Seite 1 von 2 12 LetzteLetzte
Zeige Ergebnis 1 bis 15 von 19

Thema: Was bedeuten die Gürtel?

  1. #1
    Registrierungsdatum
    26.08.2001
    Ort
    Berlin
    Alter
    58
    Beiträge
    44.859
    Blog-Einträge
    12

    Standard Was bedeuten die Gürtel?

    Im BJJ wird, mehr oder weniger, sehr viel Wert auf die Gürtel gelegt. Es ist eine Progression und die "Szene" wacht mit Argusaugen über neu auftauchende Schwarzgurte etc.

    Aber was bedeuten die einzelnen Gürtelgrade eigentlich?

    Wann wird aus einem Weißgurt ein Blaugurt? Was macht einen Lilagurt oder einen Braungurt aus? Wofür steht für euch der Schwarzgurt? Wofür gibt es Streifen?
    Frank Burczynski

    HILTI BJJ Berlin
    https://www.hiltibjj.de


    http://www.jkdberlin.de

  2. #2
    Registrierungsdatum
    29.12.2006
    Ort
    im Nordwesten
    Alter
    49
    Beiträge
    2.534

    Standard

    Du fragtest, wofür das bei uns -also individuell- steht.
    Daher antworte ich auch aus meiner höchst eigenen Sicht:

    Blau steht für mich für auf der Matte "überleben können", sozusagen Grundschule/Basic-Lessons erfolgreich abgeschlossen (kann lesen und schreiben ). Man darf/kann jetzt mitspielen.

    Purple ist für mich ein Ausdruck für "am Ball geblieben", weiter entwickelt und an sich gearbeitet, ggf. "eigenes Game" gefunden, Ungeduld abgelegt bzw. gelernt damit zu leben.

    Braun ist m.E. der Vorhof zum Blackbelt, d.h. da ist schon das meiste Rüstzeug an Bord, es fehlt vielleicht noch so ein Quäntchen, was die Person besonders macht. Das kann ne Menge verschiedenes sein: Souveränität, schlicht Erfahrung, die Fähigkeit selber zu vermitteln/weiterzugeben oder auch besondere Wettkampfqualitäten, etc.

    BB ist für mich schon etwas, wo ich ziemlich viel erwarte: vor allem Souveränität und Erfahrung, sowie ein sehr großes Portfolio an Lösungen für alle denkbaren Situationen auf der Matte und ein umfangreiches Wissen über BJJ.

    Die Stripes habe ich immer eher als Mittel für den Trainer gesehen, um sauber strukturiert zu sein und nicht den Überblick zu verlieren, wer wann wie lange was tut und ggf. mit Blick auf eine andere Farbe in Betracht zu ziehen wäre.
    Geändert von Hug n' Roll (15-07-2016 um 08:44 Uhr)
    "It‘ s not about who is good or who is bad. It‘ s about who is left.“
    Chris Haeuter

  3. #3
    Registrierungsdatum
    26.08.2001
    Ort
    Berlin
    Alter
    58
    Beiträge
    44.859
    Blog-Einträge
    12

    Standard

    Zitat Zitat von Budo- Sensei Beitrag anzeigen
    Du fragtest, wofür das bei uns -also individuell- steht.
    ich sehe das auch individuell. Es gibt für mich keine übergeordnete Vorschrift. Die Gürtelvergabe und die Bedeutung ist für mich immer individuell.

    Danke für deine Ausführung!
    Frank Burczynski

    HILTI BJJ Berlin
    https://www.hiltibjj.de


    http://www.jkdberlin.de

  4. #4
    Registrierungsdatum
    02.09.2001
    Ort
    Rhein-Main Gebiet
    Beiträge
    8.830

    Standard

    Ich denke mal das ist von Schule zu Schule und von Lehrer zu Lehrer verschieden und das ist auch gut so.....

    Für mich würde ich sagen:

    Blaugurt = BJJ vs. untrainierten Gegner auf der Straße
    Basis Clinch & Takedown Geschichten im Stand
    Am Boden Alle Grundtechniken zum kontrollieren und beenden des Kampfes gegen einen untrainierten Gegner mit Schlägen.

    Grapplingspezifisch: Escapes. Ein Blaugurt sollte fähig sein, sich ganz leicht aus den wichtigsten Positionen (ohne Schläge) befreien zu können, wenn er mit einem Anfänger rollt. Er sollte nicht zu dominieren sein.

    Lilagurt = Aktives BJJ, speziell aus der Guard
    Bei einem Lilagurt erwarte ich das er alles kann was ein Blaugurt auch kann, nur eben viel besser.:-) Darüber hinaus will ich eine gute aktive Guard sehen. Das heisst Open Guard, Butterfly Guard, Angriffe, Kombinationen, Sweeps. So wie sich ein Blaugurt ganz leicht befreien kann, so sollte ein Purple Belt, aus der Guard relativ mühelos attackieren und sweepen können. Die Guard ist das was BJJ zu vielen anderen Grappling Stilen unterscheidet und deshalb steht die für mich vor der Meisterschaft des Top Games.

    Braungurt = Gutes Distanzgefühl im Stand gegen Schläge und Tritte, gutes Timing, Übersicht usw.
    Am Boden Guard Passing und Top Game müssen zusätzlich zu allem was er bei Blau und Lila gezeigt hat, gut entwickelt sein. Er muss ein komplettes BJJ haben und muss in jeder Position wissen was er tut.

    Schwarzgurt = Anfang der Perfektion
    Bei einem Schwarzgurt erwarte ich wirklich sehr gute Körpermechanik. Präzision, gutes Gefühl, Gewichtsverlagerung, Übersicht. Ein Braungurt kann alle Moves, aber er benötigt für diese Moves manchmal auch noch Kraft und Schnelligkeit. Ein Blackbelt ist effizienter, macht mehr über das Timining und die Positionierung.

    Streifen gab es bei uns nicht, von daher hab ich die nie benutzt, finde die aber gar nicht schlecht um Zwischenschritte zu markieren......

  5. #5
    Gast Gast

    Standard

    ich frage mich ob deutsche Schwarzgurte das gleiche Niveau haben wie brasilianische?

  6. #6
    Registrierungsdatum
    26.08.2001
    Ort
    Berlin
    Alter
    58
    Beiträge
    44.859
    Blog-Einträge
    12

    Standard

    Zitat Zitat von Geheimrat Heinrich Beitrag anzeigen
    ich frage mich ob deutsche Schwarzgurte das gleiche Niveau haben wie brasilianische?
    Das kommt darauf an, würde ich sagen. Im Großteil wohl eher nicht. Die meisten Schwarzgurte hier haben nicht, wie die Brasis und die Amis, ihr tägliches Training unter anderen Schwarzgurten absolviert. Meistens haben sie auf Seminaren, Camps und im Urlaub trainiert, nicht aber täglich (mehrfach) mit bereits erfahrenden Schwarzgurten. Das kommt erst langsam...
    Frank Burczynski

    HILTI BJJ Berlin
    https://www.hiltibjj.de


    http://www.jkdberlin.de

  7. #7
    Registrierungsdatum
    14.08.2015
    Alter
    39
    Beiträge
    256

    Standard

    Zitat Zitat von Budo- Sensei Beitrag anzeigen
    Daher antworte ich auch aus meiner höchst eigenen Sicht:

    [...]
    Das finde ich eigentlich nicht. Umschreibungen wie diese liest man ja relativ oft eigenltich. Das hat auch sicherlich alles Hand und Fuß.
    Aber wenn ich aus meiner Perspektive als knapp 1,5jähriger White Belt jetzt die Frage nach der Bedeutung der Gürtel stellen würde, könnte ich mir unter der Antwort relativ wenig vorstellen. Ich finde das recht generisch und nichtssagend. Darunter kann man alles und nichts verpacken.

    Das könnte ein Anfänger relativ gefahrlos genauso formulieren.

  8. #8
    Registrierungsdatum
    26.05.2006
    Ort
    Bremen
    Alter
    50
    Beiträge
    2.725

    Standard

    Ich habe mit einigen brasilianischen Schwarzgurten gerollt. Da gibt es einen feinen aber kleinen Unterschied. Die meisten die auf Reisen ins Ausland gehen, sind Leute die große Turniere gewonnen haben oder sich durch andere Leistungen einen guten Namen im BJJ gemacht haben. In Brasilien gibt es eben auch ganz viele Menschen, die den Sport machen weil er ihnen Spaß macht. Das heißt das Level ist nicht immer gleich und da sind auch weniger dominante Kämpfer unterwegs. Dafür kommen auch manchmal Leute nach Europa die in Brasilien kaum mit dem Sport Geld verdienen würden.

    Weiss-weiß nicht so viel über BJJ. Mus die einfachsten Positionen lernen (Guard, Halfguard, Sidecontrol, Knee on chest, Mount, Backmount). Lernen sich nicht zu exponierenen, Arme am Körper, Hals schützen, immer ein Bein anziehen etc.

    Blau-lernt seine Guard zu öffnen für Sweeps und Submissions. Muss aus dominanten Positionen entkommen, muss seine dominanten Positionen suchen. Sich einfach mehr bewegen. Seine einfachen und direkten Wege zum Ziel entwickeln.

    Lila-hat ein Open Guard Game entwickelt. De La Riva, X-Guard, Spiderguard, Hybrid Spider... hat seine offenen Guards. Lernt ein komplexes Passing Game, was seiner Stufe entsprechend sich ausbildet. Muss mit schnellen Guardwechseln zu Recht kommen und diese gegen sein Gegenüber nutzen. Greift immer mehr als eine Option an.

    Braun-versteht wann wer etwas mit welchem Ziel tut. Lernt die Möglichkeiten Bewegungen seines Gegenübers zu seinem Vorteil zu manipulieren. Sieht die Angriffe bevor sie ausgeführt werden. Manchmal noch zu spät. Entwickelt sich vom Taktiker zum Strategen.

    Schwarz-hat all das gelernt, was die Anderen noch Lernen müssen. Das weiteste Feld mit den größten individuellen Unterschieden.
    Grapple&Strike
    BJJ//MuayThai//MMA//Boxen//Ringen

  9. #9
    Droom Gast

    Standard

    Würde mal meine Sicht fürs Nogi-BJJ oder Luta Livre schildern:

    Weiss: Muss noch sehr viel lernen und macht sehr viele Flüchtigkeitsfehler. Findet sich öfter in unbekannten Situationen wieder. Im Ernstfall (z.B. Wettkämpfe) noch sehr hektisch und kraftorientiert. Häufig die Konzentration auf nur 2-3 Sachen gerichtet die er einigermaßen gut kann.

    Blau: Technik-Grundschule absolviert. Sollte alle Standartpositionen, Escapes, Passes, Sweeps, Takedowns und Submissions kennen und zumindest grundlegend verstehen und einigermaßen beherrschen. Damit sind natürlich so Sachen wie Armbar, Hip Bumb Sweep, Double-Leg, Ogoshi, und Knee Slice-Pass gemeint und KEINE De La Riva-Guard, 50/50, Berimbolos oder flying Omoplatas
    Sollte in der Lage sein einen 15-20kg schweren Gegner zu besiegen der keine/kaum Grappling-Erfahrung hat.
    Phase des Sammelns von Techniken die gut zu ihm passen.

    Lila: Muss in der Lage sein die ganzen Techniken von Blau sinnvoll und schnell zu kombinieren. Einige Techniken von Phase Blau sollten mittlerweile so gut sitzen das er sie gegen sehr viele verschiedene Grappler durchsetzen kann. Sollte mittlerweile ein eigenes Game haben und das Game des Gegners einigermaßen lesen und Gegenschritte einleiten können. Gute Fähigkeit zu scramblen und dem anderen genau seinen Gameplan aufzuzwingen (so lange dieser natürlich nicht besser ist).
    Im Tuniermodus sollte er mittlerweile sehr technisch, taktisch überlegt und abgebrüht vorgehen.
    Spätestens ab diesem Gurt sollte er sich auch mit komplexeren Positions- und Guard-Varianten befassen und in der Lage sein, diese mechanisch zu verstehen.

    Braun: Noch mal deutlich mehr Skills im Bezug auf Antizipation seines Gegners + eigenes Timing und höhere Kampfintelligenz. Sehr gute Gewichtsverlagerung, so das er sich sehr häufig viel schwerer anfühlt als er ist. Er sollte mitllerweile schon seinen komplett eigenen Kampfstil haben und das aller meiste gut genug verstehen um es auch selber Dritten mit anderen Vorraussetzungen beibringen zu können.
    Mittlerweile dürfte es nahezu keine einzige Situation mehr geben in dem der Braungurt nicht weiß was er tun soll.


    Schwarz: Schwer zu sagen, ist noch zu weit weg von mir. Auf jeden Fall noch mal ein Ganzes Stück besser als Braun
    Würde sagen noch mal deutlich mehr Verständnis für die Mechanik und Anatomie, so das er ein signifikant besserer Lehrer ist als damals mit Braun. Insgesamt effizienter und taktisch klüger als Braun.

  10. #10
    Flibb Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Droom Beitrag anzeigen
    Ogoshi
    Kann ich z.B. nicht. Wäre ich also ein Weissgurt?

  11. #11
    Registrierungsdatum
    27.11.2005
    Alter
    38
    Beiträge
    5.078

    Standard

    Ahwa , du kannst doch nen einfachen Hüftwurf
    Du weisst es vielleicht nicht aber können wirst dus auf Anhieb wenns dir jemand nur 1x vormacht :P
    -

  12. #12
    Flibb Gast

    Standard

    Habs gegoogelt. Kann es zeigen aber niemals im Sparring oder Kampf anwenden.
    Genauso Kimonowürger. Kann den Bow and arrow und das wars.

  13. #13
    Registrierungsdatum
    02.09.2001
    Ort
    Rhein-Main Gebiet
    Beiträge
    8.830

    Standard

    Ich denke mal bei Eddie Bravo z.B. wären die meisten hier (inkl. mir) kein Blaugurt, weil wir viele seiner grundlegenden Sachen nicht können.....

    Ist halt indiviuell verschiedenen und das ist bei einem lebendigen Sport auch wichtig. Wenn alle Schulen und Lehrer das gleiche Programm hätten, würde dem BJJ viel verloren gehen.......

  14. #14
    Registrierungsdatum
    26.05.2006
    Ort
    Bremen
    Alter
    50
    Beiträge
    2.725

    Standard

    Ich finde Flibbs Kritik richtig. Es geht eben nicht um einzelne Techniken. Das Repertoire der Würfe und Takedowns ist unglaublich groß. Ein guter Kämpfer braucht minimalistisch drei und dazu jede Menge Eingänge. Es können gerne mehr sein...
    Welche das sind hängt immer von der Person ab. Warum sollte ich die vorschreiben als Trainer?
    Grapple&Strike
    BJJ//MuayThai//MMA//Boxen//Ringen

  15. #15
    Registrierungsdatum
    02.09.2001
    Ort
    Rhein-Main Gebiet
    Beiträge
    8.830

    Standard

    Ich finde aber, als Trainer kannst du nur das wirklich vermitteln, was dein persönlicher Stil ist. So hab ich das auch immer Erfahren. Für mich ist ein Cobrinha oder Bravo Stil vollkommen ungeeignet, weil ich einen ganz anderen Körperbau habe.

    Ein Roy Harris passt da z.B. viel besser zu mir. Umgekehrt, würde ein Geo Martinez bei Roy Harris nicht das lernen, was er bei Eddie Bravo lernt.

    Von daher ist es doch ganz normal, das jeder Lehrer seine Prüfungsmaßstäbe nach seinen Techniken setzt. Ich meine wie kann ich Techniken beurteilen, die ich selber nicht nutze.....bzw als Schüler mal genutzt habe.....

Seite 1 von 2 12 LetzteLetzte

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. Was hat das zu bedeuten ?
    Von CrysisLP im Forum Equipment
    Antworten: 3
    Letzter Beitrag: 18-08-2012, 21:34
  2. Was bedeuten folgende Abkürzungen?
    Von JulianS im Forum Koreanische Kampfkünste
    Antworten: 5
    Letzter Beitrag: 06-01-2011, 11:26
  3. Satan: Was könnte dieser Spruch bedeuten ?
    Von shenmen2 im Forum Philosophie, Esoterik und Tradition
    Antworten: 69
    Letzter Beitrag: 23-09-2009, 23:32
  4. Das könnte Ärger bedeuten...
    Von jkdberlin im Forum Off-Topic Bereich
    Antworten: 22
    Letzter Beitrag: 30-09-2003, 18:13

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •