Klitschko war nicht auf einen großen Gegner eingestellt.
Mit wem hat er sich vorbereitet? Hat er wirklich mit Granat gesparrt?
Klitschko war nicht auf einen großen Gegner eingestellt.
Mit wem hat er sich vorbereitet? Hat er wirklich mit Granat gesparrt?
Mal eine formale Frage (ich kenne mich mit den Strukturen der Box-Verbände nicht aus): wieso verliert Klitschko denn jetzt alle seine Weltmeistertitel?
Ich dachte, man kämpft um den Titel des Verbands, der den Kampf ausrichtet.
Oder war das ein "übergeordneter" Kampf aller Box-Verbände?
Gruß,
Stoiker
"Attack, attack, attack - come at your target from every possible direction and press until his defenses overload. Never give him time to recover his balance: never give him time to counter." (Stover)
Seltsamer " Kampf, war W. K nun so schlecht oder Fury so gut? Ok, er hat sich jedenfalls recht flott bewegt und eine harten Schlag hat er wohl auch. Auch wenn insgesamt kaum geschlagen wurde... aber viel geklamert. Das Klitschko bis auf die letzte Runde so ideenlos und/oder ängstlich (?) agierte, hat mich überrascht.
Auch überraschend: Fury war fast bis zur letzten Runde fit, hatte gedacht spätstens nach dem 2. Drittel des Kampfes bricht er ein. Grade wenn man in knapp 6 Monate über 30 kg verlieren muss... . War aber nicht der Fall.
Die Ansage von Buffer hörte sich so an, dass die (verbände) alle den Kampf mit ausgerichtet aben, swoeit ich das nachvollziehen konnte.
Jedendalls wurde Fury nach de Kampf mit Gürteln geschmückt wie ein Christbaum
Bin gespannt auf einen Rückkampf, kann mir nicht vorstellen, das Klitschko SO abtreten will. Never. Das würde ewig an ihm nagen. Allerdings wird er deutlich anders, nach vorne gehend, kämpfen müssen. Als Herausfordere erst recht.
Ist das nicht immer so, dass es um alle Gürtel geht?
Mit der schlechteste Heavyweight Titlefight den ich gesehen hab.
Schneidiger Bursche, der Fury!
Sich mit Händen auf dem Rücken vor Klitschko hinzustellen muß man auch erstmal drauf haben!
Ich gratuliere Tyson Fury zum Sieg.
Nach meiner Auffassung hat er alles richtig gemacht und das Maximale aus seinen Möglichkeiten herausgeholt.
Was W. Klitschko betrifft ... es war sicher nicht seine beste Leistung. Wladimir hatte wahnsinnige Probleme sich auf einen Gegner einzustellen, der größer ist als er selbst, sich dazu bewegen kann und auch selbst etwas reißen möchte.
Erinnern wie uns an Mariusz Wach, der war zwar auch größer, hat sich aber wie eine Mumie bewegt und kaum geschlagen (bis auf einen guten Treffer, mit dem er Wladimir kurz Probleme bereitet hat). Im Wach-Kampf konnte Wladimir schön Maß nehmen.
Im gestrigen Kampf war das aber nicht so. Fury hat immer wieder geschickt die Distanz verlängert, war beweglich, hat ein paar - für seine Statur - gute Meidbewegungen gezeigt und stets Nadelstich- und ab und an Überfallangriffe gestartet. Da fand Wladimir einfach kein Rezept, um präszise Treffer anzubringen.
Was ich auch interessant fand - der wiederholte Auslagenwechsel von Tyson Fury. Sehe das zwar nicht als besonders effektiv an (es sei denn man kann wirklich in der Links- und Rechtsauslage gleich gut kämpfen), aber es hat bei Wladimir bestimmt für Unruhe gesorgt.
Wladimir hat nun mehr oder weniger das erlebt, was viele seiner Gegner bei ihm die letzten zehn Jahre erleben mussten. Sie kamen einfach nicht in die passende Schlagdistanz. Somit wurde Wladimir nun praktisch mit den eigenen Waffen geschlagen: Distanz, Beweglichkeit, Kopf zurücknehmen, Jabs und ab und zu ein paar wenige, harte Hände. Lediglich Furys unorthodoxe, hängende und von unten reingeschlagene Führungshand erinnerte wirklich mehr an den großen Bruder V. Klitschko.
Behaupte, wenn Wladimir kleiner gewesen wäre, hätte er sich die letzten Jahre nicht als Weltmeister halten können. Seine Größe und seine Physis gepaart mit langjährig einstudierter Technik und einer harten Linken waren Garant für seine Titel. Kommt nun aber mal jemand, der größer ist, einen Gameplan hat und halbwegs boxen kann, sieht man schnell wie limitiert Wladimir eigentlich ist und schon immer war.
Der Kampf war seitens Fury keine Augenweide, aber insgesamt eben handwerklich effektiv. Fury hätte Wladimir für meinen Geschmack auch noch etwas präziser und druckvoller treffen können. Aber er tat gut daran sich eben nicht auf einen Schlagabtausch einzulassen, sondern seine Vorteile auszuspielen.
Wenn Fury diese Fitness und Disziplin halten kann, seine Technik weiter verbessert, wird Wladimir auch im Rückkampf eine Niederlage erleiden und dann wahrscheinlich von der boxerischen Bühne abtreten.
Geändert von ~Wolf´s Den~ (29-11-2015 um 11:58 Uhr)
Das war ja wohl ein Witz, Schwergewichtsweltmeisterfight. Wie tief ist boxen gesunken. Gibts da nix vernümpftiges mehr? Da passiert bei mir im Sparring mehr und ich muss den nächsten Tag arbeiten und bekomme keine Mio €.
Das Größte vom Boxen was ich da gesehen habe war Lennox.
Wenn K. Angst um sein Gesicht hat, soll er nicht boxen. War doch in Runde 2 schon klar, dass er ein handfesten Schlagabtausch suchen muss für den Sieg durch KO und das Risiko eingehen muss selber KO zu gehen. Alles andere führte zum Ergebnis gestern. Hätte er mehr Druck gemacht, wäre F. vielleicht auch in der 8. Runde konditionsmäßig eingebrochen. So eine traurige Vorstellung.
Und dann noch die Lachnummer das K. bei der Urteilsverkündung seine Arme hoch reißt vorm Ergebnis, da wurden die Kameras aber ganz schnell umgeschwenkt. Entweder war der bei nem anderen Kampf oder dachte er hätte genug Schmiergeld bezahlt
Wenn Wladimir nicht auf einen großen Gegner eingestellt war, hat er falsch trainiert. Schließlich wusste er ja über die Größe von Tyson Fury.
Aber hier kommt eben die Klitschko-Arroganz ins Spiel. Wenn man die letzten zehn Jahre nur Schießbudenfiguren geboxt hat, dann rechnet man nicht mit einem beweglichen Gegner, der bisschen dagegen hält.
Tyson Fury war für seine Verhältnisse sehr gut. Aber er hätte noch viel dominierender und noch klarer gewinnen können. Aber selbst diese Leistung hat ausgereicht, um einen Wladimir mittellos dastehen zu lassen. Dass sagt mir, dass Wladimir besser geredet wurde als er wirklich war.
Wenn es nur noch darum geht wie groß ein Boxer ist und wieviel Reichweite er hat, kann man auch einen Basketballer mit guten Nehmerqualitäten zum Champ trainieren.
Wäre Klitschko nicht so groß gewesen und hätte mehr Gegner vom Stil Lamon Brewster vor den Fäusten gehabt, wäre er niemals über die letzte Dekade Weltmeister gewesen.
Bei ausgeglichenen Größenverhältnissen hätten ihn frühere Haudegen - wie z. B. Mike Tyson - in ihrer Prime buchstäblich tot liegengelassen.
Geändert von ~Wolf´s Den~ (29-11-2015 um 12:17 Uhr)
Naja, den Druck hätte Wladimir zwar machen müssen (da hast Du Recht), aber hat ihn nicht gemacht, weil er Angst hatte, dass Fury ihn mit einer guten Aktion auf das berühmte Glaskinn abkontert.
Und ohne Druck musste Tyson Fury auch nicht soviel laufen, obwohl er viel gelaufen ist und dadurch auch wenig nehmen musste und konnte sich alle Metzchen und Angriffe erlauben.
Ansonsten hat Tyson Fury alles super gemacht. Nicht technisch schön und nicht brilliant, aber seine Größenvorteile ausgespielt und somit verdient gewonnen.
Ja vollkommen richtig, du hast meine Aussage nur aus Sicht von F. dargestellt. Es war nicht schön, aber effektiv und F. war nicht derjenige, der gestern was falsch gemacht hat. K. hätte das ähnlich brutal angehen müssen wir Tyson in seinen besten Jahren, hat aber zu viel Angst, weil er das nie gelernt hat, nie gelernt von vornherein der körperlich unterlegene zu sein. Vielleicht hätten die beiden brüder mehr sparren sollen, dann hätte es eventuell anders ausgesehen gestern.
Mike fu**ing Tyson hätte beide zerrissen gestern :-), schade das es solche Boxer nicht mehr gibt. Damals waren das andere Kaliber.
Geändert von Hammer Time (29-11-2015 um 12:26 Uhr)
Fury hat einfach seine Größe, Reichweite gut ausgespielt. Bei einem Rückkampf wird sich da auch nix ändern und Klitschko wird auch nicht jünger und unbedingt schneller um die Distanz zu schliessen.
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