Es gibt ja den Spruch: "Hassen ist wie Gift zu trinken, um jemanden anderem zu schaden"
In dem Sinn ist Selbsthass schon sinnvoller, denn dann trinkt ja der das Gift, dem man schaden will.
Ein wesentlicher Unterschied zwischen sich selbst und anderen ist, dass man sich nicht so einfach vermeiden oder gar von sich selbst trennen kann.
Man lebt ja in so einer Art Zwangsgemeinschaft mit sich selbst.
Da wäre es schon hilfreich, mit sich selbst auszukommen bzw. das über sich selbst getroffene Urteil ab und an zu überprüfen.
Im Buddhismus gibt es die Metta-Meditation, in denen Mitgefühl für andere geübt wird, aber zuerst auch für sich selbst.
Hervorhebung von mirDie Liebende-Güte-Meditation (oder auch "Metta Bhavana") ist eine traditionelle Meditationsform, die dem Übenden hilft, eine Haltung von emotionaler Positivität und echtem Wohlwollen sich selbst und anderen gegenüber zu entwickeln. Das Wort Metta entstammt der Pali-Sprache und bedeutet in etwa Liebe (im nicht-romantischen Sinne), Freundlichkeit oder Herzensgüte.
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Die Metta Bhavana ist keine Übung in Autosuggestion, es geht also keinesfalls darum, sich irgendwie einzureden, alle Menschen seien nett und sympathisch. Es geht vielmehr darum, die eigenen Gefühle zunächst einmal unvoreingenommen kennen zu lernen und zu erleben, und dann zu lernen, sie sanft zu entspannen und zu öffnen. Die Früchte der Übung sind ein größeres Einfühlungsvermögen und eine positivere Einstellung sich selbst und anderen gegenüber. Diese Übung kann eine dramatisch positive Wirkung auf Konfliktsituationen haben! Sie ist auch ein hervorragendes Gegenmittel gegen Gereiztheit, schlechte Laune und gegen eine harte, überkritische Haltung sich selbst und anderen gegenüber.
FWBO: Meditation - Metta Bhavana