Wie soll ich denn so einen Weg jemals zu ENDE gehen? So weiß ich weiß, fängt traditionellerweise der "Weg" mit dem 1. Dan erst an...
Es fällt mir einfach verdammt schwer, momentan irgendwie weiterzumachen, da es mir missfällt, diesen in einem Verein weiterzugehen, wo Leute den 1. Dan bekommen haben, die MEINER MEINUNG auf einem totalen Anfängerniveau rumpaddeln. Wenn es aber Farbgurte für "mal eben Kata durch die Halle laufen" gibt, dann ist das kein Wunder.
Und da man ja als großer Verband und großer Oberguru / Prüfer / Vorstand eines solchen Verbandes anscheinend regelmäßig Danträger wie am Fließband produzieren muss... dann erklärt sich das.
Ich selber fordere - natürlich so ganz für mich - dass der Schwarzgurt was bedeuten muss! Nur, damit mein Ego gestreichelt ist, will ich diesen nicht. wenn es nur das wäre, dann müsste ich nicht mehr allzu lange warten. Noch besser: Dann könnte ich mich doch gleich hier und jetzt zum Schwarzgurt ernennen. Schnell noch von Amazon einen schönen Gürtel mit goldenen Kanji drauf bestellt und gesagt: Ich mach' jetzt mein eigenes Karate mit eigenem Verband... oder ohne Verband...
Aber das ist ein Witz! Und IRGENDWO ist es in ähnlichen, illusionären Bereichen angesiedelt, wenn ein Bewegungslegastheniker, der sinnbefreite Kata läuft einen 1. Dan bekommt oder ein Ü 60 Vereinswichtigtuer den 7. Dan dafür, dass er sich ein halbes Leben lang für das zu Tode Konservieren eines Sportes einsetzt (er hat Tōde gesagt!!! Steinigt ihn!)
Menschen neigen leider immer dazu, Dinge zu vermischen, persönlich zu nehmen und Fakten nicht von persönlichen Themen zu trennen.
Wir sind (besonders in Deutschland) so von Status und Zertifikaten und Urkunden versessen, dass wir oft gar nicht mehr hinterfragen; ja es gar nicht wagen, zu hinterfragen!
Ich muss echt nochmal so einen jungen Typen wie Jesse Enkamp anführen, der sich nicht mehr auf Karatestile festlegen möchte. Jetzt stelle man ihn mal einem so von sich selbst eingenommenen, fast 70jährigen 8. Dan Vereinsmeier gegenüber.
Der eine hält sich seinen Geist offen für Neues - der Andere empfindet es schon als beleidigend, wenn man nur ansatzweise Kritik äußert.
Oh, und Chrisdz - ich muss eben NICHT irgendeinen "Weg" "zu Ende" gehen, um simple Fakten des menschlichen Egos (oder Verbandspolitik) zu hinterfragen oder gar zu kritisieren! Oder dürfte ich so alte Herren mit 7. oder 8. Dan erst dann kritisieren, wenn ich SELBER eine solche Stufe in einem Verband erreicht hätte, bei dem ich gar nicht mal Mitglied sein möchte?
Meine Philosophie ist schon lange: Nur, weil jemand älter ist, bedeutet das nicht, dass er weiser ist! Ja, ich respektiere alte Menschen - aber ich respektiere auch junge Menschen. Ich mache nämlich keine Unterschiede zwischen Alter. Ich respektiere sie dann, wenn sie Manieren haben. Ich repektiere Wissen und Weisheit, Manieren und einen gesunden Menschenverstand.
Wenn so ein miesepetriger, alter Sack mit seinen 60 Jahren sich benimmt wie Dreck am Stecken und dann sein Alter auch noch als AUSREDE benutzt, sich als was Besseres hinzustellen, das NUR aufgrund seines höheren Alters Respekt verdient hat, dann könnte ich kotzen!
Denn egal, ob 30 Jahre Karateverein oder 30 Jahre als Beamter im Büro. Wer jeden Tag nur das Gleiche macht, ist nach 30 Jahren kein Stück weiter - und definitiv kein Stück weiser!
Es gibt so viele alte Menschen, die sich echt unterirdisch benehmen. Alt wird man aber ganz von alleine - leider! Jetzt, wo ich langsam aber sicher auf die 40 zugehe, ist das auch keine Theorie mehr.
Im Alter werden viele Menschen oft so richtig eigensinnig und unlogisch, verschließen sich Fakten und wälzen sich in ihrere eigenen Lebensgeschichte wie in einem stinkenden Sumpf. Das fängt bei vielen schon mit über 30 an, dass man sich alles, was einen anscheinend ausmacht, als Schutzschild um sich herum baut. Für alles hat man eine Erklärung und eine Ausrede. Die eigene Generation ist die Beste und die Jüngere sind alles Idioten mit idiotischen Spielsachen.
Ja, wow, ich habe meine Kindheit und Jugend auch noch OHNE Handy verbracht. Toll, ich habe noch viel draußen gespielt und ich kenne noch Fernsehen mit drei Programmen. Und DARAUS schlussfolgere ich also, dass ich "besser" bin?
Und auf die deutsche Karatewelt gemünzt: Super, ich habe also in jungen Jahren bei Wettkämpfen abgeräumt und danach Leute trainiert, höhere Dangrade erreicht... was weiß ich alles für Posten und Ämter im großen, heiligen Verband eingenommen... toll... und somit bekomme ich den 6., 7., 8. Dan natürlich verliehen.
Ja, super. Respekt und so... keine Frage! Vor Allem, da so jemand z.B. ein Dojo geschaffen hat, wo 'ne faule Socke wie ich zweimal die Woche hingehen kann, um ein wenig Karate-Ballett zu üben.
Alles schön und gut! Aber nicht mein Bier.
Denn vom traditionellen Karate, dem eigentlichen Geist dieser Kampfkunst, sind diese alten Herren, die in irgendwelchen hohen, DKV-Sphären schweben, inzwischen ganz weit weg!
Oh! Ich selber weiß übrigens auch nichts. Aber das weiß ich: DKV-Karate ist so ein versportlichtes, verschandeltes Etwas... das sollte man eigentlich nicht mehr Karate Do nennen, sondern Deutsches Sportkarate... oder noch besser: Genormtes Deutsches Sportkarate (GDS... wir Deutschen LIEBEN Abkürzungen!!!)