Leitungswasser trinken?
Einige trinken Wasser nur aus der Leitung und fragen sich oft, ob es nicht mit gesundheitliche Gefährdungen verbunden ist. Das sind ja einige Dinge enthalten die bedenklich sein könnten. Wer sich hier zu unsicher ist, sollte seine Wasserqualität überprüfen lassen. So fallen auch eventuelle Belastungen im Rohrsystem auf.
Aber was ist mit den Mineralstoffen?
Das ist ein berechtigte Frage, werden Mineralwasser doch oft höhere Werte als Leitungswasser nachgesagt. Als normal gesunder Mensch, der keinerlei Mangelerscheinungen zeigt, ist es aber nicht wirklich nötig auf Mineralwasser zurückzugreifen. Natürlich kann es aber ein „bequemer“ Weg sein, seine Tagesempfehlungen zu erreichen. Wasser – egal ob aus der Leitung oder der Flasche - sollte in erster Linie als Durstlöscher dienen, da der Bedarf an Mineralstoffen in europäischen Ländern vorwiegend über die Nahrung gedeckt wird. Auch ist Mineralwasser nicht gleich Mineralwasser. Schon oft stellte die Stiftung Warentest fest, dass die Mineralgehalte in den Mineralwassern oft sogar schlechter sind als in Leitungswasser.
Aber da ist doch Kalk drin!
Der Kalkgehalt des Wassers ist für den Menschen gesundheitlich unbedenklich. Die häufigsten Risikofaktoren für arteriosklerotische Gefäßerkrankungen(Systemerkrankungen der Schlagadern, die zu Ablagerungen von Blutfetten, Thromben, Bindegewebe und in geringeren Mengen auch Kalk in den Gefäßwänden führen) sind erhöhte Cholesterinwerte, Rauchen, Bewegungsmangel, Übergewicht, der Verzehr von zu vielen tierischen Fetten oder auch Bluthochdruck.
Und was ist mit dem Chlor?
Es kann vorkommen, dass Leitungswasser nach Chlor riecht. Gesundheitlich bedenklich ist dies nicht. Die Wasserversorger können ihr Wasser mit Chlor anreichern um es so zu desinfizieren und die gesetzlichen Vorgaben an Keimzahlen einzuhalten. Diese unterliegen aber strengen Richtlinien.
Und was ist mit Bakterien?
Das Trinkwasser ist in den meisten Regionen Deutschlands sauberer und schadstofffreier als viele Mineralwässer. Wer nun aber glaubt, unser Trinkwasser sei halbwegs keimfrei, der irrt natürlich. Denn im Wasser und in den Wasserleitungen tummeln sich Millionen von Bakterien. Viele davon noch unbekannt. Mitarbeiter der Lund Universität in Schweden haben haben nun etliche Wasserproben auf DNA-Basis untersucht. Die gefunden Bakterien stammen vor allem aus den Ablagerungen, die sich an den Innenwänden der Leitungen bilden. Dort bilden die Mikroben sogenannte Biofilme – vernetzte, von Schleim umhüllte Kolonien, die sie besonders widerstandsfähig gegen schädliche Umwelteinflüsse machen. Die allermeisten Bakterien sorgen aber eher für unsere Sicherheit als das sie krank machen. Zur größten Gruppe der in den Leitungen identifizierten Bakterie gehörten die sogenannten „Sphingomonadaceae“, welche zur Gruppe der Alphaproteobacteria gehören. Diese bauen auch im Boden und in Gewässern organische Schadstoffe ab. Ähnlich wie auch die unzähligen Mikroben auf unserer Haut und in unserem Darm tragen sie vermutlich entscheidend dazu bei, dass wir gesund bleiben.
Aber wird das denn kontrolliert?
Leitungswasser hat in Deutschland eigentlich immer Trinkwasserqualität. Damit dies auch so bleibt und Schutz vor gesundheitlichen Beeinträchtigungen, wird das Trinkwasser regelmäßig untersucht.
Es muss frei von Krankheitserregern (z.B. Bakterien) sein. Zusätzlich gelten Grenzwerte für bestimmte Stoffe (z.B. Schwermetalle, Pflanzenschutzmittel), die nicht überschritten werden dürfen.
Bei der Aufbereitung von Trinkwasser werden Aufbereitungs- und Hilfsstoffe verwendet (z.B. Chlor, Ozon). Auch diese und ihre Reaktionsprodukte dürfen den Nutzer nicht schädigen und nur in geringen, nicht gesundheitsrelevanten Konzentrationen im Trinkwasser auftreten.
Für die Einhaltung dieser Vorschriften sind in erster Linie die Wasserversorgungsunternehmen selbst verantwortlich. Diese müssen durch eigene Kontrollen die Qualität des Trinkwassers ständig überprüfen. Zusätzlich werden aber auch unabhängig davon stichprobenartig amtliche Überwachungsuntersuchungen durch die Gesundheitsämter der Land- und Stadtkreise veranlasst.
Vorsicht ist aber bei sogenannten "Gratis Wassertests" geboten. Oft wird ein Termin zu Hause vereinbart und dort werden dann Dinge, die so nicht möglich sind „getestet“, mit dem Hintergedanken ein Aufbereitungsgerät zu verkaufen.
Die Wasserversorger und die Gesundheitsämter können hier hilfreiche Anlaufstellen sein und weitere Informationen und/oder Kontaktadressen geben.
Quellen/Informationen:
https://de.finance.yahoo.com/blogs/k...133617371.html
Gekauftes Wasser vs. Wasser aus dem Hahn - WDR Fernsehen
Mineralwasser im Test - Aktuelle Stunde
https://www.umweltbundesamt.de/sites...rinkwasser.pdf
TrinkwV 2001 - nichtamtliches Inhaltsverzeichnis
scinexx | Grenzwertiges...: Was ist was und wieviel im deutschen Trinkwasser?
Bis denn
SportfreundSven
Quelle
Wie haltet Ihr das? Trinkt Ihr auch Leitungswasser? Wenn nicht warum?