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Thema: Was mich am TKD stört - AUS: TKD Literatur

  1. #1
    Smoo Gast

    Standard Was mich am TKD stört - AUS: TKD Literatur

    Hallo,

    das Ärgernis ist, dass ich wieder mitschreibe.

    Das Taekwondo hinkt, weil:
    1. Du wirst in eine Form gepresst, die je nach Meisterlaune so oder so auszufallen hat.

    2. Bis du durchschaut hast, dass jeder Meister mit "Formvollendung" eine eigene Definition seiner Kampfart darstellt und wie peinlich es dir dann ist, was du von anderen gelernt hast, weil sie meinten, dass das so sein muss, obwohl es gar keinen Sinn ergibt... da gehen bis zu 3 Jahre flöten.

    3. Seriöse Literatur außer "Tödliche Kunst" gibt es meiner Erkenntnis nach nicht. Start - Tödliche Kunst Dort werden vor allem die Verbreitungsstrategien aufgedeckt.

    4. Choi Hong Hi wurde zu erst gefeiert und dann vertrieben, obwohl er immer offen gesagt hat, wofür er sich einsetzt: Die Vereinigung von Nord und Südkorea. Das Tragischste des TKD für mich, war miterleben zu müssen, wo dieser Mann verstorben ist mit Sicht auf seine "ehrlichen Bestreben".

    5. Die innere Zerrissenheit des TKD in Deutschland spricht für sich. Überall gründen Danträger, neue Verbände, weil sie es aufeinmal besser wissen. In Wirklichkeit ist das aber etwas anderes:

    Wenn ein Kämpfer an die Grenzen seines Könnens gerät, dann bekommt er entweder Angst, weil er merkt, dass er die Fresse zu weit aufgerissen hat und meidet Ansammlungen derer, die mehr drauf haben als er. Diese Leute findest du vor allem in den kleinen Verbänden und stellen sich selbst immer in den Vergleich zu anderen Taekwondoin.
    Oder diese Leute erleben einen Höhenflug und gehen in ihrem Verein aufeinmal sehr aggressiv gegen den Trainer vor und sabotieren das Training nach eigenen Bedürfnissen, weil sie nicht verstanden haben, dass sie irgendwann schwarz sind und selbst für Licht sorgen müssen. Schuld daran ist das dumme Gürtelsystem und dieser Hierarchiedurst dummer Gemüter. Sorry aber, ich habe mir den Dan ausgespart und bin glücklich damit. Auf dieses Rumgehampel hatte ich keinen Bock.

    Aber: Wenn du lernst den Maßstab so zu nehmen, dass du einfach alles, was du lernst negativ abgrenzt und in Bezug zu allen Kampfsituationen (nicht Kampfarten) stellst, dann schleifst du dich selbst in die Form des Kämpfers, der in dir noch schläft.

    Du brauchst keine Bücher: Du brauchst zwei Augen auf das, was dir die Idioten verkaufen wollen und eins auf das, was du innerlich für gut oder schlecht befindest. Irgendwann hast du Zugriff auf ein breites Spektrum aller Techniken und einen für dich sinnvollen Weg das auszuschöpfen.

    P.S: Möge die Macht mit dir sein :P

    FG
    Geändert von Smoo (27-11-2015 um 10:12 Uhr)

  2. #2
    AlphaFight Gast

    Standard

    Bei Punkt 5 sprichst du wahrscheinlich über die DTU, oder? Ich habe immer das subjektive Gefühl, dass es bei den traditionelleren Varianten etwas gemäßigter zu geht, was den Verbandsklüngel betrifft.

  3. #3
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    Standard

    Zitat Zitat von Smoo Beitrag anzeigen
    3. Seriöse Literatur außer "Tödliche Kunst" gibt es meiner Erkenntnis nach nicht. Start - Tödliche Kunst Dort werden vor allem die Verbreitungsstrategien aufgedeckt.
    Ich kenne das Buch nicht, kann zum Inhalt also nichts sagen. Bereits der bescheuerte Titel sorgt bei mir allerdings dafür, dass ich keinerlei Interesse am Erwerb dieses Buches habe. Ich stelle mir gerade vor, wie dieser Titel enstanden ist:

    Verleger: Wir brauchen noch einen guten Titel. Irgendwelche Ideen?
    Autor: Wie wäre es mit "Taekwon-Do. Koreanische Illuminati"?!
    Verleger: Das könnte rechtliche Probleme geben. Ich mag aber den Ansatz.
    Autor: Taekwon-Do - resurrection of a deadly art?!
    Verleger: Super. Das kürzen wir noch etwas und deutschen es ein: TDK - Tödliche Kunst. Vielleicht bekomme ich fürs Cover noch irgendwo günstig ein paar CGI-Ninjas...


    4. Choi Hong Hi wurde zu erst gefeiert und dann vertrieben, obwohl er immer offen gesagt hat, wofür er sich einsetzt: Die Vereinigung von Nord und Südkorea. Das Tragischste des TKD für mich, war miterleben zu müssen, wo dieser Mann verstorben ist mit Sicht auf seine "ehrlichen Bestreben".
    Politische und religiöse Ansichten haben im TKD nichts verloren.

  4. #4
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    Zitat Zitat von Moog
    Ich stelle mir gerade vor, wie dieser Titel enstanden ist
    Phantasie ersetzt keine Quellenstudien...und führt nur in den seltensten Fällen zu realistischen Einschätzungen.


    Gruß
    Alfons.
    Hap Ki Do - Schule Frankfurt - eMail - 합기도 도장 프랑크푸르트 - Daehanminguk Hapkido - HECKelektro-Shop
    ...Dosenbier und Kaviar...

  5. #5
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    Zitat Zitat von Moog Beitrag anzeigen
    Politische und religiöse Ansichten haben im TKD nichts verloren.
    Naja, wenn man sich anschaut, wie einige Hyongs heißen und was sie bedeuten, dann könnte man darüber streiten

  6. #6
    Smoo Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Henne X Beitrag anzeigen
    Naja, wenn man sich anschaut, wie einige Hyongs heißen und was sie bedeuten, dann könnte man darüber streiten
    Auch was die Übernahme der Techniken aus dem Shotokan angeht

    Am aller Schlimmsten ist aber (neben der Fehlerlastigkeit des Forums hier - Abstürze ohne Ende), das defacto verloren gegangene Wissen der Formen.

    Dieser Formendiebstahl in den Kampfkünsten hat zu haarsträubenden Erklärungsversuchen von hohen Danträgern geführt. Während an mancher Stelle eine Simplifizierung gereicht hätte, wurde häufig die Ahnungslosigkeit der Meister offenbart, indem versucht wurde mit einem dualistischen "Das ist ein Block - und das ist ein Angriff" alles zu erklären.

    Ein dialektisches durch Angreifen auch zu blockieren ist vielen zu hoch. An einem sowohl-als-auch-Denkschema erkennt man meiner Meinung nach die Könner in jeder KK. Aber da verliere ich mich jetzt.

    Wenn man versteht, wie man durch angreifen einer Technik, die auf einen "zugeflogen" kommt, diese verpuffen zu lassen, dann muss man:
    1. Mit einem Angriff auf diese Technik schneller sein als das eigene Auge (Intuition)
    2. Automatismen Beherrschen, damit man den nächst sinnvollen Angriff startet, der den Kampf bei geringstmöglichem Schaden beendet. (Kämpfe sind dazu da nicht geführt zu werden. Das demokratische Ideal, alles diskutieren zu können, ist jawohl hoffentlich höchstes Gebot!)

    Hyong 7 - mein Lieblingsbeispiel, weil es auch Kata 7 im Shotokan betrifft - Die aberwitzigen angeblichen "Blocktechniken" in der Reiterstellung, kann kaum ein Meister, den ich kenne, sinngebend erklären.

    Und da sind wir jetzt bei dem was ich meine. Choi hat in seinen Wälzern zu viel drumherum geschrieben. Zwar erklärt er auch, dass es sogesehen nur Angriffe gibt, aber dafür hat er eine viel zu stringente Form mitgegeben. Ein gutes System lehrt zu leeren, damit man lernen kann!
    Denn Inhalt prägt Form und Form prägt Inhalt.

    Die ursprünglichen Kampfkünste lebten davon, dass jemand sich selbst verwirklichte.
    Das Taekwondo imho lebt davon, dass man das Frisst, was der Meister einem sagt.

    Und das Buch, dass ich oben eingangs benannt habe, deckt eine Möglichkeit auf die Ketten zu sprengen.

    FG

  7. #7
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    947

    Standard

    Möchte hier nur mal anmerken:
    der Titel "Tödliche Kunst" ist sehr wohl mit bedacht gewählt worden, er bezieht sich darauf, dass bei den Rangeleien verschiedener TKD Funktionäre um politische Macht Menschenleben auf der Strecke geblieben sind.
    "Tödliche Kunst" ist als Titel daher doppeldeutig zu verstehen und meiner Meinung nach nach gut gewählt.
    ...und zwar so richtig!

  8. #8
    Smoo Gast

    Standard

    Ich wollte das heiße Eisen nicht anfassen.

  9. #9
    UnknownSoldier Gast

    Standard

    hi,

    ich war sehr lange nicht aktiv hier weil mir aus solchen Gründen vieles vergangen ist. Dann kam dieser mma und realitätshype und ich sah keinen Sinn mehr darin diese tolle Kunst zu trainieren.

    Erst nach 10 Jahren in denen ich einst glaubte der Beste zu sein und draufgekommen bin dass ich mich nur im Kreis und nicht vorwärts bewegt habe bin ich nun zum Entschluss gekommen wieder das zu trainieren was mich glücklich und stark macht. Geistig und körperlich. Taekwondo und Hapkido, allerdings bei Kang Doo Sik in Wien. Das war früher schon mein Traum (ich war damals bei Classic TaeKwonDo und musste die gleichen Erfahrungen machen).

    Ich kann es kaum erwarten und ich freue mich sehr darauf. 10 Jahre lang habe ich mir vorgegaukelt, ich brauch muay thai, mma, bjj... aber keines davon hat mein Wohlbefinden gesteigert und meinen Charakter gefestigt.

    Darum aus damaliger Sicht ein Rückschritt (ist ja bei der UFC nie vertreten, funzt da und dort nicht bla bla bla) und jetzt ein Fortschritt für mich.

    ich weiß ich weiche etwas vom Thema ab aber im Grunde will ich sagen dass mir nichts mehr wichtiger ist als das Gefühl das ich trage wenn ich genau das habe was zu mir passt.

    Boxen gehört auch zu mir und ich werde das nie aufgeben aber mein Weg ist wieder bei TKD.

    Vielleicht findet sich ja ein Club der deine Ansichten teilt und eher deinen Interessen entspricht. Ich habe es damals bereut nicht mal andere Schulen zu sehen und daraum auf TKD geschissen zu haben.

    In diesem Sinne wünsche ich dir von Herzen, dass es was gibt

  10. #10
    Smoo Gast

    Standard

    Das Taekwondo ist von mir nicht verlassen worden.

    Aber ich distanziere mich von der Maschinerie.

    Und ich kann mich nicht irgendeinem Meister anschließen, wenn ich mir vorbehalte daran zu glauben, dass der glaube an mich selbst sinnbringender ist, als eine Gefolgschaft im Hagakurestil ganz egal ob der Meister Zaubern, Fliegen oder Feuerspucken kann.

    Wenn ich von irgendetwas überzeugt bin, dann davon, dass es nichts gibt, das sinnloser ist, als zu Kämpfen.

    Für mich persönlich gilt nur die Kampfvermeidung zu perfektionieren. Und dafür brauche ich niemanden, sondern nur meine Intelligenz und Ruhe, denn darin liegt der Schlüssel zum Frieden und zur sicheren Entwicklung eines gesäten Samen.

    (Das Thema ist übrigens ein ausgeschlossener Posting von mir, den ich in ein anderes Thema geschrieben habe, das hätte der Moderator freundlicher Weise dazu schreiben können.)

    Wie dem auch sei.

    Diese Geldmaschinerie im TKD und, was da alles wie organisiert wird, davon möchte ich kein Teil sein. Es macht mich einfach zu betroffen, dass man den Leuten lieber Gefühle vermittelt, als Selbstvertrauen und Handwerkszeug zur Förderung der Nächstenliebe.

    So leid es mir tut.

  11. #11
    KeineRegeln Gast

    Standard

    Was ist denn das für ein harter Post?!

  12. #12
    AlphaFight Gast

    Standard

    Zitat Zitat von KeineRegeln Beitrag anzeigen
    Was ist denn das für ein harter Post?!
    TKD ist jetzt traurig

  13. #13
    KeineRegeln Gast

    Standard

    Wäre ich auch, wenn man MICH so hart kastrieren würde.

    Der Post ist jedenfalls harte Wahrheit in da face von der TKD... ^^

  14. #14
    Smoo Gast

    Standard

    Von der Absicht jemanden kastrieren zu wollen, spreche ich mich im Übrigen auch los.

  15. #15
    Registrierungsdatum
    14.08.2015
    Beiträge
    63

    Standard

    Zitat Zitat von Smoo Beitrag anzeigen
    Diese Geldmaschinerie im TKD und, was da alles wie organisiert wird, davon möchte ich kein Teil sein. Es macht mich einfach zu betroffen, dass man den Leuten lieber Gefühle vermittelt, als Selbstvertrauen und Handwerkszeug zur Förderung der Nächstenliebe.
    Wenn du traditionelle Werte im Rahmen einer Kampfkunst erlernen willst oder sie als Mittel zur Selbstverwirklichung verstehst, musst du nach Okinawa ziehen und dort Karate ausüben. Im Rest der Welt ist Karate, oder eben auch TKD, nur ein Sport. Der Großteil der TKD-Ausübenden widmet TKD wöchentlich weniger als fünf Stunden. Der Stellenwert ist also recht gering. Insofern ist der Fokus auf Sport in Ordnung.

    Das Problem der Geldmacherei sehe ich als DTUler nicht. Ich zahle jährlich meine Jahressichtmarke, die auf den Monat runtergerechnet ungefähr einen Euro beträgt. Hinzu zahle ich monatlich 13 € Vereinsbeitrag, der mir erlaubt vier Mal wöchentlich zu trainieren. Prüfungen mache ich keine mehr, aber die Prüfungsgebühren liegen in vernünftigen Regionen. Reich macht TKD bei uns im Verein und im Landesverband niemand. Wer teure Kurse besucht oder teure Prüfungen zahlt, ist selbst schuld.

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