Hab ich, na und? Er ist ein einigermaßen* erfolgreicher Kampfsportler - das sind tausend andere auch. Wenn er jetzt z.B. halbwegs in der Nähe ein BJJ-Seminar anbieten würde, würde ich druchaus überlegen, hinzugehen, warum auch nicht? Da wüsste ich zumindest grob, was es mir bringen wird. Aber dass ich nicht auf ein nebulöses Geraune über irgendwelche mysteriösen Fähigkeiten hin quer durch die Republik fahre kann doch niemanden ernsthaft wundern.
*Das meine ich nicht abwertend - aber Weltspitze ist er halt nicht.
Geändert von Kreuzkuemmel (13-09-2016 um 23:35 Uhr)
Uke schneidet auch mehr Löcher in die Luft als sonst was ...
Ich würde trotzdem mal ein wenig zum Eingangsvideo zurückkehren und zu dem, was mich an den Aussagen hier im Thread dazu geschrieben wurde, weil hier auch ein wenig der Knackpunkt liegt.
Ich denke, hier liegst du völlig falsch. Mein Ansatz war nie der, mich mit einem berürsteten Krieger aus dem alten Japan zu messen. Und so hab ich es auch nie vermittelt bekommen. Eine Kampfkunst zu trainieren dient bei mir schlicht nur einem Zweck, sie muss mich in die Lage versetzen damit Kämpfen zu können.
Und gerade letzten Satz glaube ich einfach nicht, nachdem ich mir das Video mehrfach nochmal anschaute. Ich würde eher behaupten, er hatte trotz des lockeren Spielchens des Messerbewehrten nicht mal den Hauch einer Chance so etwas wie gutes Aikido zu zeigen, weil geübten Waffenabwehr sich auf eine Realität bezieht, die es so nicht mehr gibt. Und genau das scheint mir, auch im Hinblick auf die vielen Diskussionen zum Thema hier, auch nicht ins Bewusstsein zu rücken (oder wenigstens für länger da zu verweilen). Und dann, jetzt kommen wir mit einem Schwenk zu den beispielhaften Übungsweisen, nutzt auch einem nichts, dass ein nutzloses Prinzip vermittelt wird. Dass wiederum ist bei uns ein bisschen anders, da wir bestrebt sind jede uns zugänglich Realität einzubeziehen. Die Übungsweise orientiert sich also nicht an dem Samurai, den es irgendwann einmal zu besiegen galt, sondern dem Strassenschläger, Messerstecher und und und ...
Und ich denke schon, dass man mit der Bewegungslehre aus dem Aikido, mit dem passenden Training und der entsprechenden Einstellung auch ganz andere Ergebnisse erzielen kann. Aber so wie es sich präsentiert ist es eher Folklore.
Btw. Ich weiß nicht wie weit Aikido und Akkijujutsu verstrickt sind, aber die ersten 2 Minuten sind genau der Kram der einen erschaudern lässt. ^^
Danke .
Aber nimm´s mir nicht übel, was in den ersten Sekunden als Schwertabwehr gezeigt wird, ist Irrsinn. Uke geht in die Distanz des Schwertträgers in Erwartung des abgesprochenen Schlages von oben. Wenn der in dem Moment einfach einen Stich zum Kopf macht, ist der hübsch wie eine Melone aufgespießt.
Ich behaupte mal, es ist schlicht unmöglich, einen Schwertträger von vorn über die Arme zu kontrollieren wie hier gezeigt.
Man sollte wirklich die Schwertabwehren denen überlassen, die sich intensiv mit Schwertarbeit befassen.
Aber Sokaku war ja auch Student u. a. der Jikishinkage Ryu und der Ono ha Itto ryu. Vielleicht kommt´s bei ihm daher und hat mit seiner Daito Ryu an sich wenig zu tun?
Grüße
Ich will mich ja nicht zum Schwertguru aufschwingen, aber dass das eine qualifizierte Abwehr aus einer Koryu ist, glaube ich im Leben nicht.
EDIT:
Nein (s.o.), allerdings habe ich schon "Schwertabwehren" aus einer Kory gesehen und die sahen erheblich anders aus. Was natürlich erstmal nicht allzuviel heißen muss, aber die waren vom Grundaufbau her logisch und haben die Distanz zum Schwertträger respektiert.
Und du meinst, Uke kommt hier bei einem Stich zum Kopf oder Bauch statt des Schlages von oben mit dem Leben davon? Und der Angriff wird qualifiziert ausgeführt?
Neutrale Gegenfrage: übst du Schwertabwehren?
Grüße
Geändert von Nick_Nick (13-09-2016 um 21:35 Uhr)
Na ja, das behaupten ja fast alle, auch Die, die von anderen regelmäßig verrissen werden.
Das ist was selbstgestricktes, kein Daitoryu, genau auch so jemand, der glaubt dass sein Ding gerade besonders realistisch ist.
Icho Ryu | Seattle School of Aikido
Ist aber so. Selbst in Zeitlupe macht er nicht ansatzweise den Versuch, basics zu zeigen, wie er es im Eingangstext behauptet:
Das ist kein basic, es ist Mist.You’ll see how a basic aikido-based disarm works against a skilled knife fighter
Geändert von Gast (13-09-2016 um 22:14 Uhr)
@Kreuzkuemmel: Es ehrt mich dass Du Nachforschungen betreibst. Wenn Deine Recherche nicht genauso oberflächlich wäre wie Dein augenscheinliches Verständnis für die KK wüsstest Du ja auch dass das was in meiner Signatur steht nur ein Teil von meinem CV ist. Aber was doch viel wichtiger ist ist die Tatsache dass Leute wie Kanken, Paul, Nigel, Guardians...meine Wenigkeit über eine "Fähigkeit" verfügen die Du nicht kennst und niemals gespürt hast. Ueshiba hatte aber auch dieses besondere etwas. Bevor Aikido zu dem Tanz wurde war es "badass". Dasselbe trifft auf Tai Ji Quan zu. Wir haben Aufzeichnungen darüber wie die Tai Ji Leute Lei Tai Kämpfe auf brutalste Art dominiert haben und den Leuten die Knochen gebrochen haben. Warum kam es beim ersten Aikido Seminar in den 50er Jahren in UK zu so vielen Verletzungen? Aber ich schweife ab. Für das Thema hier ist folgender Artikel relevant:
Hock Hochheim's Force Necessary: A Knife is for Killing
Der Mann hat nie eine KK trainiert, aber er hat Intent.
@gong fu:
hi thomas, ich finde es interessant, daß man diese fähigkeit (wie immer man sie nun nennen möchte) in so ziemlich allen kk findet - jedenfalls bei bestimmten protagonisten.Aber was doch viel wichtiger ist ist die Tatsache dass Leute wie Kanken, Paul, Nigel, Guardians...meine Wenigkeit über eine "Fähigkeit" verfügen
es gab ja hier schon lange und z.t. sehr unerfreuliche diskussionen über den berühmten film mit kyuzo mifune. kaum jemand wollte glauben, daß mifune seine gegner wirklich so dominierte und werfen konnte. stattdessen wurde hier davon fabuliert, daß sie sich "aus respekt" hätten "werfen lassen" ...
ich bin überzeugt davon, daß es diese "fähigkeit", die hier erwähnt wurde, tatsächlich gibt, denn ich hab sie verschiedentlich (wenn auch nicht oft) bei sehr guten lehrern selbst spüren dürfen. da ich als spötter und skeptiker bekannt bin, darf davon ausgegangen werden, daß ich für "esoterischen unfug" unempfänglich bin ...
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