Immerhin muss man sagen, dass die wenigstens ehrlich angeben was sie da verkaufen: "... mit Draht gebürsteter Hamon ..."
Man muss bei solchen "Chinagurken" halt damit leben, dass deren Vorstellung von Fertigungsqualität sich nicht mit unseren oder japanischen Schmieden deckt. Wichtig wäre, dass der Griff richtig sitzt, und dieser nicht mit der Zeit einfach ausbricht und die Klinge fliegen geht. Ebenso sollte die Wicklung korrekt sein, damit man vernünftig greifen kann, und da nichts wackelt. Da sollte mal jemand was zu sagen der sowas hat.
Wenn ich Kajihei und Konsorten richtig verstanden habe, wäre auch noch wichtig dass die Geometrie vom Griff und die genaue Lage der Bambusstifte stimmt, damit der Druck auf diese reduziert wird. Ausserdem ist es wohl wichtig aus welchem Material diese sind, ggf. muss man diese dann ersetzen.
Die Passung der Saya muss man halt selbst anpassen, über kleine Holzstücke oder Stoffeinlagen. Das ist der Preis des billigen Kaufs.
Wenn man sicher gehen will, probiert man mal als Maßstab das Schwert eines Vereinskollegens aus der eins aus Japan hat, dann merkt man die Unterschiede. Und es gibt eben nicht nur die Möglichkeit "Meisterstück aus Japan für > 10.000 Euro" oder "Chinagurke für 100 Euro", sondern auch viel dazwischen. Kajihei hat ja mal auf Seiten verwiesen wo man echte Nihonto auch für weniger bekommt, da muss man halt suchen, oder sich entscheiden ob einem das wichtig ist. Bei Chinaware sollte man selbst dann soviel handwerkliches Geschick haben, dass man den Griff zerlegen, prüfen und nacharbeiten kann, damit das Teil sicher ist. Klingen gehen meist sowieso von Fehlern bei der Schwertführung kaputt, und nicht von Materialfehlern, jedenfalls wenn man nicht Klinge gegen Klinge schlägt wie bei mittelalterlichen Fechtern. Da muss man dann auch schlicht vorsichtig sein beim Setup seiner Schnitttests, da dürfen keinerlei Leute in der Richtung stehen wohin ein Klingentrümmer fliegen kann. ALLE Zuschauer haben HINTER demjenigen der das Schwert führt zu stehen und sitzen, nicht an der Seite, und nicht gegenüber, und das auch weit genug weg. Am besten macht man das ohne Zuschauer.
"Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)