Aus meiner Sicht: Die Massenschlägerei ist eine Schlägerei. Da haben zwei verschiedene Parteien dieselbe Ausgangslage und Absicht: Man will sich kloppen und meinetwegen das Gegenüber töten. So gesehen ist es der ultimative Wettkampf. Kriminelle Übergriffe geschehen einseitig und ohne beidseitiges Interesse.
...ist den Empfängern dieser Absicht zumindest klar, was gleich geschieht. Man kann einen Gang höher schalten, sich entscheiden, zu kämpfen, fluchtartig abzuhauen etc. Das ist bei Gewalttaten nicht gegeben. Ich unterscheide da zwischen jemandem, der dir sagst "So, jetzt leg ich dich um" und jemandem, der dir sagt "Du bist hässlich" und dann zur Umlegung schreitet.
Der eine räumt dir die Möglichkeit zur Teilnehme mehr oder weniger ein. Der andere nicht. Und diese Ungleichheit ist eben total entscheidend, finde ich. Sonst gäbe es keinen Unterschied zwischen Nahkampf und Selbstverteidigung.
Gewalt = Zwang gegen den Willen des Empfängers. Für mich gaaaanz mighty important.
(So wichtig, dass ichs zentriere, fett und kursiv schreibe.)
Guck dir mal den Kameraden an, der bei 0:30 angegangen und bei 0:36 gefällt wird. Warum "nur" ihn? Weil er der Empfänger dieser eindimensionalen Handlung ist. Alle anderen Beteiligten treten auf einen Wunsch ein in diese (Gewalt-) Beziehung. Die hätten auch einfach abhauen können. Aus (guten und freundlichen) eigenen Gründen haben sie sich aber dazu entschieden, den Herren in schwarzer Hautfarbe ihrerseits Gewalt anzutun (und rechtlich geht das natürlich auf der Ebene der Rechtfertigung vollkommen in Ordnung). Aber diese Unterscheidung ist total wichtig,oder? Ist der Unterschied zwischen Sex und Vergewaltigung.
Das ist es, wenn du es lediglich an den Moves festmachst. Ein Faustschlag ist ein Faustschlag, ein Penis ist ein Penis. Aber Gewalt ist was anderes als Nahkampf und Sex ist was anderes als ne Vergewaltigung.