Ich bitte euch einmalig, die Themen "Flüchtlinge" und "Nazis" nicht im KKB zu diskutieren.
Mal eine ganz idiotische Frage am Rande: Ab wann ist man eine Minderheit ?
Wenn man weniger als 50 % ausmacht, weniger als ein Drittel, weniger als 10 % ?
Spätestens bei den Zahlengrößen müßten wir rücksichtsmäßiges systematisches Gruppenkuscheln üben, denn oh Elend, dann sind wir fast alle Mitglieder einer Minderheit.
Richtig, blos da wir einfach defacto fast alle zu einer Mindereit gehören, sei es religiös, aus der Lebensgewohnheit heraus, aus der politischen Anschauung heraus etc , kann uns das Schicksal eben alle ereilen mal zum schützenwerten Sündenbock zu werden.
Übrigens "Schützenwerten Sündenbock" meine ich so wie geschrieben.
Eine Minderheit auf deren Rücken fröhlichst polarisiert werden kann in beiden Richtungen.
Nun kann man aber den Begriff, den Boten, nicht für seine Botschaft töten und hoffen, dass damit das Problem, über das er berichten wollte, verschwindet.
Wann hast du das letzte Brandopfer gesehen?
Von wegen systematischer Ausschluss.
Man kann froh sein, dass die Conterganopfer, die in aller Regelmäßigkeit im Stich gelassen werden überhaupt noch öffentlich auftreten.
Und das erste was passiert?
Schubladendenken.
Es ist doch gerade die schöne Zeit des Umbruchs, wie es in den Medien propagiert wird, also eröffnet nicht nur das Bewusstsein oder die Wahrnehmung, sondern auch das Mitgefühl...
Hier im Thread kann man das nicht ausdifferenzieren, es geht mir tatsächlich darum für die, die sonst nur, wenn die Medien es gerade zulassen, ein Bewusstsein zu schaffen, welches breiter aufgestellt ist, als das bloße:
Achja, da war ja mal was.
Und wie willst Du das genau schaffen? Unser ganzer Wahrnehmungs- und Denkapparat funktioniert über Ausblenden und Fokussieren. Man kann im besten Falle den Fokus auch mal wandern lassen, und ihn auf die dringlichsten Probleme am längsten gerichtet halten; niemals kann man aber jederzeit alles gleichermaßen im Fokus halten.Hier im Thread kann man das nicht ausdifferenzieren, es geht mir tatsächlich darum für die, die sonst nur, wenn die Medien es gerade zulassen, ein Bewusstsein zu schaffen, welches breiter aufgestellt ist
Na bei Religion und Lebensgewohnheit und politscher Anschauung hat der einzelne, zumindest hierzulande, eine Wahl und daher begründet sich nach der angeblich "landläufigen" teraoschen Definition daraus keine Zugehörigkeit zu einer Minderheit.
Eine überaus praktische Defintion übrigens für Diktaturen: Leute anderer Meinung sind keine schützenswerte Minderheit, die können ihre Meinung ja der Mehrheitsmeinung anpassen.
Das ist sogar noch besser für Anhänger von noch nicht mehrheitsfähigen Zwangsweltanschauungen:
Sobald einer in einer Demokratie eine Zwangsweltanschauung begründet, hat der einzelne ja nicht mehr die Wahl dazuzugehören und ist damit Teil einer schützenswerten Minderheit.
Das man diskriminiert würde, ist dann schnell behauptet...
Geändert von Gast (25-01-2016 um 11:20 Uhr)
Der Fokus kann erst entstehen, wenn das Bewusstsein dafür geschaffen wurde.
Wie soll ein Kino ohne Leinwand funktionieren, wenn der Projektor in die Leere strahlt?
Es geht darum JETZT den Umbruch dafür zu nutzen, die erhöhte Bereitschaft im Wandlungsprozess so weit zu erweitern, dass unliebsame "Unangenehmlichkeiten" (wie Kaji zu verstehen) so wahrgenommen werden, dass sie die RICHTIGE Chance bekommen nicht bloß "Berücksichtigt" zu werden.
Es war schon ein verdammt schwieriger Prozess, dass überhaupt "Behindertenheime" (ich hasse dieses Wort) in die Städte gekommen sind!
Wer will denn autonom denkend und handelnde Menschen mit Sprachstörungen in der Innenstadt? Die fallen doch höchstens auf...
Edith: War aus der Hüfte geschossen sorry.
Der Minderheitenbegriff ist ja nicht alles.
Wenn ich das richtig verstehe, willst Du den Fokus stärker auf die Behinderten gerichtet haben. Das ist prima, setz Dich dafür ein. Aber es gibt halt daneben noch 1000 andere Themen, die bei näherem Hinsehen unter den Nägeln brennen. Und das kannst Du den Leuten auch nicht übelnehmen, wenn sie grad woanders stärker hinschauen. Oder vielleicht auch einfach nur mal Darth Vader sehen wollen (der übrigens als Vierfachamputierter ganz klar ein Recht auf nen Behindertenparkplatz hätte ).Der Fokus kann erst entstehen, wenn das Bewusstsein dafür geschaffen wurde.
Wie soll ein Kino ohne Leinwand funktionieren, wenn der Projektor in die Leere strahlt?
Es geht darum JETZT den Umbruch dafür zu nutzen, die erhöhte Bereitschaft im Wandlungsprozess so weit zu erweitern, dass unliebsame "Unangenehmlichkeiten" (wie Kaji zu verstehen) so wahr genommen werden, dass sie die RICHTIGE Chance bekommen nicht bloß "Berücksichtigt" zu werden.
Es war schon ein verdammt schwieriger Prozess, dass überhaupt "Behindertenheime" (ich hasse dieses Wort) in die Städte gekommen sind!
Wer will denn autonom denkend und handelnde Menschen mit Sprachstörungen in der Innenstadt? Die fallen doch höchstens auf...
Geändert von Terao (25-01-2016 um 11:28 Uhr)
Eben, darum kann man auch sinnvolle unmittelbar einsichtige Definitonen wählen und dann durch weitere Merkmale genauer differenzieren.
Die Sunniten waren im Irak immer in der Minderheit.
Unter Hussein allerdings an der Macht, in der Demokratie nicht mehr und nun in einigen Gebieten wieder.
Nach Deiner Defintion waren die nie in der Minderheit.
Die Shiiten auch nicht.
Es gibt zwar den Verdacht, dass Erstere in der Demokratie diskriminiert wurden/werden, aber eben eher aufgrund eines frei wählbaren Merkmals.
Sind denn in Deutschland die Angehörigen einer nach dem Grungesetz frei wählbaren Weltanschauung eine Minderheit, wenn die Weltanschauung selbst ihren Mitgliedern keine Wahl mehr lässt, die Weltanschauung wieder abzuwählen?
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