Seite 1 von 11 123 ... LetzteLetzte
Zeige Ergebnis 1 bis 15 von 163

Thema: Organspendeausweis?

  1. #1
    Registrierungsdatum
    26.08.2001
    Ort
    Berlin
    Alter
    58
    Beiträge
    44.859
    Blog-Einträge
    12

    Standard Organspendeausweis?

    Sich über die Organ- und Gewebespende Gedanken zu machen, ist nicht selbstverständlich, denn dieses Thema bedeutet auch, sich mit dem Tod und der eigenen Endlichkeit auseinanderzusetzen. Eine Entscheidung für oder gegen eine Organ- und Gewebespende ist wichtig, da sonst im Fall der Fälle die Angehörigen entscheiden müssen. Um die eigene Entscheidung wahren zu können, sollte diese dokumentiert und den Angehörigen mitgeteilt werden.
    ...
    Es ist wichtig, sich mit dem Thema Organ- und Gewebespende intensiv auseinanderzusetzen, um eine persönliche Entscheidung treffen zu können. Die eigene Entscheidung sollte in einem Organspendeausweis festgehalten und möglichst bei den Personalpapieren bei sich getragen werden, damit diese auch tatsächlich im Fall der Fälle berücksichtigt werden kann.
    (Quelle: https://www.organspende-info.de/kurz-knapp)

    wie steht ihr dazu? Ich habe einen Organspendeausweis. Ich kenne aber viele Leute, die das aus für mich nachvollziehbaren Gründen ablehnen. Ohne darüber werten zu wollen, wie seht ihr die Problematik?
    Frank Burczynski

    HILTI BJJ Berlin
    https://www.hiltibjj.de


    http://www.jkdberlin.de

  2. #2
    Registrierungsdatum
    03.08.2004
    Ort
    Tirol
    Alter
    41
    Beiträge
    202

    Standard

    Soweit ich weiss, ist die rechtliche Lage in Österreich anders als in Deutschland (automatisch Spender wenn nicht ausdrücklich abgelehnt?!...).

    Nichts desto trotz bin ich als Organspender eingetragen (ähnlich wie der Blutspendeausweis) da ich der Meinung bin, was mich ausmacht ist nicht mein (im schlagenden Fall) lebloser Körper und wenn meine Niere, Herz oder was auch immer ein anderes Leben retten und/oder verlängern kann - dann gerne!

    Meine Meinung.
    "Karate is for fighting - not for talking about!"

  3. #3
    Registrierungsdatum
    28.11.2011
    Ort
    Offenbach
    Alter
    36
    Beiträge
    3.736

    Standard

    Wenn man damit Menschleben nach seinem eigenen Ableben retten kann, finde ich das eine super Sache.

    Habe noch keinen, muss ich aber mal machen... Meine nahestehenden Verwandten wissen aber, dass ich spenden würde. - Ob das ausreicht, keine Ahnung.

  4. #4
    Syron Gast

    Standard

    Ich hatte einen Ausweis (habe ihn über die Zeit verloren) und meine Mutter weiß auch, daß alles gespendet werden darf und soll.
    Bei ihr ebenso, außer das sie klug genug ist, den Ausweis noch im Portemonnaie zu haben.

    Meine Meinung dazu:
    Ich bin dann eh dahingerafft, warum sollen andere nicht wenigstens noch eine Chance auf Leben oder Verbesserung/ Erleichterung ihres Lebens haben.

    Ich weiß auch, daß wenn mir etwas passiert wäre, als ich noch ein (Klein)Kind war, sie auch da meine Organe gespendet hätte.

    Meine Mom hat tatsächlich schon sehr früh mit mir darüber gesprochen, weil das Thema aufkam; in der Schule wurde das Thema ebenfalls behandelt.
    Was ich auch wichtig finde, damit das "Dann machen die einfach nichts mehr, damit die an meine Organe kommen"-Denken aufhört.

  5. #5
    Registrierungsdatum
    26.08.2001
    Ort
    Berlin
    Alter
    58
    Beiträge
    44.859
    Blog-Einträge
    12

    Standard

    über die Quelle, die ich oben angegeben habe, kann man ganz unkompliziert einen Ausweis erhalten, ausfüllen und sogar selber ausdrucken (oder sich zuschicken lassen).
    Frank Burczynski

    HILTI BJJ Berlin
    https://www.hiltibjj.de


    http://www.jkdberlin.de

  6. #6
    MasterKen Gast

    Standard

    Es muß einem bei der Organspende nur klar sein, das die Entnahme nicht NACH dem ableben passiert, sondern während der Blutkreislauf noch aktiv ist (selbständig oder durch Maschienen).
    Bei einer Organspende ist es die Aufgabe des Anestesisten den Körper so lange stabiel zu halten, bis das letzte Organ entnommen wurde.
    Es ist die Entscheidung eines Arztes ob der Patient als tot(nicht mehr zu retten/lebensunfähig) oder nicht gilt.
    Ethisch eine viel höhere Anforderung wie nur die Entnahme aus einem Leichnahm.

    Ich traue dem Deutschen Gesundheitssystem nicht mehr.
    Krankenhäusern und vorallem Krankenkassen kommt es nur noch auf Gewinnmaximierung an, Ethik spielt da keine Rolle mehr.

  7. #7
    MasterKen Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Syron Beitrag anzeigen
    Was ich auch wichtig finde, damit das "Dann machen die einfach nichts mehr, damit die an meine Organe kommen"-Denken aufhört.
    Es ist immer schlecht das Denken auf zu hören.
    (Ist sogar zweideutig im Falle Organspende )

    Das System (Organspende/Gesundheit) muß einem eine Sicherheitbieten, dann kann man es aktzeptieren und darüber nach denken.
    Aktuell, gibt es noch extrem viele ungereimtheiten in Bezug auf Patientenverfügung und selbstbestimmten Tot.

  8. #8
    Registrierungsdatum
    12.09.2009
    Beiträge
    436

    Standard

    Zitat Zitat von MasterKen Beitrag anzeigen
    Es muß einem bei der Organspende nur klar sein, das die Entnahme nicht NACH dem ableben passiert, sondern während der Blutkreislauf noch aktiv ist (selbständig oder durch Maschienen).
    Bei einer Organspende ist es die Aufgabe des Anestesisten den Körper so lange stabiel zu halten, bis das letzte Organ entnommen wurde.
    Es ist die Entscheidung eines Arztes ob der Patient als tot(nicht mehr zu retten/lebensunfähig) oder nicht gilt.
    Ethisch eine viel höhere Anforderung wie nur die Entnahme aus einem Leichnahm.

    Ich traue dem Deutschen Gesundheitssystem nicht mehr.
    Krankenhäusern und vorallem Krankenkassen kommt es nur noch auf Gewinnmaximierung an, Ethik spielt da keine Rolle mehr.
    Abgesehen von Leber und Nieren ist das Humbug. Die Organentnahme erfolgt post mortem nach eindeutiger Feststellung des Hirntods. Also nichts mit Willkür der Ärzte.

  9. #9
    carstenm Gast

    Standard

    Ich habe in der Uni-Klinik HD eine Zeitlang mit Transplantierten gearbeitet. Ich habe also Menschen erlebt, denen eine Organspende das Weiterleben ermöglicht hat. Gleichzeitig ist mir in dieser Zeit als Klinikseelsorger zum ersten mal deutlich geworden, daß "Menschsein" und "Leben" mehr ist, als nur die Hirnfunktionen.

    Ich arbeite seit vielen Jahren u.a. mit Menschen mit appalischem Syndrom. Auch dabei erlebe ich, daß "Menschsein" und "Leben" mehr ist, als nur die Hirnfunktionen.

    Ich bin von Hause aus Christ, ich übe und lebe auch daoistische und buddhistische Aspekte. In allen drei Traditionen ist klar, daß "Menschsein" und "Leben" mehr ist, als nur die Hirnfunktionen.

    Nach meinem Verständnis erfolgt eine Organentnahme an einem lebenden Menschen.
    Das möchte ich (bisher) für mich nicht.

  10. #10
    Registrierungsdatum
    14.12.2008
    Ort
    Konstanz/Zürich
    Beiträge
    1.038

    Standard

    Hab seit Jahren einen.
    War auch (in Heidelberg) jahrelang Thrombozythen-Spender und meine Klasse war wohl recht gefragt für spezielle Patienten.. fand und finde ich richtig daher gut so für mich.

    Kann aber durchaus auch die gegenteilige Meinung natürlich nachvollziehen.

    VG,
    Phelan

  11. #11
    Registrierungsdatum
    21.02.2008
    Ort
    Ingenbohl
    Alter
    34
    Beiträge
    18.782

    Standard

    Ich will gerne meine Organe spenden, wenn ich tot bin.

    Allerdings erst, wenn ich wirklich tot bin.

    Für Organspende reicht der Hirntod aus.

    Es gibt Fälle, bei denen ein für hirntot erklärter Patient wieder zum Leben erwacht ist.

    Das stimmt mich unsicher.

    EDIT:

    https://lupocattivoblog.com/2013/09/...noch-lebendig/
    Geändert von Kraken (03-03-2017 um 11:24 Uhr)

  12. #12
    Registrierungsdatum
    12.09.2009
    Beiträge
    436

    Standard

    Zitat Zitat von carstenm Beitrag anzeigen
    Ich habe in der Uni-Klinik HD eine Zeitlang mit Transplantierten gearbeitet. Ich habe also Menschen erlebt, denen eine Organspende das Weiterleben ermöglicht hat. Gleichzeitig ist mir in dieser Zeit als Klinikseelsorger zum ersten mal deutlich geworden, daß "Menschsein" und "Leben" mehr ist, als nur die Hirnfunktionen.

    Ich arbeite seit vielen Jahren u.a. mit Menschen mit appalischem Syndrom. Auch dabei erlebe ich, daß "Menschsein" und "Leben" mehr ist, als nur die Hirnfunktionen.

    Ich bin von Hause aus Christ, ich übe und lebe auch daoistische und buddhistische Aspekte. In allen drei Traditionen ist klar, daß "Menschsein" und "Leben" mehr ist, als nur die Hirnfunktionen.

    Nach meinem Verständnis erfolgt eine Organentnahme an einem lebenden Menschen.
    Das möchte ich (bisher) für mich nicht.
    Dein Verständnis von Leben ist halt objektiv falsch. Kann zwar nicht verstehen wenn jemand aus esoterischen Gründen anderen Menschen Hilfe verwährt, aber gut, sein Körper.

    Ganz davon ab, dass Christentum und Buddhismus sich fundamental widersprechen.

  13. #13
    Registrierungsdatum
    21.02.2008
    Ort
    Ingenbohl
    Alter
    34
    Beiträge
    18.782

    Standard

    Zitat Zitat von MasterKen Beitrag anzeigen
    Es muß einem bei der Organspende nur klar sein, das die Entnahme nicht NACH dem ableben passiert, sondern während der Blutkreislauf noch aktiv ist
    Es ist die Entscheidung eines Arztes ob der Patient als tot(nicht mehr zu retten/lebensunfähig) oder nicht gilt.
    Richtig. Das halte ich für problematisch.

    Zitat Zitat von Watt Beitrag anzeigen
    Abgesehen von Leber und Nieren ist das Humbug. Die Organentnahme erfolgt post mortem nach eindeutiger Feststellung des Hirntods. Also nichts mit Willkür der Ärzte.
    Hirntod und Tod sind nicht das Selbe!

    Vom Hirntod kann ein Patient zurückkehren.

    Erst die SICHEREN Todeszeichen (warum heissen die wohl so?) festgestellt wurden, kann ein Mensch wirklich ethisch vertretbar als tot bezeichnet werden. Und DANN sind auch alle seine Organe tot und können nicht mehr verwendet werden.

    Seltsam, nicht? Organe sind nur brauchbar, solange der Blutkreislauf und der Stoffwechsel noch funktionieren..... obwohl der Patient angeblich "tot" ist, funktioniert sein Stoffwechsel noch. Sobald dieser nämlich zum erliegen kommt, beginnt die Zersetzung und damit sind die Organe unbrauchbar.

    Zitat Zitat von carstenm Beitrag anzeigen
    Gleichzeitig ist mir in dieser Zeit als Klinikseelsorger zum ersten mal deutlich geworden, daß "Menschsein" und "Leben" mehr ist, als nur die Hirnfunktionen.

    Ich arbeite seit vielen Jahren u.a. mit Menschen mit appalischem Syndrom. Auch dabei erlebe ich, daß "Menschsein" und "Leben" mehr ist, als nur die Hirnfunktionen.

    Ich bin von Hause aus Christ, ich übe und lebe auch daoistische und buddhistische Aspekte. In allen drei Traditionen ist klar, daß "Menschsein" und "Leben" mehr ist, als nur die Hirnfunktionen.

    Nach meinem Verständnis erfolgt eine Organentnahme an einem lebenden Menschen.
    Das möchte ich (bisher) für mich nicht.
    Das bestätigt mein bisheriges Wissen und meine Erfahrung.

    Danke für deinen Beitrag.

  14. #14
    MasterKen Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Watt Beitrag anzeigen
    Abgesehen von Leber und Nieren ist das Humbug. Die Organentnahme erfolgt post mortem nach eindeutiger Feststellung des Hirntods. Also nichts mit Willkür der Ärzte.
    Ich habe nicht von Willkür gesprochen.

    Zitat Zitat von Watt Beitrag anzeigen
    nach eindeutiger Feststellung des Hirntods. Also nichts mit Willkür der Ärzte.
    Das entscheidet ein Arzt, nicht willkürlich, sondern nach einem bestimmten Testschema, eindeutig gibt es bei Hirntot trotzdem nicht.
    Solange wie es zu ungereimten kommt, gibt es halt kein vertrauen in das Testschema.

  15. #15
    Registrierungsdatum
    21.02.2008
    Ort
    Ingenbohl
    Alter
    34
    Beiträge
    18.782

    Standard

    Hirntod ist so ähnlich, als würde ich jemanden als "Nierentod" bezeichnen, der ein vollständiges Nierenversagen erlebt.

    https://www.zeitenschrift.com/artike...-kannibalismus

    Inwischen ist bekannt, dass es einige Fälle gab, in denen Patienten sogar WÄHREND ihres "Hirntodes" Dinge wahrgenommen haben.

    Nahtoderfahrungen konnten während des Hirntodes gemacht werden.

    Viel mehr noch eben Fälle, in denen der Patient zurückkehrte.

    Und noch mehr eben: NUR solange der Metabolismus funktioniert und der Blutkreislauf stabil ist, können Organe entnommen werden.

    Die Organe eines toten Menschen sind wertlos für die Medizin.

Seite 1 von 11 123 ... LetzteLetzte

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. Organspendeausweis
    Von jinn im Forum Off-Topic Bereich
    Antworten: 37
    Letzter Beitrag: 01-03-2008, 18:43

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •