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Thema: Taekwondo Selbstverteidigung

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  1. #1
    ~Wolf´s Den~ Gast

    Standard Taekwondo Selbstverteidigung

    Hallo KKB-Community,

    mich würde interessieren, wie Ihr das Taekwondo-Training in Bezug auf Selbstverteidigung versteht bzw. praktiziert.

    Wie auch im Karate macht die Selbstverteidigung im Taekwondo nur einen Teil der Aktivitäten aus. Daneben gibt es Grund- und Technikschule, Partnerübungen, Formen, Freikampf, Wettkampf.

    Obwohl Taekwondo meiner Meinung nach technisch fast alles Notwendige für eine effektive Selbstverteidigung beinhaltet, scheint das Training diesbezüglich immer etwas rudimentär und wenig realitätsbezogen auszusehen.

    Hier ein Beispiel:



    Man sieht zwar, dass die Verteidigerin darum bemüht ist Widerstand zu leisten (was generell schonmal gut ist), aber leider entwickelt sich das Training hier mehr zur Rangelei und man sieht deutlich, dass die Verteidigungsaktionen nicht geeignet wären, um einen entschlossenen Angreifer zu stoppen. Die Verteidigerin lässt sich bsp. in einen Unterarmwürgegriff nehmen ohne zuvor einen Versuch der Eingangsverhinderung unternommen zu haben. Im Würgegriff selbst macht sie ebenfalls eine sehr schlechte Figur, wird hinterrücks zu Boden gebracht und schließlich aus dem Angriff entlassen. Daneben sehen wir eine Reihe von Kicks, die nicht im Mindesten eine Kraftübertragung generieren.

    Training mit Schutzausrüstung und Schlagpratzen sowie das Taewondo-spezifische Training von Techniken zur Selbstverteidigung auf Dynamik und Geschwindigkeit fehlt oft.

    Das Sparring verkommt nicht selten zu einer Austausch-Orgie von Kicks bei denen die Ausführenden oft sogar einen schlechte Balance an den Tag legen und leicht von einem Angreifer ausgekontert werden könnten. Ein beherzter Faustschlag auf der Straße gegen einen halbherzigen Tritt und das Projekt "Selbstverteidigung" ist zu Ende.

    Leider trainieren aber viele Vereine oder Taekwondogruppen auf diesem Niveau.

    Frage an die Experten: wieso und weshalb schöpft man das technische Potenzial dieser Kampfkunst nicht durch realistisches Training aus?
    Geändert von ~Wolf´s Den~ (05-11-2016 um 17:24 Uhr)

  2. #2
    ~Wolf´s Den~ Gast

    Standard



    Auch hier eindeutig Rangeleien und die Offenbarung des Unvermögens der Verteidigerin sich mit technischen Mitteln aus einem doppelten Handgelenkgriff zu befreien.

    Die Verteidigerin zeigt, dass sie keine Mittel findet, sich aus der Handgelenkumklammerung zu befreien. Dennoch wird am Schluss geklatscht und die Trainierin zeigt nicht mal, wie man es besser machen könnte.

    Tut mir Leid, aber das ist eine Katastrophe. Die Verteidigerin wird durch den ganzen Übungsraum gezogen, genauso wie sie auf dem Nachhauseweg auch ins Gebüsch gezogen würde.

    Wenn dass das Taekwondo-Training in der Breite symbolisiert, ist der Selbstverteidigungs-Enthusiast in einer Boxschule besser aufgehoben.

    Hier ein effektives Beispiel für eine Technik gegen einen Handgelenkgriff, die auch dynamisch funktioniert und in vielen Systemen gelehrt wird.

    Geändert von ~Wolf´s Den~ (05-11-2016 um 17:26 Uhr)

  3. #3
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von ~Wolf´s Den~ Beitrag anzeigen
    Wenn dass das Taekwondo-Training in der Breite symbolisiert, ist der Selbstverteidigungs-Enthusiast in einer Boxschule besser aufgehoben.
    Das wird wohl niemand ernsthaft anzweifeln wollen.

  4. #4
    chi abuser Gast

    Standard

    SV ist in den meisten Vereinen eben nur Anhängsel, dass oft nur auf Prüfungen hin trainiert wird. Die meisten Vereine (WTF) konzentrieren sich eben auf Formen oder Wettkampf. Das macht es oft schwer im TKD gute Beispiele zur SV zu finden, und sollte man doch zu den seltenen Exoten gehören die sich wirklich für SV interessieren, ist man meistens besser beraten mal über den Tellerrand zu schauen. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass das was an SV vor Prüfungen trainiert wird, dann vor allem auch toll aussehen soll und Funktionalität rückt in den Hintergrund. Es wird wild gehebelt und gedruckpunktet und das alles natürlich im Stand...

    Zur fehlenden Balance im Sparring: Fürs Hinfallen gibt es eine Verwarnung, sprich zwei mal Hinfallen gibt einen Punkt für den Gegner. Dann lehne ich mich beim kick halt lieber weit weit mit dem Oberkörper zurück und falle mit etwas Pech hin, als das ich die Rübe oben behalte und nen Konter kassiere der mich vllt. 4 Punkte zurückwirft. Sparring wird halt mit Zielsetzung "Turniersiege holen" gemacht, und nicht mit der Zielsetzung in der SV erfolgreich damit zu sein

  5. #5
    Registrierungsdatum
    27.04.2016
    Beiträge
    1.141

    Standard

    Ich sehe lieber Selbstverteidigungsvideos in denen jemand ein paar Fehler macht, als diese Aktion/perfekte Gegenaktion-Videos. Darum geht es doch, die eigenen Mittel den Straßenverhältnissen anzupassen. Man lernt durch Niederlagen im Training einfach mehr, wird flexibler, passt sich besser Situationen an, denen man noch nicht ausgesetzt war.
    Soll man wirklich weil mal was nicht klappt, das Training auf Breitensport ausgerichtet ist von KK zu KK wechseln? Oh der Taekwondosportler hat in der Situation Probleme, dann geh ich zum Boxen, oh man fällt auch hin dann geh ich zum...
    Man muss sich halt ein Sportset und ein SV-Set aneignen, bringt doch nichts sich den Kampfsport madig zu machen. Und es verbietet einem doch keiner sich ein Schlagkissen zu besorgen und daran zu üben, warum sollen einem die Vereine alles hinterhertragen. Ich kann es ab und an nicht ganz nachvollziehen.

  6. #6
    chi abuser Gast

    Standard

    Bei der SV im Video lernt die Gute glaube ich leider so gut wie gar nichts für den Realfall, auch wenn sie Ihre Fehler noch tausend mal wiederholt. Sie steht immerhin schon kurz vor dem 1. Dan und liefert dann sowas ab.

    Und warum sollte man nicht mal eine Zeit lang andere Sportarten/SV-Systeme trainieren wenn man bestimmte Defizite ausgleichen möchte? Klar hätte ich auch einfach auf Pratzen einprügeln können, aber warum soll ich nicht mal nen Jahr zum Boxen oder MT gehen um es gleich richtig zu lernen?

  7. #7
    zocker Gast

    Standard

    Zitat Zitat von ~Wolf´s Den~ Beitrag anzeigen
    Hier ein effektives Beispiel für eine Technik gegen einen Handgelenkgriff, die auch dynamisch funktioniert und in vielen Systemen gelehrt wird.



    hier was von meister hee il cho - hoffentlich funktioniert´s auch dynamisch:

    https://www.youtube.com/watch?v=rCmYJ1i1P7M

    https://www.youtube.com/watch?v=4LhC97yIvfM


    ob´s in vielen systemen gelehrt wird, weiss ich nicht.


    gruss
    Geändert von zocker (06-01-2017 um 20:32 Uhr) Grund: schreibfehler

  8. #8
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    Zitat Zitat von ~Wolf´s Den~ Beitrag anzeigen


    Auch hier eindeutig Rangeleien und die Offenbarung des Unvermögens der Verteidigerin sich mit technischen Mitteln aus einem doppelten Handgelenkgriff zu befreien.

    ...

    Hier ein effektives Beispiel für eine Technik gegen einen Handgelenkgriff, die auch dynamisch funktioniert und in vielen Systemen gelehrt wird.

    Mir gefällt das TKD Video besser. Da wird getestet.
    DIE weiß, sie muß da jetzt was machen.

    Im anderen Video wird die Standardgelegenheit für einen Z- Hebel in klare Dominanzposition verschenkt und freiwillig weiter getrappt und dann doch ein Kreuzfesselgriff gesucht.
    Trapping in praxi ist kurz und soll genau in die wenigen guten Hebelansätze führen.
    Siehste, so kann man jedes Video zerlabern.
    "We are voices in our head." - Deadpool

  9. #9
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    Taekwon-Do richtig geübt ist SV. Aber diese Diskussion werde ich nicht führen, weil Mund schon fusselig.

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    Don't dream it, be it!

  10. #10
    AlterMann Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Drax Beitrag anzeigen
    Taekwon-Do richtig geübt ist SV. Aber diese Diskussion werde ich nicht führen, weil Mund schon fusselig.
    Einverstanden, aber mit Einschränkungen. Keinem würde es einfallen, bei einem Fauststoß auf die richtige Technik des Abwehrblocks zu achten. Weg damit, wie unser Meister immer so schön sagt.

  11. #11
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    Zitat Zitat von Drax Beitrag anzeigen
    Taekwon-Do richtig geübt ist SV. Aber diese Diskussion werde ich nicht führen, weil Mund schon fusselig.

    Gesendet von meinem SM-G930F mit Tapatalk
    Da hast du völlig Recht - wie immer ist die Frage nur, wieviel Trainngszeit über ist für kontretes SV-Training in den einzelnen Dojang.

    Genau diese Problematik hat mich dazu gebracht, mit dem Training in einem traditionellen Karate-Dojo aufzuhören.

  12. #12
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    Ihr versteht nicht, was ich ausdrücken möchte. Taekwon-Do geübt ist SV. Und dann denkt man auch nicht, dann macht man.
    Don't dream it, be it!

  13. #13
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    Zitat Zitat von Drax Beitrag anzeigen
    Ihr versteht nicht, was ich ausdrücken möchte. Taekwon-Do geübt ist SV. Und dann denkt man auch nicht, dann macht man.
    Aber es ist doch ein unbestreitbares Faktum, dass fast überall beim Training die Techniken favorisiert werden, die im TKD-Sport gut kommen: Also Middle- bis High-Kicks, kaum Handtechniken und Poomse, wo die meisten super gut Aussehe aber kaum Ahnung haben, wie die Techniken in Praxis nützlich sein können.

    In Karate ist es auch meistens genau so: Nur sind es weniger High-Kichs, dafür Mae-Geri, Seiken-Tsuki. Ich kann mich kaum an Trainingseinheiten erinnern, wo z.B. sinnvolle Anwendungen von Ellbogen, Fingerspitzen oder Knie gezeigt wurde, außer wenn ich selber der Trainer war.

  14. #14
    zocker Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Lino Beitrag anzeigen
    Aber es ist doch ein unbestreitbares Faktum, dass fast überall beim Training die Techniken favorisiert werden, die im TKD-Sport gut kommen: Also Middle- bis High-Kicks, kaum Handtechniken und Poomse, wo die meisten super gut Aussehe aber kaum Ahnung haben, wie die Techniken in Praxis nützlich sein können.
    ja - und weiter?


    In Karate ist es auch meistens genau so: Nur sind es weniger High-Kichs, dafür Mae-Geri, Seiken-Tsuki. Ich kann mich kaum an Trainingseinheiten erinnern, wo z.B. sinnvolle Anwendungen von Ellbogen, Fingerspitzen oder Knie gezeigt wurde, außer wenn ich selber der Trainer war.
    die sinnvolle anwendung zu zeigen, reicht für wirksame "sv" bei weitem nicht.

    ausserdem würde es für eine vielzahl der fälle schon reichen, wenn jemand fauststoss und mae geri ko-wirkungsvoll beherrscht und anwenden kann.


    gruss

  15. #15
    stelzenlaeufer Gast

    Standard

    Hallo zusammen,

    ich betreibe selber TKD (WTF) seit einigen Jahren. Auf Grund meines Alters mittlerweile eher formenlastig . Meiner Meinung nach ist SV immer unabhängig von einer bestimmten Kampfsportart / -kunst. Es gibt Techniken, die funktionieren und welche, die es nicht tun. Ob die Techniken jetzt aus dem KravMaga, JJ, BJJ, Boxen, Judo oder was weiß ich kommen, ist doch egal ... hauptsache sie bringen den gewünschten Erfolg.

    Gruss

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