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Thema: Interview mit Paul Whitrod (Chow Gar)

  1. #16
    Schnitzelsekt Gast

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    Hier noch ein nettes Video mit Li Tin-Loi, ebenfalls Schüler von Ip Shui.

    https://www.youtube.com/watch?v=WX1uJNqk3KA

    @Fei Li: Naja, so muskulös ist der Mann jetzt nicht, würd ihn auch eher als drahtig bezeichnen.

  2. #17
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    Zitat Zitat von Schnitzelsekt Beitrag anzeigen
    Hier noch ein nettes Video mit Li Tin-Loi, ebenfalls Schüler von Ip Shui.

    https://www.youtube.com/watch?v=WX1uJNqk3KA
    Vielen Dank! Schönes Video!


    Fei Li
    Da sprichst Du einen interessanten Aspekt an, der mich ebenfalls bereits eine Weile beschäftigt - der Körper des Lehrers bzw. das Verständnis von Körperbildern/eines kampffähigen Körpers.
    Es gibt genügend Beispiele wo man auseinanderklaffende Umgangsarten mit dem Körper innerhalb einer Linie beobachten kann. Ein von mir beliebtes angeführtes Beispiel (aus eigener Erfahrung) ist ein hier in Deutschland ansässiger Ing Un-Lehrer in der Linie Yip Man. Dieser besagte Lehrer hat einen Körper wie für das Men's Health Titelcover und arbeitet dementsprechend auch so in seinem Ing Un. Als ich freundlichst suggestiv fragte, wieso denn der Yip Man nur Haut und Knochen war und wie er das sieht...kam als Antwort nur "der war arm und alt".
    Wie auch immer, was mich noch mehr verwundert ist die Unfähigkeit sich selbst mit Absicht der eigenen Weiterentwicklung in Frage stellen zu können: "Bin ich auf dem richtigen Weg? Wo und wieso sind dort Unterschiede? Wie könnte ich es und wozu anders machen?"

    Die Gründe können natürlich unterschiedlich sein. Wie Klaus schrieb, kann es evtl daran liegen, dass man keinen anderen Weg kennengelernt hat (aus welchen Gründen auch immer) und einfach nicht von seiner Spur kommt. Vielleicht will man das auch gar nicht, denn es läuft ja alles, wozu braucht man da noch Neugier und Entwicklung...
    Natürlich spielt es auch eine Rolle, welche Vorstellung man von einem gut funktionierenden Körper hat und welche Ästhetik aktuell im Trend ist.
    Man kann Energie investieren, darum zu kämpfen, dass alles so bleibt wie es ist oder um sich Neuem zuzuwenden. Ich jedenfalls werde keine Energie investieren, um dem Pferd von Buddha zu erzählen.

  3. #18
    fei li Gast

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    Bei *ing *un fällt das auch auf. Dazu kommt ja noch, daß immer (zumindest in manchen Linien) betont wird, daß es zwecks Stilgründerin besonders für Frauen geeignet wäre. Wenn man sich dann die Praktizierenden mit ihren Bizeps/Trizeps ansieht, ist da doch irgendetwas im Argen…

    Die Theorie die mir bezüglich Ip Shui von einem seiner langjährigen Schülern gegeben wurde, war daß Ip Shui Analphabet war, selbst die internen Aspekte des Mantis zwar konnte, aber nicht erklären warum es so funktioniert und also auch nicht unbedingt bis ins Letzte weitergeben konnte.

    Wie gesagt Theorie, weiß man natürlich nicht ob da was dran ist.

    P.S. Der besagte Schüler hat dann auch irgendwann dem Mantis den Rücken gekehrt, eben weil er auf diese Fragen von Ip Shui keine Antwort bekam und die Seniorschüler, bzw. selbst der eigene Sohn nicht im Entferntesten an die Fähigkeiten des Großmeisters herankamen. Hätte ja sein können, daß er das nur einem inneren Zirkel beibringt, aber da hätte der Sohn ja mit von der Partie sein müssen.

  4. #19
    Schnitzelsekt Gast

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    Zitat Zitat von fei li Beitrag anzeigen
    Die Theorie die mir bezüglich Ip Shui von einem seiner langjährigen Schülern gegeben wurde, war daß Ip Shui Analphabet war, selbst die internen Aspekte des Mantis zwar konnte, aber nicht erklären warum es so funktioniert und also auch nicht unbedingt bis ins Letzte weitergeben konnte.

    Wie gesagt Theorie, weiß man natürlich nicht ob da was dran ist.
    Das ist doch Blödsinn.
    Man muss nicht gebildet sein, um was weiterzugeben.

    Wieviele KK-Lehrer in China (bis etwa zur Zeit der Kulturrevolution) waren SOLDATEN, Leibwächter, Untergrundkämpfer, Bauern, Handwerker etc.etc?
    Denen war doch egal, warum etwas funktioniert, die haben einfach gesehen, DASS es funktioniert! Und wenn nicht, haben sie's geändert!
    Nur heute glaubt man natürlich, dass man ein Wissenschaftler / "Gelehrter" sein muss, um etwas zu vermitteln können.
    Ne Abart unserer Zeit!
    Geändert von Schnitzelsekt (21-07-2016 um 09:37 Uhr)

  5. #20
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    Es könnte z.B. sein, dass die Übungen die Ip Shui gemacht hat, für Aussenstehende und selbst seine Söhne "esoterisch" angemutet haben, und die das deshalb nicht machen wollten. Es passiert auch gerne in solch folkloristisch-traditionellen Ursprüngen, dass es esoterisch verbrämt wird, aber die Übung auch einen Kern hat der trotzdem wichtig ist. Und der eben bestimmte Dinge in Gang setzt, auch wenn die "Erklärung" was von Geistern erzählt. Geister sprechen nicht in rote Umschläge, aber etwas tieferes in einem ist durchaus zu etwas in der Lage, das wie Magie erscheint. Mit dem muss man dann öfter kommunizieren, und offenbar ist es ziemlich egal ob man das in Form von "ich verbrenne Umschläge mit denen ich was bespreche" oder "ich meditiere, schaue in den Himmel, und lasse mich leiten" ist. Man muss es tun. Dann gibt es noch die "ich binde mir Steine an die Hoden und lebe 3 Jahre völlig enthaltsam"-Fraktion, die bei modernen Jungs mit 5 Freundinnen auch keinen Anklang gefunden haben könnte.
    "Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)

  6. #21
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    Interessantes Thema.

    Leider nicht so ganz. Der Unterschied kräftig, drahtig liegt auch in der Genetik. Ein Ackergaul bleibt ein Ackergaul. Wir ernähren uns anders und haben auch andere Veranlagungen.

    Das Krafttraining im Chow Gar zielt nicht auf Muskeln ab, sondern darauf, das der Muskel als ganzes angesprochen wird. Durch das Muskelaufbautraining werden nur die äußeren Muskelbereiche angesprochen. Bei den zum Beispiel typischen Chow Gar Übungen (aber auch in anderen Stilen) wird versucht, das der gesamte Muskel aktiviert wird. Also auch tiefer liegende Muskelschichten. Zusätzlich kommt die gesamte Körperstruktur und das Zusammenspiel von fließen, sinken, schlucken und spucken "Fa Chum Tam Tow" zum Einsatz.

    Mein Sihing in Hongkong ist da verzweifelt :" i am working like a cow and train, but i am still a fatty". Es gibt solche und solche.

    Ich würde Aufgrund der äußeren Struktur von Sifu und Schüler nicht auf unverstandenes Training schließen.
    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken
    Geändert von Dang Fong Hung Kuen (21-07-2016 um 14:00 Uhr)
    Learning is easy, mastering is difficult http://www.kungfu-Franken.de

  7. #22
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    Man kann Energie investieren, darum zu kämpfen, dass alles so bleibt wie es ist oder um sich Neuem zuzuwenden. Ich jedenfalls werde keine Energie investieren, um dem Pferd von Buddha zu erzählen.

  8. #23
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    @ Punisher-Nukem

    1/ Du hast nicht unrecht mit deiner Aussage. Sifu Paul Whitrod erzählte über diese Sparringssession mit Sigung Ip Shui im Alter um die 90 Jahre, dass "the old men" (wie ihn Sifu Paul immer nennt) für sein Alter noch extrem schnelle Reflexe hatte und sehr kräftig war. Auch konnte sich Sigung jeweils aus allen Handgelenks-Umklammerungen lösen. Dieses befreien aus solchen Umklammerungen waren auch seine Spezialitäten, darum hatte Sigung in HK auch den Übernamen: "slippery pip". Sifu Paul sagt, wenn du mit einem alten Mann Sparring machst, dann ist dies kontrolliert und nicht einfach drauflos hauen. Aber welcher 90-jährige macht noch Sparring? Also Hut ab "old men"!

    @ alle
    2/ Betreffend der Statur von Sigung Ip Shui. Sigung war nun mal eher hager und klein. Dies ist aber nicht der einzige Grund. Im Gegensatz zu vielen der heutigen Chow Gar Leute trainierte Sigung das komplette Chow Gar System, dass er von Tai Sigung Lao Soei gelernt hatte. Viele momentane Linien des Chow Gar trainieren fast "ausschliesslich" 3-4 Sachen: Cye Sau (grinding arm), Doy Chong, Chee Sarn Gup und Sarm Bo Jin (first form). Dies sind alles Übungen die den Körper aufbauen und stärken, entwickeln und die Grundstruktur des Chow Gar ausmachen. Doch zum Kämpfen genügt dies nicht. Deswegen hat es im Chow Gar auch bestimmte Formen die die Weichheit und die Flexibilität des Studenten fördert wie Yau Loong Sau. Sigung Ip Shui trainierte jeden Tag auch hohe Fusstritte, obwohl sie im Kampf keine Anwendung finden. Einfach um flexibel zu bleiben. Die tat anscheinend auch Lao Soei.

    Gruss


    Gruss

  9. #24
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    Kleiner Tipp: old men sind alte Männer, ein Einzelner ist ein old man.
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  10. #25
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    @ Klaus

    Ups, peinlicher Fehler von mir 😁

    Ist schon klar der Unterschied zwischen man und men.

    Gruss

  11. #26
    KeineRegeln Gast

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    Mal ne Frage.
    Welchen Sinn hat das einziehen der Hoden?

    Einen kämpferischen kann ich mir jicut vorzustellen. Bei jeder Demo die ich gesehen habe, steht der "Einziehende" immer still. Läßt mich vermuten, dass die bei Bewegung wieder ausbüchsen und Kampf ohne Bewegung ist ganz schlecht.

  12. #27
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    Ich denke es ist eine Beckenbodenübung, und eine Form der körperlichen Meditation. Andere Reflexe werden möglicherweise durch sowas stimuliert, die dann aber mehr oder weniger von alleine ablaufen wenn sie nötig werden. Die Hodensache geht so langsam, die Zeit hat keiner.
    "Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)

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