frieden schaffen mit waffen- heute: messer vs. größeres messer

[Mr.Fister]

es ist mal wieder zeit für eine episode der beliebten serie frieden schaffen mit waffen - heute mit einem messerduell der besonderen art :


https://www.facebook.com/abcnews/vid...4040744278812/ [video ist kürzer aber läuft flüssiger]

Alleged Robber and Store Owner Duel With Knives - ABC News [bericht; enthält ein längeres video]



ok, hat zugegebenermaßen was von wildem slapstick (), aber auch hier kann man einige interessante punkte beobachten:

der verkäufer macht das ganz gewitzt, er hält dem räuber seine beute vor die nase um gleichzeitig danach zu hacken, wenn er danach greift.

als der verkäufer mit dem grossen dicken messer die verfolgung aufnimmt, sorgt der räuber für distanz, indem er das regal umkippt und so eine barriere schafft.

wenn man sich mal anschaut, mit welcher intensität die da anfangs teilweise aufeinander einhacken, ist es schon erstaunlich, dass da so wenig dabei passiert, man sieht keine grossartigen verletzungen, blut etc.

das der verkäufer ordentlich glück gehabt hat, als der entwaffnete räuber das vom verkäufer fallengelassene grosse messer an sich gebracht hat, um dann abzuhauen (text im 2. link lesen ) steht ausser frage.

noch was?

[Gast]

gabs gestern schon http://www.kampfkunst-board.info/for...knives-176750/

[Mr.Fister]

gabs gestern schon http://www.kampfkunst-board.info/for...knives-176750/

ah, danke, hatte ich gar nicht gesehen...

[Brodala]

Hab das andere auch nicht gesehen, aber in jedem Fall sehr gutes Ding, Alter.
Was ich von wegen Täterpsychologie ganz interessant finde, ist, dass der Täter nicht wie bei Crocodile Dundee direkt abhaut, sondern es drauf ankommen lässt. An seiner Beute scheint ihm echt was gelegen zu haben. Armer Hund, wenn ihm ne Kasse so viel Wert ist.

Der Besitzer des Ladens ist definitiv kein Erstopfer. Umso erstaunlicher, dass er sich lediglich mit einem Messer auf solche Ereignisse bewaffnet hat. Evtl. vorbestraft? Spannend, spannend.

Finds auch lustig, dass er seinen Angreifer entwaffnet, dann sein Messer fallen lässt, um sich dann mit dem Messer des Angreifers wieder zu bewaffnen. Habe ich ehrlich gesagt noch nie so gesehen.

[Mr.Fister]

Hab das andere auch nicht gesehen, aber in jedem Fall sehr gutes Ding, Alter.
Was ich von wegen Täterpsychologie ganz interessant finde, ist, dass der Täter nicht wie bei Crocodile Dundee direkt abhaut, sondern es drauf ankommen lässt. An seiner Beute scheint ihm echt was gelegen zu haben. Armer Hund, wenn ihm ne Kasse so viel Wert ist.

in die richtung habe ich auch überlegt. ich könnte mir diesbezüglich gut vorstellen, dass hier das stichwort "momentum" eine nicht zu unterschätzende rolle spielt: der täter hatte sich nicht nur entschieden, den bruch zu machen, nein, er macht es, indem er aggressiv auf die ladentheke springt und aggressiv mit seinem messer weitermacht. ich glaube, der war zunächst so sehr im vorwärtsgang, dass er erstmal auf autopilot weiter vorwärts marschiert ist und schlicht nen moment gebraucht hat, sich auf die neue lage einzustellen.

Der Besitzer des Ladens ist definitiv kein Erstopfer. Umso erstaunlicher, dass er sich lediglich mit einem Messer auf solche Ereignisse bewaffnet hat. Evtl. vorbestraft? Spannend, spannend.

wobei das aus hiesiger sicht auch eines dieser phänome diverser cctv-clips aus den staaten ist, das überraschenderweise oftmals doch "nur" ein baseballschläger oder ein messer unterm tresen liegt und keine knarre. könnte natürlich auch mit dem waffenrecht des jeweiligen bundesstaates zu tun haben.

[gion toji]

wobei das aus hiesiger sicht auch eines dieser phänome diverser cctv-clips aus den staaten ist, das überraschenderweise oftmals doch "nur" ein baseballschläger oder ein messer unterm tresen liegt und keine knarre. könnte natürlich auch mit dem waffenrecht des jeweiligen bundesstaates zu tun haben.

könnte auch daran liegen, dass hinter der Theke frei rumliegende Schusswaffe für Ladendiebe und Räuber nicht ganz uninteressant wäre

[Brodala]

stichwort "momentum" [...] aggressiv auf die ladentheke

Jepp, das sieht so richtig spartanermäßig aus, oder? Wirklich motiviert. Und ich finde, dass das auch wirklich was hermacht in Richtung Einschüchterung. Stell dir vor, du wirst von nem Räuber überfallen, der dir auf die Theke springt und mit nem Messer rumhakt

baseballschläger [...] messer [...] keine knarre.[...] waffenrecht

Ist das oft so, dass da ein Messer liegt? Ist ja ein absolutes Nahkampfwerkzeug und verspricht keine unmittelbare Wirkung. Mit nem Baseballschläger kann man jemanden ja ganz gut abschreckend auf Distanz halten. Bei entsprechenden Papieren sollte es in ganz USA eigentlich kein Problem für Ladenbesitzer sein, eine Waffe im Inventar zu haben (nicht am Körper, da greifen dann die Gesetze sehr differenziert). Sollte jemand Ahnung, vom US-Waffenrecht haben, soll er mich bitte korrigieren. Vorbestrafung schließt jeglichen Schusswaffenbesitz aus - deswegen und weil der Ladenbesitzer auch echt keine Hemmungen zeigt, kam ich irgendwie darauf. Ist doch wirklich ungewöhnlich, oder?

könnte auch daran liegen, dass hinter der Theke frei rumliegende Schusswaffe für Ladendiebe und Räuber nicht ganz uninteressant wäre

Man muss sie ja nicht aufm Tresen liegen haben

[Mr.Fister]

Jepp, das sieht so richtig spartanermäßig aus, oder? Wirklich motiviert. Und ich finde, dass das auch wirklich was hermacht in Richtung Einschüchterung. Stell dir vor, du wirst von nem Räuber überfallen, der dir auf die Theke springt und mit nem Messer rumhakt

ja, das war auf jeden fall die "bring it"- variante. der wollte es definitiv wissen und hat das auch gut vermittelt bekommen durch sein auftreten.

Ist das oft so, dass da ein Messer liegt?

also auch ausgehend von dem, was auch du weiter unten zum waffenrecht schreibst (sprich: eigentlich sollte man da in den meisten fällen relativ problemlos zugang zu einer schußwaffe haben): relativ häufig. zumindest, wenn man entsprechende cctv-aufnahmen zugrunde legt. eine der besten nummern war dieser vorfall aus pittsburg: http://www.kampfkunst-board.info/for...besser-174430/

Ist ja ein absolutes Nahkampfwerkzeug und verspricht keine unmittelbare Wirkung. Mit nem Baseballschläger kann man jemanden ja ganz gut abschreckend auf Distanz halten.

ist sicher was dran, aber ein großteil dieser vorfälle auf den cctv-aufnahmen spielt sich wirklich gern mal klischeemäßig im kassenbereich eines shop+rob von der größe einer barrierefreien toilette ab, da wäre das mit dem baseballschläger allein aus platzgründen problematisch. messer hat auch den vorteil, dass man es ggf. in die kasse bzw direkt nebendran als notfallwaffe platzieren kann, ohne, dass es großartig auffällt. und das man sich in diese richtung orientieren muss, um dem räuber die kohle auszuhändigen, erwartet dieser ja. von der späteren besseren erklärbarkeit eines messers zum öffnen von verpackungen etc. in nem supermarkt jetzt gar nicht mal gesprochen (das notwehhrrecht dort drüben variiert von staat zu staat und ist manchmal etwas seltsam, so gibt es dort dinge wie rückzugsgebote oder das verbot tödliche gewalt zu benutzen; wer dazu mal ein bißchen was lesen will: http://stthomaslawreview.org/articles/v27/1/prince.pdf)

Bei entsprechenden Papieren sollte es in ganz USA eigentlich kein Problem für Ladenbesitzer sein, eine Waffe im Inventar zu haben (nicht am Körper, da greifen dann die Gesetze sehr differenziert). Sollte jemand Ahnung, vom US-Waffenrecht haben, soll er mich bitte korrigieren. Vorbestrafung schließt jeglichen Schusswaffenbesitz aus - deswegen und weil der Ladenbesitzer auch echt keine Hemmungen zeigt, kam ich irgendwie darauf. Ist doch wirklich ungewöhnlich, oder?

es gibt halt bundesstaaten, wo das waffenrecht sehr restriktiv gehandhabt wird, wenn ich mich recht entsinne, dann z.b. im staat new york, new jersey oder district of columbia. in new york city darf man z.b. kein einhandmesser führen, da kann ich mir gut vorstellen, dass da auch nix mit knarre unterm tresen ist...

[Tiju]

Es gibt diverse Waffengesetze in den USA, die Hieb- und Stichwaffen schärfer regulieren als Schusswaffen, z.B. Dolche oder die sogenannten Totschläger (sap, blackjack). Oft gibt es sogar nicht nur Führ- sondern auch Besitzverbote, ähnlich wie bei uns. Eine Machete wird dagegen meist als Werkzeug gesehen.

Was die Schusswaffenverfügbarkeit und -verwendung angeht, zeichnen unsere Medien oft ein falsches Bild. Die meisten Gewaltstraftaten werden auch in den USA ohne Schusswaffen verübt. Seit den 1990ern werden in immer mehr Staaten vermehrt Waffentragerlaubnisse ausgegeben, ca. 6% der erwachsenen US-Bevölkerung hat so einen Schein, soweit ich weiß, ohne dass das heißt, dass immer Waffen getragen werden. Ob das Absinken der Gewaltkriminalität mit der vermehrten Verfügbarkeit von Waffentragerlaubnissen und einem dadurch erzeugten Abschreckungseffekt zusammenhängt, ist nicht ganz klar.

Im befriedeten Besitztum ist es überall relativ leicht, eine Schußwaffe zu haben, wobei es einige Staaten und Städte gibt, die das doch sehr erschweren. Vielleicht spielt der Fall da.

Ansonsten ist die USA mit einer Vielzahl von offiziellen und privaten Waffenverbotszonen gesprenkelt. Meist ist da, wo man am ehesten eine Waffe benötigte, das Waffentragen verboten, z.B. in allen öffentlichen Gebäuden des Bundes, Kirchen, Schulen und vielen Geschäften oder Lokalen. Übrigens finden so gut wie alle Active Killer Events (aka "Amoläufe") in solchen Waffenverbotszonen statt, denn unbewaffnete Opfer sind eben schöner. Vielleicht mag der Inhaber des Ladens einfach keine Schusswaffen und hat deren Verwendung verboten? Oder die Leute kennen sich nicht mit Schusswaffen aus und verwenden daher Nahkampfwaffen?