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Thema: Was sind "Die BJJ-Konzepte"?

  1. #1
    JoHatsu Gast

    Standard Was sind "Die BJJ-Konzepte"?

    Die Fortgeschrittenen und Trainer sind gefragt. Was sind für euch die Konzepte (Unterrichtskonzepte, Kampf-Strategien...), die BJJ von anderen GrapplingStilen unterscheiden, wo es um Aufgabegriffe geht - zum Beispiel Luta Livre, Combat Submission Wrestling, Sambo, Judo...?

  2. #2
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    Zentrale Position des BJJ ist die Guard. Das ist sie in der Form weder im Luta Livre noch im CACC oder Sambo so präsent. In keinem anderen Sport gibt es so viele und detaillierte Techniken in diesen Positionen.
    BJJ beginnt mit einfachen closed Guard Techniken. Submissions, Sweep in die Mount, Gaurd öffnen und passieren. So unterrichte ich BJJ für Anfänger.
    Grapple&Strike
    BJJ//MuayThai//MMA//Boxen//Ringen

  3. #3
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    • Der Sieg aus der Rückenlage, sprich der Guard ist schon ein zentraler Unterschied zu den meisten anderen Grappling Stilen. Wobei ich da das moderne Luta Livre schon recht nah beim BJJ sehe.

    • Ein weiterer Unterschied der wohl das BJJ wirklich am deutlichsten am Boden von anderen Stilen unterscheidet ist die "Position First" Mentalität. Man holt sich nicht schnell mal einen Submission, sondern arbeitet sich schrittweise in eine immer bessere Position, bis man den Submission ansetzen kann.

    • Aus der Oberlage hast du im BJJ halt auch viele Würgegriffe die im Sambo, Ringen oder Judo nicht erlaubt und vielleicht deshalb auch nicht mehr bekannt sind. Im Luta Livre ist das weniger der Fall, da sollten fast die gleichen Submissions vorhanden sein, allerdings hat BJJ natürlich seine Gi-Chokes, etc. die man sonst kaum mehr praktiziert.

    • Im Ringen und Judo will man den Schultersieg vermeiden, im BJJ will man eher den Submission vermeiden, man dreht sich also weniger auf den Bauch und akzeptiert auch mal ne Side Mount oder Scarf Hold Position, solange man nicht getappt wird. Die Verteidigung vor Submissions hat einen höheren Stellenwert als die Verteidigung von einem Schultersieg.

    • Durch die hohe Spezialisierung der Guard, wurde natürlich auch das Passieren der Guard auf einen extrem hohen Level gebracht, der wahrscheinlich so recht selten in den Grappling Stilen zu finden ist. Da Leglocks in den modernen Regeln oft verboten sind, wird das Guard Passing noch wichtiger auch wenn dadurch leider langfristig die Legloks verloren gehen.

    • In den meisten BJJ Stilen nimmt man sich das, was der Gegner einem gibt und man zwingt ihm nicht den eigenen Willen auf, wie z.B. in den ringerischen Stilen wo mehr mit eigener Kraft gearbeitet wird. Allerdings sind da nicht alle BJJ Stile gleich.

  4. #4
    Flibb Gast

    Standard

    Das fließen von Technik zu Technik fehlt noch. Bei anderen Stilen wird eher die erste durchgebolzt.

  5. #5
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Björn Friedrich Beitrag anzeigen
    • Der Sieg aus der Rückenlage, sprich der Guard ist schon ein zentraler Unterschied zu den meisten anderen Grappling Stilen. Wobei ich da das moderne Luta Livre schon recht nah beim BJJ sehe.

    • Ein weiterer Unterschied der wohl das BJJ wirklich am deutlichsten am Boden von anderen Stilen unterscheidet ist die "Position First" Mentalität. Man holt sich nicht schnell mal einen Submission, sondern arbeitet sich schrittweise in eine immer bessere Position, bis man den Submission ansetzen kann.

    • Aus der Oberlage hast du im BJJ halt auch viele Würgegriffe die im Sambo, Ringen oder Judo nicht erlaubt und vielleicht deshalb auch nicht mehr bekannt sind. Im Luta Livre ist das weniger der Fall, da sollten fast die gleichen Submissions vorhanden sein, allerdings hat BJJ natürlich seine Gi-Chokes, etc. die man sonst kaum mehr praktiziert.

    • Im Ringen und Judo will man den Schultersieg vermeiden, im BJJ will man eher den Submission vermeiden, man dreht sich also weniger auf den Bauch und akzeptiert auch mal ne Side Mount oder Scarf Hold Position, solange man nicht getappt wird. Die Verteidigung vor Submissions hat einen höheren Stellenwert als die Verteidigung von einem Schultersieg.

    • Durch die hohe Spezialisierung der Guard, wurde natürlich auch das Passieren der Guard auf einen extrem hohen Level gebracht, der wahrscheinlich so recht selten in den Grappling Stilen zu finden ist. Da Leglocks in den modernen Regeln oft verboten sind, wird das Guard Passing noch wichtiger auch wenn dadurch leider langfristig die Legloks verloren gehen.

    • In den meisten BJJ Stilen nimmt man sich das, was der Gegner einem gibt und man zwingt ihm nicht den eigenen Willen auf, wie z.B. in den ringerischen Stilen wo mehr mit eigener Kraft gearbeitet wird. Allerdings sind da nicht alle BJJ Stile gleich.
    sehr schöne zusammenfassung.
    auf den punkt!

  6. #6
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    Ich finde Björns Aufzählung auch sehr gut. Ich weiß nicht, ob sich das in der Zwischenzeit mehr vermischt hat, aber einige "kleinere" Konzepte wie Hüfteinsatz, Posture, Pressure, Kernmuskulatur vs. Extremitätenmuskulatur usw. habe ich auch erst richtig im BJJ und teilweise insbesondere im Gi (weil es z.B. kaum bei No Gi vorkommt) erklärt bekommen und gelernt.
    Frank Burczynski

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  7. #7
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    Zitat Zitat von jkdberlin Beitrag anzeigen
    ......habe ich auch erst richtig im BJJ und teilweise insbesondere im Gi (weil es z.B. kaum bei No Gi vorkommt) erklärt bekommen und gelernt.
    hmm erzahl das mal marcello garcia, bei ihm sind die basis techniken in beiden disziplinen NoGi/Gi anwendbar. es liegt also eher am ausbildungskonzept des lehrers und der trainingshäufigkeit der beiden Bjj diszilpinen. - vielleicht auch wertschätzung der beiden disziplinen.
    Geändert von marq (08-07-2015 um 15:20 Uhr)

  8. #8
    Flibb Gast

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    Mg ist ein sehr schlechtes, wenn nicht gar widerlegendes Bsp da er von Gi zu Nogi "gewechselt" ist aber immer darauf bestand das man mehr im Kimono trainieren muss.

  9. #9
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    Also wenns um die kleinen Feinheiten des BJJ geht, konkrete Bewegungsprinzipien, dann sind das meine Favoriten:


  10. #10
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    Zitat Zitat von Flibb Beitrag anzeigen
    Mg ist ein sehr schlechtes, wenn nicht gar widerlegendes Bsp da er von Gi zu Nogi "gewechselt" ist aber immer darauf bestand das man mehr im Kimono trainieren muss.
    er betont immer in den neuen Interwievs, dass in seiner akademie in NY immer beides ausgewogen traininert wird.

  11. #11
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    Zitat Zitat von marq Beitrag anzeigen
    hmm erzahl das mal marcello garcia, bei ihm sind die basis techniken in beiden disziplinen NoGi/Gi anwendbar. es liegt also eher am ausbildungskonzept des lehrers und der trainingshäufigkeit der beiden Bjj diszilpinen. - vielleicht auch wertschätzung der beiden disziplinen.
    Verstehe deinen Einwurf nicht. Ich habe viele besondere kleine Details erst im Gi gelernt, die ich dann auch im BJJ No Gi umsetzen konnte. Dabei geht es nicht um Techniken! Die Basis Techniken sind im BJJ gleich, egal ob Gi oder No Gi. hat auch nie jemand etwas anderes behauptet. Es geht um Details. Konzepte, Prinzipien, Positionen. Einige passen, andere nicht. So geht es ganz sicher auch Marcello Garcia. Auch er wird wenig bis gar keinen Spiderguard im No Gi spielen, es gibt aber recht interessante Konzepte guter Körperstruktur und Körperarbeit, die man insbesondere in dieser Guard präsentieren kann undd ann auch aufa nderen, No Gi Dinge, übertragen kann. Die Position ist dabei nur das Hilfsmittel.
    Aber und genau diese Konzepte habe ich nur im BJJ kennengelernt, nirgends woanders. D.h. nicht, dass sie nicht auch da sind, sie werden entweder nicht formuliert oder nicht offensichtlich unterrichtet.
    Liegt vielleicht auch an meinem Lerntypus, ich gehöre zu den Menschen, die Dinge aufgezeigt bekommen müssen und ich muss Dinge formulieren um zu überprüfen ob ich sie verstanden habe.
    Gi und No GI haben eine große gemeinsame Schnittmenge. Und eine ganze Menga von Dingen, die nur entweder oder erfolgreich funktionieren. Das besieht sich auf verschiedene Bereiche, sei es Technik, Position, Postura oder Attribute. Manche Dinge haben einen synergistischen Effekt, andere weniger. Und selbst im BJJ gibt es da unterschiedliche Vorstellungen.
    Um nochmal zu Marcelo Alonso zurück zu kommen: sein Kata Gatame ist strukturell und positionell komplett anders als meiner. Seiner ist Choke und Genickhebel zu 50/50. Meiner ist nur Choke. Auf die Frage, was er macht, wenn jemand den Chokeanteil seiner Ausführung lange genug verhindert und den Genickhebelanteil versucht mit Kraft zu kontern setze er sein Knie um und sagte: "then I break your rips". So etwas würde bei mir in meiner Ausführung nicht vorkommen. Für mich sind das zwei in allen Bereichen relativ unterschiedliche Ausführungen einer Technik. Persönliche Präferenz? Anderes Konzept? Beide Ausführungen funktionieren Gi, No G und MMA. "Seine" Ausführung kommt von Carlson Gracie, meine von 2 Trainern aus dem BTT (also im Grunde genommen aus der gleichen Lineage). Meine bevorzugte Endpostura habe ich aus dem Luta Livre, aber eben auch bei den beiden BJJ Lehrern erfahren.
    Ich denke tatsächlich, dass da dann noch eine ganze Menge persönlicher Vorlieben und die Betonung und Auswahl bestimmter Konzepte mit dazu kommt. Ich kann meine Ausführung auch noch im Alter von 60 oder 70 Jahren machen, ob ich in dem Alter noch genug Kraft und Beweglichkeit für die andere habe weiß ich jetzt nicht.
    Frank Burczynski

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  12. #12
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    Ich trainiere eigentlich immer im Gi gegen Leute die zu 70-80% keinen Gi tragen. So macht es das Ganze für mich schwieriger, ich kann gegriffen werden, muss mich aber selber eher auf die Griffe ohne fokussieren. Roy Harris hat mal gesagt, er zeigt No-Gi Griffe zuerst, weil die auch immer mit dem Gi funktionieren, umgekehrt ist das nicht der Fall.

    Ich verstehe aber warum Leute mit dem Gi trainieren, er lehrt gerade Anfängern sich anständig zu befreien und sich nicht auf kurze Hosen, Muskelshirt und verschwitzte Oberarme zu verlassen.:-)

    EIn Grund, warum z.B. in unserer Schule nur Gi Hosen erlaubt sind. Wer seine Guard mit langen Hosen verteidigen kann, der kann es auch in kurzen;-)

  13. #13
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    Zitat Zitat von Björn Friedrich Beitrag anzeigen
    Ich trainiere eigentlich immer im Gi gegen Leute die zu 70-80% keinen Gi tragen. So macht es das Ganze für mich schwieriger, ich kann gegriffen werden, muss mich aber selber eher auf die Griffe ohne fokussieren. Roy Harris hat mal gesagt, er zeigt No-Gi Griffe zuerst, weil die auch immer mit dem Gi funktionieren, umgekehrt ist das nicht der Fall.

    Ich verstehe aber warum Leute mit dem Gi trainieren, er lehrt gerade Anfängern sich anständig zu befreien und sich nicht auf kurze Hosen, Muskelshirt und verschwitzte Oberarme zu verlassen.:-)

    EIn Grund, warum z.B. in unserer Schule nur Gi Hosen erlaubt sind. Wer seine Guard mit langen Hosen verteidigen kann, der kann es auch in kurzen;-)
    Ihr trainert aber zu 95% ohne Gi richtig?

  14. #14
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    Ich unterrichte ohne Gi und die Leute rollen zumeist ohne Gi. Gi Hose ist aber Pflicht, aber kein Oberteil.

    Es gibt aber auch auch Leute, die genau wie ich, es sich einfach schwerer machen wollen und dann ab und zu mt Gi rollen. Ich versuche aber eben Gi-spezfische Techniken mehr oder weniger zu vermeiden, weil ich lieber direkt mit dem Körper arbeite....

  15. #15
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    Was bedeutet in den Grundsätzen auf dem Plakat "den Widerstand in sich aufgeben"?
    Wer nicht kotzt, ist nicht am Limit

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