Was hat es mit diesen obskuren "Ura-Inhalten" in Koryû eigentlich auf sich?
--> https://schwertgedanken.wordpress.co...natur-des-ura/
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Hokushin Ittô-ryû Hyôhô - Shibu Schweiz
schwert|gedanken, ein Blog zu jap. Geschichte, Kultur und den klassischen Kriegskünsten
Schöner und klarer Text! Danke!
Hoch interessant, vielen Dank!
Damit ist auch meine Verwirrung geklärt, warum ura und omote bei Euch 'andersrum' benutzt werden als bei uns (Shorinjikempo, aber auch Aikido, soweit ich es gelernt habe). Nämlich praktisch gleichbedeutend mit uchi und soto, also ura wie soto, für alle Techniken die außen (bzw. hinten) vom Angreifer ausgeführt werden, omote wie uchi, für alle Techniken die innen (bzw. vor) ausgeführt werden.
Jan Lipsius, Shorinjikempo Berlin e. V., 少林寺拳法
"An eye for an eye only ends up making the whole world blind." Gandhi
@ JL.:
Im aikidô, wie ich es kenne, bezeichnen omote/ura und uchi/soto als Aspekte einer Technik unterschiedliche Aspekte.
Darüber hinaus gibt in Bezug auf die Sozialstruktur klare Unterscheidungen von uchi und soto auf mehreren Ebenen.
Und es gibt die Unterscheidung von omote und ura über die Bezeichnung technischer Aspekte hinaus auch zur Differenzierung der unterrichteten Inhalte.
Allerdings ist diese Unterscheidung nicht in gleicher Weise festgelegt und kodifiziert wie in koryû, sondern abhängig von dem jeweiligen Lehrer
Gerade in einigen Gendai Budô hat sich der Begriff "Okuden" eingebürgert.
Bei Koryû wird das wohl von Schule zu Schule unterschiedlich gehandhabt, obwohl "ura" doch meistens noch eine andere Qualität als "okuden" besitzen mag.
Bei uns z.B. bezeichnet Okuden das letzte Kata-Set im Battôjutsu, allerdings immer noch im Omote-Bereich (siehe dazu auch meinen Post vom 11.02.17 --> http://www.kampfkunst-board.info/for...y-hy-h-181839/ ).
Hokushin Ittô-ryû Hyôhô - Shibu Schweiz
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Meine Antwort richtete sich an JL.., der der Meinung war, im daß ura und omote im aikidô "praktisch gleichbedeutend mit uchi und soto" verwandt würden.
Das ist - zumindest dort, wo ich es überblicke - nicht der Fall
Ich übe in einem aikidô-Kontext, in dem es viele Bezüge zu koryû gibt. Die Lehrer, dich ich kenne, verwenden den Begrif ura. okuden ist mir bisher im aikidô-Kontext nicht begegnet.Für die nicht offensichtlichen Inhalte kenne ich den Begriff "Okuden" als Gegensatz zu Omote. Ist der bei Euch auch in Gebrauch?
Danke fürs Teilen Ryoma. Der Artikel ist meiner Meinung nach sehr gut geschrieben und bring es wohl selbst für einen Laien wie mich sehr gut auf den Punkt welchen Stellenwert Ura Inhalte in der japanischen Gesellschaft und somit auch in den Koryu haben.
Danke fürs posten.
Interessanter Artikel, ähnliche Strukturen,Konzepte..... findet man auch in anderen ostasiatischen Ländern, was wohl auf den Konfuzianismus zurückzuführen ist.Im Westen gilt Ehrlichkeit als eine der höchsten Tugenden. In Japan hat allerdings das Bewahren bzw. das Herstellen von Harmonie einen höheren Stellenwert. Darum werden „wahre“ Gedanken selten direkt und geradeheraus postuliert, aus Angst das Gegenüber vor den Kopf zu stossen und somit das Gespräch oder die Situation unnötig zu belasten. Honne/Tatemae ist somit eine ausgefeilte Kulturtechnik.
Geändert von Huangshan (10-03-2017 um 15:59 Uhr)
Ich denke, eine Diskussion über die ura-Inhalte im aikidô und die Frage, wie sie im hombu vermittelt werden, gehört eher nicht in diesen thread.
Geändert von carstenm (10-03-2017 um 16:01 Uhr)
Natürlich hat der ostasiatische Kulturraum durchaus ähnliche Konzepte, was auf Buddhismus, Konfuzianismus und Taoismus zurückzuführen ist.
Trotzdem besitzen die einzelnen Länder (bzw. regionalen Kulturräume) ganz spezifische Ausformungen und manchmal auch völlig konträre Ansichten/Strukturen.
Daher halte ich es für durchaus gewagt, vorschnell die erläuterten Konzepte dem ganzen ostasiatischen Raum zuzuschreiben.
Hokushin Ittô-ryû Hyôhô - Shibu Schweiz
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Nun natürlich gibt es Kulturelle Unterschiede,Anpassungen usw. von Land zu Land von Volksgruppe zu Volksgruppe ,Gesellschaftsschicht ....Daher halte ich es für durchaus gewagt, vorschnell die erläuterten Konzepte dem ganzen ostasiatischen Raum zuzuschreiben.
Z.B.
Dies wiederum hat einen grossen Einfluss auf die Sprache. Mit jemandem ausserhalb der eigenen Gruppe spricht man anders (unterschiedliche Höflichkeitsfloskeln etc.) als mit jemandem, der Teil einer eigenen Gruppe ist.
Bei den Han Chinesen kann man dieses auch festellen.Darum werden „wahre“ Gedanken selten direkt und geradeheraus postuliert, aus Angst das Gegenüber vor den Kopf zu stossen und somit das Gespräch oder die Situation unnötig zu belasten.
Die konfuzianische Philosophie ist in einigen Ländern noch immer präsent.(Neokonfuzianismus 理學 )
http://www.oai.de/de/kontakt/impress...konfuzianismus
Danke für die Darstellung einiger jap. Gesellschafts Konzepte.
Geändert von Huangshan (10-03-2017 um 19:14 Uhr)
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