@hartes ziel
das ist jetzt etwa 5 oder 6 jahre her. damals hatte ich an einem tag in der woche reines messer-training gegeben. sv war da nicht das ziel, sondern einfach das, was aus der eigenen kk kam und alle möglichen "experimente" mit anderen kks und stilen, solange es ums messer ging. da gab es wunderschön ästhetisches (was man aber nur wunderschön hinbekam, wenn man das tempo stark reduzierte. reisenspaß hat das trotzdem gemacht und hatte mit sicherheit positive auswirkung auf präzision und bewegungsschulung) und genauso ganz furchtber simples. das training war einerseits technik-orientiert (kennenlernen, experimentieren), andererseits gabs aber auch sparrings (meist mit bestimmten aufgaben) und/oder zumindest übungen mit kräftigerem kontakt.
wir haben da nicht groß mit "wagner experimentiert". hin und wieder ist der kollege, der halt auch viel spielte, im wagner-spiel gelandet. zumindest hat er mir das so vermittelt. mir sind halt 2 dinge besonders aufgefallen: so direkt, wie möglich greifen und (nicht immer, aber häufig) die waffenhand hinten und den anderen arm wie einen schild tragend nach vorne. die gleiche haltung hat er manchmal auch waffenlos eingenommen, wenn er mit nem messer attackiert wurde.
es kann sein, dass er selbst nur dinge getestet hat und dabei evtl. sogar uminterpretiert hat. dass er "nun typisch j.wagner style" vorgehe, hat er so nie behauptet. wohl aber, dass er das vom wagner her kenne...
jedenfalls habe ich ihn sehr häufig mit gut getimten slashes zur mir entgegenkommenden hand beim greifversuch erwischt. konnte er greifen (beidhändige kontrolle), hab ich ihn fast jedesmal dabei "abgestochen", da ich im moment des kontaktes nen handwechsel machte (kommt ganz natürlich und ohne gedanken, wenn die hände immer an der richtigen stelle sind und wenn man verinnerlicht hat, dass die andere hand mindestens genauso viel und permanent arbeitet, wie die messerhand. außerdem bin ich linkshänder und führe das messer im training eher rechts. da ist der wechsel "im stress" schon fast vorprogrammiert - erst recht, wenn man merkt, jemand will einen fassen)
der vorgestreckte schildarm ist für fmaler ne einladung für entries, die eine abwehrbewegung voraussetzen, da der schützende/blockende arm nicht nur ein angriffsziel sein kann, sondern ein referenzpunkt, an dem entlang geglitten werden kann, sobald taktil der kontakt gespürt wird (die "schiene" führt direkt zum hals oder zur achselhöhle und durch twists und "verlaufsänderungen" der schnittführung auch zu anderen zielen). der trick ist: ich kann mein tempo während der aktion ändern, kann volle pulle loslegen, damit eine block/schutzreaktion provoziert wird und genau dann alles rausnehmen und timing und impact völlig verändern. das macht beim messer nichts. keiner könnte so effektiv mit den fäusten schlagen, aber eine klinge mit kontakt kann ganz locker aufgesetzt worden sein und dann wird mit druck schön laaaang gezogen. dabei sind ja sogar noch kurven möglich - sozusagen. das ist auch ein grund, warum wir zb. die sog. "idioten icepick atacken" mit ausholen und so weiter für gar nicht mal so ungefährlich halten: sie provozieren eine reaktion, die sozusagen vorhersehbar ist und die lücken und "linien" öffnet. sehr beliebt: einfach im schutzarm "einhaken" und dann mit nem cut nach vorne zum hals oder, wenn der block/schutz sehr hoch "gehalten" wird, nen twist und drunter durch schneidend (arm wird also auf dem weg noch mitgenommen) zum hals... lässt sich schwer erklären.
wo mein wagner-freund aber erstaunlicherweise punkten konnte, war beim spiel messer gegen stock, wenn er das messer hatte. wenn er durchstartete, konnte man ihn zwar mit dem stock am arm erwischen, aber, selbst wenn der gebrochen worden wäre, hätte er noch genug momentum drauf gehabt, um mit dem messer voll durchzukommen. gegen messer vorne und arm nicht "opfern", war es leichter, wenn man selbst nen stock benutzte.
"I prefer them to be awake when I severe their arms and beat them to death with it." Maul Mornie und sein Verhältnis zu k.o.s