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Thema: Sind die Gürtel ein Problem im BJJ?

  1. #46
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    Kyuzo Mifune war ein Jahrhundert- wenn nicht das größte Technik-Talent aller Zeiten.
    Er ist und war daher nie ein Maßstab für andere.

    Die Graduierungen erfolgten früher u.a. nach einem Muster, welches heute auch im Kodokan noch alternativ Anwendung findet, nämlich danach, wie man Judo erfolgreich praktisch anwendet (der Kodokan nennt das Prozedere Batsugun): Mifune schlug (ja, im Alter von 14) die Anzahl von 9 höher bewerteten Gegnern in Folge. Das brachte ihm den Dan.

    Masahiko Kimura konnte i.Ü. auf diese Weise auch mit 29 schon den 7. Dan erreichen.

    Wer diesen Herbst z.B. beim Kohaku Jiai (Rot-Weiss-Competition) im Kodokan antritt und höhere Grade in Serie wegschiesst, kann nach diesem System auch ohne Altersbegrenzungen oder doofe Prüfungsordnungen aufsteigen. Also, fühle sich berufen, wer will (man sollte nur wissen, daß man als Gaijin da ne echte Zielscheibe ist....)! ;-)
    Geändert von Hug n' Roll (31-08-2016 um 17:47 Uhr)
    "It‘ s not about who is good or who is bad. It‘ s about who is left.“
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  2. #47
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    Zitat Zitat von Stixandmore Beitrag anzeigen
    Gemeistert ist geneistert!? Für was brauchst du den dann noch eine weitere Abstufung??
    Gemeistert ist nicht gleich gemeistert. Da gibt es immernoch gigantische Unterschiede.

    Zusätzlich ist zu bemerken, dass im BJJ die "Dangrade" eher anzeigen, wie lange jemand schon Blacky ist.

  3. #48
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    Zitat Zitat von Budo- Sensei Beitrag anzeigen
    Kyuzo Mifune war ein Jahrhundert- wenn nicht das größte Technik-Talent aller Zeiten.
    Er ist und war daher nie ein Maßstab für andere.

    Die Graduierungen erfolgten früher u.a. nach einem Muster, welches heute auch im Kodokan noch alternativ Anwendung findet, nämlich danach, wie man Judo erfolgreich praktisch anwendet (der Kodokan nennt das Prozedere Batsugun): Mifune schlug (ja, im Alter von 14) die Anzahl von 9 höher bewerteten Gegnern in Folge. Das brachte ihm den Dan.
    Cool. Habe ein paar wenige Videos von Mifune gesehen und die haben mich echt weggeschmissen, der Typ war unfassbar gut.

    Daher war das auch eine ernste Frage. Also war der tatsächlich schon damals so gigantisch gut.


    Wer diesen Herbst z.B. beim Kohaku Jiai (Rot-Weiss-Competition) im Kodokan antritt und höhere Grade in Serie wegschiesst, kann nach diesem System auch ohne Altersbegrenzungen oder doofe Prüfungsordnungen aufsteigen. Also, fühle sich berufen, wer will (man sollte nur wissen, daß man als Gaijin da ne echte Zielscheibe ist....)! ;-)
    Klingt äusserst reizvoll! Ich wollte schon immer mal Judo-Schwarzgurt sein.

  4. #49
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    Zitat Zitat von Kraken Beitrag anzeigen
    Gemeistert ist nicht gleich gemeistert. Da gibt es immernoch gigantische Unterschiede.

    Zusätzlich ist zu bemerken, dass im BJJ die "Dangrade" eher anzeigen, wie lange jemand schon Blacky ist.
    Sorry, verstehe dich jetzt nicht so ganz!?
    Du hattest doch den Begriff "gemeistert" ins Spiel gebracht!?Wo gibt es den da bitte unterschiede?
    Gemeistert, ist gemeistert??
    Hattest doch vor kurzem selber nen Threat hier im Forum aufgemacht, wo darüber diskutiert wurde was ein Meister ist!?
    Klar zeigt es das!Aber nicht nur!? Wer Erfolge vor zu weisen hat, kriegt den Stripe auch mal schneller- oder nicht?

  5. #50
    Gast Gast

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    @kraken:

    Hat Mifune nicht den Gurt mit 14 und nach lediglich einjährigem Training erlangt?

    Er kann ja kaum Meisterschaft erlangt haben in der kurzen Zeit. Oder doch?
    ... und DAS ist das elend mit den dan-graden.
    sie wurden außerhalb japans, also in europa, schlicht mißverstanden.

    "dan" bedeutet "stufe" (oder "rang").
    der 1. dan (shodan) ist im judo der allererste überhaupt erreichbare "rang".
    es ist die allererste von ZEHN möglichen "stufen".
    wie kann man davon ausgehen, daß diese erste stufe bereits irgend etwas mit "meisterschaft" zu tun hat?


    in japan gilt man als träger des 1. dan als ANFÄNGER!
    und das bleibt auch so bis zum 3. und manchmal bis zum 4. dan. je nach strenge des dojo.
    ab 4. dan, manchmal erst ab 5. dan, gilt man als "fortgeschrittener".
    von "meisterschaft" ist auch da NICHT die rede.

    ab dem 8. dan darf man vielleicht mal so ganz leise in dunkler nacht, wenn keiner zuhört, davon reden, daß derjenige nun eine gewisse perfektion erreicht hat - wenn die dan-grade so vergeben wurden, wie sich kano das vorgestellt hatte.

    übrigens hatte kano, der ja als erster das dan-kyu-system (dan-i) in sein judo übernahm, im jahr 1928 ausdrücklich erklärt, daß die anzahl der dan-grade NICHT auf zehn beschränkt bleiben solle.
    er starb allerdings, bevor er das system der ränge erweitern konnte.
    niemand in japan fühlte sich nach kanos tod (1938) berufen, im judo die anzahl der grade zu erhöhen, das wäre respektlos dem gründer gegenüber gewesen - und so blieb es bis heute bei 10 dan-graden.

    die tragik des judo liegt, zumindest in europa, wohl darin, daß es hier nie richtig und in vollem umfang angekommen ist ...
    das DDK beschloß in den 50er jahren, daß niemand in deutschland (zum damaligen zeitpunkt) über genügend wissen im judo verfügte, um über den 5. dan hinaus geprüft zu werden (und es war auch niemand da, der über genügend wissen verfügte, um solche prüfungen abzunehmen).

    DAS ist der grund, warum es bis heute nur prüfungen bis zum 5. dan im deutschen (sport)judo gibt (in japan ist das anders).
    allerdings geriet dieser recht prosaische grund hierzulande wohl in vergessenheit. die begründungen dafür, warum nur bis zum 5. dan geprüft wird, sind manchmal ziemlich abenteuerlich ...
    DAS ist letztlich auch der grund, warum schon der allererste grad im judo, nämlich der 1. dan, sinnloserweise mystifiziert, überhöht und zu einem "meistergrad" aufgeblasen wurde, der er nun einmal nicht ist.

    und JA - in japan können auch kinder bereits den 1. dan ablegen (und das ist dort nicht nur im judo so).
    da es sich um eine ANFÄNGER-graduierung handelt und NICHT um einen "meistergrad", sehe ich da auch kein problem.
    probleme haben im grunde nur jene, die keine ahnung von der geschichte des dan-kyu-systems haben und nichts von den absichten kanos wissen.

    kanos system wurde von anderen kk übernommen und dabei z.t. sehr stark verändert.
    ich finde aber, man sollte wissen, daß ursprünglich (ganz egal, was heute geglaubt wird), der 1. dan ein anfängergrad war und in japan bis heute so ud nicht anders verstanden wird.
    vergleichbar etwa mit dem bluebelt im bjj ... man kann schon etwas, aber ist noch lange kein "meister".


    ich fürchte nur, es ist sinnlos, das alles zu erklären ...
    es wird nchts daran ändern, daß viele den 1. dan zu einem "meistergrad" verklären, auch wenn das unsinn ist.
    Geändert von Gast (31-08-2016 um 23:45 Uhr)

  6. #51
    zocker Gast

    Standard

    Gibt's im bjj nicht auch 10 dan-grade?


    Gruss


    Edit:

    Gibt 9 dan-grade gem. wiki.
    Geändert von zocker (31-08-2016 um 23:42 Uhr)

  7. #52
    Gast Gast

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    Zitat Zitat von Budo- Sensei Beitrag anzeigen
    Kyuzo Mifune war ein Jahrhundert- wenn nicht das größte Technik-Talent aller Zeiten.
    Er ist und war daher nie ein Maßstab für andere.

    Die Graduierungen erfolgten früher u.a. nach einem Muster, welches heute auch im Kodokan noch alternativ Anwendung findet, nämlich danach, wie man Judo erfolgreich praktisch anwendet (der Kodokan nennt das Prozedere Batsugun): Mifune schlug (ja, im Alter von 14) die Anzahl von 9 höher bewerteten Gegnern in Folge. Das brachte ihm den Dan.

    Masahiko Kimura konnte i.Ü. auf diese Weise auch mit 29 schon den 7. Dan erreichen.

    Wer diesen Herbst z.B. beim Kohaku Jiai (Rot-Weiss-Competition) im Kodokan antritt und höhere Grade in Serie wegschiesst, kann nach diesem System auch ohne Altersbegrenzungen oder doofe Prüfungsordnungen aufsteigen. Also, fühle sich berufen, wer will (man sollte nur wissen, daß man als Gaijin da ne echte Zielscheibe ist....)! ;-)
    hirano nicht zu vergessen, der seine dan-grade auch auf genau diese weise erlangte ...

    During Judo's one hundred year history, the easiest way to get a rank promotion from Kodokan was to take part in the Kohaku Shiai (red-white team competition) which was held twice a year (Spring and Fall). By winning with 5 ippons one could receive a one dan promotion the same day.

    Hirano was born on August 6th, 1922 in Hyogo prefecture (near Kobe), Japan. Hirano obtained his first black belt by winning 22 ippons with osoto-gari. He graduated from Hei-an high school as 3rd dan, later he was recertified by Kodokan as 4th dan. He moved to Takushoku university in April 1941 under the recommendation of his Sensei Fukushima. During his seven months training at Takushoku university, he did nothing but newaza. Hardly did he have a chance to practice tachi-waza (throwing techniques).
    Fukushima 9th dan

    On October 19, 1941, Hirano participated in the Kohaku shiai. That morning he received a bag of several persimmons, a gift from Wushijima Sensei. During the training session, Wushijima was so fierceful that everybody was afraid of him. On the other hand he was so kind and thoughtful, almost like a tender loving father. Hirano was very grateful for the teaching and kindness from Wushijima Sensei. He swore to do the best in the Kohaku Shiai.
    Hirano defeated a Kodokan record 14 opponents. All of his opponents were 4th dan, and were defeated with ippon seoinage, juji gatame, kamishiho-gatame, tai-otoshi, ouchi-gari, tsurikomi-goshi or osoto-gari. He fought to a draw with his 15th opponent.
    hirano hatte also ALLE 14 gegner, gegen die er an diesem tag antrat und die höher graduiert waren als er, durch ippon besiegt (wurf mit voller kraft auf den rücken oder hebel/würge im boden).
    ich glaube, auf diese weise kann man schon mal 'nen dan-grad verdienen ...


    ist schon etwas anderes als so'n ding durch eine prüfung zu erlangen.

  8. #53
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    Zitat Zitat von rambat Beitrag anzeigen
    @kraken:



    ... und DAS ist das elend mit den dan-graden.
    sie wurden außerhalb japans, also in europa, schlicht mißverstanden.

    "dan" bedeutet "stufe" (oder "rang").
    der 1. dan (shodan) ist im judo der allererste überhaupt erreichbare "rang".
    es ist die allererste von ZEHN möglichen "stufen".
    wie kann man davon ausgehen, daß diese erste stufe bereits irgend etwas mit "meisterschaft" zu tun hat?


    in japan gilt man als träger des 1. dan als ANFÄNGER!
    und das bleibt auch so bis zum 3. und manchmal bis zum 4. dan. je nach strenge des dojo.
    ab 4. dan, manchmal erst ab 5. dan, gilt man als "fortgeschrittener".
    von "meisterschaft" ist auch da NICHT die rede.

    ab dem 8. dan darf man vielleicht mal so ganz leise in dunkler nacht, wenn keiner zuhört, davon reden, daß derjenige nun eine gewisse perfektion erreicht hat - wenn die dan-grade so vergeben wurden, wie sich kano das vorgestellt hatte.

    übrigens hatte kano, der ja als erster das dan-kyu-system (dan-i) in sein judo übernahm, im jahr 1928 ausdrücklich erklärt, daß die anzahl der dan-grade NICHT auf zehn beschränkt bleiben solle.
    er starb allerdings, bevor er das system der ränge erweitern konnte.
    niemand in japan fühlte sich nach kanos tod (1938) berufen, im judo die anzahl der grade zu erhöhen, das wäre respektlos dem gründer gegenüber gewesen - und so blieb es bis heute bei 10 dan-graden.

    die tragik des judo liegt, zumindest in europa, wohl darin, daß es hier nie richtig und in vollem umfang angekommen ist ...
    das DDK beschloß in den 50er jahren, daß niemand in deutschland (zum damaligen zeitpunkt) über genügend wissen im judo verfügte, um über den 5. dan hinaus geprüft zu werden (und es war auch niemand da, der über genügend wissen verfügte, um solche prüfungen abzunehmen).

    DAS ist der grund, warum es bis heute nur prüfungen bis zum 5. dan im deutschen (sport)judo gibt (in japan ist das anders).
    allerdings geriet dieser recht prosaische grund hierzulande wohl in vergessenheit. die begründungen dafür, warum nur bis zum 5. dan geprüft wird, sind manchmal ziemlich abenteuerlich ...
    DAS ist letztlich auch der grund, warum schon der allererste grad im judo, nämlich der 1. dan, sinnloserweise mystifiziert, überhöht und zu einem "meistergrad" aufgeblasen wurde, der er nun einmal nicht ist.

    und JA - in japan können auch kinder bereits den 1. dan ablegen (und das ist dort nicht nur im judo so).
    da es sich um eine ANFÄNGER-graduierung handelt und NICHT um einen "meistergrad", sehe ich da auch kein problem.
    probleme haben im grunde nur jene, die keine ahnung von der geschichte des dan-kyu-systems haben und nichts von den absichten kanos wissen.

    kanos system wurde von anderen kk übernommen und dabei z.t. sehr stark verändert.
    ich finde aber, man sollte wissen, daß ursprünglich (ganz egal, was heute geglaubt wird), der 1. dan ein anfängergrad war und in japan bis heute so ud nicht anders verstanden wird.
    vergleichbar etwa mit dem bluebelt im bjj ... man kann schon etwas, aber ist noch lange kein "meister".


    ich fürchte nur, es ist sinnlos, das alles zu erklären ...
    es wird nchts daran ändern, daß viele den 1. dan zu einem "meistergrad" verklären, auch wenn das unsinn ist.
    Ich finde das unheimlich interessant zu wissen , ich bin über diese Details erfreut... je mehr dest besser.

    Wie verhält es sich den in der heutigen Zeit mit den Dangraden im DDK oder im DJB...?

    Haben diese beiden Verbände den noch Kontakt ins "Gründerland"?

  9. #54
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    Zitat Zitat von Kraken Beitrag anzeigen
    Judo und BJJ ist halt nicht dasselbe. Mifune hatte im BJJ überhaupt keine Graduierung. Gabs BJJ damals überhaüpt schon?

    Der Faixa Preta im BJJ ist eine gänzlich andere, viel höhere Graduierung, als der 1. Dan in den meisten Kampfkünsten.

    Der Faixa Preta stellt viel eher das dar, was ein Normalbürger sich gemeinhin unter dem Schwarzgurt vorstellt: Jemanden, der seine Kunst gemeistert hat.
    Das mag sein aber die eingangs von Frank erwähnten Themen treffen genau so auf andere KK zu. Im bspw. Karate ist der Split Wettkampf/kein Wettkampf gefühlt deutlich ausgeprägter und das mit dem Leistungsklasse-Ozean unterschreibe ich sofort (allerdings auch nicht auf Wettkampf bezogen). Es gibt BB, die keinerlei Körperstruktur haben und bei denen ich das Gefühl habe sie ohne Mühe umschubsen zu können und ganz ganz andere.

    So mag also ein BJJ BB und ein Karate BB nicht wirklich vergleichbar sein aber bezogen auf die Diskussions-Intention ist das durchaus gut vergleichbar.

  10. #55
    Filzstift Gast

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    Zitat Zitat von Stixandmore Beitrag anzeigen
    Sorry, verstehe dich jetzt nicht so ganz!?
    Du hattest doch den Begriff "gemeistert" ins Spiel gebracht!?Wo gibt es den da bitte unterschiede?
    Gemeistert, ist gemeistert??
    Hattest doch vor kurzem selber nen Threat hier im Forum aufgemacht, wo darüber diskutiert wurde was ein Meister ist!?
    Klar zeigt es das!Aber nicht nur!? Wer Erfolge vor zu weisen hat, kriegt den Stripe auch mal schneller- oder nicht?
    Ich würds anders sehen. "Meisterschaft" kann man schon erlangen mit dem blackbelt. Wenn man dann anfängt eigene konzepte, techniken und prinzipien zu entwickeln, besonders gut und erfolhreich unterrichtet oder anderweitig zu weiterentwicklung der kunst beiträgt kann man höhere meistergrade im BJJ erreichen (dahingestellt ob das nun so ist. Ich geb bur mal ein beispiel wie man meisterschaft abstufen könnte).
    Ich mein, ist ja klar dass es blackbelts unterschiedlichen kalibers gibt. Der hobbyist aus europa der BJJ seit vielen kahren nebenbei betrieben hat ist richtig gut, aber ein galvao oder ein ribeiro ost er nicht. Abgesehen davon entwickelt sich das bjj rasant weiter.

  11. #56
    Gast Gast

    Standard

    @thiloy:

    Ich finde das unheimlich interessant zu wissen , ich bin über diese Details erfreut... je mehr dest besser.

    Wie verhält es sich den in der heutigen Zeit mit den Dangraden im DDK oder im DJB...?

    Haben diese beiden Verbände den noch Kontakt ins "Gründerland"?
    das ist eine laaaaaaange geschichte ...


    ich versuche, ich kurz zu fassen: das DDK hat sich seit den frühen 90er jahren zunehmend isoliert und versucht, in deutschland einen alleinvertretungsanspruch zu postulieren. hat nicht funktioniert. aufgrund innerer zerrüttung und seltsamer ansichten führender funktionäre hat es sich inzwischen selbst regelrecht "zerlegt" und ist komplett bedeutungslos geworden.
    traurig.

    der DJB betreibt sportjudo in der IJF. hat (ohne das irgendwie werten zu wollen) mit kanos judo nur noch sehr wenig zu tun.
    auch der DJB leidet übrigens unter einem ganz, ganz massiven mitgliederschwund.

    dan-grade werden im DDK (das sich so gut wie aufgelöst hat) durch prüfung und verleihung vergeben. die prüfungsprogramme halte ich für unsinnig, denn sie sind überfrachtet mit dingen, die ict dazu führen, daß man judo anzuwenden lernt.
    im DJB werden dan-grade bdurch prüfung oder verleihung (letzteres meist für langgediente funktionäre, was ich sinnlos finde) vergeben.
    die prüfungsrogramme ändern sich unter der wohlwollenden führung diverser pädagogen in kurzen abständen, wobei ich persönlich der meinung bin, daß diese prüfungsprogramme nur sehr bedingt geeignet sind, judo anwendungsbereit zu erlernen.

    beide organisationen erkennen die dan-grade der jeweils anderen orga nicht an, was ich lächerlich und kleinlich finde.
    beide orgas behaupten, in deutschland einen alleinvertretungsanspruch für judo innezuhaben, was ich ebenfalls lächerlich finde.

    die IJF ist der weltweite monopolverband für judo.
    an olympischen spielen kann nur der teilnehmen, dessen landesverband in der IJF organisiert ist (grob vereinfacht ausgedrückt).
    in der IJF interessieren kanos ansichten und absichten nur noch, wenn man damit schöne "begründungen" für den üblichen mix aus hochleistungssport und funktionärsfilz herbeizaubern kann.

    der kodokan in tokio ist im grunde ebenfalls bedeutungslos geworden, zehrt von seinem einstigen ruhm als gründungsstätte des judo und hat keinerlei einfluß auf das internationale sportjudo.

    es gab und gibt versuche, das monopol der IJF aufzuweichen und alternative weltverbände zu gründen. dagegen ist die IJF z.t. sogar gerichtlich vorgegangen ...
    wie man sieht, hat das alles mit kanos judo und seinen absichten kaum noch etwas zu tun.

    ich jedenfalls bin sehr froh, mit diesem ganzen krempel nichts zu tun zu haben.

  12. #57
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    Standard

    DANKE!!

    Ich Weiss es ist OT aber , welche Arten der Organisation haben wir denn in welchen Verhältnis in Deutschland:

    1. einzelne Vereine (frei ohne irgendeine Bindung)
    2. DJB
    3. DDK
    4. andere???

    Unterscheidet sich das Sportjudo der oben genannten oder sind das eher
    "Sichtweisen"? Aber technisch identisch.

  13. #58
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    Zitat Zitat von Thiloy Beitrag anzeigen
    Wie verhält es sich den in der heutigen Zeit mit den Dangraden im DDK oder im DJB...?

    Haben diese beiden Verbände den noch Kontakt ins "Gründerland"?

    Leider ein total unerquickliches Thema. Und ein (sport-)politisches dazu.
    Taktgeber im (Sport-)Judo ist weltweit ja nicht der Kodokan, sondern die IJF. Dort wiederum hat man schon dafür gesorgt, dass die japanischen Einflüsse -na ja, sagen wir mal- überschaubar bleiben.

    Um nicht (sport-)politisch marginalisiert zu werden, "heult" der Kodokan also inzwischen an vielen Stellen "mit den Wölfen". Ein Beispiel: Wenn man versucht, sein Dojo auf die Linkliste des Kodokan zu bringen, scheitert das schon daran, wenn das Dojo nicht "affiliated" zu dem nationalen Verband ist, der wiederum der IJF angeschlossen ist....

    Tief im letzten Jahrhundert war das noch etwas anders. Da versuchte man als Gaijin die Legitimität der irgendwo auf der Welt von einem selbst weiterverbreiteten Lehre vom Kodokan "absegnen" zu lassen. Daher rührt nach meiner Erinnerung auch der Anspruch des DDK, in Deutschland Dan-Grade vergeben zu dürfen. Die berufen sich auf irgendein Schreiben aus Japan mit "Vertragscharakter" von anno dazumal.

    Der DJB als Vertreter des olympischen Sportjudo und demnach logisch eher der IJF und deren Sportreglementierungen folgend, wollte aber irgendwann alles "in einer Hand" haben und -schwupps- gabs massives Funktionärs-Fratzengeballer.

    Heute hat der Kodokan ne relativ klare Linie:
    Dan-Grade von woanders werden i.d.R. bei Eintritt in den Kodokan registriert (z.K. genommen), gelten aber nicht als Kodokan-Dan. Den bekommst Du nur vom Kodokan selber.

    Edit:
    Uaaaah, schon wieder zu lange beim Tippen was anderes nebenbei gemacht... Tom war halt bei der Sache und schneller! Aber -immerhin- widersprechen sich unsere Posts nicht. ;-)
    Geändert von Hug n' Roll (01-09-2016 um 09:03 Uhr)
    "It‘ s not about who is good or who is bad. It‘ s about who is left.“
    Chris Haeuter

  14. #59
    Gast Gast

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    @thiloy:

    irgendwie driften wir gerade ins OT ...


    welche Arten der Organisation haben wir denn in welchen Verhältnis in Deutschland:

    1. einzelne Vereine (frei ohne irgendeine Bindung)
    2. DJB
    3. DDK
    4. andere???
    ich bin da nicht genau im bilde.

    DJB, klar, ist die größte judo-orga in deutschland. hat einen mitgliederschwund von 250000 (90er jahre) auf ca. 130000 (aktuell) zu verzeichnen. mehr als 80% der in den landesverbänden des DJB trainierenden judoka sind kinder.

    DDK hat sich seit etwa 12 jahren in einem auflösungsprozeß selbst zerlegt, ist inzwischen bedeutungslos, mitgliederzahl wohl im sehr niedrigen dreistelligen bereich.

    andere orgas in deutschland, die explizit judo praktizieren, sind mir nicht bekannt. es mag sie geben, aber sie treten nirgends in erscheinung. oder sie werden gegründet, machen ein wenig reklame und verschwinden dann wieder im nichts.
    in manchen bunndesländern lassen sich solche "rebellen" auch davon beeindrucken, daß der DJB bzw. der jeweilige landesverband damit drohen, die nutzung des begriffs "judo" gerichtlich untersagen zu wollen - was eine juristische nullnummer ist ...


    ich sehe es als problematisch an, eine judo-orga in deutschland zu gründen, denn selbst wenn diese erfolgreich sein und viele mitglieder rekrutieren sollte (was unwahrscheinlich sein dürfte, da judo nun mal eine "randsportart" ist), würde man über kurz oder lang einen abklatsch des DJB oder (noch schlimmer) des DDK haben.
    muß nicht sein ...


    Unterscheidet sich das Sportjudo der oben genannten oder sind das eher "Sichtweisen"? Aber technisch identisch.
    in der technschen ausführung dürfte es zwischen DJB und DDK keine abweichungen gegeben haben.

    was "freie dojo" angeht, kann ich nur für mich und meine jungs sprechen.
    wir trainieren judo nach tokio hirano, und da gibt es ganz beträchtliche abweichungen in der ausführung der würfe, verglichen mit dem sportjudo.
    das betrifft nicht nur die faßarten, die bei uns nicht limitiert sind (es gilt bei uns aber als unfein, dem gegner ins gesicht zu fassen). es betrifft vor allem die ganz konkrete technische ausführung der würfe, die bei uns sehr viel anders gemacht werden als im sportjudo. ich behaupte: anwendungsbereiter.
    diejenigen, die bei uns schon mal mittrainiert haben (etliche höhergraduierte dan-träger des sportjudo) können bestätigen, daß sie dadurch eine ganz anders sicht auf wurftechniken und deren effektive ausführung kennengelernt haben.
    dazu kommt, daß ich wurftechniken in sogenannten methodischen reihen vermittle. im grunde ist es das gleiche wie die setups, die ich im bjj kennen- und schätzen gelernt hab.
    die methodischen reihen führen dazu, daß man würfe immer im zusammenhang sieht, daß man setups und transitions lernt und daß man von einem wurf zum nächsten kommt, ohne daß dies irgendwelche probleme bereitet. auf diese weise kann man in kurzer zeit (etwa ein bis zwei jahre) alle 40 grundlegenden würfe des judo anwenden. (es gibt ja ohnehin nur 5 würfe, alles andere sind varianten).

  15. #60
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    Zitat Zitat von Thiloy Beitrag anzeigen
    DANKE!!

    Ich Weiss es ist OT aber , welche Arten der Organisation haben wir denn in welchen Verhältnis in Deutschland:

    1. einzelne Vereine (frei ohne irgendeine Bindung)
    2. DJB
    3. DDK
    4. andere???

    Unterscheidet sich das Sportjudo der oben genannten oder sind das eher
    "Sichtweisen"? Aber technisch identisch.
    Die World Judo Federation (WJF) hat in Deutschland die DJF. Das ist aber ein klitzekleiner Nischenverband, der aber immerhin zwischendurch was versucht, wie Wettkämpfe.
    Dann gibts noch diverse KK-Dachverbände in denen mehrere Stile vertreten sind. Da gibt's mitunter als Nischenbesetzung auch Judo. Hat aber auch keine größere Bedeutung.
    Sportjudo wird eigentlich m.E. in nennenswertem Umfang nur vom DJB vertreten.
    Zur (Technischen) Unterscheidung von diesem Sportjudo zu anderen Spielarten (vor allem der ursprünglicheren Kampfkunst Judo) gibt's ne Menge anderer Posts (auch von Tom) zu lesen.

    Edit:
    Tom, Du bist einfach zu fix! Da kommen meine Wurstfinger nicht mit...
    "It‘ s not about who is good or who is bad. It‘ s about who is left.“
    Chris Haeuter

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