Einst fragte ein Mann Picasso:
"Warum malen Sie die Ding nicht so, wie sie sind"?
Darauf Picasso:
"Ich verstehe nicht, was sie meinen."
Der Mann holte darauf hin ein Foto aus seiner Brieftasche, legte es auf den Tisch uns sagte:
"So sieht meine Frau wirklich aus"
Darauf Picasso:
"ein wenig klein und ziemlich flach"
Unsere Vorstellung von Welt ist allerdings durch die Beschränkungen unseres Sinnesapparates beeinflusst.
Nach der Evolutionstheorie ist unser Gehirn als Wahrnehmungsapparat in Wechselwirkungen mit den Sinneseindrücken entstanden.
Unter anderem aus dem Input von Sinneszellen wird vom Gehirn ein Bild von der Welt berechnet. Das Gehirn kann auch ohne Input Bilder erzeugen.
Quasi die Welt simulieren.
Träumen, denken, erinnern, vorstellen...
Ich kann z.b. gedanklich vorwegnehmen, was in der realen Welt passiert, wenn....
Damit diese Simulation von Welt Aussagen über die Welt zulässt, sollte die nach den gleichen Gesetzmäßigkeiten funktionieren, wie die Welt, die simuliert wird.
Nun können Simulationen diese Gesetzmäßigkeiten verlassen, z.B. kann man sich vorstellen oder träumen, zu fliegen, oder durch Wände zu gehen...
Das sind dann, oft relativ naheliegende Extrapolationen auf Basis der erfahrenen Welt.
Außerirdische sind oft noch humanoid, dann halt grün oder mit größerem Kopf.
Wenn es exotischer wird, dann sind die insektenähnlich oder "Energiewolken"...
Die existierenden Modelle von Welt überschreiten allerdings längst das menschliche Vorstellungsvermögen.
Hier wird ja gerne davon gesprochen, dass wir in einer vierdimensionalen Welt leben, bzw die Welt vierdimensional erfahren.
Nun tatsächlich erfahre ich persönlich die Welt eher dreidimensional.
Ich kann mir keinen vierdimensionalen Würfel vorstellen.
Ich kann mir lediglich einen dreidimensionalen Würfel vorstellen, der sich mit der Zeit verändert.
Mir aber vorzustellen, wie der in einem vierdimensionalen Koordinatensystem aussieht, da habe ich so meine Schwierigkeiten.
Dafür gibt es dann die Mathematik.
Das Buch der Welt ist in Mathematik geschrieben.
Ich meine, Feynman sagte mal, dass die Mathematik eine Art Brücke sei, die einem von einem Ufer der erfahr-, bzw. vorstellbaren Welt über eine seltsamen Bereich an ein anderes Ufer der erfahrbaren Welt führt...
Was dazwischen passiert, folgt den Gesetzen der Logik, ist aber oft sehr schwierig oder gar nicht vorstellbar.
so, worum ging es eigentlich?
Um Anekdoten, in denen Leute bei Nahtoderfahrungen als reines Bewusstsein, das außerhalb und unabhängig vom Körper existiert, nun bestimmte Beobachtungen machen.
Es scheint, dass diese Beobachtungen den gleichen Gesetzmäßigkeiten folgen, wie unser Alltagsbewusstsein.
Jemand berichtet von der Erinnerung, über seinem Bett zu schweben und nimmt dann das Zimmer so wahr, wie man es sich üblicherweise aus dieser Perspektive wahrnehmen würde.
Insbesondere wird die Welt dreidimensional räumlich mit einem Zeitablauf von Vergangenheit->Zukunft wahrgenommen.
Wenn der Pfleger das Gebiss in eine Schublade legt, wird das Gebiss wahrscheinlich aus der Wahrnehmung des körperlosen Bewusstseins verschwinden, sobald die Schublade zu ist.
Auf der anderen Seite wird angedeutet, dass unser Bewusstsein von unserem Gehirn geformt wäre und nur deshalb der Wahrnehmungs-Beschränkung von drei Dimensionen + zeitliche Veränderung unterworfen.
Da hätte ich jetzt erwartet, dass das körperlose Bewusstsein diesen Beschränkungen nicht mehr unterworfen sei....
Vielleicht braucht es allerdings eine Zeit, bis das körperlose Bewusstsein aus der durch das Gehirn vorgegebenen Form in die freie Form zurückfluppt...
Wahrscheinlich nach dem Tunnel und dann kriegt man es nicht mehr in das Gehirn, d.h. aus dem Nahtod wird Tod...
Die Vorstellung, dass ich die ganzen Wesen, die mir hier über den Weg laufen dann genau so im Jenseits wiedertreffe bereitet mir eher Unbehagen.
Ja schon die Vorstellung, dass ich die hier angesammelte Persönlichkeit da mitnehme....