß man es erst danach.

    Da bin ich für das Prinzip, sich möglichst viel Zeug anzugewöhnen, dass man in vielen unterschiedlichen Situationen benutzen kann, vom Sparring bis zur Todesgefahr.

    Aber wie man sieht, kann man in beide Richtungen argumentieren. Es geht um Wahrscheinlichkeiten, kein absolutes Falsch oder Richtig.
    Geändert von Pyriander (23-06-2015 um 16:01 Uhr)

  9. #9
    Tiju Gast

    Standard

    Ich finde die Liste im Eingangspost etwas zweifelhaft. Grundsätzlich kann jeder Schlag zu schweren Folgen für den Gegner führen, im Zweifel durch seinen Fall und mögliche tödliche Schädelverletzungen. Das geht sehr schnell.

    Den Halsbereich und den Kehlkopf als Schmerzpunkt aufzuführen, halte ich für fahrlässig. Schläge hierher können relativ leicht erhebliche, auch lebensbedrohliche Verletzungen, nach sich ziehen.

    Ich frage mich, was so eine komplizierte Liste soll. Ich kann mir so zwei bis drei Techniken mit Mühe merken, aber nicht so viele Punkte. Mir fehlt auch der Situationsbezug. Geht es um eine Rangelei in einer Bar? Einen Überfall von mehreren in der U-Bahn? Eine Konfrontation mit gewaltbereiten Einbrechern? Ich mache meine Reaktion davon abhängig.

    Für mich bedeutet SV nicht das Prügeln, zu dessen Eskalation man selbst beigetragen hat und wo man vielleicht Rücksicht nehmen sollte. SV ist zunächst Konfliktvermeidung. Kommt es trotzdem zur körperlichen Auseinandersetzung, dann ist das ein schlimmer Ausnahmefall. Bis ich Schläge gegen den Kopf und Hals für angemessen halte, müssen alle Deeskalations-, Vermeidungs- und Fluchtversuche fehlgeschlagen sein und es um eine lebensbedrohliche Situation gehen. Ich akzeptiere dann keine Tabuzonen. Falls man so stümperhaft war und keine Waffen parat hat, sollte man das treffen, was man treffen kann und wo die sofortige Wirkung am ehesten einsetzt. Wenn das der Hinterkopf ist, dann eben der Hinterkopf.

  10. #10
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    Standard

    Was bringt diese Aufschlüsselung?

    Ich schlage oder trete auf ein Ziel, dass sich anbietet. Mir egal was da genau getroffen wurde.

  11. #11
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    Zitat Zitat von Ununoctium Beitrag anzeigen
    WICHTIG! Die Tabuzonen sollten nicht angegriffen werden – der Angreifer wird lebensgefährlich verletzt oder kann dauerhaften Schaden erleiden.

    Was außer moralischen Problemen, auch Racheakte seiner/ihrer Freunde oder Familie mit sich ziehen kann/wird.
    wenn das als begründung herangezogen werden soll, kann man es mit dem selbstverteidigen gleich lassen...
    "If one of you can punch a hole through a shoji with just your ejaculation, then you'll be a real martial artist!" Morihei Ueshiba

  12. #12
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    Zitat Zitat von Mr.Fister Beitrag anzeigen
    wenn das als begründung herangezogen werden soll, kann man es mit dem selbstverteidigen gleich lassen...
    Und jetzt weißt du warum ich schon über 20 Leute auf der Ignorierliste habe ...



    Edit
    Geändert von Willi von der Heide (23-06-2015 um 22:00 Uhr) Grund: Beitrag geändert wg. OT !

  13. #13
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    @ willi von der heide:

    ja, ich hab in der tat in der ig mal was zu poe geschrieben, u.a., dass er besagte augenrausrupfnummer angeblich insgesamt (mindestens) 3x im zivilleben praktiziert haben soll, einmal davon wurde er mit vorgehaltener waffe überfallen.
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  14. #14
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    Zitat Zitat von Pharao Beitrag anzeigen
    Und welche Angriffspunkte sollte man primär angreifen, um geringen Schaden zuzufügen und dennoch wirksam für den Verteidiger ist?
    Alle Punkte erfüllen diese Voraussetzungen.
    Grundsätzlich entscheidet die Situation, welche Angriffszone Sinn macht und mit welcher Art von Angriff verteidigt wird.
    Dazu hat jeder meist 2-4 Zonen die er/sie persönlich bevorzugt, aufgrund der eigenen körperlichen Voraussetzungen und persönlichen Vorlieben.

    Zitat Zitat von F-factory Beitrag anzeigen
    Kannst Du erläutern warum der Hinterkopf generell nicht angegriffen werden sollte?
    Generell ist nun nicht ganz das richtige Wort.

    Zitat Zitat von Ununoctium Beitrag anzeigen
    Solange es andere Möglichkeiten gibt – sollten die Tabuzonen nie angegriffen werden!
    Bei Hinterkopf geht es mir auch mehr um den Bereich zwischen HWS und Schädel bzw. unterer Schädel (Nacken).
    Warum, weil man jemand in der Region sehr dauerhaft oder endgültig verletzen kann.
    Und selbst wenn man den oberen Bereich des Hinterkopfs als Ziel hat, kann man sehr schnell doch an der HWS sein.

    Zitat Zitat von Mr.Fister Beitrag anzeigen
    wenn das als begründung herangezogen werden soll, kann man es mit dem selbstverteidigen gleich lassen...
    Das ist Ansichtssache.
    Aber es ist meistens einfach unnötig die Tabuzonen Bereiche anzugreifen, da 99% aller Situationen gleich gut/oder schlecht gelöst werden können ohne diese Bereiche anzugreifen.

    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    bei oberkörper vermisse ich die leber als KO-punkt (wenn niere schon aufgeführt ist).
    Es geht zum einen darum eben nicht alle Punkte aufzuzählen und zum anderen ein Punkt dabei zu haben der auch von Hinten Sinn macht und da sind die Nieren für mich sinnvoller – da diese einfach auf beiden Seiten sind

    Zitat Zitat von F-factory Beitrag anzeigen
    In der SV ist es anders. Wenn sich eine Möglichkeit ergibt, kann ein Schlag auf den Hinterkopf eine Fluchtmöglichkeit öffnen.
    Wie oben schon geschrieben, wenn man in einer Position ist um den Hinterkopf zu erreichen, hat man meist noch jede Menge anderer Möglichkeiten. Und wenn aus irgendeinem Grund das nicht so ist – spricht auch nichts (wie auch beschrieben) gegen die Ziele der Tabuzone.

    Was spricht den Deiner Meinung nach für den Hinterkopf? Und in welchen Situationen wäre das für Dich das einzige sinnvolle Ziel?

    Zitat Zitat von Pyriander Beitrag anzeigen
    Da bin ich für das Prinzip, sich möglichst viel Zeug anzugewöhnen, dass man in vielen unterschiedlichen Situationen benutzen kann, vom Sparring bis zur Todesgefahr.
    Das sehe ich 100% genauso und wie man trainiert, wird man auch kämpfen / sich verteidigen.
    Nur gibt es eben auch ausreichend Möglichkeiten sich sinnvoll zu verteidigen ohne die Bereiche der Tabuzone mit einzubeziehen.

    Zitat Zitat von Tiju Beitrag anzeigen
    Ich finde die Liste im Eingangspost etwas zweifelhaft. Grundsätzlich kann jeder Schlag zu schweren Folgen für den Gegner führen, im Zweifel durch seinen Fall und mögliche tödliche Schädelverletzungen. Das geht sehr schnell.
    Es ist schon ein erheblicher Unterschied ob der Angriff direkt und sehr sicher zu einer schweren Verletzung führen kann oder ob es durch dumme Umstände dazu kommt. Es kann auch jemand wegen einer Ohrfeige – durch dumme Umstände (Fall usw.) tödlich verletzt werden.

    Zitat Zitat von Tiju Beitrag anzeigen
    Den Halsbereich und den Kehlkopf als Schmerzpunkt aufzuführen, halte ich für fahrlässig. Schläge hierher können relativ leicht erhebliche, auch lebensbedrohliche Verletzungen, nach sich ziehen.
    Wie z.B.?

    Zitat Zitat von Tiju Beitrag anzeigen
    Ich frage mich, was so eine komplizierte Liste soll. Ich kann mir so zwei bis drei Techniken mit Mühe merken, aber nicht so viele Punkte. Mir fehlt auch der Situationsbezug. Geht es um eine Rangelei in einer Bar? Einen Überfall von mehreren in der U-Bahn? Eine Konfrontation mit gewaltbereiten Einbrechern? Ich mache meine Reaktion davon abhängig.

    Für mich bedeutet SV nicht das Prügeln, zu dessen Eskalation man selbst beigetragen hat und wo man vielleicht Rücksicht nehmen sollte. SV ist zunächst Konfliktvermeidung. Kommt es trotzdem zur körperlichen Auseinandersetzung, dann ist das ein schlimmer Ausnahmefall. Bis ich Schläge gegen den Kopf und Hals für angemessen halte, müssen alle Deeskalations-, Vermeidungs- und Fluchtversuche fehlgeschlagen sein und es um eine lebensbedrohliche Situation gehen. Ich akzeptiere dann keine Tabuzonen. Falls man so stümperhaft war und keine Waffen parat hat, sollte man das treffen, was man treffen kann und wo die sofortige Wirkung am ehesten einsetzt. Wenn das der Hinterkopf ist, dann eben der Hinterkopf.
    Das Deeskalation und Gewaltvermeidung an 1. Stelle stehen – steht hier nicht zur Diskussion und auch außer Frage. Nur ist nicht jede Situation wo Deeskalation usw. nicht möglich war gleich ein Angriff auf das Leben! Du siehst das schon sehr extrem SW.

    Grundsätzlich ist die Liste nur eine Grundlage für Mögliche Aktionen. Dieses müssen nicht immer Schläge sein.

    Und wie schon beschrieben, bin ich eh ein Freund von Aktionen welche funktionieren egal welche Intension der Angreifer hat. Das spart viel Zeit drüber nachzudenken was der den jetzt wohl wollte

    Zitat Zitat von Antikörper Beitrag anzeigen
    Was bringt diese Aufschlüsselung?

    Ich schlage oder trete auf ein Ziel, dass sich anbietet. Mir egal was da genau getroffen wurde.
    Dem kann ich bis zu einem gewissen Grad viel abgewinnen – wie ich schon geschrieben habe – bin ich auch der Meinung dass die Situation bestimmt was man für Aktionen macht. Aber einen kleinen Grundplan zu haben schadet dennoch selten.

    Die Liste sollte nicht überbewertet werden – dennoch ist es sinnvoll für das Training – wenn man weiß was man trainiert und welche Bereiche man Angreifen kann – mit welcher Wirkung.
    In einer Situation sollte man dann aber, durch das Training, frei arbeiten können.


    Hoffe ich bin auf alles eingegangen?

    Viele Grüße

    Heiko
    Geändert von Ununoctium (23-06-2015 um 21:03 Uhr)

  15. #15
    Lars´n Roll Gast

    Standard

    Hier klingt ne SV-Situation doch ziemlich kontrollierbar. *Kann* sie sein, aber für sowas würde nicht trainieren. Meine Trainingsprämisse wäre, dass die Kacke am Dampfen ist, und da schlage ich semi-instinktiv da hin, wo ich hinkomme.

    Abgesehen müsste man, wenn man um die Gesundheit des Angreifers besorgt ist, vor allem eines vermeiden: Schläge zum Kopf. Kopftreffer, KO, Sturz. Davon sterben die allerallermeisten Leute in Schlägereien, mal mit Ausnahme von jenen, die am Boden liegend zusammengetreten werden. Nicht von Kehlkopfschlägen oder Ellenbogenschlägen auf die HSW.
    Konsequenterweise müsste man also das wohl effektivste Tool neben dem Choke und evtl. noch dem Leberhaken (der mir jetzt eh nicht wie ne Technik erscheint, die viele SVler gut draufhaben) zur Beendigung einer Konfrontation streichen.

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