Ich hab schon höher graduierte getappt, mehrhestreifte whitebelts immer wieder, blue belts vielleicht ein paar mal, und einen purple ein einziges mal durch absoluten zufall. Na das wär nach der Hierarchielogik ja ein absolutes nogo, respektlos hoch tausend.
Leute, der gürtel ist genau für euch und für die wettkampforganisation da. Bicht um eure egos zu streicheln.
So muss jetzt los zum no gi. Da hat man gar keine gürtel an, da fällt das bicht so auf
Also im Training direkt hatte ich auch nie Probleme mit der Attitüde. When in Rome - do as the Romans do.
Mir geht's dann eher um so ein tendenzielles Gefühl.
Ich warte auch gerne mal mit dem Umbinden des Gurtes in der Umkleide und fühle erst mal rein und höre mir die Gespräche an.
Aha, ich bezog mich natürlich auf ein geordnetes Training.
Da ist es bei uns üblicherweise auch so, dass es plötzlich heisst: "Sparring" und "Partner finden" und dann erwarte ich von den Anfängern, dass sie auf die Fortgeschrittenen zugehen und von der Fortgeschrittenen, dass sie sich entweder eine Herausforderung suchen, oder gezielt jemanden, dem sie weiterhelfen wollen und können.
Und da die Fortgeschrittenen besser wissen, wer zusammenpasst, haben sie bei uns das höhere Wort.
Bei Openmats ist das natürlich egal.
-> Ausser bei manchen Brasilianern, da habe ich schon erlebt, wie ein Trainer seinen Schüler zusammengestaucht hat, weil er an nem Turnier gegen nen BB Vollgas gegeben hat. Der Schüler hätte tappen müssen und hat anscheinend den BB "Blossgestellt"-
Statt den Schüler zu loben.
Ach wenn alle Menschen rational denken würden wäre ein Nein sagen gar kein Problem. Nur sind die Leute die das Nein dann hören gekrängt.
3 mal habe ich es nun in den letzten paar Monaten nun selbst erlebt und die Leute grüssen mich nichtmal mehr.
Auf so einen Kindergarten habe ich keine Lust, deswegen trainiere ich jetzt in einer Schule wo es "traditionell" gehandhabt wird.
Ich finde, dass es Korkell am besten auf den Punkt bringt...
Zusätzlich lässt man dann noch die Leute nach Rang bzw. Gürtelfarbe aufstellen und die Neulinge dürfen zur Überprüfung ihres einwandfreien Charakters das Auto ihres Trainers waschen und den Vorgarten pflegen... *Sarkasmus aus*
Ich sehe es ein, dass jede Kampfkunst und jeder Kampfsport seine eigenen Traditionen hat und die je nach Neigung des Trainers mehr oder weniger stark ausgelebt werden. Aber wenn ich höre, dass sich Trainer nur noch mit "Sifu", "Dai-Sifu" oder sonst was ansprechen lassen bzw. nicht mehr auf ihren richtigen Namen reagieren hört es bei mir auf. Und wenn nur der BB den WB zu irgendwas auffordern darf... Naja...
Außerdem wurde noch nicht geklärt, wie es aussieht wenn der WB älter der BB ist... Wie verläuft denn da die Respektskette? Schlägt das Alter die Erfahrung oder anders rum?
So ein albernes Getue.... bei uns rollt jeder mit jedem. Und man kann auch als wb einem bb, ein Nein Danke sagen ohne dass irgend jemand ein Herzinfarkt bekommt. Im Gegenzug schreit auch niemand auf, wenn ein wb einen Brown Belt tapt. So ist der Sport und entweder man nimmt das sportlich oder man springt halt die Brücke runter.
So eine beknackte altitude findet man leider häufig in den Kampfkünsten.
Derweil haben die meisten noch nicht realisiert, das wir alle nur einen Fight gegen die Zeit machen. Irgendwann ist man auch als bb ein alter Sack und wird von den jung Guns niedergewalzt.
Das ist sicher sehr unschön, aber das Leute bei einem Nein gekränkt sind ist ganz sicher kein Grappling-Problem. So Vögel begegnen Dir immer und überall. Ok, wenn man, so wie du, nun in einer Umgebung trainieren in der es anders gehandhabt wird, ist dann ja auch in Ordnung.
Mich irritiert aber tatsächlich, dass ich immer einen anderen Eindruck hatte, vom gegenseitigen Umgang. Immer Nett, Shake Hands, bissi rollen, alles cool.
Wie wärs, wenn sich einfach alle einen weißen Gürtel umbinden würden?
1+ (ein feiner aber wichtiger Unterschied).Ich erwarte auch, halt Traditionsgedöns, dass der niedriger-Graduierte um ein Sparring bittet, während es dem Höher-Graduierten zusteht, zum Rollen aufzufordern.
Für mich ist damit alles gesagt. Letztlich hängt es dann doch auch vom Umfeld und der kokreten Situation ab.
Bin ich auf einem Lehrgang bei dem der Referent nicht mitrollt würde ich in beispielsweise nicht um ein Randori bitten.
Ist es ein sympathischer Referent der offensichtlich mit allen rollt, würde ich es vermutlich tun (höflich fragen ob er mit mir rollt und akzeptieren, wenn er es nicht möchte).
Wobei ich tendentiell bei deutlich höher Graduierten die ich noch nicht kenne (nicht dem Referenten) eher darauf warte aufgefordert zu werden, als aktiv auf sie zuzugehen (stelle mich dann aber auch gerne mal so hin, dass ich sehr wahrscheinlich gefragt werde) - bin halt doch eher zurückhaltend
Mit dieser Vorgehensweise bin ich bisher immer gut gefahren, egal ob im Karate, Judo, Escrima, WT oder HF.
Wichtig: Ich rede hier nur von höflich bitten / fragen. Nicht von auffordern und schon gar nicht von herausfordern.
Allerdings verstehe ich auch gut die Vorteile davon, dass nur der höhergraduierte auffordern darf. Gerade leichteren, älteren und eventuell schon vorgeschädigten Sportlern, gibt es die Möglichkeit darauf zu verzichten, mit körperlich sehr starken und unkontrolliert (Ego) "Herausforderern" zu "kämpfen", ohne das dies dann negativ ausgelegt wird (leider gibt es dafür ja auch viele Beispiele).
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