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Thema: Kobudo Instructor Ausbildung

  1. #1
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    Standard Kobudo Instructor Ausbildung

    Ich würde das gerne mal ganz wertfrei zur Diskussion stellen. Die Linie nach Hokama ist ja schonmal authentisch. Wenn ich es richtig sehe, steht hier nach 4 Lehr-Modulen und Eigentraining dazwischen nach 15 Monaten der Shodan an? Es wirkt ein bißchen wie Kobudo goes Krav Maga auf mich.

    Kobudo Instructor Ausbildung - ryukyu-bujutsus Webseite!
    Geändert von FireFlea (15-09-2015 um 13:13 Uhr)

  2. #2
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    Hallo,

    ohne mich auf das Einzelbeispiel allein beziehen zu wollen, schrieb ich schon öfter, dass die Aufsplitterung in Karate (unbewaffnete Techniken) und „Kobudō“ (Waffen) aus technischer, historischer und kultureller Sicht blanker Unsinn ist. Sinn macht sie aus institutioneller und vor allem pekuniärer Sicht. So kann der Kunde bzw. der Schüler doppelt abkassiert werden (zwei Mitgliedschaften, zwei Unterrichtsgebühren, zwei Prüfungsgebühren, gegebenenfalls zwei Lizenzgebühren für die Verbände). Möglicherweise ist sie auch noch gut fürs Ego – „Jaja, ich betreibe ja auch noch ‚Kobudō‘!“

    Teil des Karate-Dō Shōtōkan-Ryū sind beipielsweise ursprünglich fünf Kata mit dem Bō (alle wurden von Okinawanern zusammengestellt, was ja wegen der „Authentizität“ voll wichtig ist), Formen mit Sai und Hilfswaffen („versteckten Waffen“). Dieser Lehrstoff wurde und wird nicht separat unterrichtet, z. B. als „Kobudō“. Er gehört zum „Karate-Dō“ dieser Strömung. Dementsprechend gab und gibt es für den Waffenteil auch keine extra „Prüfungen“ mit extra Urkunden, aber auch keine Extrakosten. Aber möglicherweise ist dieser Ansatz heute (!) viel zu befremdlich für die „Experten“ (von denen auch hier im Forum einige herumposaun[t]en, dass „Kobudō“ voll nichts mit Karate zu tun habe) und Karate-Übenden …

    Jedenfalls kann ich aus Erfahrung sagen, dass der Waffenteil (z. B. Stock) in meiner Karate-Richtung an einem Wochenende bestenfalls angekratzt werden kann. Als ich vor Jahren damit begann, hin und wieder Lehrgänge zum Thema Stock im Shōtōkan-Ryū zu leiten, war mir das bewusst. Dementsprechend schuf ich „Mitmachvoraussetzungen“ wie eine bestimmte Zeit aktiven Karate-Trainings als individuelle Basis, auf der ich aufbauen kann. Zudem erkläre ich Mitmachern, wie genau sie diesen Stoff sinnvoll in ihr trainiertes Karate-Lehrgebäude aufnehmen können – was allerdings durch die festgefahrenen Vorstellungen (Prüfungsordnung usw.) nicht so leicht für Interessenten ist. Schließlich wissen die Mitmacher, dass ich bei weitergehendem Interesse immer ansprech- und hilfsbereit bin. Diese „Modul-Mentalität“ erinnert mich irgendwie an Casingshows, in denen der zukünftige Star mal eben diesen und jenen Workshop absolviert, um dann fristgerecht zum Ende der Show zu zeigen, dass er nun ein „Star“ ist. Zeitgemäß ist das vielleicht, aber Tiefgang ist für mich etwas anderes …

    Grüße,

    Henning Wittwer

  3. #3
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    Zitat Zitat von Gibukai Beitrag anzeigen
    Zeitgemäß ist das vielleicht, aber Tiefgang ist für mich etwas anderes …
    Der Punkt ist hier für mich dabei auch, dass "Instruktoren" ausgebildet werden sollen. Also Leute, die andere unterrichten. Sich selbst mangels Möglichkeiten in der Nähe auf Wochenendbasis fortzubilden ist eine Sache, dann auch Lehrer zu sein noch einmal etwas anderes...

  4. #4
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    Im Vordergrund steht vermutlich das Geschäft.

    Andererseits findet sich ja nicht an jeder Ecke z.B. ein Shotokanverein, der das zusätzlich kostenlos anbietet.

  5. #5
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    Zitat Zitat von Gibukai Beitrag anzeigen
    Hallo,

    Teil des Karate-Dō Shōtōkan-Ryū sind beipielsweise ursprünglich fünf Kata mit dem Bō (alle wurden von Okinawanern zusammengestellt, was ja wegen der „Authentizität“ voll wichtig ist), Formen mit Sai und Hilfswaffen („versteckten Waffen“).
    Grüße,

    Henning Wittwer
    Das mit den "versteckten Waffen" ist mir ja ganz neu!

  6. #6
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    Hallo,

    danke für Deine Offenheit, ernsthaft! Häufig wird so getan, als ob bestimmte Informationen ein alter Hut seien, obwohl derjenige zuvor noch nie etwas davon gehört hat … Für mich und meine Trainingspartner sind diese Gelegenheitswaffen oder versteckten Waffen (je nachdem) im Shōtōkan-Ryū seit ein paar Jahren nichts neues mehr. Im Forum hielt ich mich mit Hinweisen auf diese Waffen bis zur Veröffentlichung meines letzten Buchs bewusst zurück, weil ich sie darin (teilweise mit Bild) vorstelle (S. 106 ff. und S. 116).

    Abgesehen davon halte ich mich auch weiterhin mit bestimmten Sachen zum Shōtōkan-Ryū zurück, weil ich sie noch nicht veröffentlicht habe. Ich durfte nämlich die Erfahrung machen, dass einige „Experten“ ihrerseits mit Informationen, die ich im Internet veröffentlichte, hausieren gingen (natürlich „vergaßen“ sie dabei zu erwähnen, woher ihr neues Wissen stammt) …

    Dass es sich um eine Ausbildung für Ausbilder handelt, passt ganz gut zum mangelnden Tiefgang, auf den ich hinwies. Allerdings gibt es so eine Modul-Ausbildung eben auch woanders, z. B. im DKV – für mich dasselbe Problem …

    Grüße,

    Henning Wittwer

  7. #7
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    @Gibukai das mit den verstecken Waffen war mir auch neu. Danke für die Infos dafür.

    Da ich ja all deine Bücher in meiner Büchersammlung werde, werde bei deinem letzten Buch bei der von dir erwähnten Seite gleich mal nachschlagen.

  8. #8
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    Das mit den Prüfungen in zwei Verbänden stört mich weniger.
    Prüfungen an sich schon.

    So eine Instruktorausbildung finde ich albern. Entweder es gibt im Dojo ein, zwei Waffenfuchtler, die an Interessierte weitergeben, was sie halt so wissen - oder nicht.

    Ich finde schon, das Kobudo was anderes ist. Da muss ich mehr durch die Stadt zum Dojo schleppen. Gut, dass ich die 14 Oz und den Helm an einem anderen Tag brauche.

    Das mit den versteckten Waffen wusste ich auch nicht. Scheint also gut zu klappen. Wahrscheinlich haben die anderen Shotokanoberstufler die immer dabei gehabt.
    Und ich schlepp mich ab... .
    "We are voices in our head." - Deadpool

  9. #9
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    Zitat Zitat von Gibukai Beitrag anzeigen
    Hallo,

    danke für Deine Offenheit, ernsthaft!

    Grüße,

    Henning Wittwer
    Gerne!

    Als Anhänger des "Anfängergeistes" lerne ich immer dazu.

    Die Krux ist:

    Man wirft einerseits Leuten vor, daß sie ihr Wissen an einem WE verkaufen und macht andererseits ein Geheimnis daraus, was denn auf den Seiten des eigenen Buches steht, das man verkaufen möchte.

    Ich verstehe und akzeptiere Beides.

    Heißt: Ich zahle für einen guten LG und für ein gutes Buch gerne gleichermaßen.
    Geändert von Kurzer (16-09-2015 um 16:53 Uhr)

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