du meinst bestimmt die Gruppe vom TuS Rüppurr die in der Leopoldschule trainiert. Ein anderer Forist war vor kurzem dort und war nicht so begeistert laut seiner PN, der war allerdings auf der Suche nach realistischer SV, also ganz was anderes als Du suchst.
Wie auch immer, Berichte sind immer gerne gesehen bzw. gelesen. Kommt das Kyokushin nicht in Frage?
Genau die. Nee, SV ist für mich relativ irrelevant. Im Grunde suche ich einen Karate-Stil, dessen Bewegungen nicht so mechanisch und abgehackt sind, der viele viele vieleeee Katas enthält ( ich liebe Formen ) und ein Dojo, in dem die Atmosphäre gut ist, wo ernsthaft und hart trainiert wird und ein Sinn für die Herkunft / Historie / Philosophie vorhanden ist, die Etiketten etc. gepflegt werden und wo auch darauf geachtet wird, dass man sich nicht die Gelenke zerschiesst, weil die Lehrer ggfls. keinen Plan haben oder ignorant ggüber der Gesundheit der Schüler sind.
Andersrum, ich möchte kein vereinsartiges, wettkampforientiertes, auf die Masse ausgerichtetes Umfeld.
Gegen Vollkontakt und Co. habe ich natürlich nichts, das darf sehr gerne im Rahmen des Trainings enthalten sein
Du hast die punkte eigentlich schon genannt, ich hatte auch einfach keinen spass mehr daran. .zudem fing ich als kind an und hab als erwachsener aufgehört. Dann trieb es mich zu jujutsu kickboxen und ving tsun was ich jeweils 1-2 jahre gemacht hab. Momentan trainier ich alleine interessier mich aber für grappling und die fma. Habs aber noch nicht dorthin geschafft und wär auch aufgrund meiner echselnden schichten doof für ein regelmäßiges training 2-3 mal die woche.
Gestern war ich im Anfänger-Training des Budo-Clubs zwecks Shotokan Karate. Als ich ankam trainierte der Lehrer die Fortgeschrittenen und mir fiel sofort positiv auf wie diszipliniert alles von statten ging. Alle wirkten fit und konzentriert und der Lehrer korrigierte zwischendrin und hatte ständig ein Auge auf die Schüler.
Denselben Lehrer hatte ich dann im Anschluss und ich verstand mich auf Anhieb mit ihm.
Er hat mir gleich von sich aus Hintergrundinformationen geliefert und besonders positiv fiel mir auf, dass er erwähnte das er persönlich sehr viel wert auf die traditionelle Ausübung und Ausbildung Wert lege - ohne das ich das auch nur erwähnt hätte.
Das Training selbst war sehr gut aufgebaut, mit eindeutigen Erklärungen zu den Techniken, Bewegungen, Hintergründen zur Ausführung und Beispielen. Ich muss sagen, dass ich nicht erwartet hätte das es so gut laufen würde. Ich werde definitiv nächste Woche wieder ins Training gehen.
Danach gebe ich mir noch das Probetraining in der Shorinji Ryu Schule und werde mich dann sehr wahrscheinlich zwischen einer von beiden Schulen entscheiden.
wie ist das beim Budo Club, machen die mehr Kata, Bunkai, Kumite oder alles gleichberechtigt? Wo genau siehst Du die Vorteile gegenüber SG Siemens, außer der besseren Atmosphäre?
Freue mich schon auf den Bericht vom Shorinji Ryu.
Also an der Atmosphäre lags beim Siemens gar nicht - ich fand es sehr angenehm dort zu trainieren, ohne Zweifel Ich hatte nur den Eindruck durch diverse Dinge, dass das Sport-Karate die Prio 1 hat - kann mich natürlich auch täuschen - mir fehlt nur die Zeit um bei allen Dojos etliche Probetrainings zu machen bis ich mir ein besseres Bild schaffen kann.
Also, im Gespräch mit dem Sensei erfuhr ich, dass selbst die wettkampforientierte Senseis primär viel Wert darauf legen, dass eine traditionelle Ausbildung stattfindet, weil die Basis stimmen soll. Diesen Ansatz finde ich sehr gut, denn ich kann schon verstehen, dass die Dojos und Vereine natürlich auch eine Bestreben haben sportliche Erfolge zu erzielen, ganz klar. Vom meinem Eindruck her und das wurde mir auch so bestätigt untersteht niemand dem Druck oder dem Zwang an Wettkämpfen teilzunehmen bzw. seine Trainingszeit für Wettkampfvorbereitungen nutzen zu müssen. Das ist mir persönlich sehr wichtig.
Ansonsten finde ich das Rundum-Angebot des Budo Club sehr gut, inklusive der Trainingsstätte an sich. Sofern noch nutzbare Trainingsgeräte zur Verfügung stehen und man ggfls. auch noch Krafttraining machen kann wäre der Budo Club Stand jetzt die Nr. 1
Das Shorinji Ryu muss ich mir auf jeden Fall noch anschauen, weil es mich brennend interessiert wie dort das Training aussieht und was und wie sie inhaltlich die diversen Stile, die dort integriert sind, differenzieren, integrieren und ins Training einbauen.
Geändert von chiwalker (15-04-2016 um 10:07 Uhr)
Ehrensache, außerdem ist das hier schließlich ein Forum Denke mir auch, der ein oder andere Unentschiedene kann sich so auch ein wenig Anregung holen.
Wobei viele Eindrücke nur temporär sind und subjektiv geprägt, aber ein wenig hilfreich kann es trotzdem sein die Erfahrungen zu posten.
chiwalker, warst du inzwischen beim Shorinji Ryu? Bin schon ganz gespannt auf deinen Bericht.
Bericht kommt morgen - wurde zu spät heute
So, also am Montag war ich beim ersten Probetraining in der Shorinji Ryu Schule.
Als ich ankam endete gerade der Tai Chi Unterricht, die Sensei Frau Bamberger
kam direkt sympathisch und offen auf mich zu und stellte mich dem Rest der Gruppe vor.
Die Gruppe selbst ist sehr klein, vermute das es vielleicht ingesamt rund 20 Leute sind, die dort praktizieren. Anwesend waren an dem Tag fünf Schüler, 1 Grüngurt, orange, blau, gelb und ein Schwarzgurt. Es gibt keine getrennten Trainings, da es auch nur diese beiden Trainingstage unter der Woche gibt.
Mein Eindruck von den anwesenden Schülern war, dass sie noch nicht wirklich "versiert" in der Welt des Kampsports/-kunst sind. Was jedoch nicht zu sehr ins Gewicht fiel bei deren Graduierungen. Der Dan-Träger wirkte auf mich jedoch auch nicht sonderlich "trainiert" und stellenweise auch ungelenk, aber das kann auch an der persönlichen Konstitution liegen, da steckt man nicht drin. Im späteren Verlauf war zumindest ersichtlich, dass er wohl die entsprechenden Katas im Ablauf beherrschte.
Die Sensei nahm mich direkt unter ihre Fittiche und prüfte anhander deren Grundstellungen ( dieselben wie im Shotokan ) und Techniken meinen "Stand" ab. Danach zeigte sie mir die erste Kata. Sie wirkte leicht verunsichert wegen mir ( hatte das Gefühl, dass das an meiner Erfahrung lag und aber auch weil sie einfach etwas zurückhaltend zu sein schien, vermutlich um mich u.U. nicht in Verlegenheit zu bringen ) , war aber meiner Einschätzung nach sehr kompetent im lehren und erklären der Abläufe, die sie mir zeigte.
Sie korrigierte auch, wenn sie etwas sah und veranschaulichte auch die Anwendungsfälle sehr gut.
Dann war auch die Stunde rum und die Gruppe bzw. jene, die wollten blieben noch zum Kobudo-Training, woran ich jedoch nicht teilnahm, weil es bei mir primär mit dem Karate steht und fällt.
Im Ergebnis muss ich sagen, dass ich zwiegespalten bin. Das Training insgesamt war recht "weich" - also, ich habe kaum geschwitzt und empfand es als eher entspannt als fokussiert fordernd. Bin mir auch unsicher wie es generell dort mit "Härte" aussieht - also Sparringstechnisch glaube ich geht da nicht viel ( da frage ich heute aber auch noch nach ), aber nach einem Training kann man auch kein faires und umfangreiches Bild abliefern.
Die Fausttechniken bei diesem Stil sind auch sehr gewöhnungsbedürftig. Also, der gerade Fauststoß wird dort so ausgeführt, dass der Ellbogen nach unten zeigt, dadurch wird der Arm stärker gebeugt und es geht Reichweite flöten und auch das Handgelenk / die Faust hat einen leichten Knick ( unschädlich ) ähnlich wie manche Handhaltungen beim Tang Lang. Das war recht schwierig für mich umzusetzen ohne drüber nachzudenken aus ggbn. Gründen und ich bin mir nicht sicher was ich davon halten soll.
Die Leute ingesamt waren alle sehr freundlich und wirkten entspannt und offen. Das Miteinander mit der Sensei war auch eher familiär, humorvoll und freundlich. Sympathie war in jedem Fall mal da.
Gewundert hatte mich, dass wir nicht diese Begrüßungsrituale, wie ich sie beim Shotokan kennengelernt hatte, ausgeführt hatten. Es begann nur mit den nach unten ausgestreckten Armen / Faust, Verbeugung, fertig.Kann aber viel. an der zitierten Ausrichtung eines Okinawa Karate liegen, k.A.
Heute werde ich mir ein zweites Training geben und auch ein paar weitere Fragen stellen, die mir so kamen.
Geändert von chiwalker (27-04-2016 um 11:39 Uhr)
Ich kann natürlich nicht genau nachvollziehen, was genau ihr gemacht habt aber so wie von Dir beschrieben scheint mir das korrekt zu sein. Viele strecken den Arm viel zu sehr durch.
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