Nachdem ich bereits etliche, vor allem sehr kritische Themen, über die EWTO hier gelesen habe, möchte ich mich nun auch mal zu Wort melden. Ziel dieses Themas ist es, hier kurz meine Erfahrungen zu schildern und vor allem abzugleichen, ob sich diese mit der teils heftigen Kritik decken, oder nicht.

Ausgangssituation: Bereits vor einigen Jahren habe ich schonmal WT trainiert, dann aber aus Zeitgründen damit aufgehört. Jetzt möchte ich, als Ausgleich zu meiner sitzenden Tätigkeit wieder damit beginnen.

Organisation: Der Ablauf war recht einfach. Infostunde und Probetraining absolviert, danach den Vertrag unterschrieben. Infostunde war eine kurze Geschichte zur Entstehung mit anschließenden organisatorischen Infos (Trainingszeiten, Kosten etc.). Aufgefallen ist mir dabei, dass das Graduierungssystem nur ganz grob umrissen wurde. In keinster Weise wurde auf die entsprechenden Prüfungen bzw. Lehrgänge hingewiesen die man benötigt um in das nächste Programm zu kommen. Ein nicht unerheblicher Kostenfaktor, der daher überhaupt nicht zur Sprache gekommen ist und auch für alle Neuen somit nicht planbar ist.

Athmosphäre: Klassische Räumlichkeiten. Sifu sowie alle Trainingspartner korrekt und freundlich, aber nicht gekünstelt nett. Soweit so gut.

Training: SNT und kurze Übung bzgl. Federkraft sowie kleben bleiben der Arme. Dann erste SV Übung - "Gegner" kommt mit offenen Armen. Am Ende Pratzentraining.

Vorläufiges Fazit:
Für mich: Sehr zufriedenstellend, weil ich genau weis was ich will. Bewegung (die mir persönlich Spaß macht), in den sonst sitzenden Alltag integrieren. Handschach, paar SV Übungen sowie Konditionstraining (Pratzentraining) alles in einer Unterrichtsstunde. Passt soweit.

Für alle anderen Neuankömmlinge: Durchwachsen. Speziell was die Prüfungen betrifft keine Info über deren Existenz bzw. die damit verbundenen Kosten. Zu den SV/BD Übungen: Suggeriert wird, dass man sich damit adäquat in der Realität verteidigen kann. Wenn die "Gegner" hier tatsächlich wie ein Gegner agieren würden, dann vielleicht schon. Fakt ist, dass diese bewusst mitspielen und den Trainingserfolg dadurch deutlich schmälern. Wenn ich selbst den Gegner authentisch darbieten möchte, ist man teilweise etwas erstaunt. Dann wird's nämlich ne ganze Ecke schwieriger das gelernte umzusetzen, der Wellnessfaktor somit gleich Null. Das will man anscheinend nicht. Zusätzlich wird der Eindruck vermittelt, mit steigenden ChiSao Fähigkeit nicht nur auf vorgegebene Situationen, sondern auf alle möglichen Situationen spontan reagieren zu können. Egal welcher Gegner oder Stil, unabhängig von der eigenen körperlichen Verfassung, man kann jeden dominieren und kraftlos besiegen = Allmachtsfantasie. Da wiegt sich dann ein Anfänger schnell mal in trügerischer Sicherheit.

Wenn Interesse besteht, werde ich hier mal weiterberichten wie es in den kommenden Trainingseinheiten aussieht. Soweit Möglich beantworte auch gerne weitere Fragen.

Grüße
Mackie