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Thema: Rickson Gracie - Training in 2 Schulen

  1. #61
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    das beharren auf verschiendene teams scheint eine kaufenmentalität und egomentalität zu verkörpern, die dann mit austausch begründet wird. legim ist ein solche ansicht, aber ich glaube trainern wie björn ist nicht der monetäre standpunkt wichtig, sondern das man sein wissen auch nur mit speziellen leuten teilen mag im gegenseitigen vertauen.

  2. #62
    Gast Gast

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    Bei Björn nicht vom monitären Standpunkt zu reden ist schon sehr weit ab der Realität.
    Frage mich eher warum manch einer denkt er kann in meine Freizeit eingreifen nur weil er mein Trainer ist.
    Hat das irgendwas mit Machtfantasien zu tun, dass man sich nicht nur zahlen lässt sondern noch dazu in das Lebender Trainierenden eingreift?

  3. #63
    Gast Gast

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    Es gibt diese "Oldschool" Mentalität bzgl. der Teamzugehörigkeit. Ich kenne (kannte) es auch so und weiß dass dies im KS/KK verbreitet ist. Ich hatte z.B. mal einen Trainer der in jeder Einheit echt 10 Minuten darauf verwendet hat die anderen Clubs in der Stadt schlecht zu machen und auf sie zu schimpfen. Da würde sich natürlich keiner aus der Gruppe "trauen" woanders zu trainieren. Der Grund liegt weder in Wettkampfgeheimnissen oder monetären Aspekten sondern schlicht an Zugehörigkeitsgefühl, Abgrenzung von anderen (und damit Identität) und auch Ego.

    Interessant, dass Björn hier Fußball als Beispiel anführt wo jeder Spieler einmal quer durch die Welt wechselt wo ihm am meisten gezahlt wird und wo es niemanden stört.
    Man kann es in dieser Mentalität vielleicht eher mit einer Partei oder Sekte vergleichen.

    Als ich jünger war habe ich die Einstellung auch unbewusst mitgetragen. Allerdings wenn man etwas älter ist und den Sport auch nur als das sieht was es ist SPORT, dann relativiert sich alles. Ich finde es vollkommen legitim in mehreren Clubs trainieren zu wollen. Lehrer die von jemandem "Loyalität" erwarten, sind meiner Meinung nach einfach in diesen alten Mustern hängengeblieben (und zwar nicht im positiven Sinne). Ich finde so Leute hatten immer eine riesen Unsicherheit und Komplexe, weswegen sie nie in die Verlegenheit kommen wollen, dass der Schüler jemand anders mit ihm vergleicht. Man zwängt sich als Authoriätsperson dem Schüler auf, indem man ihm Begrenzungen zu dem setzt was er außerhalb des Gyms machen soll. Ich finde damit nutzt man junge Schüler auch aus.

    Daher meine Meinung. Es ist eine Oldschool-Mentalität, die um so länger sie noch weitergeführt wird mehr auf Unsicherheiten des Lehrers fußt als auf irgendwelche Geheimnisse.

    Wenn es um ein Profisport mit monetären Anreizen geht (wie z.B. beim Fußball) dann gibt es einen Vertrag wo alles drin steht was man darf und wieviel man dafür bekommt.

    Zitat Zitat von Maddin G.
    Hat das irgendwas mit Machtfantasien zu tun, dass man sich nicht nur zahlen lässt sondern noch dazu in das Lebender Trainierenden eingreift?
    Ich denke ja und dazu noch Unsicherheit.
    Geändert von Gast (05-08-2018 um 17:05 Uhr)

  4. #64
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    Bei Björn nicht vom monitären Standpunkt zu reden ist schon sehr weit ab der Realität.
    Das ist immer so lustig was mir mit dem Geld unterstellt wird....Ich hab gesagt, guter Unterricht für gutes Geld, Punkt.
    Aber bei mir gibt es nicht mal T-Shirts zu kaufen, Prüfungen kosten kein Geld und bei meinem Blaugurtprogramm ist der Anspruch so hoch, das nur ca. 30% überhaupt zur Prüfung antreten. Und ich mache da nicht mal ein Geheimnis draus:-) Es gibt kein 1000 "Lehrer" die für mich BJJ unterrichten, es gibt gerade mal zwei Leute die eine Lehrer Lizenz haben und die kommen aus dem militärischen Bereich und sind dort Ausbilder......
    Ich plane bestimmt nicht, mir mit BJJ meinen Lebensabend zu finanzieren, sonst würde ich ganz anders an die Sache rangehen.


    Allerdings wenn man etwas älter ist und den Sport auch nur als das sieht was es ist SPORT, dann relativiert sich alles.
    Das ist ein großer Unterschied, für mich ist BJJ nicht nur ein Sport, für mich ist Kampfkunst der Hauptbestandteil meines Lebens, dem mehr oder weniger alles untergeordnet wird. Ich stehe mit Kampfkunst auf, ich gehe mit Kampfkunst ins Bett, ich will jeden Tag besser werden und dazwischen ziehe ich mir noch Trainingspartner in meiner Schule groß und unterrichte Menschen im BJJ.....

    Das ist nicht irgendwas für mich, das ist das was mein Leben zu einem großen Teil ausmacht und das teile ich nicht mit Leuten die den Test der Zeit nicht bestanden haben.

    Wie gesagt es gibt den beruflichen Björn und den privaten Björn und das sind zwei komplett verschiedene Einstellungen, die dafür sorgen das ich mir treu bin und gleichzeitig professionell arbeiten kann.......

  5. #65
    Narexis Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Björn Friedrich Beitrag anzeigen
    Die persönliche Ebene ist ganz klar: Wer nicht für mich ist, ist gegen mich. Die Leute in meinem engen Kreis trainieren mit mir und ich teile alles Wissen mit den Jungs. Wir treten uns jeden Morgen in den *****, ich helfe ihnen dabei so gut zu werden, wie sie nur irgendwie können, aber der Punkt ist. Das sind meine Jungs und da erwarte ich Loyalität. Die Jungs können auf Open Mats gehen, die können mit Freunden trainieren, die können Seminare besuchen, aber wenn der Kader trainiert, dann sind das die engsten Leute und da erwarte ich Zusammenhalt und Loyalität nicht nur mir gegenüber, sondern vor allem auch den anderen Jungs aus dem engen Kreis.
    An welchem Punkt widersprechen sich denn Loyalität, Zusammenhalt, Vertrauen usw. und ein Training in der Zeit, in der Du oder die anderen Jungs nicht verfügbar sind, mit anderen Leuten? Wie viel Vertrauen, Loyalität und Zusammenhalt ist denn überhaupt vorhanden, wenn man bereits darin ein Problem sieht? (Ich habe mir dahingehend noch nie Gedanken darüber gemacht und wusste, dass sie mich auch gut "vertreten" werden, (/e: wenn sie bspw. bei einem Auslandsjahr oder einer Versetzung für ein paar Monate in einem anderen Team trainieren, aufgrund der Arbeit parallel in einem anderen Team trainieren oder aufgrund der über den Sommer geänderten Zeiten nur so zum eigenen Training kommen) denn ich habe ihnen vertraut, stand selbst loyal zu ihnen - und wollte für sie die bestmögliche individuelle Entwicklung und nicht, dass sie für mich zurückstecken - und der Zusammenhalt war stark genug, dass ich mir nie Gedanken darüber machen musste, was sie dort wohl machen würden/könnten.)

    Wieso sollten sie denn nicht loyal sein oder zusammenhalten, nur weil jemand lieber 14x als 7x auf der Matte steht und evtl. sogar noch Ansichten mitbekommt, die ihm bei Dir nie begegnet sind? Was machst Du mit loyalen Partnern, bei denen Du erkennst, dass sie bei Dir nicht mehr wirklich dazulernen können oder bei anderen Trainern und in einer anderen Umgebung besser aufgehoben sind - und der Tag wird bei jedem irgendwann kommen, dass man nicht 40 Jahre ausschließlich von derselben Person lernen kann?

    Es geht hier doch nur um regelmäßiges Training - im Großteil der von mir erlebten Fälle, da man so einfach mehr Mattenzeit bekommen kann, als in (s)einem Team - in unterschiedlichen Teams; der steht nicht auf einmal in der anderen Ecke und zerlegt gleich einen der eigenen Jungs in Reinform oder wird zum bösen Überläufer und vielleicht bin ich zu schlecht, aber auch den magischen oder geheimen Techniken, die den eigenen Jungs viel besser bekannt sind/sein müssten und sie trotzdem vernichten, bin ich noch keiner einzigen begegnet.

    Zitat Zitat von Björn Friedrich Beitrag anzeigen
    Wenn ich BJJ "verkaufe" bin ich Dienstleister [.]
    Aus persönlichem Interesse: Wie kommt’s, dass sich die Meinung scheinbar im Laufe eines Jahres so geändert hat? Findest Du es nicht einer Seite gegenüber ziemlich unfair, wenn man sich entweder einfach für genug Geld kaufen kann, was „Loyalität“ und „Vertrauen“ bezwecken sollte bzw. mit sich bringt oder dass man für sein Geld dann nicht alles bekommt, wofür man „gezahlt“ hat - beides geht ja schlecht?

    Egal wie ich es drehe, entweder hätte ich keinen Bock, von meinem Trainer trainiert zu werden, weil ich einfach ein zahlender Kunde bin und er mir was vorenthält oder von meinem Trainer etwas über Loyalität und Vertrauen erzählt zu bekommen, während er Loyalität und Vertrauen beliebig durch Geld ersetzt. (Wie sehen das denn die Jungs? Ich vermute, dass Du eher den zahlenden Kunden vor den Kopf stößt - was auch ich machen würde, wenn ich so denken würde -, oder?)
    (Ich persönlich halte ja von der Dienstleistermentalität überhaupt nichts, aber das ist ein anderer Punkt.)

    (Es ist schwer sicherzustellen, dass die genannten Punkte (in beiden Zitaten) und meine Meinung/Standpunkte dazu nicht negativ aufgefasst werden, doch so sind sie nicht gemeint. Auch das ist die Offenheit und Ehrlichkeit, die ich bspw. im Rahmen der Loyalität erwarte und schriftlich kann ich schwer rüberbringen, dass es neutraler gemeint ist, als es vermutlich ankommt. Hoffentlich verstehst Du, wie es gemeint ist.)

    Zitat Zitat von Droom Beitrag anzeigen
    [...]
    Ich sehe "Loyalität" viel mehr als Zusammenhalt, Ehrlichkeit und Offenheit gegenüber dem eigenen Trainer bzw den Teammates. Ich wechsel mein Team nicht, nur weil die Halle gekündigt wird und man dadurch in ner billigen Sporthalle trainieren muss, wenn ein paar andere gute Trainingspartner abhanden kommen oder es mal sonstige schlechte Zeiten gibt. Außerdem bin ich auch stehts offen und ehrlich in meiner Kommunikation gegenüber meinem Team und würde niemals für meinen Vorteil den Anderen schaden.
    Sowas finde ich 1.000.000 mal wichtiger als wenn mich jemand fragt wie ich ihn mit nem Van Flue-Choke getappt habe, weil er ihn nicht kannte.
    [...]
    +1 zum gesamten Post, bringt es sehr gut auf den Punkt.

    Zitat Zitat von jkdberlin Beitrag anzeigen
    Wenn man sich nicht mit anderen austauscht, wird man nicht besser.
    +1 und wird auch häufig deutlich, je besser der Sportler ist/wird.

    Zitat Zitat von marq Beitrag anzeigen
    das beharren auf verschiendene teams scheint eine kaufenmentalität und egomentalität zu verkörpern, die dann mit austausch begründet wird. legim ist ein solche ansicht, aber ich glaube trainern wie björn ist nicht der monetäre standpunkt wichtig, sondern das man sein wissen auch nur mit speziellen leuten teilen mag im gegenseitigen vertauen.
    Was hat es mit „kaufenmentalität“ zu tun, wenn ich lieber 7x auf der Matte stehen will als 3x und mir mein Team leider nur 3x ermöglicht? Was bringt’s mir, dem Team oder dem Trainer, wenn ich bewusst auf Fortschritte verzichte, schlechter bleibe als ich sein würde und auf Training verzichte?

    Meinst Du, der zu mir loyale Trainer, würde dann 7x pro Woche Training zu meinen Zeiten anbieten, wenn ich „loyal“ genug bin, um die Mattenzeit nicht anderweitig reinzuholen?

    Ich persönlich habe oft genug kennenglernt, wie ausgeprägt Loyalität sein kann, obwohl man nebenher in anderen Teams trainiert, weil man sonst nicht zum eigenen Training kommt und zu meinem Verständnis von Loyalität gehört auch, dass ich nicht wie eine eifersüchtige Partnerin oder Mutter, die einen Kontrollzwang hat, versuche, den Sportler an mich zu binden, über ihn zu bestimmen und ihm damit sogar zu schaden - indem ich Fortschritt verhindere. Ich vertraue ihm, er vertraut mir und wir stehen loyal zueinander. Wenn es bereits die Loyalität bricht, dass er sich seine Mattenzeit, die er gerne hätte, anderenorts holt und ich davon weiß, war da nie viel Loyalität vorhanden.

    ___________________________________________

    Noch ein paar losgelöste und nur bedingt miteinander zusammenhängende Gedankengänge dazu, da ich das Thema immer wieder interessant finde und in den letzten Tagen viel zusammen kam.

    Viel lächerlicher finde ich persönlich es, wenn man - was ich immer wieder erlebt habe - Loyalität mit Geld gleichsetzt. Ich persönlich pfeife auf derartiges „Loyalitätsgehabe“, wenn ich genau weiß, dass man auch einfach nur genug Geld auf den Tisch legen müsste und man dann ja eine „Dienstleistung“ bekommt. Loyalität zeigt sich für mich nicht im vermittelten Wissen oder in der Hilfe, ich kann auch loyal sein und trotzdem „Fremden“ helfen, sich zu verbessern und so geheim ist das meiste Wissen auch nicht. (Hätte man mit mir nur innerhalb des „loyalen“ Kreises das Wissen geteilt, wäre das mal wieder ein typisch inzestuöser Fall, wie man es auch in den Sportarten so oft sieht, die sich gegenüber jedem Input aus anderen Stilen oder Teams verschließen; auch hätte ich vermutlich >50% des Wissens nie mitbekommen, da es nie mit mir geteilt worden wäre und ich weder so clever bin, noch die Zeit hätte, mir das alles selbst zu erarbeiten. Ich persönlich bevorzuge den offenen Austausch, so nimmt jeder was mit und wenn es nur daran läge, gäbe es nicht so viele gute und unterschiedliche Trainer. Gleichzeitig hätte ich auch keine Lust, - so wie es mir regelmäßig vorkam - mich dann regelrecht zu „prostituieren“, da man nur genug Geld bieten muss, damit dann all die so wichtigen Werte egal sind und man doch irgendwie bekommt, was den Auserwählten vorbehalten ist/war.)

    Gleichzeitig habe ich auch, da ich seit längerer Zeit erzwungen viel unterwegs bin und nur so zum Training in einer Gruppe komme, die Trainer gemieden, die bewusst etwas zurückgehalten haben. Warum sollte ich auch dort meine Zeit verschwenden - oder sollte ich doch anfangen, selbst Dinge zurückzuhalten, wenn ich gefragt werde oder sich der Trainer dann von mir (und sei es nur beim Beobachten) Input holt...

    Ist auch überraschenderweise kein Problem in meinen Teams und meine Trainer wissen meine Loyalität auch zu schätzen bzw. kennen sie und freuen sich sogar, wenn ich neue Eindrücke mitbringe und zumindest etwas eigenes Training mitnehmen kann. (Da haben "früher" sogar endgültige Teamwechsel problemlos funktioniert und ich halte mich raus, wenn bspw. die Teams gegeneinander antreten oder ich kläre mit den jeweiligen Cheftrainern kurz ab, ob es für sie in Ordnung wäre, wenn ich die "neue" Seite vorbereite. Das hat nie etwas an meiner Loyalität oder Dankbarkeit für all die Dinge geändert...)
    Da ist jedem klar, zu welchem Team ich im Zweifel stehe und für welches ich einstehe, auch wen ich repräsentiere und für wen ich selbst antrete. Andererseits waren genau das dann die Beziehungen und „Freundschaften“ zwischen unterschiedlichen Teams, die allen sehr viel weitergeholfen haben; es haben immer alle davon profitiert und da kann man dann wählen, ob man mit 10-20 guten Sportlern in die Wettkampfvorbereitung geht oder nicht noch befreundete Teams einbezieht und denen dafür auch uneingeschränkt das zurückgibt, das sie selbst liefern. Auch einfach mal die Kämpfer eines fremden "befreundeten" Teams betreuen oder für einen anderen in der Ecke kurzfristig einspringen. Ich habe im Gegenzug auch verdammt viel gelernt, man hat sich gegenseitig geholfen und erkannt, dass man gemeinsam weit mehr erreicht und das eigene Wissen doch häufig ziemlich beschränkt ist.
    Ich würde mir so ziemlich jedes Seminar schenken, wenn ich direkt wüsste, dass keiner daran interessiert ist, mich wirklich weiterzubringen oder mir wichtige und ggf. entscheidende Dinge verschweigt.
    Sogar im BJJ ist es bei mir überhaupt kein Problem, dass ich ganz offen sage, welchem Team meine Zugehörigkeit und Loyalität gilt (und das ist keines aus dem BJJ), dass meine Prioritäten klar auf dem MT liegen und ich mich nicht als BJJler sehe. Trotzdem bin ich derjenige, der bei den Arbeiten neben der Matte hilft, auf Wettkämpfen aufkreuzt, anfeuert oder fährt und bei manchen MMAlern schon aktiv an der Wettkampfvorbereitung beteiligt war (die sind dann trotzdem für „ihr Team“ angetreten ) usw.; während viele, die ständig von Loyalität usw. reden, nur so lange loyal sind, wie sie selbst davon profitieren oder es nicht für sie gilt.
    Ich bin auch echt froh, dass ich mich auf meine BBs im BJJ verlassen kann und die „Loyalität“ - wenn auch weiterhin klar ist, dass es mein Team im BJJ (usw.) ist, ich trotzdem noch "loyaler" zu meinem Team im MT stehe und sich Loyalität in dem Falle nicht ausschließt -, die auch in dem Bereich vorliegt, auf Gegenseitigkeit beruht und es auch dort gereicht hat, offen zu sagen, wie es momentan bei mir aussieht und dass ich sonst kaum zum Trainieren kommen würde. Auch in den anderen Teams, bei denen ich dann, wenn ich unterwegs bin, mittrainiere, ist es kein Problem, dass ich aus einem anderen Team bin und sogar die Patches trage... Ich helfe ihnen - sofern ich denn kann und das bezieht sich dann eigentlich fast immer auf den Stand - und sie helfen mir.

    Wenn es denn mal an meinem „Wissen“ scheitert, sollte ich wirklich mal einen Gegner vorbereitet und es ihm vermittelt haben und er deshalb „meinen“ eigenen Kämpfer besiegen, war mein Kämpfer einfach nicht gut genug (/e2: oder ich habe als Trainer versagt). Wenn mein Wissen den Kampf entscheidet und der Kämpfer, der darauf in jedem Training zugriff hat, verliert, hab ich vermutlich einfach nur ein gewaltiges Egoproblem und gewichte dieses Wissen zu sehr . (Es ist ja nicht so, dass man dann mit etwas konfrontiert wird, das man zum ersten Mal sieht oder einen überrascht, gegen das man kein Konzept hätte und für gewöhnlich sind die eigenen Jungs eh „besser“ mit dem Thema vertraut, da sie viel mehr geprägt wurden. So wie ich vermutlich von meinem Cheftrainer, der mich täglich betreut hat, weit mehr beeinflusst wurde, als die Jungs, bei denen er mal einen Kampf vorbereitet hat und ich dementsprechend auch mit „seinem Zeug“ weit besser vertraut sein sollte. Wenn es dann im Kampf daran scheitert, liegt das nicht daran, dass das nicht passiert wäre, wenn er das Wissen nicht geteilt hätte .)

    Wie machen das eigentlich die BBs, die in unterschiedlichen Schulen unterrichten und deren Jungs auch jeweils auf Wettkämpfe gehen? Da find ich’s immer wieder besonders interessant, wenn ich derartige Äußerungen mitbekomme; denn der Trainer darf auch den Gegner auf den Wettkampf vorbereiten, nur der Sportler bloß kein Wissen an andere Trainingspartner weitergeben... Werde ich nie verstehen.
    Könnte ich dann nicht eigentlich auch von meinem Trainer die Loyalität erwarten, dass er keine anderen Leute unterrichtet, Seminare gibt, sein Wissen bspw. im Austausch mit anderen BBs teilt usw.? (Ich persönlich halte es schlicht nicht für eine Einbahnstraße und finde es dann immer wieder interessant, wie sich die jeweilige Seite die Loyalität so zurechtbiegt, dass das eigene Handeln nicht eingeschränkt wird.)

    Im BJJ fand ich das Globetrotter Konzept immer sehr toll . Gleichzeitig hab ich die Teams auch als weit besser kennengelernt, als bspw. in vielen anderen Sportarten die „inzestuösen“ Teams, die ihre Geheimnisse hatten und bloß keinen anderen im Team haben wollten (/e3: - mit denen hat dann auch keiner Wissen geteilt). Man muss schon ein verdammt guter Trainer sein, wenn man jeden und ewig betreuen kann und dann bin ich mir bei den Personen auch ziemlich sicher, dass sie nicht nur von einer Person gelernt haben...

    Wieso limitiere ich mein Wissen selbst oder erdreiste mich sogar, anderen vorzuenthalten, was ich von ihnen haben will? (Ich find’s persönlich bspw. immer wieder toll, wenn im Training der Satz beim Trainer fällt, dass er etwas auf einem Seminar oder im eigenen Training mitgenommen habe und das jetzt mal gerne mit uns üben würde. Wenn ich mir bereits bei mir vorstelle, wie viel Wissen ich nie mitgenommen hätte, wenn ich mit der Abschottung und Geheimniskrämerei gefahren wäre, anstatt mich einfach mal bspw. mit anderen Trainern in einem Trainingslager auszutauschen und sich gegenseitig unter die Arme zu greifen, dass wirklich jeder was mitnimmt und wer zum Spezialisten will, sucht sich eh seinen Trainer - hat ja seine Gründe, warum bestimmte Trainer bevorzugt werden.)

    Kann ich überhaupt mit anderen/fremden Leuten trainieren, ohne ihnen etwas des „geheimen“ Wissens zu vermitteln? Ich kam bspw. mehr als einmal aus einem Trainingsurlaub zurück und habe im Sparring das neue Wissen angewandt und auch wenn ich das Wissen nicht geteilt hätte, wären zumindest meine Trainer in der Lage gewesen, das auch so mitzunehmen und sich den überwiegenden Rest selbst zu erarbeiten.

    Ich persönlich bekenne Farbe und jedem ist bekannt, wem meine Loyalität gilt, für wen ich stehe und einstehe und zu welchem Team ich gehöre. Wenn ich (als Sportler wie Trainer) sehe, dass eine Person aus dem Team sich so verbessert, freue ich mich, profitieren alle im Team davon... Lieber habe ich einen guten Sportler, der offen und ehrlich kommuniziert und so auch in zwei Teams 5x die Woche trainiert (und auch verdammt loyal sein kann, obwohl er sogar Tipps im anderen Team weitergibt), als einen „loyalen“, der 2x pro Woche auf der Matte steht - wobei ich auch einfach ein Problem damit hätte, jemanden für seine offene und ehrliche oder auch loyale Art zu bestrafen, nur weil er sich verbessern will und mir nicht mehr alleine gehört...

    Vielleicht hab ich auch nur genug negative Erfahrungen gemacht, um zur Erkenntnis gekommen zu sein, dass ich mit keiner einzigen anderen Person Wissen teilen dürfte, wenn ich diese nur als Trainingspartner kenne und sie mich ja enttäuschen könnte.

    Andererseits hab ich auch nie verstanden, was viele für Probleme damit haben, wenn jemand irgendwann nicht mehr weiterkommt, das persönliche Gespräch sucht, offen, ehrlich und direkt anspricht, dass er einen Wechsel anstrebt und auch genau weiß, was man alles für ihn getan und wozu man ihm verholfen hat - und dann aus eigenen egoistischen Gründen darauf beharrt wird, dass er ja aus Loyalität usw. bloß nicht das Team wechseln dürfte und wem er doch alles zu verdanken hätte usw. (Ich habe einen guten Freund, der auch in seinem neuen Team beide Logos trägt und das ist auch für das neue Team in Ordnung, da die Wissen, wer die Grundlagen gelegt und ihn aufgebaut hat...)
    Ich kann auch verdammt loyal und dankbar sein, ohne jemanden zu vergöttern, mich zu unterwerfen und zumindest für mich heißt Loyalität auch ehrlich und offen zu sein und somit auch die negativen Punkte anzusprechen und nicht jeden Schwachsinn einfach aus Prinzip zu stützen usw. Ich erwarte von einem loyalen Sportler und auch Trainer, dass er mein Bestes will und zu mir steht, nicht dass er mir sagt, was ich hören will...

    LG

    Vom Tablet gesendet.
    Geändert von Narexis (05-08-2018 um 18:58 Uhr)

  6. #66
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    Standard

    Aus persönlichem Interesse: Wie kommt’s, dass sich die Meinung scheinbar im Laufe eines Jahres so geändert hat? Findest Du es nicht einer Seite gegenüber ziemlich unfair, wenn man sich entweder einfach für genug Geld kaufen kann, was „Loyalität“ und „Vertrauen“ bezwecken sollte bzw. mit sich bringt oder dass man für sein Geld dann nicht alles bekommt, wofür man „gezahlt“ hat - beides geht ja schlecht?
    Natürlich geht das. Die Leute die zu mir kommen, sind meistens auf der Suche nach technisch howertigem BJJ. Die wollen eher meine Didaktik, als das sie meine Prüfung wollen. Die wollen eher filmen und zu hause nacharbeiten, als das sie in mein Team wollen. Oder die wollen einfach nur Selbstverteidigung lernen....

    Also ganz normale Leute, die BJJ auf einem hobbymäßigen Level betreiben. Und diese Leute bekommen das technisch beste BJJ für ihren Level und da stehe ich mit meinem Namen für gerade. Ich halte nix zurück, sondern zeige in dem Bereich das was wirklich wichtig ist.

    Die Leute in meinem Kader, sind sowieso andere Kaliber. Das sind Jungs die entweder beruflich mit der Materie "Kampf" zu tun haben, oder junge sportbegeisterte "Verrückte". Wenn solche Leute zu mir kommen, dann ist es halt der "Test der Zeit" der entscheidet ob sie zu meinen Jungs passen, oder nicht. Ich seh mich da in der Verantwortung für alle, die richtigen Jungs zusammenzuführen und unser Team stärker zu machen. Bis jetzt hat diese Testphase auch gut funktioniert und mich selten getäuscht.

    Wenn halt jetzt jemand zu mir kommt, 20 Jahre sportbegeistert, fit, aber er vertraut mir nicht zu 100% und will noch woanders BJJ lernen und mal für uns und mal für die Kämpfen, dann passt das halt nicht, dann wird der keiner von uns, weil es nicht passt. Ich will den dann auch gar nicht überzeugen, dort aufzuhören, nee, es passt nicht und damit hat sich das......

    Wenn ein 35 jähriger Familienvater kommt der einfach nur zweimal die Woche SV lernen will und der noch irgendwo einmal pro Woche Krav Maga oder irgendwas macht, ist das doch überhaupt kein Problem. Der ist volles Mitglied der Schule, aber halt nicht im engen Kreis und da will der in der Regel auch gar nicht hin.....

    Ich bin Dienstleister wenn es um BJJ als Hobby und Freizeitbeschäftigung geht.

    Das was ich in meinem Training mit den Jungs mache, ist für "normale" Leute eh nicht wirklich sinnvoll und interessant und meist auch zu intensiv.
    Geändert von Björn Friedrich (05-08-2018 um 19:03 Uhr)

  7. #67
    Gast Gast

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    Man ist das eine Sektenmentalität.
    Man will keine Loyalität, man will Gehorsam.
    Geändert von Gast (05-08-2018 um 20:16 Uhr)

  8. #68
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    Zitat Zitat von LaberRhabarber Beitrag anzeigen
    Lehrer die von jemandem "Loyalität" erwarten, sind meiner Meinung nach einfach in diesen alten Mustern hängengeblieben (und zwar nicht im positiven Sinne). Ich finde so Leute hatten immer eine riesen Unsicherheit und Komplexe, weswegen sie nie in die Verlegenheit kommen wollen, dass der Schüler jemand anders mit ihm vergleicht. Man zwängt sich als Authoriätsperson dem Schüler auf, indem man ihm Begrenzungen zu dem setzt was er außerhalb des Gyms machen soll. Ich finde damit nutzt man junge Schüler auch aus.
    dem würde ich nur zustimmen , wenn man seinen leuten verbietet, sich anderes an zuschauern oder anderes von vorherein schlecht macht. ich denke es ist einfach eine sichtweise, die in der heutigen individual gesellschaft und egowelt keinen platz mehr hat.

  9. #69
    Narexis Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Björn Friedrich Beitrag anzeigen
    Natürlich geht das. [...]
    Danke für die Antwort .

    Wie geht das bzw. wie soll das gehen? Wie kannst Du gleichzeitig „exklusiv“ etwas für den inneren/engen Kreis anbieten und dasselbe gleichzeitig auch für andere Sportler gegen Geld?
    (Dass es auf dem untersten Niveau funktionieren kann, solange es nie auch nur am „exklusiven“ Wissen kratzt und es auf diesem auch überhaupt keine Rolle spielt, ob man nun zum inneren/engeren Kreis gehört oder nicht, ist klar. Auch wenn das, so wie Du gerade schreibst, vermutlich dann eine eher theoretische Frage zu sein scheint, da es wohl noch nie soweit kam (?), dass mal jemand dabei war, bei dem es je zu diesem Punkt gekommen wäre oder der so gut gewesen wäre bzw. sich genau dafür interessiert hat.)

    /e: Wie handhabst Du es eigentlich, wenn die Jungs mal über längere Zeit weiter weg sind und sonst überhaupt nicht trainieren können oder es sonst zeitliche Probleme gibt? Bietest Du ihnen dann das Training, das sie suchen oder mit welcher Begründung sollen sie zurückstecken?

    LG

    Vom Tablet gesendet.
    Geändert von Narexis (05-08-2018 um 19:13 Uhr)

  10. #70
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    Ich denke es ist alles gesagt, zumindest von meiner Seite aus. Ich beende das ganze mit einem Zitat von Nick Diaz, welches da unsere Vibes gut wiederspiegelt:


  11. #71
    Markus G. Gast

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    @ Björn

    Also wenn ich zu deinen Seminar komme und das gezeigte an meinen Trainingspartnern weiter gebe ist das aber Okey oder ?


    Darf man eigentlich bei dir die gezeigten Techniken Filmen in den Seminaren ?

  12. #72
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    Zitat Zitat von Björn Friedrich Beitrag anzeigen
    Ja Fußball ist anders, Bayern München trainiert ständig mit anderen Spitzenklubs der Liga, damit sie so ihre Qualität sichern können.....
    Äh, wie viele Spieler hat Bayern München denn im Kader der ersten Bundesliga-Mannschaft, die noch nie irgendwo anders trainiert haben? Wie viele, die erst in den letzten 2 - 5 Jahren aus anderen Clubs dazu kamen?
    Jeder erfolgreiche Fussballer wechselt die Clubs und Trainer....
    Frank Burczynski

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  13. #73
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    Bitte sachlich diskutieren! Die Argumente, nicht die Person, angreifen.
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  14. #74
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    Zitat Zitat von jkdberlin Beitrag anzeigen
    Äh, wie viele Spieler hat Bayern München denn im Kader der ersten Bundesliga-Mannschaft, die noch nie irgendwo anders trainiert haben?.
    Plus die verleihen ja sogar eigene Spieler für 6-12 Monate an andere Clubs wo die Spieler dann sogar „Wettkämpfe“ sprich Spiele für das andere Team bestreitet.
    "It's not the size of the dog in the fight, it's the size of the fight in the dog." M. Twain

    "Whoever said one person can’t change the world never ate an undercooked bat..."

  15. #75
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    Es gibt auch im BJJ Teams, die sich ihre Wettkämpfer "einkaufen". Von daher ist dieser Vergleich wirklich nicht gut gewählt.
    Frank Burczynski

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    Von Alex1965 im Forum Grappling
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    Letzter Beitrag: 20-08-2006, 00:44

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