Das Problem bei famosen "Short power"-Aktionen ist halt, das ist nichts "mystisches", sondern schlicht ein Powerpunch mit grosser Kraft. Ausgeführt mit irgendwas, Fuss, Ellbogen, Faust, Schulter, Kopf, was auch immer. Das ganze PH-Gedöns ist die Vorbereitung um jemanden in eine Position zu bugsieren dass man voll reinknallen kann und derjenige nicht mehr ausweichen, das wird weder jemand gross "zeigen", noch am lebenden Objekt üben. Es ist eben ein völlig andere Ansatz als das boxübliche "Testen" und Vorbereiten mit Finten und Jabs um ne Lücke für ne Overhand zu bekommen. Hier geht man hin und sucht sich ringerisch Kontakt, und schafft sich die Position für den Freischlag. Und das ist dann auch einfach nur ein Leberhaken, Ellbogen an den Kopf usw. mit maximaler Power, oder ein reingerissener Hebel. "In echt" geht das ganz schnell, wie man das auf dem Video von Ma Jiangbao sieht, da rührt der nicht fünf Mal im Teig sondern fängt sofort damit an. Und auch nicht langsam, sondern der zieht Martin sofort aus der Balance. "In echt" würde an der Stelle wo der nur stolpert dann die Kelle kommen, die lässt man im Training nur weg. Die Schubserei ist nur was für Hochzeiten wo Besoffene sich zanken, oder da wo der Leibwächter den Neffen vom Gouverneur nicht schlagen darf wenn der um sich schlägt, nix für "Kämpfe". In solchen Auseinandersetzungen wird dann bewusst nur rumgeschubst, weil mehr nicht gewünscht ist.
Ich halte von "Sparringsvideos" wo zaghaft rumgeboxt oder mies getreten wird überhaupt nichts. Entweder man übt sein System, das sind dann die bekannten PH-Routinen um die Grundskills aufzubauen. Oder man übt sich im Abwehren typischer Eingänge von "Fremdstilen", da muss der Partner sich dann halt Handschuhe anziehen und ganz normal mit kickboxartigen Aktionen agieren, nur mit reduziertem Schaum, aber bitte nicht langsam.
Geändert von Klaus (25-08-2015 um 14:46 Uhr)
"Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)