Hallo,
mich interrssieren einfach mal eure Gründe, warum ihr Taiji macht, was ihr so besonders daran mögt und wie ihr dazu gekommen seid.
LG und einen schönen Abend
Steffen
Hallo,
mich interrssieren einfach mal eure Gründe, warum ihr Taiji macht, was ihr so besonders daran mögt und wie ihr dazu gekommen seid.
LG und einen schönen Abend
Steffen
M. E. ist es die Kampfkunst mit dem höchsten Gesundheitspotential.
Ich wollte was machen, bei dem Ich weder an:
spezielle Kleidung (GI, Hakama ö.ä.)
spezielle Untergründe (Matten, Parkett,..)
oder Trainingspartner (willig oder unwillig) gebunden bin, sondern einfach üben kann, wenn mir danach und wo mir danach ist (von mir aus auch in der einsamen Bushaltestelle).
Das üblich esoterische hat mich null interessiert, (drum habe Ich Lehrer, die nie übers Qi reden) sondern: Da musst du lockerer werden, da aufrechter,..
Wenn`s nicht funktioniert: mehr Training, Fehler suchen,..
Drum bleibst auch spannend, weil Ich immer neue Aspekte finde.
Hi Steffen,
also ich hab mir meine Hörner früher in heftigeren KS "abgestoßen" - und bin zum TC vor allem aus Gesundheitsgründen gelangt; konkret, weil ich akute Gleichgewichtsstörungen habe. Bin jetzt knapp über 1 Jahr dabei und merke ganz eindeutige GG-Verbesserungen (neben der entdeckten Liebe zu den Bewegungen , also für mich: sehr cool).
Und da das erst der Anfang ist, bin ich noch voll im "Neugier-Modus" - und ganz sicher: Hier gibt's noch viel zu entdecken!
Plus: Dass es meine Umwelt bei weitem nicht so irritiert (wie bei früheren KS-Park-Trips), wenn ich in den öffentlichen Grünanlagen mal spontan "eine Runde drehe" .
Ursprünglich mal - vor etwa 30 Jahren - als Erweiterung zum Shaolin Kempo und Ju Jutsu. Das ist aber irgendwann etwas eingeschlafen. Dann als Begleiter für meine rückengeschädigte Frau - was sich dann zu einer umfänglichen Beschäftigung mit den Inneren Kampfkünsten ausgewachsen hat. Immer aber auch unter Berücksichtigung des kämpferischen Aspekts.
Mehr Meinungen zu Büchern finden sich auf Sandammeer und Lesezeit hier. Hilfe, die ankommen soll geht an Ärzte ohne Grenzen.
Hi.
Angefangen habe ich, weil ich wegen Knieproblemen das Laufen aufgeben musste. Ich hatte schon länger damit geliebäugelt, an meine Karate-Zeit aus der Jugend anzuknüpfen, war aber zu faul gewesen, einfach mal wieder mit etwas anzufangen. Mit knapp 40 und Gelenkverschleiß hatte ich dann das Gefühl, Taiji wäre ein altersgemäßer Gesundheitssport mit KK-Hintergrund.
Ziemlich schnell ist der KK-Aspekt aber dann doch mehr in den Vordergrund gerückt und weil mir das beim Taiji zu wenig geübt wurde, habe ich noch Bagua dazu genommen, inzwischen auch noch ein wenig BJJ. Mein Taiji-Üben konzentriert sich jetzt eher darauf, wie sich Anpassungen in der Haltung und der Struktur, zT gepaart mit einfachen Bildern, auf Stabilität und Kraftentwicklung auswirken, während der Schwerpunkt beim Bagua und BJJ das Einwirken auf die Struktur des Übungspartners ist (wobei sich natürlich immer das eine auf das andere auswirkt …).
Gruß
*
Geist_Faust
Früher viel und lange Judo. Dann etwas Jujutsu und Kickboxen, viel Krafttraining mit elementaren Übungen wie Kniebeugen, Kreuzheben und Bankdrücken mit viel Muskel-und Kraftzuwachs. Irgendwann zu viel gewollt und zu falsch trainiert und nach kräftigen Tritten am Sandsack nach dem Krafttraining kam der Bandscheibenvorfall l5 s1. Konnte mich kaum noch bewegen. Bis dass ich kaum noch meine Strümpfe anziehen konnte. Nichts half dauerhaft. Weder Physiotherapie noch Cortison noch hoch dosierte Schmerzmittel. Alles nur betäubt, aber kam immer wieder. Fast ein Jahr Dauerschmerz.
Dann zu einer chinesischen Akupunkteurin und bereits nach der ersten Behandlung konnte ich abends fast wieder schmerzfrei laufen. Morgens noch ging es mir genauso dreckig wie die Monate davor. Für mich grenzte das echt schon an ein Wunder nach dieser Odyssee an Schmerzen.
Als der Schmerz dann nach weiteren zwei Sitzungen nicht mehr spürbar war, hörte ich mich um und begann mit Taichi. Ich las dass es Bewegungen der Kampfkunst und Gesundheit vereinen würde. Anfangs entschied ich mich dann für ein rein gesundheitsorientieres Taichi mit vielen extra Qigong Übungen und regelmäßigem Sitzen in Stille.
Ich fühlte mich nach einigen Monaten bereits innerlich und äußerlich wie ausgewechselt.
Zu 95 % der Zeit komplett schmerzfrei. Nur ab und an noch mal ein Ziehen.
Und innerlich stellte sich ein hohes Maß an innerem Frieden ein, den ich bis dahin so nicht kannte. Na klar brauchte es seine Zeit um all das zu festigen. Aber ich spürte immer mehr, dass diese Kombination etwas schönes mit mir anstellte.
Nach ca 2 bis 3 Jahren fand ich jemanden, der das Taichi nicht nur aus dem Gesundheitsaspekt heraus unterrichtete sondern auch die Seite der Kampfkunst mit einbezog. Zusätzlich suchte ich mir Trainingspartner aus anderen Stilen des Taichi und auch aus Kampfsportarten wie Kickboxen und Judo. So ergab eins das andere. Meine Schmerzen blieben zum Glück (bis auf wenige Ausnahmen als ich es übertrieb) weg.
Mittlerweile habe ich den Kampfkunstaspekt wieder mehr und mehr fallen gelassen und übe meist für mich selbst. Oder mal ein wenig zusammen mit Gleichgesinnten.
Taichi dient mir mittlerweile als herrliche Bewegungs- und Wohlfühlmethode. Keine andere Art der Bewegung bzw des Sports gibt mir so viel für meinen Geist und meinen Körper.
Nebenbei noch zweimal die Woche ein relativ leichtes Krafttraining und ab und an Schlagübungen am Sandsack oder ähnliches...und glücklich ist der nicht mehr ganz junge Pilger
Viele Grüße
TJQ ist purer Ausgleich.
Im Gegensatz zum WingChun habe ich hier auch große Bewegungen, tiefe(re) Stände, was auch ein anderer oder zusätzlicher Kraftaspekt ist.
Ausserdem macht es tierischen Spaß draussen auch bei Kälte seine Formen zu laufen und dabei abzuschalten.
(Aber nicht vergessen, man kann TJQ kampfbetont praktizieren!)
Ich fand darin Antworten auf meine Fragen.
Wie z.B. was ist das und was mache ich nun damit.
Ich kam nicht wie die meisten hier aus der Kampfkunst, sondern aus dem Tanz- und Theaterbereich. Da war ich einige Jahre semiprofessional unterwegs, hatte eine Ausbildung in modernem Ausdruckstanz (+ Pädagogik) in Amsterdam gemacht und zielte auf eine ‘große’ Karriere als Performer und Choreograph. Ich hatte einiges an Talent aber leider auch ein paar heftige unaufgearbeitete seelische Brocken, die dann zur gegebenen Zeit sich voll zeigten. Da wurde ich so innerlich blockiert, ich konnte nicht mehr auf die Bühne gehen oder mich auf diese Weise zeigen. Im allgemeinen Leben war ich einigermaßen gut darauf und funktionsfähig aber im Bewegungsbereich könnte man das so ungefähr als Nervenzusammenbruch beschreiben.
Zu der Zeit (zufällig) hatte ich gerade Tai Chi und Qigong (mitsamt einen guten Lehrer) entdeckt und das war wie eine wunderbare Oase. Ich erkannte die potentielle Tiefe dieser Bewegungswelten und fand es toll, und sehr heilsam, um stundenlang nur für mich zu bewegen, eine kleine Sequenz und dabie auch mich selbst zu erforschen, ohne jegliche Zuschauer, ohne potentiellen Zuspruch oder Ablehnung, einfach für mich alleine, in dem Moment. Ich habe ‘bewegungstechnisch’ einen ganzen Sommer erst so verbracht, und wusste, das ist ein guter neuer Weg für mich. Nach 2 oder 3 Jahren war ich so weit in mir, dass ich wieder auf die Bühne hätte gehen können, und zwar freier und zentrierter als vorher der Fall war. Aber ich wollte nicht mehr – ich hatte das Gefühl, das Leben als freier Künstler/Performer würde mir weiterhin seelisch nicht so gut bekommen und ich fand die neue Bewegungswelt spannender und wohltuender. Schon nach ein paar Monaten hatte ich kapiert, dass Tai Chi Chuan eine Kampfkunst ist, auch wenn diese nicht die Hauptbetonung bei meinem ersten Lehrer war, und das fand ich auch sehr interessant. Also kam ich zur Kampfkunst eher ‘aus der anderen Richtung’ aber im Laufe der Jahren habe ich versucht, das immer mehr zu vertiefen. Indem ich mir Lehrer ausgesucht habe, die in diesem Bereich stark sind, und durch einiges an Cross-Training und Austausch in anderen KK’s und Kampfsportarten. (Ohne einen Anspruch, in diesem Bereich besonders gut zu sein). So ist es für mich geblieben, dass die ganze Bandbreite von Gesundheit und persönlicher Entwicklung über Jibengong, Tuishou, Anwendungen und Sparring bis hin zur Selbstverteidigung (Körper, Awareness, Kommunikation) wichtig ist. Und für mich ist das alles im Tai Chi Chuan zu finden, wobei ich weiterhin gerne übern Tellerrand schaue.
Geändert von GilesTCC (14-12-2016 um 18:08 Uhr)
Tai Chi Chuan und Qigong in Neukölln und Treptow, Berlin: cloudhand-taichi.berlin
Nur mal so zwischendrin: Ich finde den Thread toll - interessant, anregend, entdeckungsreich
In manchem finde ich mich selbst wieder, anderes ist ganz anders .
Und obwohl ich ja nun überhaupt nicht der TE bin: Danke!
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