Björn macht in dem Video vermutlich seine Interpretation von Systema.
Für die meisten hier, mich mit eingeschlossen ist das mehr Esoterik als echter Kampf.
Abgesehen davon macht er aber BJJ was ich dir bereits empfohlen habe.
Ju-Jutsu wäre vllt. was. Da ist Schlagen und Treten zwa rmit drin aber auch ganz nettes Aikido und Judo ohne zu viel Getanze (wie im Aikido).
Der achtsame Pfad des Buddhismus wird dich vor Angreifern die ernst machen nicht retten. Und Shaolin Mönche sind ja auch ordentlich am Treten und Schlagen
Ich verstehe schon wonach du dich sehnst. In der echte Welt sind sanfte und clevere Greifereien allein nicht wirklich hilfreich.
Also weil es ja mein Video ist, kann ich was dazu sagen.:-)
Erstens gefällt es mir nicht mehr, weil es 5 Jahre alt ist und ich mich damals nicht so optimal bewegt habe (genau das werde ich in 5 Jahren wieder sagen;-)
Und zweitens ist die Beziehung zwischen so Sachen wie BJJ oder Grappling im Allgemeinen und Aikido/Sistema, usw. schon vorhanden, allerdings arbeiten beide Methoden mit einem komplett unterschiedlichen Timing.
Grappling / BJJ arbeitet hauptsächlich mit Situationen, die schon passiert sind. Der Gegner hat bereits zugegriffen, man befindet sich in einer schlechten Position und dann beginnt man sich daraus zu befreien.
Sistema/Aikido arbeitet mit Situationen die gerade im Begriff sind zu enstehen. Jemand will mich greifen, versucht einen Griff anzusetzen, ist in Bewegung, hat mich aber noch nicht unter Kontrolle.
Grappling ist quasi das Fundament. Es bietet dem Anfänger, der wenig Übersicht, Aufmerksamkeit und Timing hat, viele Möglichkeiten, sich aus schlechten Positionen zu befreien. Es lehrt Selbstvertrauen und gute Körpermechanik.
Wenn man das dann gut beherrscht, kann man die Dinge vorher erkennen und mit ihnen arbeiten, dann kommt das ins Spiel, was man in Aikido und Sistema sieht. Man arbeitet elegant mit dem Bewgungsansatz des Gegners....
Meiner Meinung nach funktioniert aber sowas nur, wenn man eine gute Grappling Grundlage hat (Ushiba hat Jiu Jitsu und Sumo in seiner Jugend gemacht). Ich selbst unterrichte deshalb auch nur Jiu Jitsu und nicht solche Sachen wie auf dem Video. Das mach ich nur für mich und meine Freunde. Normalen Schülern gebe ich handfeste Techniken, die relativ einfach funktionieren und für die man keine besonderen körperlichen Fähigkeiten brauch und da ist das Grappling meine erste Wahl.....
Aber was spricht dagenen eine kk von Grund auf zu lernen- man lernt immer dazu. Einfach aus Videos oder Lektüre irgendetwas hinzuzufügen ist nicht ratsam; es braucht einfach eine kompetente Einführung, bei den Grundlagen angefangen. Was Du forderst geht für mich eindeutig in Richtung Aikido. das Problem beim Aikido sehe ich in dem weltanschaulichen Balast, den Du da quasi mitgeliefert bekommst, der mE die Sache aber eher verklärt als erklärt. Insofern würde vlt. Arnis de Mano, Aiki-Jutsu oder Ju-Jutsu was bringen. Aber auch da gilt, dass jeweilige System von den Grundlagen an zu lernen um es kompetent anwenden zu können. Von Tai Chi und inneren KK rate ich Dir eher ab, auch da findest Du mE in der Regel nur Verklärung anstatt Praxis.
.... Ballast oder Bereicherung ?! Muss jeder für sich selber entscheiden.
Mein Lehrer hat mich jedenfalls im letzten Jahrzehnt weder indoktriniert noch friedenstechnisch vollgequatscht. Eher das Gegenteil ...
Eigene Erfahrung? Oder vielleicht doch eher Hörensagen ?
Hängt wohl, wie definitiv in jeder KK/ KS stark vom Trainer ab!
IMHO bietet in der Tat das TaiJi-CHUAN (und auch das Bagua und das Hsing-I) genau das, was der TO sucht (wenngleich man auch etwas suchen muss (Schulen/ Trainern), bis man genau das Richtige findet)!
Heisst: Es gibt nicht nur Verklärung und Gesundheitsmoves - es gibt auch (je nach Schule) ganz Handfestes und Wirkungsvolles für den "(KS-) Hausgebrauch".
Deswegen: Viel Erfolg beim Finden des Richtigen!
Wenn sich der Angreifer für Würfe und Griffe hergibt ohne Gegenwehr..darf man darauf hoffen damit weiter zukommen...
Und wenn ich mich nicht irre waren z.B.
Würfe im Ninjutsu so angelegt den Gegner so ungünstig wie möglich für seine Gesundheit mit der Schwerkraft und Umgebung zukonfrontieren
wir haben da zuletzt eine nette variante trainiert bei der man den gegner mit der wirbelsäule aufs knie wirft dass es ihm schon die wirbel wirbelt
So etwas ist Teil des Inhaltes von Tai Chi, Bagua, XingYi, etc.
Ba Fan Shou ist eine der "alten" nordchinesischen KK, auf denen das Bagua, Tai Chi etc. basieren.
Ba Fan Shou wird auch "Yue School Continuous Boxing" genannt. "Ba Fan" bedeutet "8 Drehungen" und soll die endlosen Wechsel darstellen. Da es sehr alt ist wird es von einigen Autoren auch mit dem Tongbai in Verbindung gebracht, aber das soll hier nicht das Thema sein.
Grüße
Kanken
Geändert von kanken (04-12-2016 um 14:25 Uhr)
Aus jahrelanger Erfahrung kann ich dir sagen, dass es bei Besoffenen immer die Möglichkeit gibt, dass die dir im satten Schädel ein paar vor den Latz hauen. Deshalb sollte man in der Lage sein, um sein Leben zu kämpfen. Karma hin oder her - die Diskussion wird theoretisch und verklärt, wenn man zusammengeschlagen im Krankenhaus liegt.
Eine Selbstverteidigung ohne Schlagen und Treten ist nie komplett.
Frei nach Richard Dimitri: du musst für den fu**ing Terminator trainieren. Wenn dann jemand kommt, der weit weniger drauf hat, kannst du immer noch runter fahren. Deshalb sollten auch ein paar "sanfte" Mittel oder Kontrolltechniken im Repertoire sein.
Am ehesten kannst du deinen Wunsch nach Sanftheit aber erfüllen, in dem du von solchen Typen einfach rechtzeitig fern bleibst.
Grappling ist nicht "sanft", es wird nur nicht gehauen. Ausser mit der Erde auf den Kopf. "Aus dem Gleichgewicht bringen" bedeutet, dass man das so lange machen muss bis der Angreifer keine Lust mehr hat, was insbesondere schwierig wird wenn der Freunde hat oder reichlich kräftiger ist. Hebel und Würfe funktionieren recht ordentlich wenn man die auch kann, aber das tun die üblicherweise nur wenn die weh tun oder was kaputt machen.
Wenn man es mit Micky-Maus-Übergriffen an der Kasse zu tun hat, kann man mit "sanften Mitteln" akzeptabel leben, wenn man in der Lage ist Schläge zu blocken oder ihnen aus dem Weg zu gehen. Sofern es richtig los geht, kommt man an den Punkt wo man auch mit Grappling was anrichten muss, sonst wird das eine lange Angelegenheit. Kann funktionieren, kann aber schief gehen wenn man nicht wirklich gut ist. Siehe Brunner.
"Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)
Es gibt einfach keinen sanften Kampf. Wer das nicht wahrhaben will hat zu viel Fernsehen geguckt.
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