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Thema: Die Natur des "Ura"

  1. #1
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    Standard Die Natur des "Ura"

    Was hat es mit diesen obskuren "Ura-Inhalten" in Koryû eigentlich auf sich?

    --> https://schwertgedanken.wordpress.co...natur-des-ura/

    Hokushin Ittô-ryû Hyôhô - Shibu Schweiz
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  2. #2
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    Schöner und klarer Text! Danke!

  3. #3
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    Standard

    Hoch interessant, vielen Dank!
    Damit ist auch meine Verwirrung geklärt, warum ura und omote bei Euch 'andersrum' benutzt werden als bei uns (Shorinjikempo, aber auch Aikido, soweit ich es gelernt habe). Nämlich praktisch gleichbedeutend mit uchi und soto, also ura wie soto, für alle Techniken die außen (bzw. hinten) vom Angreifer ausgeführt werden, omote wie uchi, für alle Techniken die innen (bzw. vor) ausgeführt werden.
    Jan Lipsius, Shorinjikempo Berlin e. V., 少林寺拳法
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  4. #4
    carstenm Gast

    Standard

    @ JL.:

    Im aikidô, wie ich es kenne, bezeichnen omote/ura und uchi/soto als Aspekte einer Technik unterschiedliche Aspekte.

    Darüber hinaus gibt in Bezug auf die Sozialstruktur klare Unterscheidungen von uchi und soto auf mehreren Ebenen.

    Und es gibt die Unterscheidung von omote und ura über die Bezeichnung technischer Aspekte hinaus auch zur Differenzierung der unterrichteten Inhalte.
    Allerdings ist diese Unterscheidung nicht in gleicher Weise festgelegt und kodifiziert wie in koryû, sondern abhängig von dem jeweiligen Lehrer

  5. #5
    washi-te Gast

    Standard

    Zitat Zitat von carstenm Beitrag anzeigen
    @ JL.:

    Darüber hinaus gibt in Bezug auf die Sozialstruktur klare Unterscheidungen von uchi und soto auf mehreren Ebenen.
    Was Ryoma ja in dem Artikel schreibt.

    Zitat Zitat von ryoma Beitrag anzeigen
    Was hat es mit diesen obskuren "Ura-Inhalten" in Koryû eigentlich auf sich?

    Für die nicht offensichtlichen Inhalte kenne ich den Begriff "Okuden" als Gegensatz zu Omote. Ist der bei Euch auch in Gebrauch?
    Geändert von washi-te (09-03-2017 um 13:01 Uhr)

  6. #6
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    Zitat Zitat von washi-te Beitrag anzeigen
    ...Für die nicht offensichtlichen Inhalte kenne ich den Begriff "Okuden" als Gegensatz zu Omote. Ist der bei Euch auch in Gebrauch?
    Gerade in einigen Gendai Budô hat sich der Begriff "Okuden" eingebürgert.

    Bei Koryû wird das wohl von Schule zu Schule unterschiedlich gehandhabt, obwohl "ura" doch meistens noch eine andere Qualität als "okuden" besitzen mag.

    Bei uns z.B. bezeichnet Okuden das letzte Kata-Set im Battôjutsu, allerdings immer noch im Omote-Bereich (siehe dazu auch meinen Post vom 11.02.17 --> http://www.kampfkunst-board.info/for...y-hy-h-181839/ ).
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  7. #7
    carstenm Gast

    Standard

    Zitat Zitat von washi-te Beitrag anzeigen
    Was Ryoma ja in dem Artikel schreibt.
    Meine Antwort richtete sich an JL.., der der Meinung war, im daß ura und omote im aikidô "praktisch gleichbedeutend mit uchi und soto" verwandt würden.
    Das ist - zumindest dort, wo ich es überblicke - nicht der Fall

    Für die nicht offensichtlichen Inhalte kenne ich den Begriff "Okuden" als Gegensatz zu Omote. Ist der bei Euch auch in Gebrauch?
    Ich übe in einem aikidô-Kontext, in dem es viele Bezüge zu koryû gibt. Die Lehrer, dich ich kenne, verwenden den Begrif ura. okuden ist mir bisher im aikidô-Kontext nicht begegnet.

  8. #8
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    Danke fürs Teilen Ryoma. Der Artikel ist meiner Meinung nach sehr gut geschrieben und bring es wohl selbst für einen Laien wie mich sehr gut auf den Punkt welchen Stellenwert Ura Inhalte in der japanischen Gesellschaft und somit auch in den Koryu haben.

  9. #9
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von carstenm Beitrag anzeigen
    Die Lehrer, dich ich kenne, verwenden den Begrif ura. okuden ist mir bisher im aikidô-Kontext nicht begegnet.
    Im Aikido wie es im Hombu Dojo oder in Iwama unterrichtet wurde, gibt es weder ura noch okuden, als separate Inhalte.
    Warum sollte man so etwas einführen?
    Okuden kenne ich aus dem Iaido, das wir bei uns üben (muso shinden ryu), als höhere Kata.

  10. #10
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    Standard

    Danke fürs posten.

    Im Westen gilt Ehrlichkeit als eine der höchsten Tugenden. In Japan hat allerdings das Bewahren bzw. das Herstellen von Harmonie einen höheren Stellenwert. Darum werden „wahre“ Gedanken selten direkt und geradeheraus postuliert, aus Angst das Gegenüber vor den Kopf zu stossen und somit das Gespräch oder die Situation unnötig zu belasten. Honne/Tatemae ist somit eine ausgefeilte Kulturtechnik.
    Interessanter Artikel, ähnliche Strukturen,Konzepte..... findet man auch in anderen ostasiatischen Ländern, was wohl auf den Konfuzianismus zurückzuführen ist.
    Geändert von Huangshan (10-03-2017 um 15:59 Uhr)

  11. #11
    carstenm Gast

    Standard

    Ich denke, eine Diskussion über die ura-Inhalte im aikidô und die Frage, wie sie im hombu vermittelt werden, gehört eher nicht in diesen thread.
    Geändert von carstenm (10-03-2017 um 16:01 Uhr)

  12. #12
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    Zitat Zitat von Huangshan Beitrag anzeigen
    Danke fürs posten.
    Interessanter Artikel, ähnliche Strukturen,Konzepte..... findet man auch in anderen ostasiatischen Ländern, was wohl auf den Konfuzianismus zurückzuführen ist.
    Natürlich hat der ostasiatische Kulturraum durchaus ähnliche Konzepte, was auf Buddhismus, Konfuzianismus und Taoismus zurückzuführen ist.

    Trotzdem besitzen die einzelnen Länder (bzw. regionalen Kulturräume) ganz spezifische Ausformungen und manchmal auch völlig konträre Ansichten/Strukturen.

    Daher halte ich es für durchaus gewagt, vorschnell die erläuterten Konzepte dem ganzen ostasiatischen Raum zuzuschreiben.
    Hokushin Ittô-ryû Hyôhô - Shibu Schweiz
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  13. #13
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    Standard

    Daher halte ich es für durchaus gewagt, vorschnell die erläuterten Konzepte dem ganzen ostasiatischen Raum zuzuschreiben.
    Nun natürlich gibt es Kulturelle Unterschiede,Anpassungen usw. von Land zu Land von Volksgruppe zu Volksgruppe ,Gesellschaftsschicht ....

    Z.B.
    Dies wiederum hat einen grossen Einfluss auf die Sprache. Mit jemandem ausserhalb der eigenen Gruppe spricht man anders (unterschiedliche Höflichkeitsfloskeln etc.) als mit jemandem, der Teil einer eigenen Gruppe ist.

    Darum werden „wahre“ Gedanken selten direkt und geradeheraus postuliert, aus Angst das Gegenüber vor den Kopf zu stossen und somit das Gespräch oder die Situation unnötig zu belasten.
    Bei den Han Chinesen kann man dieses auch festellen.

    Die konfuzianische Philosophie ist in einigen Ländern noch immer präsent.(Neokonfuzianismus 理學 )

    http://www.oai.de/de/kontakt/impress...konfuzianismus


    Danke für die Darstellung einiger jap. Gesellschafts Konzepte.
    Geändert von Huangshan (10-03-2017 um 19:14 Uhr)

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