thema dabei wäre wohl u.a., dass man oft (kurz) bevor es losgeht und auch währenddessen (zb mangels genügend praktischer erfahrung, s.u.) gar nicht abschätzen kann, welche (mildestmöglichen) mittel nötig sind, um den angriff sicher zu beenden.
selbst wenn man dies wüsste, wäre fraglich, ob man selbst in der lage wäre, mit diesen (mildestmöglichen) mitteln den kampf sicher zu beenden.
folge wäre, dass man dann lieber auf nummer sicher geht.
... hier wird das Prinzip "ein vermiedener Kampf ist ein gewonnener Kampf" wirksam, Anwendung dieses Prinzip demonstriert wiederum die moralische Überlegenheit des wahren Kampfkünstlers gegenüber Halbstarken oder Brutalos, die mit ihren Kräften nicht menschengerecht umgehen können- aus welchen Gründen auch immer.
die (mögliche) moralische überlegenheit ist m.e. nur zusammen mit (möglicher) kämpferischer überlegenheit in diesem zusammenhang sinnvoll (bei beidem sollte man sich aber vor selbstüberschätzung in acht nehmen).
denn wenn man kämpferisch unterlegen ist oder dies meint, führt das m.e. leicht dazu, dass man nur aus angst nicht kämpft, sich aber einredet, dies nur aus moralischer überlegenheit nicht zu tun, mithin zum selbstbetrug.
dazu kann man auch bedenken, dass man über sein eigenes diesbezügliches können nur bescheid weiss und dies auch dadurch steigert, wenn man das gelernte in der praxis angewendet hat.
eine lösung wäre zb, (neben)beruflich dort zu arbeiten, wo man das gelernte ausprobieren und gleichzeitig seine moral trainieren kann (zb tür, bierzeltsecurity, polizei, veranstaltungs"service" ...); da ist der bedarf heute ja viel höher als vor einiger zeit.
vielleicht müsste man zb auch noch unterscheiden zwischen sv oder jemandem, der es zb für den krieg (heute aufgrund moderner bewaffnung wohl kaum noch) lernt (siehe rambats link).
gruss
Dann dürften auch keine Würfe, Tritte, Schläge und Würgegriffe gelehrt werden. Die sind auch alle potentiell tödlich.
Was sind für dich Techniken militärischer Natur?
Ich finde nicht, dass es die Aufgabe von Kampfkünsten ist, einen Menschen moralisch zu formen.
Ja und teilweise.
“Das ist zwar peinlich, aber man darf ja wohl noch rumprobieren.”
- Evolution
@tejutsu:
vielleicht solltest du dich mal mit den japanischen koryu bugei beschäftigen ...Alte KK, man sollte wahrscheinlich nicht von Künsten, sondern eher von Kampf-Feritgkeiten sprechen, lagen in der Form nicht vor. Was man als Bu-Jutsu, als Kampfringen (im europ- Mittelalter) ect. kennt, entspricht nicht o.g. Def. Vielmehr handelt es sich vermutlich um eine eher lose Zusammenstellung von eben Kampffertigkeiten, ohne Graduierungssystem und weitestgehend ohne moralische Prinzipien.
"lose zusammenstellung von ... kampffertigkeiten ..."
wenn du etwas über das ziemlich ausgefeilte technische curriculum uralter japanischer schulen wissen willst, lies amdur, skoss, holmes, friday usw. usw.
wenn du etwas über die "moralischen prinzipien" solcher schulen wissen willst, beschäftige dich mal mit shingon.
Ach gottchen. Jeder Zimmermannshammer ist tausenmdmal gefährlicher als all diese supertödlichen Kampfkünste. Faktisch kommt durch KKs hierzulande so gut wie keiner ums Leben, obwohl das Millionen machen. Drum ist das doch ne Gespensterdebatte.Man sollte wirklich in KK-Kreisen mal diskutieren, ob es wirklich gerechtfertigt ist, solche Methoden der breiten Öffentlichkeit zu unterrichten!
genau deshalb heißt es ja auch KAMPF-kunst.ich bin der festen Überzeugung, dass der Kern wahrer KK die Erhaltung und nicht die Zerstörung von Leben ist
wie wir alle wissen, bedeutet KAMPF dabei so viel wie: "wir setzen uns in einen stuhlkreis und diskutieren das gaaaanz lange aus, zünden eine problemkerze an und trinken mate-tee. und wer das dinkelkissen hat, darf reden, und wir sitzen hier so lange, bis wir friedlich einen konsens erreicht haben. und dann wandern wir alle durch grünende auen zurück in den märchenwald zum ponyhof, wo wir ein wenig am lebkuchenhäuschen knabbern."
yepp.In der Tat wurden viele, insb. moderne KK, von intelligenten Leuten entwickelt, die Technik und Methode stumpfer Gewalt entgegensetzten und damit nicht akzeptieren wollten, dass die Starken über die Schwächeren herrschen.
das waren intelligente leute, die sich sagten, daß man auf gewalt am besten mit gegengewalt reagiert - und dabei möglichst intelligenter vorgeht als der gegner, weil man nämlich GEWINNEN will, was auch heute noch u.U. mit "überleben" gleichzusetzen ist.
was GENAU verstehst du unter "militärischen nahkampf-systemen"?Daher stelle ich mir die Frage, inwiefern es gerechtfertigt ist, dass man Zivilisten militärsche Nahkampf-Systeme lehrt! Diese Systeme sind mE keine KK, sondern als Inhalt der militärischen Ausbildung Methoden der Zerstörung von Leben. Diese Methoden haben ihren Platz in kriegerischen Auseinandersetzungen, aber mE nicht im zivilen Leben.
und in welchen kriegerischen auseinandersetzungen haben diese "ihren platz"?
im luft- und drohnenkrieg gegen den IS?
du meinst allen ernstes, wenn sich kein "otto normal" mehr wehren kann, bricht der große friede aus ...?Ich meine daher, dass es mitunter fahrlässig ist, militärische oder daraus abgeleitete Techniken an Zivilisten zu unterrichten. Zum einen, weil kein Bedarf von Zivilisten danach besteht (etwa Entwaffnung von Schußwaffenträgern ect.). Zum anderen, weil es Konflikte eher verschärft und nicht entschärft.
wer definiert denn, was "wahre kk" ist?Und außerdem, weil es o.g. Kern wahrer KK widerspricht; wahre KK beinhaltet näml. auch moralisch-ethische Aspekte, die untrennbar mit der jeweiligen Kunst verbunden sind (ich meine hiermit aber nicht unbedingt rel.-philosoph. Aspekte).
du?
oder irgend ein "alter meister"?
mit welchem recht? und wieso soll ausgerechnet die definition "wahrer kk", die DU hier anschleppst, für irgend jemand anderen verbindlich sein?
weil sie es können?
In etwa entspricht das folgenden Analogien: warum sollten Zivilisten zu Sportzwecken militärische Selbstladegewehre führen? O.g. Kriterin, also Bedarf, Konflikteskalation ect. kann man auch darauf anwenden. 2.. Analogie: Warum kaufen Leute super teure Jacken, die dem Konzept nach für Extrembedingen im Gebirge konzipiert sind, obwohl jene Leute nicht mal die Fitness haben, unter solchen Bedingungen zu funktionieren.....
weil sie spaß daran haben und sich nicht vorschreiben lassen möchten wofür sie ihr geld ausgeben?
du trainierst doch (deutsches) ju jutsu, oder?Man sollte wirklich in KK-Kreisen mal diskutieren, ob es wirklich gerechtfertigt ist, solche Methoden der breiten Öffentlichkeit zu unterrichten! Insb., weil auch keine Kontrolle besteht, wer diese Techniken lernt und ob derjenige verantwortungsvoll damit umgehen kann- ein Führungszeugnis reicht da mE nicht!!!
bist du zivilist?
falls ja - wie kommst du dazu, so etwas zu trainieren? du brauchst es doch gar nicht.
und ja - man sollte UNBEDINGT eine riesige kartei anlegen, in der jeder, aber auch wirklich JEDER erfaßt wird, der auch nur mal kurz ein probetraining in einer kk absolviert hat! UNBEDINGT!
und klar - ein führungszeugnis reicht da nicht. auch ein erweitertes FZ ist nicht genug. wir sollten in kk-kreisen wirklich mal diskutieren, ob man jedem, der mit dem training anfängt, vorsorglich erst einmal die fingerabdrücke abnimmt. biometrische daten zu erfassen wäre auch nicht schlecht, und vor allem müßte die abgabe einer DNA-probe obligatorisch sein.
vielleicht sollte man extra für die überwachung der gefährlichen kk-ler eine neue behörde schaffen ...?
KONTROLLE ist das wichtigste!
und wenn jemand verwandte oder freunde hat, die irgendwie auffällig geworden sind, dann müssen die auch überwacht werden. sollte ein verwandter oder ein freund des kampfsportlers auch nur bei rot über eine ampel gehen, muß der kampfsportler sofort vom training ausgeschlossen werden.
ja wo kämen wir denn sonst hin?!
Geändert von Gast (13-09-2016 um 12:38 Uhr)
ich würde es nicht Spass nennen. es ist eher eine Art von Lust.
Lust an Intensität. man sieht es auch oft in den Augen des Gegenübers. so ein Leuchten ^^
und in Abstufungen kennt das jeder, da bin ich mir auch sicher. aber nicht jeder gesteht sich das zu.
Kraken würde es vll. wieder Thanatos zuordnen. ich geh aber soweit zu sagen , daß man sich dem Leben in seiner Intensität bis an die Grenze nähern möchte. sonst würde man ja nicht kämpfen.
ein Ausloten
Komisch...die ganzen todeskrallen Techniken kenn ich nur aus den"klassischen " kk.bei den combatives ging es eher um auf die fresse, in die Eier und abhauen.
Mal von den Messersachen abgesehen 😬
So lange die Todeskrallentechnik keinen militärischen Hintergrund hat, wäre sie ja scheinbar ok. Aber bisher hat er ja auch nicht konkretisiert, welche Techniken er nun genau meint.
“Das ist zwar peinlich, aber man darf ja wohl noch rumprobieren.”
- Evolution
Wir lassen nur disziplinbezoegenen Wettkampfsport und "echte" KK`s legal.
Die ganzen Militärnahkapmf Meuchelmördersysteme wie KM, FMA, JJ und ganz besonders *ing *ung werden verboten.
Dann stellen wir echte KK`ler in einen Ring mit im Alltag harmlosen Ringern oder Boxern und sehen uns das Massaker an.
Solche Leute sind schuld daran, dass man hier bei uns die Hälfe aller Clubs knicken kann. Weil Trainer anfangen mit dem zu arbeiten was sie kriegen, geht ja auch um Nachfrage.
militärische nahkampfsysteme verbieten ... also das beträfe schon mal sambo.
war ja ursprünglich (spiridonov) als nahkampfsystem der zaristischen armee geplant, wurde dann zum nahkampfsystem der roten armee (oshepkov) ...
unverantwortlich, so etwas an ZIVILISTEN weiterzugeben!
hier kann man sehen, was damit angerichtet wurde:
Capoeira ist, wenn man einigen Entstehungsgeschichte glauben kann, auch für den Kampf gegen die Sklavenhalter geschaffen worden. Also für eine kriegerische Auseinandersetzung.
Im US Militär wird viel geboxt, zwar nicht als Nahkampfausbildung, aber um den Kampfgeist der Soldaten zu fördern. Das gleiche gilt für Muay Thai bei den Thais.
Und einige der US Nahkampfausbildungen sind oder waren recht BJJ/Grappling lastig.
“Das ist zwar peinlich, aber man darf ja wohl noch rumprobieren.”
- Evolution
Heißt wehren gleich ausschalten (wobei man Außnahmen bei Terroristen, Massen -und Serienmördern und sonstigem.....durchaus legitimierne kann!!) ? Ich glaube nicht, oder?! Auch in unserer Verfassung ist die Verhältnismäßigkeit der Mittel fest verankert; gilt für Polizei und Zivilisten.
Diese Def. ist eine These, die der historischen Entwicklung moderner KK, die in der Regel moralische Leitsätze umfassen, und dem moralischen Wesen des Menschen gerecht wird. Für mich ist dabei Usehiba dabei ein wahres Vorbild und wegweisend für o.s. These.
Das impliziert ja betr. KK, dass diese Selbstzweck wären, was wiedrum der histor. Entwicklung nicht entspricht. Jene wurden mE nicht gemacht, weil Menschen Spass daran haben sich in die Fresse zu schlagen- das Gegenteil ist richtig: weil sie daran eben keinen Spass hatten und möglichst unbeschadet aus Konflikten kommen wollten.
Na ja, ich hoffe, dass ich es nicht brauche, wie alle jene, die aus der Erfahrung realer Gewalt entsprechende Ratgeber für die SV geschrieben haben u. die fast ausnahmslos raten Konflikte zu vermeiden (wieder das Prinzip: ein vermiedener Kampf ist ein gewonnener").
Rambatt, was Du da schr. ist nicht sachl. u. entspricht nicht dem, was ich geschrieben habe.
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