Klingt für mich als wäre er leicht verbittert darüber das BJJ nicht mehr das non plus ultra im MMA ist.
Ich kann da nur aus eigener Erfahrung sprechen. Ich bin lange genug dabei und uns hat BJJ und MMA oder wie es damals hies Vale Tudo ziemlich früh hier in Deutschland begeistert. Damals hatte ich kein Problem das der Begriff Vale Tudo oder später MMA im Zusammenhang mit BJJ auf meiner Website stand.
Heute achte ich sehr genau das dieser Begriff unter keinen Umständen auf meiner Website erscheint......
Vielleicht hat sich die Welt geändert oder ich bin einfach älter geworden.;-)
So sehr ich auch Respekt vor seinen Leistungen habe und es absolut in Ordnung finde, wenn er sich nur dem BJJ widmet, so soll er doch bitte nicht das technische Vermögen der MMA-Kämpfer herunterreden.
Es stimmt zwar, dass MMA mehr fragwürdiges Publikum anzieht als BJJ, dahingehend zu pauschalisieren, dass das gesamte Publikum und auch die Kämpfer zu dieser Kategorie gehören würden, finde ich jedoch wirklich nicht okay.
Ich persönlich würde von mir nicht sagen, dass ich Barbarei mögen würde, genau so wenig von vielen anderen MMA-Anhängern.
Und gerade die Gracies, die sich als Vertreter der Kunst und Philosophie im BJJ sehen, naja...wisst Ihr selber.
Natürlich dürfen zur Überzeugung der Leser auch etwas Sentimentales (Father and Son) und natürlich das gute, alte Gladiatorenargument nicht fehlen.
Dem schließe ich mich an. Und mal als präsentes Beispiel in Deutschland: Zieht der hiesige Bundesliga-Fußball nicht auch einiges an sehr fragwürdigem Publikum an?
Ich weiß nicht, ich bekomme bei so einer Aussage Bauschmerzen. Sicherlich werden Leute auf MMA Veranstaltungen angezogen, denen Kampfsport gefällt. Sonst wäre die Hallen leer und keine VA würde sich lohnen. Dass das Menschen mit höherem Aggressionspotential sein können, das ist dabei vollkommen richtig; jedoch gibt es sie aber überall (Stichwort hier z.B. "Hooligans" im besagten Fußball).
Gleichzeitig kann ich Björn auch irgendwo verstehen. Gerade wenn auf der Homepage "MMA" o.Ä. steht, treffen in diesen Gyms auch viele Neulinge ein, die lernen wollen, wie man sich auf der Straße oder in der Disko prügelt (alles selbst schon gesehen). Verhindern kann man das generell nicht. Das ist ein Problem, dass bereits viele Boxclubs und Co vor Jahren schon hatten.
Dass diese Einstellung besagter Neuankömmlinge nicht mit dem technischen, strategischen BJJ vereinbar ist, ist offensichtlich. Daher ist es wohl mehr Selbstschutz für das Gym, als wirklich ein Vorurteil. Denn wenn besagte Leute ins Gym strömen, könnte es nahe liegen, dass die Schüler des eigenen Gyms das Weite suchen und man sich so das Geschäft zerstört.
Genau das ist es doch. Ich kann Björn auch verstehen, im letzten Gym, in dem ich trainiert habe, hat man auch wirklich reihenweise Vertreter des Vollassi Klischees getroffen.
Dort wo ich jetzt trainiere steht alles unter dem Label Luta Livre und dementsprechend ist die Klientel sehr angenehm, weswegen nicht weniger hart trainiert wird, eher sogar viel besser, nichtsdestotrotz halte ich Ricksons Veralgemeinerungen für unangemessen.
Ja, MMA = schlimmste Barbarei... schlimmer ist eigentlich nur, auf eine Beleidigung am Strand zu reagieren, indem man eine Schlägerei anfängt... Moment...
1. Zieht MMA teilweise "die Falschen Leute" an?
---> Ja auf jeden Fall, genauso Boxen, Kickboxen und Thaiboxen. Liegt daran das VK eben als männlicht & effektiv gilt und einige sich besser Prügeln können möchten. Imho ist aber nicht der Sport daran Schuld, sondern das Bedürfniss bzw die Nachfrage der Menschen. Früher ist solches Klientel wahrscheinlich zum Karate oder Ing-Ung gepilgert
2. Schlechtes Beispiel für die Jugend?
---> Ich sehe nicht wo vernünftige Profisportler schlechte Vorbilder sind. Sicherlich besser als irgendwelche Rockmusiker oder Rapper die nur von Rausch zu Rausch leben. Klar gibts auch Leute die im Leben Mist bauen wie Jon Jones oder Tyson, aber die gibts auch im BJJ (gerade die Gracies haben da Paradebeispiele in ihrem Clan)
3. Ist Rickson wahrscheinlich nur verbittert und widerspricht er sich selber?
---> Sehe ich definitiv so. Früher war ALLES erlaubt und es gab so "anspruchsvolle Techniken" wie z.B. Soccerkicks, Stompkicks und Schläge in den Genitalbereich und das Ganze auch noch Bareknuckel so das viel schneller Cuts entstehen und noch viel mehr Blut spritzt.
Das Ganze ist unter den modernen Unified Rules 10x sportlicher als noch zu seiner aktiven Zeit (siehe z.B. Gordeau vs. Nakai)
MMA ist mittlerweile halt deutlich mehr Buisness als früher und das Sportliche rückt manchmal beim ganzen Marketing etwas in den Hintergrund aber es als moralisch verwerflicher anzusehen als die alten Vale Tudo-Zeiten ist Unsinn.
Für mich ist es einfach so, das ich nei andere Zielgruppe habe, als die typischen MMA Leute. Wir suchen keine Kämpfer, sondern Menschen die Freude an Kampfkunst haben und miteinander trainieren. Das ist so mein Beweggrund.
Ich würde sagen, Rickson hat recht und unrecht....
Gerade der UFC ist heute eine extreme Marketingmaschine. Es geht darum wer die Fans im und ausserhalb des Rings am besten unterhalt und nicht unbedingt darum, wer der beste Fighter ist.
Im Vergleich zu Pride, wo noch die japanische Bushido Geschichte und der Respekt des PUblikums da war, kommt es schon manchmal wie ein Zirkus rüber.
Auf der anderen Seite sind die MMA Kämpfer heute, zumindest was das Mischen der Disziplinen betrifft und auch das Conditioning, weiter als vor 20 Jahren. Wobei da auch Stoff ne große Rolle spielt.
Dem gegenüber steht aber auch Ricksons Erfahrung, der einfach wirklich viele krasse Street Fights komplett ohne Regeln, nur für die Ehre (oder das Ego;-) gemacht hat. Der Kerl ist manchmal per Telefon aus dem Bett von irgendeinem Mädel geholt worden und in Shorts und mit Fahrrad irgendwo hingefahren, um einen Herausforderer platt zu machen. Klar war der wahrscheinlich nicht vom heutigen Kaliber, aber das Mindset um so abzugehen, ist einfach ne krasse Nummer und nicht jeder der heutigen Leute hätte das so drauf.
Und ich bin mir auch sicher, gebe es heute andere Regeln, wären viele (nicht alle) Kämpfe langweiliger und würden anders verlaufen, aber das will halt heute niemand anschauen.
Für mich war die goldene Zeit des MMA, die Pride Zeiten, danach hab ich das Interesse verloren.....
Ja. Auf der einen Seite reden sie immer viel von Hespect, auf der anderen Seite werden sie ihren eigenen Standards doch selten gerecht.
Es bedarf doch einiger geistiger Verrenkungen, als jemand der vor einem grölenden Publikum in Brasilien Vale Tudo gekämpft hat, das heutige MMA mit Gladiatorenkämpfen zu vergleichen.
Gut der Kampf am Strand hatte nix mit Beleidigungen zu tun, der war geplant und hatte ne Vorgeschichte. Das war Hugo Duarte und das war die Luta Livre vs. BJJ Geschichte aus den 80ern und 90ern
Das UFC-Publikum ist doch noch gesittet wenn ich da an ein gewisses Event in Brasilien denke (wer Renzo Gracie Legacy gesehen hat weiß was ich meine).
Die guten alten Tage halte...
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