Naja...das ist Kata...
Natürlich übt man die so...natürlich zeigt man die so...wie es das Setting der Ryuha vorgibt.
Ebenso natürlich ist es aber, zumindest im Rahmen der Koryu die ich kenne, dass es auch IN der Kata freie Anwendung gibt. Das bedeutet nun nicht, dass man sich "kloppt"...aber ich hatte mehr als nur einmal das Schwert meines Lehrers an Stellen meines Körpers, gerade auch in der Kata, das mir versinnbildlichte, dass ich da gerade Murks gebaut hatte...
Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass Training in den Koryu weit weniger reglementiert ist, als man sich das als "Westler" manchmal wünscht
Stichwort Samurairomantik...Leute die so etwas suchen, sind meist ganz schnell wieder weg...
Die finden das, was du als "Getue" bezeichnest ganz toll...und sind dann enttäuscht, dass das im regulären Training eher nebensächlich ist...
Auch hier denke ich, es ist wichtig, diese Aussagen in ihren Kontext zu stellen:
Sugino sensei war Schüler von Ueshiba, was das aikidô anbetrifft. Und er war jemand, dem Ueshiba mit sehr großem Respekt begegnet ist, was das Schwert anbetrifft. Es ist davon auszugehen, daß - ähnlich, wie bei Nakakura Kyoshi - seine Kenntnisse in Bezug auf das kenjutsu ein wesentlicher Grund waren, ihn als potentiellen Nachfolger zu gewinnen.
Daher nein: Von ihm wird man keine negativen Aussagen über das Schwert von Ueshiba finden.
Aber er hat auch nicht seine Schule verlassen, um bei Ueshiba kenjutsu zu üben ... ;-)
Es findet sich in der Biographie von Ueshiba Kisshomaru ein Absatz, in dem es darum geht, daß Ueshiba die den Kugeln vorauseilenden Lichtkugeln gesehen habe. Diese Stelle ist dann später von anderen Autoren weiter zitiert worden.
Stevens weist in "Invincible Warrior", S.10f darauf hin, daß Ueshiba zwar auf sein Drängen hin an die Front verlegt wurde, auf den Brief seines Vaters hin aber wieder hinter die Front zurückverlegt wurde.
Dort kam es dann zu Begegnungen mit lokalen Banden, in deren Verlauf diese Ereignisse stattgefunden haben.
Von Bajonettkämpfen im Russisch-Japanischen-Krieg habe ich dagegen noch in keiner Quelle etwas gelesen. Darum würde ich mich sehr freuen, wenn dazu tatsächlich einmal bei Gelegenheit schauen könntest, wo du da etwa gefunden hast. Das wäre echt super!
Geändert von carstenm (21-09-2015 um 14:29 Uhr)
Auf die Schnelle bei Mitsugi Saotome, Aikido and the Harmony of Nature.
ES gibt aber ausführlichere Darstellungen, in denen auf die Depressionen eingegangen wird die Ueshiba nach seiner Rückkehr hatte, und die eine Folge seines Kriegseinsatzes waren, zumindest deutet einiges darauf hin.
Nein, das heißt das die Kampfkunstwelt sehr ignorant gegenüber der Veränderung des eigenen Körpers ist. Es geht nur um Techniken und Prinzipien, aber kaum jemand beschäftigt sich mit der Veränderung der persönlichen Bewegungsfähigkeit. Jeder Ballett Tänzer weiß z.B. das er sich mit und nicht gegen die Schwerkraft bewegen muss, während in den Kampfkünsten oft schlechte Bewegungsmuster mit viel Kraft, Schnelligkeit und Härte, zu funktionieren gebracht werden......
Und weil das funktioniert, wird sich auch nicht viel ändern.....
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