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Thema: Japanische Offiziere im 2. Weltkrieg

  1. #1
    Willi von der Heide Gast

    Standard Japanische Offiziere im 2. Weltkrieg

    Während des 2. Weltkrieges, führten japanische Offiziere bekanntermaßen ein Katana. Aber gab es systematischen Fechtunterricht für sie ?
    Wie sah diese Ausbildung - sofern es sie gab, aus ? Es gibt ja mehr als genug Berichte von US-Soldaten, wo man nachlesen kann, daß die Japaner auch mit dem Katana kämpften, das Schwert also nicht nur zur Zierde war.

    Katanas waren ja eine beliebte Kriegsbeute der Amerikaner. Man liest und hört immer wieder, daß sich zum Teil sehr seltene Stücke in Privatbesitz befinden sollen. Stimmt das so ? Auf der anderen Seite liest man auch immer wieder von industrieller Massenproduktion von Katanas für das japanische Heer.
    Ist beides so richtig ?

  2. #2
    Terao Gast

    Standard

    M.W.n. war Kendo (wenn auch in etwas anderer Form) zu der Zeit bereits intensiv und auf breiter Front trainierter Wehrsport. Eingesetzt wurden die Schwerter aber doch relativ selten (und wenn doch, dann jedenfalls nicht gegen gleichermaßen Bewaffnete). Denke, dass da wildes Hacken und vor allem die "richtige" Einstellung fast immer ausgereicht hat. Vor allen Dingen hatten sie wohl symbolischen Wert (und machten den Gegnern Angst). Ich denke, die vielen Berichte kommen auch dadurch zustande, dass solche Angriffe als besonders gefürchtet und exotisch besonders gut im Gedächtnis blieben und öfter erzählt wurden.


    Gunto, ja, sind massenhaft Kriegsbeute der Amerikaner geworden. Da war so ziemlich alles dabei, von alten Familienerbstücken in Armeemontierung über in den 30ern und 40ern handgschmiedete, bis zu Preßstahlklingen in erbärmlicher Qualität. Die meisten davon kursieren auch heute noch in Sammlerkreisen.
    Passend zum oben Geschriebenen haben nur wenige davon Schäden, die auf Kampfeinsätze damit hindeuten.

  3. #3
    Willi von der Heide Gast

    Standard

    @Terao

    Danke !
    Das Schwerter nur selten eingesetzt wurden, ist ja klar. Ich habe aber in verschiedenen Quellen gelesen, daß es meistens so ablief, daß der Offizier als letzter Überlebender mit gezogenem Schwert gegen die Amerikaner losstürmte.
    Die Amerikaner haben vor solchen Aktionen eine Heidenangst gehabt.

    Wie sie überhaupt die Japaner im Kampf gefürchtet haben.

  4. #4
    Terao Gast

    Standard

    Wie sie überhaupt die Japaner im Kampf gefürchtet haben.
    Wundert mich nicht, ich fürchte die Japaner auch.

    Na, ernsthaft, wir hattens ja schonmal in diesem Wrestlingthread: Japan hat seinen Feudalismus tatsächlich erst in den 1860ern überwunden. Das wurde dann binnen Kurzem mit einem extremen Nationalismus überschrieben. Und ein von Gewalt fasziniertes und gleichzeitig extrem diszipliniertes Volk waren sie eh immer. Wenn Du solche Leute noch entsprechend indoktrinierst, kommen da schon furchterregende Soldaten raus. Effektiv waren aber gerade die gefürchtetsten "Banzai"- und "Kamikaze"-Selbstmordangriffstaktiken eher weniger, und sie häufen sich auch erst in den letzten Kriegsjahren (als auch in Deutschland solche Taktiken zumindest in Planung waren).
    Verzweiflungstaten.

  5. #5
    Bero Gast

    Standard

    Vor kurzem kam auf ZDF die Doku "Mythos Kamikaze" in der dieses Thema auch kurz angeschnitten wurde.

    Die Aussagen dort, decken sich so ziemlich mit dem was Terao geschrieben hat.

    Das Katana war in erster Linie ein Statussysmbol und Rangabzeichen der Offiziere.
    Das Gro bestand wohl aus industriell gefertigter Massenwahre, auch wenn sicher einige wertvolle Stücke dabei waren.

    Gekämpft wurde mit dem Katana aber in der Regel nicht, auch wenn es immer wieder Berichte von japanischen Sturmangriffen gab, die von schwertschwingenden Offizieren geführt wurden.
    Der Hauptgrund war in diesen Fällen aber wohl eher moralischer Natur und Verzweiflung.

    Außerdem soll das Katana auch bei Exekutionen eine Rolle gespielt haben.
    Im Grunde war es aber eher symbolische Natur, da es einen Bogen zu Samurai-Vergangenheit schlug, der sich das japanische Militär verpflichtet fühlte.

  6. #6
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    Beiträge
    4.244

    Standard

    Zitat Zitat von Terao Beitrag anzeigen
    Gunto, ja, sind massenhaft Kriegsbeute der Amerikaner geworden. Da war so ziemlich alles dabei, von alten Familienerbstücken in Armeemontierung über in den 30ern und 40ern handgschmiedete, bis zu Preßstahlklingen in erbärmlicher Qualität. Die meisten davon kursieren auch heute noch in Sammlerkreisen.
    Passend zum oben Geschriebenen haben nur wenige davon Schäden, die auf Kampfeinsätze damit hindeuten.
    Ich denke dass das aenhlich wie bei europaeischen Offizieren aus dieser Zeit schlicht und einfach von Stand, Vermoegen und Rang des Offiziers abhing.
    In Europa war es halt die massgeschneiderte Uniform oder die persoenliche, entsprechend aufwaendig verarbeitete Pistole, bei den Japanern das Schwert.

  7. #7
    Primo Gast

    Standard

    Hatte ich in einem anderen Thread schon mal gepostet.

    evtl. ganz interessant in dem Zusammenhang.








    Gruss

  8. #8
    Terao Gast

    Standard

    Prima, genau das Video hab ich gesucht und nicht gefunden. Da sieht man Kendo (mit dem Schwert), Tankendo (mit in der Hand gehaltenem Bajonett) und Jukendo (mit auf eine Gewehrattrappe aufgepflanztem Bajonett) gegeneinander, und es darf auch gerungen werden.
    Gibt auch eins, in dem viele gegen viele gleichzeitig gegeneinander antreten. Aber auch das find ich nicht. Weiß jemand, was ich meine?

  9. #9
    Willi von der Heide Gast

    Standard

    @primo

    Danke für das Video. Ich mag solche historischen Filmchen .
    Gut gefällt mir, daß auch gerungen wird.

  10. #10
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  11. #11
    KAJIHEI Gast

    Standard

    Amis und japanische Scherter.
    Genauso wie beim Magdeburger Domschatz bedienten die sich auch in Japan. Da wude Alles eingesammelt was nicht Niet und Nagelfest war. ( Was dazu führte das ein Nationalschatz in einer amerikansichen Garage gefunden wurde, die Ausfuhr dieser Gegenstände war selbst während der amerikanischen Besatzung illegal ! )
    Die Schwerter der Offiziere wurden nach der Kapitulation systemaitisch eingesammelt. ( Was man häufig liest "Vom Großvater in der Schlacht eingesammelt, bullshit, die hganzen Offiziere mußten antreten und ihre Schwerter hübsch in einer Reihe vor den Siegern ablegen. Die wurden dann offiziell der Vernichtung zugeführt, der Rest dann halt tapfer erworben. Obwohl, wie die Amis dann mit den Klingen umgingen großenteils, da wär es mit dem Ofen schneller gegangen )
    Anschließend sollten sämtlich Schwerter vernichtet werden. Teilweise wurden sie das, sie wurden in große Öfen geschaufelt.
    Von welchen Dimensionen wir reden ?
    http://www.samuraisword.com/eval/BuyersGuide01.jpg

  12. #12
    itto_ryu Gast

    Standard

    Wie schon erwähnt wurde, Stichworte sind Kendo, Tankendo, Jukendo, Judo und Toyama Ryu. Wie Kajihei sagte, die meisten Schwerter wurden nach der Kapitulation eingesammelt, es war auch ein Akt der Demütigung und derNiederwerfung von allem, was die Japaner an "Banzai", "Bushido" und "Samurai" in ihrem Ultranationalismus in die Waagschale geworfen hatten. Die Ausbildung in den o.g. Disziplinen diente natürlich auch der Körperschule, Fitness und Kampfeswillen. Japanische Offizierestürmten im Bajonettangriff ihrer Soldaten mit dem Gunto auf den Feind zu und es wurde auch im Nahkampf in Gräbenläufen eingesetzt, zudem fürchteten die Alliierten vor allem die Gefangenschaft durch die Japaner, deren Behandlungsmethoden ja zum Teil eher "drastisch" waren. Verstümmelungen und Enthauptungen durch Schwerteinsatz waren da leider auch trauriger Teil von.

    @Terao: Ja es gibt auch Aufnahmen von Gruppenkämpfen und Crossover also Kendo vs Jukendo.

    Hier noch ein paar spannende alte (teils älter als WW2) Fotos (Kajihei auch den Tsuki ins Gesicht ist dabei):




















  13. #13
    itto_ryu Gast

    Standard Haga-ha Kendo

    Weiß jemand mehr darüber? Es heißt ja es entwickelte sich Gekiken und dann "Prewar-Kendo" und dann eben Kendo wie es heute ist aufgrund von Rtegelveränderungen. Hatten wir ja schon geanz oft. Und natürlich auch das alte kritische Thema "Preston-Kendo". Aber dieser Clip hier von einer ganz anderen Gruppe, weiß jemand mehr dazu?



    (rein kämpferisch finde ich es nämlich geil )

  14. #14
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    Standard

    Ein sehr interessantes Buch, von einem Überlebenden geschrieben:

    http://www.amazon.de/With-Old-Breed-...+the+old+breed

    Messer, Klappspaten und Pistolen waren wohl häufiger im Einsatz aber Nahkämpfe gab es wohl regelmäßig. Die Taktik der "Banzai-Angriffe" also der direkte Sturmangriff auf am Strand landende Truppen, wurde übrigens sehr schnell aufgegeben zu Gunsten einer "Verteidigung in die Tiefe" d. h. es musste wirklich jeweils die gesamte Insel "gesäubert" werden musste. Kampfeinheiten waren teilweise mehrere Monate pausenlos im Einsatz.
    Wer nicht lesen möchte, kann sich auch "The Pacific" ansehen. Da wurden Teile des Buches verarbeitet.

    Grüße
    Christian
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  15. #15
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    Standard

    Mal kurz als historischer Einwurf zu der "Heidenangst" der Amerikaner:
    Diese wurde seitens US Politik wie Militär bewusst geschürt. Japan wurde als Kriegsgegner vor allem mittels Propaganda barbarisch und bestialisch dargestellt. vergleicht dazu die handhabe mit Japanischen POW-Camps im Vergleich zu den übrigen aus Europa, ebenso allgemein der Umgang mit den Soldaten, sowohl im Kampf wie auch danach.



    Gruß,
    Phelan
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