Zu den letzten Beiträgen meine unsortierte Sammlung an Ideen:
Ring war nie mein Ziel - der Aufwand / Vorbereitung war mit zu viel.
3 x Sparring jede Woche - mit allen die erreichbar waren - besonders die
guten - nur so kommt man weiter ( meine Erfahrung und Meinung ).
Erst "raufen" - DANN in KS/KK ! Ist kaum nachzuholen - auch da dann
"anders" programmiert.
Z.B. die "Blocks" - Blocks sind defensiv - NIE defensiv denken / handeln.
Zur Not kurz ausweichen und dann sofort rein - wenn möglich immer
sofort rein - die Führung übernehmen !!!
Schlägts ein - da muß man durch - sonst besser gleich bleiben lassen.
So - mal kurz OT:
Die KK's sind alle Herkunftsland geprägt.
Die "Ur-Väter" vieler feiner Stile mit der Notwendigkeit das Jahrzehnte üben zu müssen - sind die Chinaleute.
Der "Chinamann" ist was ? ... ca. 1,60 m "groß" und max. 50 kg schwer !
Genau DESWEGEN müssen "die" auf max. Rafinesse ebenso zurück greifen
als auf alle Möglichkeiten fehlende Größe und Gewicht möglichst
auszugleichen.
Ein "Westler" mit 80 / 90 / 100 kg und mehr - hat andere Voraussetzungen -
z.B. mit EINEM Schlag das Ding zu beenden oder das Ende enzuleiten ...
Gleiches ( End- ) Ziel aber unterschiedliche Möglichkeiten hin zu kommen.
Der "Westler" kann derber, grober, brutaler agieren - EINFACHER !
Klar kenne ich reichlich Leute die "klein aber gemein" waren ( sind ) und
sehr viele "Große" eingedost haben.
Auf diese Begegnung will ich hier nicht hinaus.
Frage: wie beeinflussen körperliche Gegebenheiten die KKs bzw.
deren Entwicklung ???
Ich selbst möchte aktuell die Frage nicht als Thema eröffnen - aber - hat wer
Lust dazu - dann bitte übernehmen.
Grüße
BUJUN
Noch ne Idee: warum sollte sich ein ( sehr ) kräftiger Mensch mit den
Feinheiten "innerer Stile" ( Beispiel ! ) abquälen
und
ein "Mickerling" ( als VERGLEICH ! ) auf gewaltige Schlagkraft arbeiten - die er
dank seines Körpers so gut wie nie hinbekommt.
Vollkommen richtig.
Wer denkt, dass Blocks "Verteidigung" sind, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die Schnauze bekommen.
Blocks sind Übergangs-Angriffe. Aber wenn man das so nicht gelernt hat oder so nicht trainiert, sollte man es lieber lassen und sich auf den Angriff (den man gelernt hat) konzentrieren.
Das gilt für alle KKs, denke ich mal. Nicht nur für Wing Chun.
zum ersten teil oben : richtig,definitiv anders programmiert....irgendwie "freier","ideenreicher"
zum zweiten teil : weil aus meiner sicht yin und yang das ganze ergeben.
hart und weich.
zum dritten teil : gerade mit der vt körpermechanik wird die schlagkraft eher wieder "gleichgemacht"
habe einen sehr guten schüler von phb kennenlernen dürfen,der nicht grosss und schwer ist aber sehr schnell und agil auf den beinen.zusätzlich ist seine technik sehr gut (man generiert ja mehr über den boden die eigentliche "durchschlagskraft").der hat mich schon ordentlich beeindruckt !!!
auch ein bekannter deutscher sifu unter wkl hat ordentlich wumms in den fäusten,obwohl auch er nich übermässig schwer oder muskulös ist. glaube mir auch da war ich schwer beeindruckt !
natürlich kann man mit boxmechanik und hüftrotation noch härter schlagen als mit ing ung in jeglicher schreibweise....ABER hier mit dieser(box) mechanik ist das körpergewicht WESENTLICH entscheidender für die power als bei der ing ung mechanik.
das sind so meine beobachtungen der letzten jahre.
wer s anders sieht darf jetzt gerne loslegen
Philipp hatte kürzlich auf einem Seminar eine Anekdote aus seiner Zeit in Hong Kong erzählt. Auch WSL hatte Schüler unterschiedlicher Körperkraft und Körpergröße. Die können natürlich Dinge mit Kraft und Masse kompensieren die ein zierlicher Mensch höchstens unter peinlicher Einhaltung von Technik ausgleichen kann. Philipp, der jetzt eben kein 1,90 m / 90 kg schwerer Kerl ist war somit gezwungen viel Wert auf genaue Technik zu legen und sich auch die Trainingspartner auszusuchen die eine gute Technik haben.
Dass das logisch ist sieht man wenn man zum Beispiel mal zum klettern oder bouldern geht. Vor allem Frauen sind mit ihrer Statur (vor allem auch Körpergröße und Reichweite) den Männern unterlegen. Aber oftmals haben die Mädels es technisch richtig gut drauf. Wenn man dann als Mann neben Kraft auch noch sehr gut seine Technik trainiert kann man plötzlich hohe Schwierigkeitsgrade erklettern. Vor allem auch deswegen weil man im Klettern massiv Kraft durch Technik sparen und somit dann auch längere Routen klettern kann.
Ich würde also sagen, dass es durchaus Sinn macht wie es im Kung Fu sein sollte: durch harte Arbeit alles trainieren: Körper und Technik. Ich würde vermuten, dass das auch fürs Boxen, Ju Jutsu, Karate - also für alle KKs gilt.
Wäre es so wie Du hier formulierst, dann sollten einfach alle in die Muckibude rennen und maximal Masse durch Ernährung aufbauen. Da könnte man sich jegliche Kampfsportart sparen. Glaubst Du ja wohl selber nicht oder?
Ich hab auch noch Schwierigkeiten Dich einzuordnen. Scheinbar bist Du kein Jungspund mehr, warst früher in der EWTO und hast das "alte WT" gelernt. (findest Du besser als das aktuelle) Findest PHB VT ganz gut. Und was machst Du jetzt? MMA und irgendwie Wing Chun oder wieso befasst Du Dich so leidenschaftlich mit dem Wing Chun Forum? Wegen der Streitkultur? :-)
Über Jahrzehnte grausam mißverstanden !
Grundschule:
A greift an / B macht PASSENDEN "Block"
Fein - beide üben
Nur: der "Block" ist KEIN BLOCK sondern eine Angriffs-Technik die
FÜR DIE PARTNERÜBUNG abgewandelt wurde !!!
Und irgendwann wurde schlicht vergessen die "Block"-Bewegung wieder
zum eigentlichen Sinn zurück zu bringen ( EINFACHSTE Erklärungen reichen
dafür aus - die "zweite" Anwendung ist sehr sehr nahe an der zuerst
gelernten - und ein Fingerstich zum Bauch / shotokan ist sofort als Griff zum
Hals einsetzbar - so offensichtlich - tut schon weh ! )
@ 1798
Warum wohl bin ich bekennender VT-Fan ?
@ wusau
Genau meine Rede: mit Technik kann man sehr sehr vieles ausgleichen.
Nach entsprechend langem Training - es gibt keine Abkürzungen.
Damit sind ALLE fernöstlichen Stile völlig gerechtfertigt.
Max. Masse - muss nicht sein
aber
max. Schlagkraft - die ist unverzichtbar.
Ich finde WSL-VT absolut überragend !
Was ich mache: mein ganz persönlicher reduzierter Kram um bei Bedarf
völlig schnörkellos für Ruhe zu sorgen.
Was - so ich kenne - für JEDEN KS/KK-ler schlicht zu langweilig ist.
Grüße
BUJUN
Ich glaube nicht, dass man das so pauschal sagen kann! Viele KK, die erfolgreich Anwendung finden im bsw. MMA oder auch beim Militär arbeiten mit Blocks: Krav Maga, Boxen, Kickboxen, Karate, Muay Thai ect. Es ist natürlich klar, dass man von WT-Seite wieder darauf hinweisen will, wie überlegen WT u. Derivate angeblich sind; für mich nicht mehr als Marketing, dass nicht im WT als System begründet ist, sondern vielmehr in den Ansprüchen der entspr. Organisationen. Man sollte es vlt. eher so allformulieren, dass unterschiedl. KK eben unterschiedl. Konzepte verfolgen und viele dieser Konzepte ihre Berechtigung haben.
PS: wie ist dieser Sifu eigentlich auf dieses skurille Logo gekommen??
[QUOTE=BUJUN;3525317]
Ich finde WSL-VT absolut überragend !
Was ich mache: mein ganz persönlicher reduzierter Kram .../QUOTE] Das passt.
Genau so sieht´s aus. Schön erklärt.
Ob man mit einer rein defensiven Bewegung wie einem Block erfolgreich ist oder nicht, hängt von folgenden Faktoren ab:
- Distanz
Je größer die Distanz zwischen mir und meinem Gegner, umso mehr Reaktionszeit habe ich. Bei einer normalen Gesprächsdistanz hast Du praktisch null Reaktionszeit und wirst zu 99% getroffen. Dein Gegner hat einen kurzen Angriffsweg und weiß wo er angreifen wird. Du hast einen kurzen Verteidigungsweg, weißt nicht wohin der gegnerische Angriff zielt und musst auf seine Bewegung reagieren. D. h. die Verteidigungsbewegung benötigt hier immer mehr Zeit als die Angriffsbewegung. Diesen Nachteil kann man nur durch eine schützende Distanz ausgleichen. Mehr Distanz heißt längerer Angriffsweg und somit auch mehr Zeit zur Verteidigung.- Auge-Hand-Koordination
Je besser und schneller man den Gegner optisch lesen und über das Gehirn den Muskeln die passende Verteidigungsbewegung in Auftrag geben kann, umso eher wird eine Verteidigung glücken. Stichwort: Antizipationsfähigkeit. Wo steht mein Gegner, wie bewegt er sich, telegraphiert er (z. B. durch Ausholen, Körpersprache), wiederholen sich seine Angriffsmuster? Sowas beruht auf viel Training und Sparring- antrainierte Reflexe
Verteidiungsbewegungen müssen automatisiert ablaufen. Ziel ist es Denkprozesse (bedeuten Zeitverzögerung) weitestgehend zu minimieren. Wer denkt verliert! Hat das Auge die Bedrohung erkannt, muss die passende Verteidigungsbewegung bereits auf dem Weg sein. Auch hier ist viel Training gefragt.- technische Qualität der Bewegung
Eine Verteidigungsbewegung muss einen kleinen Radius beschreiben und stabil genug sein die Angriffsenergie zu neutralisieren (aktiver Block als Raumdeckungskonzept) oder zu absobieren (passiver Block als Körperdeckungskonzept). Eigentlich gibt es auch noch das Guntingkonzept, welches eine Mischung aus Raumdeckungs- und Körperdeckungskonzept ist und das Ziel verfolgt, die angreifenden Extremitäten zu schädigen. Hierauf gehe ich aber nun nicht ein. Bewegungen mit zu großem Radius benötigen mehr Ausführungszeit und sind daher qualitativ schlecht. Hinzu kommt, dass Bewegungen mit einem großen Radius fintenanfällig sind, da sie Deckungslücken offenbaren. Bewegungen mit geringen Radius blockieren gerade soviel wie nötig und schließen dann die Deckung wieder. Was die Stabilität betrifft, so ist bsp. zur Hakenabwehr ein flacher Speerblock, als abfangender Block geeigneter als ein 90-Grad-Block, dessen Position vielleicht gebrochen (hohe Beschleunigung / Kraftentfaltung des gegnerischen Angriffs) oder umgegangen (Gegner schlägt um den Block herum) wird. Stichworte: Außerhalb des 90-Grad-Winkels. Bei einem Jab oder Cross sollte der Angriff nicht übertrieben nach außen pariert, sondern entweder am Ellbogengelenk gecheckt (Pak Sao, Immobilitätskonzept) oder mit einer schnellen Wischparade (Boxen) abgewehrt werden.
Der Wing Tsun-Keil ist keine reine Defensivbewegung. Er verbindet das Raumdeckungskonzept mit einem Angriff. Er ist also nicht auf die gegnerische Extremität ausgerichtet, sondern auf den Gegner selbst. Die Leitplankenfunktion ist ein positives Nebenprodukt. Man will den Gegner bedrängen, den gegnerischen Angriff ersticken und die optische Phase schnell überwinden, um in die Kontaktphase zu gelangen.
Geändert von ~Wolf´s Den~ (27-08-2016 um 18:07 Uhr)
Sowas hatten wir bei uns im trainng auch mal, es ist ein trick. Er hat ihn so ni gestellt dass er länger brauchen würde zum Blocken als der andere zum schlagen. Stell dich nochmal in boxer Distanz hin und dann schauen wir mal.
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