gibt's da eine Quote oder dann doch irgendwelche Mindestanforderungen?
so viel wie ein 6. im DJKB, sofern man, falls es welche gibt, die Mindestanforderungen erfüllt?
Peter Aerts hat eine Danprüfung nicht geschafft, weil er im Kumite gegen einen 20 jährigen verlor?
Oder ist er einfach nicht angetreten?
Hallo Aruna,
ich würde mich gerne weiter mit Dir unterhalten.
Nur nach meiner " Verwarnung " lege ich eine Pause ein.
Gruß
h-c
(August von Kotzebue)Übertriebene Bescheidenheit ist auch Eitelkeit.
ich zitiere (zitate werden ja gern gesehen) hier außerdem aus den "vermischten abhandlungen" des johan jakob rambach (original-orthographie):
(1771)"Wozu soll alsdenn die Verstellung, wozu die übermäßige Bescheidenheit dienen? Man soll sich ja in seiner wahren Gestalt zeigen, und das Gute, das man an sich wahrnimmt, in seinem Lichte darstellen, um den Nebel der Verläumdung zu zerstreuen.
Soll man alsdann blöde seyn?
Soll man sich schämen, seine Verdienste geltend zu machen, zumal wenn es wahre Verdienste sind?
Thäte man dieses, so würde man bei den Übelgesinnten verliehren, oder man würde den Unwillen der Redlichgesinnten erregen, die von dem Werth unsrer Vorzüge längst überzeugt sind.
Weg also mit aller Verstellung, wenn man es seiner Ehre schuldig ist, das von sich zu sagen, was wahr ist.
Die Blödigkeit wird alsdenn ein Fehler, und die Bescheidenheit eine Untugend.
Zwar weiß ich wohl, daß man auch mit Bescheidenheit die Wahrheit von sich sagen könne, aber die Wahrheit muß nicht dabey leiden.
Sie muß siegen, und ihr königliches Recht muß vornehmlich gegen den Neid behauptet werden.
Gerade so handelte Cicero.
Vom Neide gedrückt und mit Verläumdung belastet, widersetzte er sich seinen Feinden, und wollte sich die Verdienste nicht rauben lassen, deren er sich bewußt war.
Was würde er hier mit aller übertriebenen Bescheidenheit und Verleugnung ausgerichtet haben? Nichts, gar nichts!
Es war also besser, daß er sich weniger verstellte, und mit desto grösserem Muthe denen die Stirn bot, die seine Ehre in den Staub treten wollten."
... nun, auch in diesem 'Magazin' hat die Bescheidenheit sehr schnell ein Ende,
unmittelbar im Anschluss an den von hc vorgestellten Artikel wird mit stolzgeschwellter Brust von den glorreichen Erfolgen des Verbandes bei der Europameisterschaft in Prag berichtet ...
gruß hafis
Alles, was lediglich wahrscheinlich ist, ist wahrscheinlich falsch. (Descartes)
Life is complex. It has real and imaginary components. (Rich Rosen)
ich bin nicht auf twitter ...
ich besitze das buch "vermischte abhandlungen" von johann jakob rambach tatsächlich. die von mir zitierten zeilen findest du im kapitel "ruhmredigkeit".
aber zurück zum thema.
wäre es wirklich so, daß man den (deutschen) "bescheidenheitskult" ernstnehmen müßte, könnten auszeichnungen keinerlei wirkung entfalten.
nun ist es aber so, daß diese symbole sehr wichtig zu sein scheinen und sehr ernstgenommen werden.
die ewige und leidige diskussion über dan-grade im allgemeinen und das recht, sie zu verleihen im besonderen zeigen doch deutlich, daß dieses ganze bescheidenheits- und "demut"-gedöns zu großen teilen aus purer heuchelei besteht.
wer die eigene bescheidenheit wie eine monstranz vor sich her trägt, frönt in wahrheit einer unerträglichen eitelkeit, die er aber gern an anderen verurteilt.
pharisäer, sage ich da nur!
wer es nötig hat, die eigene bescheidenheit als tugend öffentlich herauszustellen, indem er darüber einen artikel in einer schnarchschmonzette verfaßt, der ist per se nicht ernstzunehmen.
schon gar nicht, wenn er sich dabei seitenweise auf angebliche oder tatsächliche kapazitäten beruft und sie kontextlos zitiert.
ich halte mich da lieber an johann jakob rambach ...
mal nebenbei - es scheint ja in deutschland geradezu als ein verbrechen zu geltn, sich der eigenen verdienste bewußt und mit sich selbst im reinen zu sein.
und das dann auch so zu kommunizieren.
wer war es doch gleich, der folgendes postulierte?
"verdienst wird stets auf kosten derer erlangt, die keines haben, und dagegen empört sich das stets zahlreiche mittelmaß."
(und ja - es heißt DAS verdienst).
Das ist einfach ganz schlechter Stil und mehr als unhöflich, wenn deine 10 Regeln der Kommunikation irgendwas Wert sind, dann gibt es da sicher einen Punkt der das verbietet.
Das ganze hat den selben Charakter wie in einer verbal geführten Diskussion nachdem der Gesprächspartner einem eine Schwäche in der eigenen Argumentation aufgezeigt hat zu sagen: "Das habe ich aber gar nicht gesagt sondern folgendes..., womit ich gezeigt habe das dein Argument völlig am Thema vorbeigeht". Dadurch entstehen Missverständnisse!
Was du machen kannst ist in einem neuen Post darauf hinweisen, dass du das einfach anders gemeint hattest und jetzt richtig stellen willst. Nachträglich einen Beitrag Inhaltlich zu ändern, insbesondere wenn schon jemand darauf bezug genommen hat, ist einfach unentschuldbar.
Ernsthaft, lass das bitte in Zukunft, das nervt tierisch. Und ich wiederhole nochmal, wenn das für dich nicht machbar ist, dann verstößt du mit Sicherheit gegen mehrere deiner Kommunikationsregeln!
Geändert von senior_hombre (09-09-2015 um 12:00 Uhr)
Das ist Signaturwürdig! [keine Ahnung]
der TE hat sich löschen lassen, eine weitere personenbezogene Diskussion ist unnötig.
ich mach hier mal weiter:
hier die Meinung eines "Staatsmannes" zum Thema.
und die
Gegenthese
es gibt in diesem unserem lande etwas, das ich die "unkultur der demonstrativen bescheidenheit" nenne (in anlehnung an johann jakob rambach).
diese verlangt nicht nur, daß man sich selbst permanent zu kasteien und eigene verdienste gefälligst kleinzureden habe.
sie führt auch dazu, daß jeder mensch, der mit sich im reinen und selbstbewußt stolz auf eigene leistungen ist, sofort des hochmuts geziehen wird.
leider geht dabei der feine, aber meiner meinung doch bedeutsame unterschied zwischen "mit sich selbst im reinen und zufrieden mit den eigenen leistungen" und "selbstzufrieden, selbstgerecht, überheblich und dünkelhaft" gänzlich verloren.
um diesen Unterschied zu veranschaulichen, benutzen manche das Wertequadrat, bei dem sich oben zwei positive Werte gegenüberstehen und unten die negativen Übertreibungen dieser Werte:
hier angewandt auf die komplementären Qualitäten "Stolz" ("zufrieden mit den eigenen Leistungen") und "Bescheidenheit" mit den Übertreibungen "Hochmut" und "gesichtslos" (evtl. besser "Selbstentwertung"):
Bildquelle
Auch Rambach kritisiert ja nicht jegliche Bescheidenheit, sondern das Übermaß, bzw. die vorgetäuschte Bescheidenheit ("Verstellung"):
"Wozu soll alsdenn die Verstellung, wozu die übermäßige Bescheidenheit dienen?"
Also keine wirkliche Bescheidenheit, als Folge einer ehrlichen Selbstbetrachtung, sondern eine Maske, bei der es wohl eher darum geht, die Erwartungen der Anderen zu erfüllen.
Geändert von Gast (09-09-2015 um 22:21 Uhr)
Was man selbst nicht schafft können andere ja auch nicht schaffen, oder? Die Bekämpfung von Selbstgerechtigkeit und Überheblichkeit ist halt nur im Ansatz möglich. Also muss man den Stolz auf eigene Leistungen verdammen. Das trägt denn auch noch zur Abschaffung von Benachteiligung bei. Leute die nichts oder wenig vollbracht haben auf das sie Stolz sein können, werden nun nicht mehr diskriminiert. Und alle sind wieder ein Stückchen gleicher.
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