Wie gesagt: zu Steiners Zeit kam es vor, dass im Zoo exotische Völker - Menschen! - ausgestellt wurden, und kein Mensch stellte in Frage, das es so etwas wie Nationalcharakter gäbe.
Das sagt erst mal nicht mehr aus, dass auch Steiner ein Kind seiner Zeit war und seiner Zeit entsprechend formulierte. Mehr lässt sich daraus beileibe nicht schliessen.
Wenn man da jetzt wirklich Rassimus feststellen will, wäre das für mich ein ähnlich verqueres Argument, als wenn man Goethe unterstellen würde, er beherrsche die deutsche Sprache nicht, weil er nirgends die neue Rechtschreibung benutzt.
Doch, natürlich wird das durch den Kontext relativiert - nicht zuletzt durch Steiners eigene und zahlreiche Aussagen, dass es aufs Individuum ankommt und nur am Rande auf die Herkunft; aber auch durch den Kontext des Zeitgeistes, in dem er lebte.Das wird auch nicht durch gute Aussagen relativiert.
Es gibt einen Haufen Menschen auf der Welt, mit sehr fragwürdigen Ansichten, die dennoch hier und da Gutes tun und in Ihrem Umfeld mit Sicherheit als "der nette Mann von nebenan" gelten.
nach dem Satz "an ihren Taten sollt ihr sie erkennen" würde ich sagen: lieber so als umgekehrt!
Im Gegensatz zu Nazis irgendwelcher Couleur verlangt weder Steiner noch die Anthroposophen sowas wie "Lebensraum im Osten" oder "Ausrottung der Gruppe XY", sondern sie sind in typischer links-grün-öko-Manier tolerant, offen und freundlich gegenüber Menschen jeglicher Herkunft.Im Ort wo ich aufgewachsen bin gab es in meiner Altersklasse ein paar sehr extreme Neo-Nazis. Dennoch sind sie in der Öffentlichkeit freundlich und extrem Hilfsbereit aufgetreten. Macht es Ihre Gesinnung dadurch besser?
ja, auch wenn sie gelegentlich "Wurzelrasse" sagen, was die heutige postmoderne Beliebigkeit gar nicht abkann. Aber auch unser Zeitgeist, den wir heute haben, darf hinterfragt werden und ist nicht das nonplusultra.
Diese Aussage trifft auf alle Menschen zu. Alles, was ein Mensch glaubt und vertritt, beruht auf seiner Weltanschauung.Vieles von Steiner`s Lehre beruht auf seiner ganz speziellen Weltanschauung.
Die Alternative wäre, beliebig einfach irgendwas zu vertreten, egal was man glaubt oder für richtig hält.
ich hab ca 15 Bücher von Steiner gelesen, aber "ichlose Dämonenkinder" sind da nicht vogekommen. Wo schreibt er denn über sowas?Das mit den Dämonenkindern ist ein weiteres Beispiel. Hast Du Dich da eigentlich mal näher mit beschäftigt, oder gibst Du nur das aufgeschnappte von Freunden wieder?
Das Einzige, was dem nahe kommt, ist der Hinweis darauf, dass kleine Kinder das Ich (Ego) erst ausbilden müssen... solange kein Ego da ist, solang hat ein Mensch auch keine Erinnerung.
Was ich von Steiners Ideen bisher selbst nachprüfen konnte, hat alles gestimmt. zB dass Rinder wahnsinnig werden, wenn sie gezwungen werden, Artgenossen zu essen. Hat er 100 Jahre vor dem Rinderwahnsinn so geschrieben.Wenn sich aber selbst viele Lehrer dort von Steiner und seinen Kruden Thesen distanzieren, wird da schon was dran sein. Die, die vehement darauf pochen, sind oftmals nämlich die Eltern...
und "krud", also roh, grob, nicht ausgearbeitet - sind Steiners Ideen definitiv nicht. Sie bilden ein umfassendes, zusammenhängendes, in sich widerspruchloses System. Alles andere als "krud".