Meine Erfahrung vom Fechten her ist, dass das mit der Grundschule steht und fällt. Die Technik wurde schon optimiert man lernt die Dinge so wie man sie lernt nicht umsonst. Die Grundschule präsentiert dem Gegner eine schmale niedrige Silhouette, die Bewegungen sind auf das Notwendigste beschränkt, gleichförmig gleitend knapp über den Boden mit exakt ausgerichteten Schwerpunkt kaum hörbar. Da kommt jemand wie auf Schienen gleitend auf einen zu, das ist im Prinzip schon der Tarnkappenmodus.
Man kann es schon und die Anfänger werden so gedrillt, dass es auch dem entspricht. Das Problem ist mit weiterem Fortschreiten entfernt man sich wieder davon. Fehler schleichen sich ein und Fortgeschrittene werden weniger korrigiert, dann lässt man es halt so sind ja nur Kleinigkeiten, dann fehlt oft auch die Kondition und man nimmt bequemere Haltung ein und das überträgt sich auch und zuletzt entwickelt man so Steckenpferde für die bevorzugte Fechterei ist es günstige hier und da noch was rauszuholen da stell ich mich doch gleich so auf… . Kurzum. es entsteht der Könner mit Mängeln, der sich irgendwann fragt, warum ihn der Gegner so leicht durchschaut. Letztlich hilft nur sich mit einem anderen Schlamper zusammenzutun und sich gegenseitig korrigierend wie früher Bahnen zu ziehen, bis das wieder draußen ist.
Der zweite Schritt ist dann die Grundschule anzuwenden. Man lernt viele Schrittmuster, im Karate noch mehr, so mein Eindruck, als im Sportfechten, das Problem ist dasselbe, es wird zu wenig anwendungsbezogen geübt. Wann passt der Gegner mal nicht auf bzw. ist anderweitig so beschäftigt, dass ich mein Schrittmuster so verändern kann, dass ich auf einmal in Angriffsposition bin. Gibt etliche Möglichkeiten, das hintere Bein heransetzen, während er nur auf den vorderen Fuß schaut, Schrittlängen variieren u.s.w. deine Absichten sind innerhalb anderer Bewegungen versteckt. Das ist aber Erfahrungssache das zu üben und einen Instinkt zu entwickeln auf was der Gegner gerade nicht aufpassen könnte bzw. ihn auf was bestimmtes zu fokussieren, aber das ist ein unendliches Thema.
Darüber kam ich nie hinaus, es mag noch „versteckte“ Methoden der Meister geben, aber ich glaube mehr an die einfachen Kampfsportsachen, die schwer zu meistern sind, als an die versteckten Dinge. Langweilig wird es einem dabei nicht, man kann sich gut mit dem Simplen beschäftigen. Viel Erfolg dabei ein Tarnkappenkämpfer zu werden.
"Ich habe alle diese Degen selbst geschmiedet und übe täglich acht Stunden mit ihnen, um einen Piraten töten zu können." "Du brauchst dringend ein Mädchen mein Freund!" (Fluch der Karibik)