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Thema: Wieso gibt es beim Judo nur so wenig Erwachsenentraining?

  1. #61
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    04.12.2013
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    Standard

    Zitat Zitat von rambat Beitrag anzeigen
    so, jetzt hab ich eine rote birne ...

    Muss Dir doch nicht peinlich sein - man merkt halt, dass Du Deinen Sport "lebst" und zusätzlich eben auch noch viel Zeit in (theoretische) Recherche und Hintergrundinfo investiert hast - die Kombi findet man halt nicht an jeder Ecke und dann darf man imho das auch mal positiv erwähnen ohne das sich dafür jemand "schämen" müsste...
    "It's not the size of the dog in the fight, it's the size of the fight in the dog." M. Twain

    "Whoever said one person can’t change the world never ate an undercooked bat..."

  2. #62
    maxcreator Gast

    Standard

    soweit ich weiß gab es verhandlungen über einen beitritt des BJJBD zum DJB.
    nun repräsentiert aber der BJJBD nicht "DAS" bjj in deutschland.
    correct. aber wie sollte der DJB zeigen das er nicht gegen BJJ ist?
    Für mich ist das ein Zeichen pro BJJ at least nicht gegen BJJ.
    Im DJJV heißt es JJIF Ne-waza und hat andere Regeln BJJ afaik.
    da solltest du vielleicht mal ins "judomagazin" vom vergangenen jahr schauen.
    dort hat peter frese, der präsident des DJB, eine eindeutige und scharfe abgrenzung des DJB zum BJJ und "anderen verwandten ringkampfsportarten" ausgesprochen.
    ich suche das mal raus ...
    Das klingt okay, nach Unterschied Judo<->BJJ und nicht gegen BJJ.
    Bitte such es raus.

    klar kann man >16 kämpfen.
    auch unterhalb des hochleistungssports.
    regional-liga, landesliga ...
    nur ist DAS für "neueinsteiger", also für erwachsene anfänger nicht mehr realisierbar. wer mit >16 anfängt, wird auf solchen wettkämpfen keine erfolge mehr verzeichnen können.
    sounds different to me than
    wer älter als 16 ist und KEIN hochleistungssportler, der kann nur übungsleiter (für kinder) oder kampfrichter werden.
    Wenn ich nicht falsch bin hat Henry Stöhr mit 17 Judo begonnen.

    und wie gesagt - die wettkämpfe der "alten herren" Ü30 haben PRIVATLEUTE organsisiert und nicht der veraband.
    AFAIK dies ist falsch. Für die veterans hatte sich ein neuer Verband gegründet der WM organisiert hat. Nach diesem model haben immer mehr Wettkämpfe Ü30 gestartet. (privat aber unter Verband) Dann hat IJF Druck auf die Veterans gemacht und den Verband "übernommen".

    aber die funktionäre geben den RAHMEN vor, in dem das passiert.
    true. Die communication des Rahmen ist schlecht und viele machen sich keine Mühe richtig umzusetzen.
    Trotzdem der Verband findet keine Mitglieder, dasmachen Trainer vor Ort.

    erstens sieht man bspw. auf den hirano-videos im netz NICHT seinen tatsächlichen o-soto-gari, und genau mit DEM gab es in einigen gürtelprüfungen des DJB probleme.
    Ich weiß nicht was du zeigst. Ich kann nur die Videos beurteilen. Gibt es ein Video von "seinen tatsächlichen o-soto-gari" oder wie du ihn zeigst? Wenn Hirano auf Videos etwas zeigt ist das für mich Hirano-o-soto-gari und ich sehe da keine problems für Gürtelexamen. Auch nicht bei Utsuri-goshi.
    Wenn ich kann ich gehe gern auf ein seminar von dir um das zu sehen.

    ich habe es selbst miterlebt: der tai-otoshi nach hirano wurde als "falsch" bewertet, obwohl der prüfling damit sogar auf wettkämpfen sehr erfolgreich war (bspw. in thüringen).
    Would love to meet him. Trainieren dort auch 40 Judoka? Würde dort gern einmal trainieren.

    Dann so Aussagen: "Nur Gymnasiasten in den Landeskader berufen" Klar, Realschüler sind ja doof und da lohnt sich der Aufwand nicht.
    Das ist normal. Realschule Schluss mit 16, danach Ausbildung oder Arbeit, weniger Zeit für Training. Gymnasiom plus stretching Schluss mit 20. 4 Jahre mehr intensiv Training plus Übergang zu Adults.

    das, was im letzten von mir zitierten post angesprochen wird, macht BJJ eben attraktiv, auch für erwachsene einsteiger: keine verbandsquerelen, kein sich ständig änderndes regelwerk, wettkämpfe abgestuft nach erfahrung (gürtelfarbe) ...
    spaß, kampf, gemeinsamkeit und keine blöden vorschriften über die ärmellänge des gi oder die weite der hosenbeine oder "verbotene faßarten" ...
    Dude you know what you're writing?
    keine verbandsquerelen-IBJJF??? querelen zwischen teams in gleicher Stadt und ähnliches.
    kein sich ständig änderndes regelwerk-ich habe erlebt, 5 unterschiedliche Turniere 5 unterschiedliche regelwerk. Unterschiedliche Organisator meißt unterschiedliches regelwerk. Mal das erlaubt, mal das verboten.
    wettkämpfe abgestuft nach erfahrung (gürtelfarbe) ...-big plus
    keine blöden vorschriften über die ärmellänge des gi oder die weite der hosenbeine- jemals bei IBJJF gewesen? vorher anmelden bezahlen, ID bestellen. Vor dem Kampf Messung des kompletten Gi, kontrolle Patches. Bei einem check kommt ein Gi mit rashguard durch bei anderem check nicht. patches ein paar centimeter zu weit unten, Gi nicht erlaubt. Bei normale Turniere weniger problems aber das ist auch bei Judo so. Große Turniere=mehr vorschriften.
    "verbotene faßarten"- im BJJ Wettkampf gibt es verbotene Faßarten, verbotene Techniken.

    Ich gehe davon aus, dass die Auflagen darin bestehen, keine "artverwandten Sportarten" zu betreiben, die bereits durch eigene Verbände im DOSB organisiert sind, dass der DOSB aus guten Gründen den Grundsatz "eine Sportart - ein Verband" hat.
    So weit ich verstehe, er assumed, also weiß es nicht und denkt nur. Welche official macht so etwas?

    ich habe auf gürtelprüfungen des DJB (bzw. seiner landesverbände) mehrfach miterlebt, daß sich diese befürchtungen bestätigt haben.
    es HABEN judoka massiv ärger dafür bekommen, daß sie unsere konzepte/techniken zu übernehmen versuchten.
    Wie ich sage ich weiß nicht was du zeigst. Ich will es mir ansehen wenn ich kann. Ich sehe nur die Videos von Hirano und sage da sind keine problems.

    Bei uns laufen derzeit wieder Anfängerkurse. Habe mal grob durchgezählt.

    4-6 Jahre: ca. 25 Kinder

    6-10: ca. 15 Kinder

    10-14: 3 oder 4 Kinder

    Erwachsene ab 15: 1 Bewegungslegastheniker
    Das ist das große problem. Zu wenig ältere beginner um eine richtige Gruppe zu machen und richtig damit zu arbeiten. Bei einer richtigen Gruppe kann man anders training machen als bei einer Gruppe blackbelts plus one whitebelt.

    Ein Kinderarzt hier im Ort empfiehlt den Eltern solcher Kinder sie sollen doch mal beim Judo vorbeischauen. Dort lerne man "fernöstliche Werte" und Disziplin
    Das ist so schlecht für die Trainer. Arme Trainer die so etwas haben.

    Rambat wenn du Gruppen mit 40 Judoka hast musst du etwas anders machen. Was ist anders?

  3. #63
    Gast Gast

    Standard

    @maxcreator:

    ich hab wenig lust, über feinheiten in der organisationsstruktur des DJB zu diskutieren.
    ich hab beschrieben, wie ich es erlebt habe und was mir trainer und aktive judoka erzählt haben, die im DJB organisiert sind.
    ich hab aus dem deutschen judoforum zitiert (und die zitate als solche kenntlich gemacht), und ich denke, daß diese von mir zitierten aussagen meine standpunkte bestätigt haben.
    das kann man natürlich auch anders sehen, wenn man will.
    nochmal - im grunde interessiert mich der DJB nicht, seine landesverbände interessieren mich nicht, seine funktionäre interessieren mich nicht ...
    und ich bin, wie gesagt, sehr froh darüber, all den in meinen augen sinnlosen prozeduren und regularien dieses vebandes nicht unterworfen zu sein.

    ich habe meine standpunkte übrigens auch dem präsidenten des DJB, herrn peter frese, in gesprächen dargelegt, die in recht freundlicher atmosphäre verliefen ...
    fazit: wir machen ganz unterschiedliche sachen, haben ganz unterschiedliche ziele und verfolgen diese ziele auf ganz unterschiedliche weise.
    gemeinsamkeiten haben wir nicht entdecken können, unsere vorstellungen vom judo sind zu unterschiedlich.
    der DJB ist eine riesige orga, und meine jungs und ich sind ein kleines grüppchen unabhängiger judoka.
    so what.
    wurde vor etwa anderthalb jahren sehr freundlich, konstruktiv und sachlich geklärt.


    was die IBJJF angeht ... hab ich nix damit zu tun.
    interessiert mich auch eher weniger; es gibt genügend andere turniere, auf denen meine jungs starten können, wenn sie lust dazu haben (bei uns wird niemand genötigt, an wettkämpfen teilzunehmen).
    meine jungs starten viel lieber bei submission only ...
    und nein, wir definieren uns nicht über wettkampferfolge, auch wenn meine jungs nicht so ganz erfolglos sind.

    mein schüler torsten schimmel aus leipzig ist vor ein paar jahren bspw. sachsenmeister und deutscher meister im vk-kickboxen gewesen und hat auch etliche grappling-turniere gewonnen ... und zwar mit dem, was er bei mir im judo gelernt hat.
    unser training ist halt schon ein wenig anders als das, was sonst so im judo üblich zu sein scheint.
    mein schüler ralph paulat hat 2004 bei den world games in barcelona den sieg geholt ...
    nur, damit es nicht wieder heißt, wir würden keine wettkämpfe machen und sollten doch bei wettkämpfen erstmal beweisen, daß wir überhaupt etwas können ...



    ich habe es selbst miterlebt: der tai-otoshi nach hirano wurde als "falsch" bewertet, obwohl der prüfling damit sogar auf wettkämpfen sehr erfolgreich war (bspw. in thüringen).
    Would love to meet him. Trainieren dort auch 40 Judoka? Würde dort gern einmal trainieren.
    die mitgliederstärksten gruppen (bis 40 trainingsteilnehmer), die meinem weg folgen, trainieren in mecklenburg und brandenburg bei meinem schüler ralph paulat und dessen schülern.
    die gruppe in thüringen wird von meinem schüler mike scharlipp geleitet und ist nicht so groß, sie hat ungefähr 15 trainingsteilnehmer (leider sind gerade zwei davon aus beruflichen gründen weggegangen).


    ich habe auf gürtelprüfungen des DJB (bzw. seiner landesverbände) mehrfach miterlebt, daß sich diese befürchtungen bestätigt haben.
    es HABEN judoka massiv ärger dafür bekommen, daß sie unsere konzepte/techniken zu übernehmen versuchten.
    Wie ich sage ich weiß nicht was du zeigst. Ich will es mir ansehen wenn ich kann. Ich sehe nur die Videos von Hirano und sage da sind keine problems.
    es gibt von tokio hirano kaum filmaufnahmen, die der öffentlichkeit zugänglich wären.
    die schnipsel, die man im netz findet, stammen aus einem film, der in papendaal/holland (oder in deutschland, da muß ich erst nachschauen), gedreht wurde.
    uke war dabei u.a. wolfgang hoffmann, und es wurde versucht, die gokyo aufzunehmen.
    von zeitzeugen, die dabei waren, wurde mir erzählt, daß hirano sich dabei an z.t. das angepaßt hat, was die deutschen sehen wollten ... man erkennt es an den aufnahmen zum o-soto-gari, bei dem er bspw. seinen gefürchteten o-soto-gari nur andeutet ... aber das sieht man eben nur, wenn man andere aufnahmen von ihm kennt.
    und das tue ich.
    reichlich.


    mir geht es hier nicht darum, dezidiert darzulegen, wie hirano geworfen hat und warum das, was man im netz sehen kann, nicht einmal 1% dessen ist, was der mann konnte.
    ich hab wenig lust, schriftlich darzulegen, was nun so anders ist an seinen würfen.
    beschreibungen, das hab ich gelernt, führen immer zu (manchmal gewollten) mißverständnissen.
    wer wissen will, was wir machen, sollte sich zu uns bemühen.


    Rambat wenn du Gruppen mit 40 Judoka hast musst du etwas anders machen. Was ist anders?
    ganz ehrlich?
    keine ahnung.
    ich mach im training einfach das, was ich gelernt hab.
    in lübeck hab ich vor kurzem mit drei leuten begonnen, jetzt sind es 16.
    und es kommen weitere dazu, zwar langsam, aber stetig.

    ich hab immer zu hören bekommen, daß die atmosphäre bei uns sehr angenehm ist. kann daran liegen, daß mir meine jungs sehr wichtig sind, und zwar alle. außerdem gilt es bei uns als ehrlos, wenn ein blackbelt einen anfänger beim sandbagging in die matte haut, daß es staubt ...
    vielleicht liegt es daran, daß bei mir vor allem leute trainieren, für die judo mehr ist als nur der sieg über den gegner im randori oder im wettkampf.
    nee, das hat nichts mit "flillesoffie" zu tun, aber es hat etwas damit zu tun, daß wir etwas besonderes teilen. und das bedeutet, daß wir füreinander verantwortung tragen, und bei aller trainingshärte gute freunde sind ...

    vielleicht liegt es AUCH daran, daß ich würfe anders unterrichte: ich lehre sie immer in "methodischen reihen". also in form von setups.
    und da führt (wie beim bjj) eine technik/transition/position zur nächsten.
    meiner persönlichen meinung nach lernt man die würfe dadurch sehr viel schneller und anwendungsbereiter, als wenn man sie einzeln üben würde.

    so, nun hab ich aber genug dazu gesagt und mich, wie ich finde, auch genug gerechtfertigt, n'est-ce pas?
    Geändert von Gast (05-05-2016 um 22:54 Uhr) Grund: tippfehler korrigiert

  4. #64
    Grumbleduke Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Fisherman's Friend Beitrag anzeigen
    bei einem 45-jähriger hingegen reicht dieser schon auf Bauchhöhe.
    Nimms nicht persönlich aber WTF ? Das kannst ja dann gleich weglassen und einen yoko nehmen.

    Zum Spaß ü30. Ich hoffen mal die Kids nehmen nicht aus bitterem ernst teil

  5. #65
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    Meines Erachtens nach liegt es, neben der internen Ausrichtung als Kindersportprogramm, auch daran, wie die der Verband Judo präsentiert.
    Ich kann noch sooft sagen, dass wir Erwachsenenjudo machen, welches gerade für Einsteiger sehr geeignet ist, oder auch für Umsteiger aus anderen Kampfkunstarten, wenn die Aussendarstellung nahezu ausschließlich aus lachenden Judokinder oder Wettkämpfer besteht.
    Der DJB hat vor einigen Jahren ein Programm aufgesetzt: "Bewegt älter werden mit Judo". Beispielsweise siehe http://www.budo-nrw.de/images/derbud...ka_12_2013.pdf . Auch ein hier im Forum tätiger Judoka war hieran beteiligt. Aber für mich sieht das nach einer Rentersportgruppe aus.

    Dann gab es das Bestreben Judo-SV einzuführen. Es ist auch in der Prüfungsordnung als freiwillige alternative enthalten. Nur können es sehr viele Prüfer nicht bewerten, noch gibt es viele Übungsleiter, die es beibringen könnten. Neben den Problemen, die Rambat schon beschrieben hat.

    Nicht das man mich falsch versteht, ich finde Judo für Kinder toll. Meine Tochter ist auch mit dabei.
    Wettkämpfe halte ich persönlich für wichtig, aber nicht als das alleinige Ziel.
    Senioren eine Möglichkeit zu geben sich mit Judo im Alltag besser zurecht zu finden ist Klasse.
    Aber was ist mit dem dazwischen?

    Ein letztes "Problem" was ich sehe, es gibt einfach noch zu viele Judovereine. Wenn man BJJ als Referenz nimmt, so gibt es gemessen an der Einwohnerzahl immer noch deutlich weniger Trainingsstätten als beim Judo. Also konzentrieren sich dort natürlich auch mehr Nachfragen. (Neben der Tatsache, dass BJJ sich nicht als Kinder/Wettkampf/Seniorensport darstellt) Als Beispiel: Unsere Stadt hat 66 Tausend Einwohner und insgesamt 5 Vereine die Judo anbieten.

  6. #66
    Gast Gast

    Standard

    obwohl das jetzt ein wenig ins OT geht, möchte ich dennoch auf das hier verweisen:
    Bjj Eastern Europe – International Judo Federation Prohibits Judo Athletes To Compete in BJJ & other Grappling Competitions

    DAS hatte ich mit "abgrenzung" gemeint, und diese von der IJF ausgesprochene abgrenzung wurde vom DJB regelrecht bejubelt ...

    in einem anderen forum fragte jemand zu recht:
    Kann mir mal jemand in einfachen Worten erklären, wieso eine IJF Athleten verbieten kann, in deren Freizeit sportlichen Aktivitäten nachzugehen, nur weil sie es geschafft haben, bei IJF-organisierten Turnieren ausreichend viel Erfolg zu haben...?
    gute frage.

    eine der antworten lautete:
    Ich verstehe die Position der IJF.
    Ich denke es geht darum das Image von Judo zu schützen.
    Judo soll als familientauglicher, "zivilisierter" Sport gezeigt werden. Die Athleten sollen fair und diszipliniert und nicht aggressiv erscheinen.
    Die Regelung richtet sich daher wohl auch vor allem gegen die Teilnahme von bekannten Athleten an MMA und ähnlichen Veranstaltungen. Es passt dann nicht, wenn die Judoka als freundliche Vorbilder vermarktet werden und es dann Bilder gibt, wo sie einen Gegner blutig prügeln.
    schwachsinn.


    aber die antwort zeigt, wie bjj und andere ks aus sicht des sportjudo gesehen werden ... und daß es eine recht große bereitschaft gibt, sich abzugrenzen bzw. sich eine "abgrenzung" vorschreiben zu lassen.

    deshalb fand ich diese weitere antwort gut:
    Diese Argumentation kann ich nicht nachvollziehen.
    Erstens betrifft das prinzipielle Verbot _alle_ Kampfsport-Arten, also auch Ringen, BJJ, Sambo, Sumo usw. usf. In der Regel schlägt man da niemanden
    blutig...
    Zweitens hat die IJF kein Problem damit, merkwürdiges Verhalten ihrer Spitzen-Athleten auf der Wettkampf-Matte zu tolerieren, hier hatten wir
    ja schon einige solcher negativer Beispiele (wie überhebliche Gesten dem Besiegten gegenüber; mit dem Fuß drauflatschen usw. usf.) diskutiert...
    Drittens wäre es durchaus gute Werbung fürs Judo, wenn Judoka auch in anderen Kampfsport-Arten Erfolg haben würden und dabei
    "fair und diszipliniert" erscheinen würden..
    Viertens ist "aggressiv" doch kein Argument, die ganzen Regeländerungen der letzten Jahre zielen doch darauf ab, daß ein aggressiver Kampfstil
    gefördert wird, damit es für die nichtvorhandenen Zuschauer der nichtvorhandenen Fernsehübertragungen deutlich attraktiver wird...
    richtig!

    was hat das nun mit dem marginalen angebot an erwachsenen-gruppen im judo in deutschland zu tun?
    ganz einfach - es zeigt, wie das judo sich selbst sieht (bzw. wie funktionäre möchten, daß judi gesehen wird), und das wiederum erklärt die fehlenden angebote für ältere judoka bzw. für erwachsene neueinsteiger ...
    und da in deutschland alles immer sehr viel gründlicher gemacht wird als anderswo, wird eben auch der unsinn gründlicher gemacht.

    interessant auch das hier:
    Der Präsident der IJF hat sich nun zu diesem Thema geäußert:

    International Judo Federation
    Sehr aufschlußreich...
    Schon merkwürdig, wie er als Begründung, den ganzen Aufwand für die "Judo-Entwicklung" heranzieht und im gleichen Atemzug was von Erbe und Geschichte beruft...

    Aber immerhin wissen wir jetzt endlich, daß ein Grund für den versuchten Herauswurf vom Ringen aus dem Olympia-Zirkus der war, daß die Ringer auch MMA und anderen Ringsportarten assimiliert haben ...


    da das statement zwischenzeitlich von der IJF-seite heruntegenommen worden war, hier einige auszüge:
    Dear Judokas,

    With regards to your worries towards the IJF decision to limit the migration of judokas to other sports and disciplines, I would like to make the following clarifications: IJF, the Continental Unions, the National Federations, as well as the Judo clubs made serious efforts in these past years on all levels, in order to support and participate in the development reform of our sport.

    The International Judo Federation and its Member Federations have extensively invested in training and competition programs, setting up of structures, equipment donation and media coverage. All these investments must be preserved, like in any other sports, having in their rules a return toward the formative structures.
    (...)

    All our achievements, as well as our objective to have the team event for the first time in Tokyo 2020, strengthens our conviction that we must maintain our sport in a homogenous, unitary, clean and integral community, in order to achieve all our other objectives for the following period. Judo wishes to preserve its heritage.

    It is important to remember that when wrestling was temporarily removed from the Olympic program, one of the reasons was also the fact that this sport assimilated the MMA community, Grappling and other disciplines.

    IJF does not exclude collaboration and partnership with other combat sports disciplines, but these must be carried out within the limits of mutual advantages and without the migration of athletes from one community to the other. Some agreements were established with federations that specify the conditions of participation.

    In this period of reforms and development of Judo, other sports and disciplines noticed our evolution and they showed to be more and more interested in attracted our athletes ready formed, due to the investments made by their clubs, their National Federations, their Continental Unions, as well as IJF, in order to benefit from their services and to generate financial benefits in the interests of certain leaders from other sports, as well as in order to promote the image of these sports through the performances of our athletes, achieved with a lot of efforts and hard work in the Judo competitions at all levels, as well as the Olympic Games. Moreover, private bodies of match organization exploit the work of our federations without any compensation.

    At the same time, the migration of athletes to several sports would only represent a spiritual contamination of our sport once these athletes come back to Judo, a sport whose spirit and values were acquired and transmitted through generations, from Jigoro Kano onwards. We should not forget the history of Judo and the merits of all the heroes and legends of our sport.

    Freedom is one of the supreme values of humanity and each of us is free to choose a path in life, just like I myself did, when I chose to immigrate to a free world in my youth, but we should not forget that before Freedom, Honor and Loyalty are primary values of any community or generation. The principles and values of our sport are more than enough for individual perfection, on a sports level as well as on the formational level for society.
    (...)
    und genau DAS ist die einstellung, die man hierzulande bei vielen judofunktionären findet.
    und genau deshalb ist es so gut wie unmöglich, das judotraining flächendeckend auch für ältere semester interessant zu gestalten und neue mitglieder zu gewinnen ...

    mir ist das wurscht (ich hab ja mit dem DJB und der IJF nichts zu tun), aber es ist imho einer der wichtigsten gründe dafür, warum es kaum erwachsenengruppen im judo gibt.
    Geändert von Gast (06-05-2016 um 09:42 Uhr)

  7. #67
    Big Boss Sumo Gast

    Standard

    Zitat Zitat von rambat Beitrag anzeigen
    ...
    und da in deutschland alles immer sehr viel gründlicher gemacht wird als anderswo, wird eben auch der unsinn gründlicher gemacht.
    Sauguter Satz, hat mir den ersten Lacher des Tages beschert. Danke dafür und auch für deine allgemein sehr aufschlussreichen Einblicke in die Judowelt

    Auch an alle Anderen nochmals einen herzlichen Dank, diese Forum ist echt top

  8. #68
    Gast Gast

    Standard

    gern geschehen.


    ich wollte nur noch einmal klarstellen, daß es mir nicht darum ging, eine "verbands-schelte" auszusprechen.
    ich hab lediglich versucht, den einen oder anderen zusammenhang aufzuzeigen, den ich für ursächlich halte ...

    ich fände es gut, wenn es viele, viele judogruppen mit vielen erwachsenen teilnehmern gäbe. das wäre gut für den sport, für die bewahrung von wissen und erfahrung, für die weitergabe dieses wissens und dieser erfahrung ...
    es wäre gut, weil es dann wahrscheinlich auch einen ganz regen austausch geben würde.
    "ältere semester" hätten wahrscheinlich auch keine "abgrenzungsprobleme", sondern würden miteinander trainieren, experimentieren, diskutieren - und das völlig unabhängig davon, welcher organisation sie angehören und unabhängig davon, ob der eine nun kawaishi-judo praktiziert oder hirano-judo oder irgend eine andere der vielen judolinien präferiert ...

    DAS würde ich klasse finden!

    und wenn man dann auch noch das bjj da einbindet ... und sich die fertigkeiten des bjj aneignet, damit man als judoka auch im bodenkampf wieder richtig gut wird ... und wenn die bjj-jungs sich im gegenzug die würfe aneignen ...
    ich glaube, das wäre absolut spitze.

    und wenn bei all dem die ganze beschissene und kleinkarierte sport- und verbandspolitik einfach mal im lokus runtergespült werden könnte ...
    das wär's doch!

    na ja, man wird ja noch träumen dürfen ...
    Geändert von Gast (06-05-2016 um 09:54 Uhr)

  9. #69
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    Standard

    @Rambat

    Zum kontaktlosen DKV-Karate: Es stand dort mal in der Satzung, dass es sich nur dann um Karate handle, wenn es nicht zum Kontakt kommt. In der zum letzten November aktualisierten Satzung konnte ich die Formulierung allerdings nicht mehr finden.

    Wo das Thema noch Erwähnung findet, ist auf der DKV-Homepage:
    KARATE! Was ist das? - Deutscher Karate Verband e.V.

    Dort steht, dass die Techniken im Training vor dem Partner abgestoppt werden.

    Hat mit den tatsächlichen Trainingsinhalten, meiner Erfahrung nach, allerdings nichts zu tun.

  10. #70
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Nijushiho Beitrag anzeigen
    @Rambat

    Zum kontaktlosen DKV-Karate: Es stand dort mal in der Satzung, dass es sich nur dann um Karate handle, wenn es nicht zum Kontakt kommt. In der zum letzten November aktualisierten Satzung konnte ich die Formulierung allerdings nicht mehr finden.

    Wo das Thema noch Erwähnung findet, ist auf der DKV-Homepage:
    KARATE! Was ist das? - Deutscher Karate Verband e.V.

    Dort steht, dass die Techniken im Training vor dem Partner abgestoppt werden.

    Hat mit den tatsächlichen Trainingsinhalten, meiner Erfahrung nach, allerdings nichts zu tun.
    ich glaube, du verwechselst da meine beiträge mit denen eines anderen users.
    ICH hatte gefragt, ob es im DKV nicht auch kyokushinkai und ashihara und goju ryu geben würde ...
    die behauptung, daß im DKV immer kontaktlos trainiert und gekämpft würde, stammt nicht von mir.

  11. #71
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    Ich wollte damit nur sagen, dass es einen Grund für das Gerücht des "kontaktlosen Karates" gibt, obwohl mittlerweile auch Stile wie Kyokushin im DKV integriert sind.

  12. #72
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    Als wir im Kyokushin (Budo Kai - IBK) noch Eisheuer als "deutschen" Dai-Shihan hatten, waren wir auch im DKV organsiert (bis auf dem Ausweis hat man davon aber nicht viel gemerkt).
    Ob die damaligen deutschen und bayrischen Meisterschaften unter dem DKV Label liefen, weis ich allerdings nicht.

    Bezüglich Erwachsenentraining im Judo. Hier am bayrischen Untermain (mein alter Verein und befreundete Vereine) ist die Situation recht gut. Es gibt Erwachsenentraining auch für Neueinsteiger und auch das Kinder- und Jugendtraining ist sehr stark frequentiert.
    Geändert von ThomasL (06-05-2016 um 12:15 Uhr)

  13. #73
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    Ich bin einer von Rambats (indirekten) Thüringer Schülern und ein Exemplar der seltenen Gattung der Spätbeginner, deshalb möchte ich kurz meinen Werdegang erzählen.

    Ich habe mit 25 im normalen DJB Verein angefangen. Das war schon ok, insbesondere die Gürtelprüfungen waren aber sehr zäh. Ich kann mich noch gut an meine DJB weiß-gelb Prüfung erinnern, in der ich als erwachsener Mann drin stand und mir bis auf meinen Uke alle anderen Prüflinge bis zur Hüfte reichten. Ich bin mir seinerzeit vorgekommen als hätte ich auf dem zweiten Bildungsweg endlich die Grundschule abgeschlossen.
    Dass die Prüfungsinhalte 100% auf Kinder zugeschnitten sind, brauchen wir ja nicht noch einmal zu diskutieren.

    Auch wenn mein damaliger Verein wirklich nicht verkehrt war. Das war eine sehr nette Community mit engagierten Leuten. Aber es war eben DJB Sportjudo. Viel geknüppelt, viel Kuzushi mit ordentlich Schmackes geübt und der O-Goshi ist das selbe wie der Uki-Goshi nur da lädt man Uke halt auf. Uki-Otoshi ist sowieso nur eine symbolische Technik für die Kata. Da, da oder da greifen durfte man sowieso nicht, weil das war im Wettkampf ja verboten (nee da auch nicht mehr, seit diesem Jahr neu). Das ging dann mehr schlecht als recht vor sich hin, ich war auch recht oft verletzt.

    Ich hatte dann das große Glück nach Ende des Studiums und Umzug in meine jetzige Gruppe zu kommen die eben Judo nach Rambat macht. Das ist einfach der relevante Unterschied.
    Hier ist das Training technisch deutlich anspruchsvoller und vielseitiger, das Lernkonzept nacht methodischen Reihen für Erwachsene deutlich effektiver.
    Man lernt einfach das Handwerkszeug um nicht knüppeln zu müssen um eine Technik durchzubringen und um einigermaßen effektiv kämpfen zu können, auch mal gegen einen Ringer oder BJJler. Ich war zum Glück noch nie in der Situation, würde aber schon sagen, dass das auch für die SV-Tauglichkeit gilt.

    Natürlich sind das nur meine persönlichen Erfahrungen in zwei kleineren Vereinen und natürlich muss das nicht repräsentativ sein. Ich denke aber schon, dass mein Beispiel nicht so ungewöhnlich sein dürfte.

    Wäre ich nicht auf Rambats Judo gestoßen würde ich heute 100% ohne irgendwelche Zweifel nur BJJ machen. Ich glaube schon, dass ich damit nicht der einzige Spätbeginner in dem Bereich bin.

  14. #74
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    Ich glaube schon, dass ich damit nicht der einzige Spätbeginner in dem Bereich bin.
    Ich bin mit Ü40 zu Frank T. gewechselt

  15. #75
    * Silverback Gast

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    Zitat Zitat von VincentPrice Beitrag anzeigen
    I...insbesondere die Gürtelprüfungen waren aber sehr zäh. Ich kann mich noch gut an meine DJB weiß-gelb Prüfung erinnern, in der ich als erwachsener Mann drin stand und mir bis auf meinen Uke alle anderen Prüflinge bis zur Hüfte reichten. Ich bin mir seinerzeit vorgekommen als hätte ich auf dem zweiten Bildungsweg endlich die Grundschule abgeschlossen.
    Dass die Prüfungsinhalte 100% auf Kinder zugeschnitten sind, brauchen wir ja nicht noch einmal zu diskutieren.
    ...
    Bis auf die Kinder kenn ich das auch. Ich hab mit Judo extrem spät begonnen (und ehrlich gesagt auch nicht ganz freiwillig, es war die einzige offizielle KSart im Studium damals (also entweder hop oder top)).
    Der Vorteil war allerdings: Wir waren alle Studis, also alle im gleichen Alter (mit dem Nachteil leider, dass wenn ein wenig Begabter eine Technik durchziehen wollte, dann geschah das auch ... meist über Kraft ... und hat entsprechende Verletzungen hinterlassen). Und gerade bei den Gürtelprüfungen wurde schon ziemlich geholzt . Naja, Judo, der sanfte Weg halt .

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