Hallo Community!
Lese schon einige Zeit in diesem Forum mit und will als erstes Mal meine Wertschätzung aussprechen gegenüber allen die sich hier engagieren und ihre Erfahrungen und ihr Wissen teilen!
Für den Grund meiner Anmeldung muss ich etwas ausholen:
Bin jetzt 25 und habe seit meiner Kindheit jegliche Formen von Gewalt vermieden. Sowohl im Freundeskreis als auch zu Hause habe ich nie körperliche Gewalt erfahren. Nebenbei hatte ich auch nie eine wirkliche Vaterrolle und bin sozusagen größtenteils mit meiner Mutter aufgewachsen. Seit einiger Zeit lebe ich jetzt in München, geh nochmal zur Schule. In meiner Kindergarten und kompletten Schullaufbahn hatte ich immer extreme Probleme mich in Gruppen zu integrieren. Nicht der klassische Aussenseiter allerdings. Im Nachhinein würde ich einfach sagen, dass ich schon immer sehr sensibel war und bin, sowohl was die emotionale, akustische Ebene als auch die Schreckhaftigkeit und Schmerzempfindlichkeit angeht. Diese Eigenschaften haben es mir in Mannschaftssportarten/Ballsportarten immer schwer gemacht und ich habe noch heute eine gesunde Abneigung dagegen. Habe allerdings seit Jahren Erfahrungen gesammelt im Fitnessbereich, zu Beginn klassisches Bodybuilding, jetzt hauptsächlich Bodyweightstuff und Cardio!
Seit langem merke ich, dass das zwar super für die Vitalität ist, und in Kombination mit Meditation mich auch zutiefst erfüllt. Allerdings, je mehr ich mich mit meinem tiefsten Inneren beschäftige, desto deutlicher werden die Hemmungen und Blockaden, die ich im Kontakt mit meinen Mitmenschen habe. Diese rühren oft auch daraus, dass ich in meinem Unterbewusstsein ständig mit mir umhertrage, dass wenn dieser oder jener plötzlich auf mich losgeht, ich nicht annähernd damit umgehen kann. Das gleiche mit Frauen mit denen ich mich treffe. Das Gefühl, zu wissen, dass ich sie nicht beschützen könnte wenn es drauf ankommt, stimmt mich innerlich schlaff, und das zeigt sich ziemlich sicher dann auch in meiner Ausstrahlung und innerem Wohlbefinden.
Ich war vor ca. einem Jahr schonmal bei einem Krav Maga Probetraining bei meinem ehemaligen Wohnort. Das war mein einziger Kontakt zu Kampfsport bis jetzt. Die Gruppe in der ich da war, war zwar generell in Ordnung, ja sogar wirklich sympathisch. Der Trainer allerdings war mir sehr unsympathisch und hat einen wischiwaschi0815 Eindruck auf mich gemacht, vor Allem im zwischenmenschlichen Bereich.
Bei dieser Krav Maga Einheit hatten wir uns ausgiebig aufgewärmt, und dann Schläge am anderen geübt, und der musste abwehren (mit den Armen). Da habe ich schon so richtig meine Hemmungen gemerkt. Ich konnte mich einfach nicht dazu überwinden richtig zuzuschlagen.. Mein Gegenüber war ein richtig angenehmer Mensch, und sagt zu mir ich soll ruhig fester zuschlagen, ich konnte mich aber nicht überwinden.. keine richtige Aggression entwickeln.. Wenn mir ein Mensch gegenübersteht, der total sympathisch ist, und mir nichts getan hat, pack ichs einfach nicht, auf ihn einzudreschen, ohne mir dabei Gedanken zu machen wo ich ihn jetzt verletzen könnte, etc..
Fakt ist: Ich will mich endlich diesen Hemmungen stellen und mich körperlich und persönlich weiterentwickeln auf dieser Ebene.
In der Schule wurde ein Selbstverteidigungskurs angeboten, in dem ich Einblicke in Taekwondo Grundkicks und Haltungen bekommen habe. Das war generell schon ein gutes Gefühl. Hier hab ich aber auch gemerkt, dass mir mein schwaches Fußgewölbe (Plattfuss, Senkspreizfuss) extrem zu schaffen macht. Deswegen denke ich, dass eine Kampfkunst mit NUR Beinarbeit auch nicht das richtige wäre. Werde mir demnächsten Vibram Fivefingers kaufen, um mein Fußgewölbe und meine Haltung gezielt zu fördern.
Die Suche nach Kampfkünsten, die was für mich sein könnten hat trotzdem noch nicht geendet..
Allgemein kann ich sagen, dass mich beim Kampfsport generell die Koordinative/Meditative Komponente und deren Entwicklung sehr interessiert! Also Körper-Geist-Connection, Koordination, Stabilität etc ist bei mir noch einiges an Entwicklungsbedarf! Aber das erhoffe ich mir von Kampfsport.. ebenso wie die Forderung meines Fußgewölbes
Ich fange mal mit dem Fragebogen an:
- Wo wohnst du (Heimatort / bevorzugter Trainingsort) und welche KK/KS werden in deiner Gegend angeboten / kannst du für ein regelmäßiges Training sinnvoll erreichen?
80796 und 80333 München
- Wie wichtig ist dir Selbstverteidigung?
wichtig
- Wie wichtig ist dir Wettkampf?
unwichtig
- Wie wichtig ist dir spirituelle Entwicklung/Philosophie?
Hauptziel
- Wie wichtig ist dir Ästhetik/schöne Bewegung?
zweitrangig
- Wie wichtig ist es dir, den Umgang mit Waffen erlernen?
unwichtig
- Scheust du dich vor Körperkontakt?
Davor scheue ich mich eigentlich am meisten! Denke aber, wenn MINIMALE Anteile Körperkontakt dabei sind würde mich das ein wenig aus meiner Komfortzone holen und wär deswegen auch nicht unbedingt schlecht. Allerdings wirklich nur minimal! Herumgeringe am Boden wie beim BJJ / Wrestling etc. wäre mir da ne Nummer zu viel.
- Hast du irgendwelche Gelenk-, Rücken- oder Atemprobleme?
Hallux Valgus / Senkspreizfuß / Plattfuß
Hypermobilität im Lenden und Brustwirbelsäulenbereich. War deshalb jahrelang osteopathisch in Behandlung, konnte es durch Coretraining ein wenig eindämmen, allerdings wurde ich im Selbstverteidigungskurs einmal zur Übung über die Schulter von dem Trainer gezogen und bin auf dem Rücken gelandet auf einer Fallschutzmatte, und es waren direkt gleich wieder zich Wirbel in der BWS verschoben. Sowas nervt mich unheimlich! Weswegen generell meine Angst vorm Kampfsport an sich nur noch mehr geschürt wird
- Wie stehst du in Bezug auf Schlaghärte?
Nicht jeder hat Lust, in seiner Freizeit Vollkontaktschläge zu kassieren...
Schläge abbekommen ist aufgrund meiner Schmerzempfindlichkeit und Sensibilität eher nicht zu begrüßen. Es ist nicht so, dass ich jetzt keinen Kratzer abbekommen will, aber dass man gegenseitig aufeinander eindrescht wäre für mich Horror. Techniken aneinander üben, okay.. andeuten okay.. AB UND ZU mal eine abbekommen, solangs nicht ins Gesicht ist (meine Nase wurde schonmal wegen nem Sturz operiert, das wäre dann alles nochmal auf dem Plan und darauf kann ich wirklich VERZICHTEN!) Wenn man dabei Schutz trägt dann okay, aber ansonsten stelle ich es mir z.B. auch gut vor als Übung auf einen Dummy einzukicken oder zu schlagen.
Da mich die Schule zeitlich fest im Griff hat, und auch viel Heimarbeit in Anspruch nimmt, wäre es auch interessant zu wissen, wie zeitintensiv eine Kampfkunst für einen Anfänger ist.
Also wie viel Trainingsstunden sollte ich pro Woche mindestens einplanen um auch Fortschritte zu erzielen? Oder kommt das auf die Kampfkunst an?
By the way: Wie sieht es eigentlich mit Vibram FiveFingers im Kampfsport aus.. denkt ihr da muss ich dann Barfuß am Start sein? Habe nur keine Lust auf Fußpilz
Okay.. ich hoffe ihr konntet einen ersten Eindruck gewinnen und ich habe nicht zu viel geschwafelt Aber ich lege lieber gleich alle Karten auf den Tisch und sage direkt wo ich herkomme, was ich mir vorstelle etc., bevor Missverständnisse aufkommen.
Zusammenfassen kann man sagen, dass ich ein sehr besonnener, ruhiger Typ bin, 1,91 groß, 86kg, durchschnittliches Fitness und Ausdauerlevel, schwächliches Fußgewölbe. Meditiere jeden morgen 10 Minuten und mache eine Morgenroutine bestehend aus ein paar Stretching und Mobility sachen für Sprunggelenke, Beinbeuger, Schultern etc.
Ich bin sehr gespannt auf eure Antworten und danke jedem, der bis hier her gelesen hat :-)
Viele Grüße
Matthias