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period
Ich kann nicht behaupten, mich jemals erschöpfend mit Calisthenics als Selbstzweck auseinandergesetzt zu haben; mein jüngerer Bruder dagegen schon, der ist auf der zweiten Generationswelle des Freerunning aufgesprungen und hat sich selbst mit Youtube und Co hochtrainiert und dabei Übungen erreicht wie einarmige Klimmzüge, freie einarmige Handstände, praktisch alle gehobenen Handstände (press handstands / handstand presses), human Flag mit mindestens 45 kg Zusatzgewicht, Frontlever, einarmige Back Lever, langsame Muscle ups etc. In manchen Dingen konnte ich damals mit ihm mithalten, in allen Ausdauergeschichten war ich klar vorne, in den meisten technischen Übungen hat er mich hoffnungslos abgehängt.
In aller Kürze, Dinge die wir damals gelernt haben:
- Es braucht Maximalkraft – schon klar. Es braucht aber auch eine Kraftausdauerbasis in den verschiedenen Übungen. 20 Saubere Klimmzüge und 5 tiefe Handstandliegestütze (Paralettes oder Kinn zum Boden) sollten das Minimum sein, 30 Klimmzüge und 15 tiefe Handstandliegestütze sind aber besser.
- Zudem braucht es skill training, und zwar so viel der Körper abkann. Mein Bruder hat in seiner Schulzeit fast seine gesamte Freizeit danach aufgegliedert und seine Hausaufgaben, Lernzeiten, Fernsehen, Spaziergänge, Ferienjobs etc alle durch Trainingspausen unterbrochen. Wer glaubt, dass er mit genug Kraft einfach mal so die wirklich schweren Übungen lernen wird, ist ein Optimist.
- Die Ernährung muss zum Ziel passen. Sprich, wer schwere Tricks können will muss leicht sein, und wer leicht sein will muss auch entsprechend essen.
- Wenn das allgemeine Aktivitätslevel nicht hoch genug ist um die angestrebten Veränderung zu erreichen – mach mehr Cardio oder iss selektiver.
- Wenn man verletzt ist, hört man nicht auf zu trainieren; man trainiert so lange was anderes, bis man wieder normal trainieren kann.
Mehr gern später.
Period.