Die fünf Level des Tajiquan enthalten nach meiner Erinnerungen keine Anforderungen bzgl. Körper- oder Gedankenhygiene wie der Text hinter Deinem obigem Link auf den Artikel von Budokan Bensheim:
"Dein [Anfänger] gi ist stets sauber und ein Bild deiner inneren Haltung. Du weißt, dass ein dōjō mehr ist als einfach nur ein Trainingsraum, und dass wir unsere Achtung und Hingabe zeigen, indem wir es gemeinsam sauber und ordentlich halten. Du kennst die dōjōkun und weißt, dass sie für die Übung und die Tiefe deines budō von unerlässlicher Bedeutung ist. Du gehst stark und voller Energie einen Schritt nach dem anderen.sondern eher eine Beschreibung der Skillentwicklung (die Originalüberschrift heißt ja auch: "The Five Levels of Skill in Chen Style Taijiquan"):
[...]
In den Kampfkünsten nennt man dieses Niveau [3.Dan] „Initiierung“. Ob du daran teilhaben wirst, hängt nicht von deinen bisherigen Verdiensten ab, sondern ausschließlich davon, ob du bereit bist, den Budō-Gedanken deiner Gemeinschaft mit zu tragen, mitzuempfinden und für alle sichtbar zu verwirklichen. Vielleicht mag es dir undemokratisch erscheinen – aber über all das, was du hier verwirklichst, entscheidet alleine dein sensei."
"On contact with the opponent, one can immediately change one's action and thus disolve the on-coming force with ease, exhibiting the special characteristics of going along with the movements of the opponent but yet changing one's own actions all the time to counteract the opponent's action, exerting the right force, adjusting internally, predicting the opponent's intention, subduing one's own actions, expressing precise force and hitting the target accurately."Kurz, es geht um verschiedene Stufen der Fähigkeit, einen anderen umhauen zu können.
Diese Fähigkeit existiert auch ohne, dass eine Autorität die anerkennt und scheint mir unabhängig davon, ob sich jemand regelmäßig hinter den Ohren wäscht und alten Damen die Einkäufe nach Hause trägt.
Dafür gibt es dann Wude, als Grundanforderungen des menschlichen Zusammenlebens, die allerdings für alle gelten.
Die angegebenen Entwicklungszeiträume (bei täglichem vielstündigem Training) sind auch nicht derartig groß, dass da einer massive Lebenserfahrung anhäuft, insbesondere, da er ja ohnehin die meiste Zeit trainiert....
All these faults are common to beginners. If one is persistent enough and practices seriously everyday, one can normally master the forms within half a year.
[...]
Generally, most people can attain the second level of kung fu in about four years.
[...]
With two years continuous practise in this manner, generally one should be able to attain the fourth level of kung fu.
[...]
With perseverance, generally the fifth level kung fu can be reached in three years
Gerade die Vorstellung, dass jemand der ein Handwerk, ein Fachgebiet oder eine Kunst in besonderem Maße beherrscht, daher auch in anderen Gebieten oder gar in ethischen Fragen besonders entwickelt sein müsste, scheint mir ein weit verbreiteter Irrtum, der in manchen Kampfkünsten besonders kultiviert wird.
Der TE echauffiert sich ja nach meinem Eindruck darüber, dass seine persönliche Vorstellung, wie ein 10.ter Dan zu sein habe nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmt.
Wie hier schon angesprochen, hat der hier kritisierte Trainer auch kein Brimborium um die Verleihung gemacht, sondern der TE hat das aus dritter Hand erfahren.
Hätte der Trainer nun eine Urkunde an unübersehbarer Stelle oder ließe sich als "Master of almightiness" ansprechen, wäre das dem TE bei seinem Besuch ja wohl nicht entgangen.
Das einzige, was man dem Trainer nach dem Bericht des TE vorwerfen kann, ist, dass er den TE nun nicht mehr kostenlos unterrichtet.
So was geht ja gar nicht
Ein zehnter Dan lebt selbstverständlich von Luft und Lieb.. äh Luft und Budo und hat dem schnöden Mammon abgeschworen.
Geändert von Gast (05-02-2017 um 10:24 Uhr)
Also ich würde erst mit der Stirn runzeln, wenn ein 10-Jähriger den 30. Dan bekommt...aber wer gerne mehr Falten auf der Stirn haben will....
Freut mich für Dich!
Ich hab da aber schon von ganz anderen Dingen gehört (und von Freunden mitbekommen).
Extrem unschöne Dinge.
Das Phänomen, was der TE beschreibt, könnte man ja einfach einen Teilaspekt einer "Quantitätskrankheit" nennen.
Möglichst hohe Graduierung, und am besten möglichst viele davon.
Möglichst viele KK, und am besten bei möglichst vielen Lehrern (dazu noch möglichst billig und in möglichst kurzer Zeit, wobei das ja noch ein anderes Thema ist).
Meiner Meinung nach gibt es einen EINZIGEN Qualitätstest: physischer Kontakt (Jeglicher Form...bis hin zum VK).
Weder Gürtel, noch Titel, noch Pokale...der ganze Sch3iss, der das Ego füttern soll.
Es ist halt extrem schade, dass der TE sich bis auf seinen Ausgangspost nicht an der Diskussion beteiligt. Somit bleiben eben noch diverse Fragen offen.
Hokushin Ittô-ryû Hyôhô - Shibu Schweiz
schwert|gedanken, ein Blog zu jap. Geschichte, Kultur und den klassischen Kriegskünsten
Eigentlich beschreibt der TE nur das die entsprechende Person in Japan war, da graduiert wurde, diese Graduierung nicht mal erwäht und neuerdings Geld für seinen Unterreicht verlangt.
Die einzige Frage die sich mir stellt ist warum der TE vorher umsonst trainieren durfte, bzw davon ausgeht dass das Training kostenlos zu sein hat.
“Das ist zwar peinlich, aber man darf ja wohl noch rumprobieren.”
- Evolution
[QUOTE=shinken-shôbu;3558685]Na dann erstmal herzlichen Glückwunsch.
Es ergeben sich für mich mindestens drei Fragen:
1. Hatte er den 5. Dan vielleicht schon "zu lange" angesichts seines Könnens und war daher ein größerer Sprung längst fällig?
2. Was sollte eher beim Graduieren zählen, das Können des Schülers oder sein Alter?
3. Bist Du möglicherweise ein wenig neidisch?
Ja, warum nicht, wenn der Sôke ihn entsprechend einschätzt.
1. nein, den 5. dan hat er nicht lange.
2. ich finde auch die jahre. wäre das das gleiche wenn jetzt plötzlich 12jährige ihren führerschein machen würde.
3. nen bin ich nicht. für mich haben die grade eine bedeutung und ich werde nie diese bedeutung erfüllen. deswegen werde ich auch nie einen 10. dan tragen...
es muss jeder für sich entscheiden welche bedeutung so eine graduierung hat. für einige viel, für andere nichts.
aufgrund dieser bedeutng strebt man die nächst höhere grad an. und dann sieht man wie ein unerfahrener und jüngerer einen um mehrere grade überholt.
da kann auch jeder denken was er will. ist das aber fair für sich selbst gegenüber?
Erschreckend finde ich für mich daran, dass viele Praktizierende - auch jene sehr seriöser Schulen - es nicht nur einfach nicht besser wissen, sondern offenbar auch keinerlei Interesse daran haben, sich über das rein praktische Tun hinaus mit ihrem Stil und dessen kulturellem Kontext näher zu befassen, geschweige denn mit diesem konfrontiert zu werden. Das ist auch alles kein Problem, solange diese Leute wissen, wo sie kenntnismäßig stehen und Manche sagen ja auch offen, dass sie sich halt gerne bewegen und ihnen das völlig ausreiche. Leider unterbindet ein Unwissen jedoch nicht automatisch auch das Sendungsbedürfnis einer Person und dann wird es halt heikel.[/QUOTE]
Ja das kenn ich auch und ich habe mich sehr viel mit grade, sensei, lehrer und unterrichten beschäftigt...
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