Erst mal "Glückwunsch"!
Ich schließe mich den Vorrednern an - da wird viel anders sein, wenn die Kinder da sind und vielleicht siehst Du dann einiges anders als heute (das KKB wird Dich erinnern ).
Zum Beispiel mit dem 16jährigen, der besoffen ins Klo kotzt: vielleicht wirst Du ein paar ernste Worte mit ihm reden, vielleicht wirst Du Dich aber auch an Deine Jugend erinnern, es prima finden, dass er in dem Zustand noch das Klo getroffen hast und wirst voll väterlicher Güte einfach nur den Eimer neben sein Bett stellen. Man wird sehen.
Zitat von
Ryu23
[...]dessen Sohn aber der Grundschule nur noch Probleme in der Schule gemacht hat.[...] Das geht seit der weiterführenden Schule (in seinem Fall Hauptschule) so. Ich kenne ihn schon 8 Jahre. [...]aber in der Berufsschule: wieder nur Probleme.
[...]
dass man sich ständig rausredet mit "Dieser Lehrer ist sooo sch**e, und der bringt uns nichts bei" blabla (das wie gesagt, komischerweise mit jedem seiner Lehrer so ging, egal auf welcher Schule)
[...]
Aber, dass die Eltern dann immer einem Recht geben und das wirklich glauben und auch anderen immer erzählen "Ja, die Lehrer sind echt alle schei*e, besonders zu ihn. Die mögen ihn nicht",
[...]
Manchmal muss man einfach tacheles reden: "Das war nicht gut von dir, das musst du verbessern, an diesem Verhalten musst du arbeiten, es sind nicht immer die anderen in Schuld."
[...]
Ja, solche Eltern gibt es. Der Herrgott hat die Menschen halt sehr unterschiedlich gemacht
Möglicherweise haben in dem Beispiel ja alle Recht.
Die Lehrer, weil der Schüler ein typisches "Problemkind" ist.
Der Schüler, weil er merkt, dass die Lehrer ihn nur als "Problemkind" betrachten.
Die Eltern, weil sie über Jahre hinweg nur die gleiche Leier von den Lehrern gehört haben,
usw.
Am Ende hat sich jeder in seiner Freund-Feind-Vorstellung chronifiziert und begegnet der Welt entsprechend.
Zu dem Tacheles reden: wenn der Junge seit Jahren immer wieder in die glecihe Situation kommt (das wäre dann für mich die Frage des Eigenanteils), dann wird er oft diese Ansprachen gehört haben. Und wenn die Eltern dann so etwas sagen, dann bestätigt ihm es nur, dass jeder ihn für schuldig hält (was sehr gut den Tatsachen entsprechen kann).
Und eine typische Reaktion in so einem Fall ist es, dichtzumachen und sich weiter mit der ganzen Welt anzulegen.
Na ja, und die Eltern: nicht hilfreich, aber nachvollziehbar, wenn sie sich bei der Entscheidung "Sollen wir unseren Sohn als Problem ansehen (was bedeuten könnte, wir haben als Eltern versagt)" oder "sollen wir die Umwelt als Problem ansehen, für die angenehmere Variante enscheiden.
Ich denke, dass das ein Prozess ist, der sich, wie in Deinem Beispiel, über Jahre hinweg entwickelt. Für Eltern stellt sich immer die Frage des "richtigen" Erziehungsverhaltens.
Die ersten Male, als der Kleine sich in der Grundschule geprügelt hat - soll man das als kindlichen Übermut ansehen, als assoziales Verhalten, als notwendigen Entwicklungsschritt zur Ausbildung eines festen Charakters, als ADHS, als Ausdruck der Unfähigkeit der Schule, als Reaktion auf die Handlungen von sozial schwachen Mitschülern....?
Da gibt es nicht die eine gute Antwort. Das macht es ja so schwierig.
Ist ein bisschen wie hier in den Diskussionen um richtiges Verhalten in SV-Situationen. NACHHER kann man ganz wunderbar analysieren, was man hätte anders machen können
Gruß,
Stoiker
P.S. nimm' Dir was zu Lesen, was zu Essen und was zu Trinken mit ins Krankenhaus. Die Frau wird bei der Geburt dort versorgt, Du aber musst schauen, wo Du bleibst
"Attack, attack, attack - come at your target from every possible direction and press until his defenses overload. Never give him time to recover his balance: never give him time to counter." (Stover)