Unglaublich aber ein Prof. aus Japan bewertet das Ganze positiv
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Hallo,
dieses zweite Buch von R. Janson ist ja nun wohl eines über „Bunkai“ und stünde damit neben Dutzenden anderer „Bunkai“-Bücher, die mich persönlich eher langweilen. Schriebe er, dass er einfach nur seine wo auch immer her stammenden „Bunkai“ verkaufen möchte, könnte ich es einfach ignorieren.
Für mich ist aber das Problem an diesem neuen Wisch, dass er behauptet, ursprünglich(er)es Karate darzustellen. Und genau darauf springt der Rezensent an, indem er diese Behauptung auch noch mit dem Verweis auf den übersetzten konfuzianischen Gedanken „Das Alte erforschen, um das Neue zu verstehen“ (vom Rezensenten verwendete Übersetzung, nicht meine) stützt. R. Janson beweist schon mit dem ersten Buch, dass er eben keine Ahnung von herkömmlichen Karate und dessen Geschichte hat. Er versteht – abgesehen von typischen Phrasen wie "der Wettkampf ist schuld" – weder die Entwicklung des Shōtōkan-Ryū, noch die von „Karate“ allgemein. Beide fahren auf der untauglichen Schiene, moderne Kata anderer Karate-Schulrichtungen gegenüber denen des Shōtōkan-Ryū als „alt“ und somit „besser“/„sinnvoller“ usw. darzustellen. Und das geschieht auch noch mit Verweisen auf Youtube, als könne Karate durch Filmschnipsel auch nur ansatzweise verstanden werden. Dieser aus historischer Sicht ungünstige Gedankenansatz stammt von R. Habersetzter, der irgendwann ein französisches Buch über Kata im alten Stil (Koshiki Kata) schrieb, in dem er Formen des Matsubayashi-Ryū (das später als Shōtōkan-Ryū zusammengestellt wurde) und anderen modernen Karate-Schulrichtungen aus Okinawa als „älter“ vorstellt. Dieser Gedanke schwappte in den 1990er Jahren nach Deutschland und R. Janson hält offenkundig unreflektiert daran fest.
Abgesehen davon bin ich mir nicht sicher, ob der vom Rezensenten herausgelesene „Sprachwitz“ in jedem Fall beabsichtigt war. Aussagen wie „Es ist wie mit einer Frau, die sich zu vielen Schönheitsoperationen unterzogen hat. Da kommt am Ende nie was Gutes dabei raus.“ finde ich niveaulos und dumm.
Grüße,
Henning Wittwer
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