Ich hab mit den Kettlebells alleine angefangen, aber da mein BJJ Lehrer, Roy Harris, eine zeitlang privat mit Pavel in L.A. trainiert hat (zusammen mit Dan Inosanto), hab ich sehr früh die Möglichkeit gehabt, die Details zu lernen.
Später kam dann auch Steve Maxwell zu uns, der ja zusammen mit Pavel das System entwickelt hat, war natürlich auch ne gute Erfahrung, auch wenn Steve heute mit Kettlebells kaum noch was am Hut hat.
Könntest du das genauer ausführen? Ich finde Kettlebell-Training interessant, aber ich hab nun schon öfters mal gelesen, dass man die Finger davon lassen soll, wenn man niemanden hat, der das einem richtig zeigen kann. Allerdings würde ich gerne mal wissen was genau daran so "gefährlich" für den Körper bzw. anspruchsvoll sein soll? Ich kenne das jetzt nur aus Videos, aber so komplex finde ich die Übungen jetzt nicht.
Ich hatte auf meinen Seminaren einige Teilnehmer, teilweise selbst Kampfkunstlehrer und sogar ein Arzt, die sich bei den Swings einen Bandscheibenvorfall geholt haben.
Die größten Gefahren sind meiner Erfahrung nach:
Verletzungen des unteren Rückens durch falsch ausgeführte Swings und Snatches.
Oft wird auch zu schnell zu schwer gearbeitet. Ich war damals top trainiert und Mike Mahler hat mir dann den Rat gegeben mit 24 Kilo einzusteigen. Hat zwar funktioniert, 16 wäre aber viel besser gewesen und die Feinheiten zu erlernen.
Wer seine Wirbelsäule nicht stabilisieren kann und weiß wie man die Muskeln korrekt anspannt und den intraabdominalen Druck erhöht, kann da schnell Probleme bekommen.
Schulter und Ellebogenprobleme durch das High Rep Training
Gerade mit Snatches. Wer dreimal die Woche 100 oder 200 Snatches ausführt wird früher oder später Probleme mit den Schultern und Ellenbogen bekommen. Das gleiche gilt für falsch ausgeführte Cleans.
Auf meinen Seminaren unterrichte ich nur den Swing, den Get Up, die Goblet Squat und eventuell noch den Clean und Press, wobei das schon sehr fortgeschritten ist. Für normale Menschen reichen die ersten drei Übungen vollkommen aus.
Meine Kunden sind auch eher über 30 und wissen es zu schätzen, gesundheitsorientiert zu trainieren. Ich war mit Mitte 20 auch anders drauf, hab aber auch selber erfahren dürfen, wie zu viel und zu schweres Training sich auf den Körper auswirkt......
Von daher muss man das was ich sage, immer in dem Kontext sehen, das ich Menschen ein gesundes und langfristiges Training vermitteln möchte.
Schnelle, Killer Workouts gibts eh genug.....
Geändert von Björn Friedrich (07-10-2015 um 09:22 Uhr)
Hmm,
das Steve Maxwell Steve heute mit Kettlebell`s kaum noch was am Hut hat , halte ich aber für ein ziemliches Gerücht.
https://www.youtube.com/watch?v=tfF5eIsmB-o
Gruß
Buisness ist Buisness und privat ist privat. Steve MUSS einfach Kettlebells unterrichten, egal ob er darauf Bock hat oder nicht. Die Nachfrage ist da.
Gegen Get Up und Swings ist auch nix zu sagen, wie gesagt Goblet Squat dazu und das wars. Den Rest braucht der normale Athlet nicht, ausser vielleicht ab und an den Press, ohne viele Cleans....
Habs mir nach und nach selbst beigebracht. Mit Videos, einem Spiegel und einem guten Körpergefühl geht das schon. Hab mich jedenfalls die Jahre nie verletzt.
Seminar kann aber nicht schaden, gerade für Fitnesseinsteiger.
Der Hype hat sich etwas gelegt- finde ich auch. Schlimm ist, dass viele auf den Zug aufgesprungen sind- Hauptsache ein paar bunte (Kunststoff-) Kettlebells im Gym....
Ich kann Björn da nur beipflichten. Qualifizierte Anleitung ist für das zielorientierte und "gesunde", verletzungsfreie Kettlebell Training ein Gewinn und in meinen Augen sinnvoll ..... es gibt so viel was man falsch machen, gerade bei den Ballistics wie Swing und Snatch.
Selbst viele Crossfit Boxen holen sich die kompetenten Leute aus der RKC Schule, Strong First oder von Steve Maxwell.
Seit 2009 trainiere ich (nicht ausschließlich) mit Kettlebells, habe selbst seiner Zeit erstmal ein Einsteiger- und Fortgeschrittenen Seminar, damals bei Till Sukopp in Köln, besucht, da es außer ihm (ehemals RKC) und Robert Rimoczi (RKC) in München erstmal in Deutschland nicht so viele kompetente Kettlebell Trainer gab.
Nach gut einem Jahr Training habe ich 2010 in München dann die erste Hardstyle Kettlebell Cert. (Pavel Tsatsouline/Hardstyle) Instructorenschulung bei Robert Rimoczi und Peter Lakatos gemacht und dann weiter trainiert und auch Kurse und Seminare gegeben:
98 % aller Klienten haben im Feedback gesagt, dass die korrekte Anleitung ihnen etwas gebracht habe, und dass sie viel früher hätten in einen "enter the Kettlebell/ Einsteiger/ Intro Kurs" hätten investieren sollen- Darunter Profi Kampfsportler, Mediziner, Physiotherapeuten,etc....
Auch wenn ich nicht mehr im RKC Verband bin, kann ich die Instructoren und Schulungen dort echt empfehlen.... oder Leute von Steve Maxwell oder Steve Cotter.
Wenn man die fundamentals für den Swing, Get Up und (Goblet) Squat erstmal drauf hat, ist es zum Snatch, clean, military press oder anderen Kettlebell Übungen auch nicht mehr weit!
Ich nutze die Kettlebell, neben BWEs/Primal Move/ Yoga, Sling Training/Suspension, immer noch als ein Tool in meinem "Fitness-Werkzeugkasten" für meine non-spezifische Rundum-Fitness, meistens für TGU im Bereich "grinds" und für schwere Swings bei den "Ballistics".
It sicher kein Muss um sich fit zu halten, aber in meinen Augen eine sinvolle Ergänzung, wenn man damit umgehen kann
Hype hin oder her, das Training mit ihnen hat eine recht lange Tradition.
Geschichte des Kettlebelltrainings | Kettlebell.de
Auf Rosstraining ist auch ein Artikel erschienen in dem ich das erste mal ein Bild gesehen habe von russischen Soldaten die mit Kettlebells trainieren:
Gilt das nicht für jeden Typ von Übung mit Gewicht?
Egal welche Übung, schlechte Ausführung zerlegt irgendwann etwas. Ich weiss nicht, warum da Kettlebells immer ihren Sonderstatus haben? Es würde mich nicht überraschen, wenn sich mehr Leute mit Bankdrücken zerlegen als mit Swings (auch in relativen Zahlen gesehen).
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