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Thema: Modifikation des Karate-Sports

  1. #31
    gast Gast

    Standard

    Hallo kanken,

    ich lese Deine Beiträge immer wieder gerne.
    Du hast eine besondere Einstellung zum Kampfsport, ist O.K.

    Nur, ich bin der Ansicht Selbstverteidigung beginnt schon vor dem eigentlichen Kampf.
    Bin ich in einen Kampf verwickelt, dann habe ich vorher einfach nicht aufgepaßt.
    Ich könnte Dir jetzt meine Vorstellung darlegen. Aber warum?
    Lies einfach hier mal rein:

    Willkommen in der* Selbstschutzakademie.de

    Warum unterscheiden sich unsere Ansichten?
    Einer meiner Trainer, schwarzer Gürtel im Karate und Ju-Jutsu.
    Hatte wirklich im Training einiges drauf.
    Machte einen Fehler, in einer Diskothek trank er ein Bier zu viel.
    Daher wurde er zum Oper. Da nützte seine Kampfsport-Erfahrung nichts.

    Ich denke, damit beginnt die Selbstverteidigung.
    Du mußt Dich mit dem Thema Gewalt auseinander setzen und
    auf die Warnsignale achten.
    Im Dojo lerne ich kämpfen aber wie vermeide ich einen Kampf, wie erkenne ich die Gefahr... das lerne ich meistens nicht.

    Gruß

  2. #32
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    46
    Beiträge
    7.504

    Standard

    Zitat Zitat von Gürteltier Beitrag anzeigen
    Welcher Waffe begegnet denn Deines Erachtens der Dububü wahrscheinlicher, als dem Messer ? Welche würdest Du denn primär lehren, tätest Du es derzeit noch ?
    Meine Schüler erzählen mir nämlich hauptsächlich von Messersituationen, wenn Waffen im Spiel waren.

    Und warum ist Messer gegen Messer in einem normalen ( wie definiert ?) Dojo fragwürdig ??
    Sehr viel wahrscheinlicher als SV gegen ein Messer für einen durchschnittlichen Bundesbürger ist dass ihm mehrere auf die Mappe hauen, ggf. mit seinem Kopf Fußball spielen.
    Das gilt natürlich für den durchschnittlichen Bundesbürger. Kampfsport Gyms ziehen von Natur aus schon eine ausgewählte Klientel an. Der Judo und Karateverein auf dem Land andere als das Thai Box Gym im Pott, auch wenn es nach Klischee riecht, ist es dennoch so. Bestimmte Clubs sind manchmal auch mit einer bestimmten Szene verbunden und haben dadurch auch eine bestimmte Klientel mit bestimmten Bedürfnissen und Vorerfahrungen.
    Wenn ich in einem Umfeld trainiere in dem die Leute regelmäßig mit Messern in Kontakt kommen, dann habe ich mit Sicherheit nicht das durchschnittliche Klientel in meinem Gym. Wenn ich diesen Leuten beibringe wie effektiver Messerkampf aussieht, dann spricht sich das natürlich in deren Bekanntenkreis rum und auch andere kommen vorbei um das zu lernen. Wenn man dann eh realen Kontakt mit Klingen hat, dann kann man ja auch einschätzen ob das funktioniert oder nicht.

    Warum ich Messer gegen Messer für fragwürdig halte für den „normalen“ Bundebürger? Die Schalter, die man da umlegt, und die Dinge die man da lehrt, können unschöne Sachen in den Leuten triggern, zumindest wenn ich das ehrlich trainiere. Messer gegen Messer bedeutet das ich Leute ausbilde die töten lernen. Schnell, kompromisslos, effektiv.
    Sicher, da geht es in den KK drum, aber ich behaupte einfach mal das die allerwenigsten überhaupt wissen wie man das macht, worauf man achten muss und vor allem wie man das SYSTEMATISCH macht. Authentische KK hat dafür Tools und nicht ohne Grund zeigt man das nicht jedem. Geschweige denn sind die Leute qualifiziert das zu tun.
    Das findest du aber nicht in den normalen Karatedojos, nicht in normalen Gyms. Es gibt Kreise wo so etwas gelehrt wird, von Leuten die wirklich darin Erfahrung haben, aber das ist nichts worüber groß geredet wird.

    Wenn ich Leuten beibringen will wie sie sich hier und jetzt wirklich effektiv verteidigen, dann zeige ich ihnen wie man OC benutzt, wie eine 720 Lumen Taschenlampe und wie einen Kobutan. Ich zeige Ihnen was die „Glocke“ ist und wie sie lernen auf Ihre Angst zu hören. Ich zeige Ihnen was sie dann tun können. Das ist die Realität in Deutschland zu Beginn des 21. Jhd.

    Ich trainiere für mich andere Dinge, aber ich weiß sehr wohl dass ich nicht mit Schwert, Säbel, Schild, Speer, Deer-Horn Knife oder ähnlichem Zeug auf der Straße rumrenne. Ich trage, außer in extremen Ausnahmen, noch nicht einmal ein Messer bei mir. Das höchste der Gefühle ist ab und an ein OC.
    Ich kann aus der chinesischen Kriegskunst jedoch Dinge extrahieren, die auch heute noch sinnvoll sind. Wenn ich mit Polizisten trainiere oder mit Soldaten kann ich über ganz andere Dinge reden als wenn ich Lieschen Müller im Training habe. Authentische Kampfkunst bietet einen Werkzeugkeller. Welches Werkzeug ich wofür benutze muss ich dann halt schauen. Ich muss den Umgang mit den Werkzeugen (körperlich, geistig) jedoch lernen, damit ich sie überhaupt benutzen kann, sonst ist der Werkzeugkeller nämlich nutzlos.

    Die unterschiedlichsten Leute kommen mit unterschiedlichen Zielen und Wünschen in ein Dojo/Gym. Alles hat seine Berechtigung und seinen Zweck.

    Grüße

    Kanken

  3. #33
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    Zitat Zitat von kanken Beitrag anzeigen
    Sehr viel wahrscheinlicher als SV gegen ein Messer für einen durchschnittlichen Bundesbürger ist dass ihm mehrere auf die Mappe hauen, ggf. mit seinem Kopf Fußball spielen.
    Das gilt natürlich für den durchschnittlichen Bundesbürger. Kampfsport Gyms ziehen von Natur aus schon eine ausgewählte Klientel an.
    Nun, mehrere Angreifer ist ja auch in meiner genannten Dreifaltigkeit dabei.

    Das mit dem dubuBü halte ich nach 20 Jahren Trainerdasein in einer deutschen Grossstadt einfach für einen Irrtum.
    Nicht der Angegriffene diktiert, welche Hilfsmittel von Angreifern primär ins Spiel gebracht werden.
    Oder auch nur, wer die Angreifer sind.

    Drei simple Beispiele : Ein ca. 35 jähriger Schüler von mir fährt abends mit dem Rad durch einen Park. Als er zwei Jugendliche passiert, wird er per Schultercheck vom Rad gestoßen. Als er sich Konfliktbereit erhebt, wird er von ca. 7 Jgdl. mit Messern zunehmend eingekreist.
    Ein etwa gleichalter Schüler von mir kommt nachts von der Bahn in eine Unterführung und wird von zwei Leuten mit vorgehaltenem Messer ausgeraubt.
    Ein anderer geht durch ein Kneipenviertel, wird en passant in den Bauch geschlagen und sieht erst bei "Beschwerde" das Messer.

    Wie man sieht, ist in allen frei Fällen nur Aufmerksamkeit und Distanz ein Ansatzpunkt.

    Mit dem Messer zu arbeiten, rückt aber in den Vordergrund, darauf zu achten und macht von vornherein Grenzen klar.
    Jedes SV Training, dass nicht Tötungsoptionen behandelt, ist jenseits der Präventivebene m.E. illusorisch.

    Wenn ich glücklich einen Rückriss gegen einen von drei Angreifern praktiziert habe, ist ein schneller, starker Angriff auf den Kehlkopf m.E. durchaus nötiges Handwerkszeug.
    Und eine vorherige Auseinandersetzung mit dem persönlichen Angang auch.

    Das heißt nicht, das man ein Karatekiller ist, der wenn er nur wollte... sondern dass man möglichst früh ( und immer wieder !!) seine KK - und Rollenklischees durchsortiert und Gewalt und die eigenen Optionen besser einschätzen lernt.
    Und vielleicht einfach sehr zufrieden damit ist, gekonnt geflohen zu sein oder seine Wertsachen übergeben zu haben.

    Wir stellen solche Situationen auch - wo absehbar zu veranworten - im Training gründlich und erforschend nach. So merkt auch das Opfer, dass es uns nicht anders ergangen wäre und es seine KK keineswegs falsch benutzt hat.
    (Und kann die Rollen aller Beteiligten mal spielen.)
    Eher lernen wir von seiner Art, die Situation zu überstehen.
    "We are voices in our head." - Deadpool

  4. #34
    gast Gast

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    Hallo Gürteltier,

    ein sehr interessanter Beitrag.

    Wobei sicher auch einiges von Deinen Schülern übersehen wurde.
    Ich möchte jetzt nicht behaupten, daß ich immer sehr aufmerksam und wirklich hellwach bin.. Daher nur als Beispiel den Farben-Code immer anwende.

    Aber seitdem ich das Buch : Sicherheit in der City, von Marc MacYoung gelesen und mit den Ausfsätzen von

    Willkommen in der* Selbstschutzakademie.de
    wirklich beschäftigt habe.

    Bin ich der festen Überzeug, vieles kann ich vermeiden, wenn ich nicht gerade mit anderen Sachen beschäftigt bin.
    Ist wie beim Autofahren, habe ich das Handy am Ohr, ...schalte am Radio,
    wie soll ich da vorausschauend fahren?

    Gruß

  5. #35
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    Was soll ich sagen. Die beiden letzteren von den dreien haben genau in der Situation gerade das genannte Buch per Smartphone gelesen.

    Also vergiss das schlaue Buch. Das hilft nix.
    "We are voices in our head." - Deadpool

  6. #36
    gast Gast

    Standard

    Hallo Gürteltier,

    genau das war es !
    Die haben das Buch gelesen auf dem Smartphone und dabei nicht auf ihre Umgebung geachtet.
    Wie in der Diskothek, da ist alles wichtig, mein Getränk steht einfach nur da.
    Lese einfach was K.O. Tropfen für eine Wirkung haben.

    Vorher aufpassen!
    Was erzählen wir den Kindern, was sie machen sollen, bevor sie eine Straße überqueren?
    Bestimmt nicht, beachtet euer Smartphone.....


    Gruß

  7. #37
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    Zitat Zitat von shohei Beitrag anzeigen
    Was erzählen wir den Kindern, was sie machen sollen, bevor sie eine Straße überqueren?
    Bestimmt nicht, beachtet euer Smartphone.....
    Ich erzähl meinen : Bleibt zu hause und spielt mit dem Smartphone.
    Und siehe da, von den kleinen Fettsäcken ist noch keiner überfahren worden. Toitoitoi !
    "We are voices in our head." - Deadpool

  8. #38
    gast Gast

    Standard

    Hallo Gürteltier,

    ein guter Ratschlag.
    Nur was erzählst Du Deiner Frau, wenn die unbedingt neue Kleider braucht obwohl der Schrank überquillt?
    Da werden Deine Sprüche sicher keinen Erfolg haben!



    Leide mit Dir. Waren diese Woche nur kurz zum Einkaufen.

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