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Thema: Schalter umlegen und emotionale Kopplung - ein fehlender Part in den heutigen KK ?

  1. #76
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    Cam

    Für Post #71


    und für Post #75
    Man kann Energie investieren, darum zu kämpfen, dass alles so bleibt wie es ist oder um sich Neuem zuzuwenden. Ich jedenfalls werde keine Energie investieren, um dem Pferd von Buddha zu erzählen.

  2. #77
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    Zitat Zitat von Maddin.G Beitrag anzeigen
    Deswegen will ich ja schon länger wissen wie so eine Partnerübung bei dir ausschaut.
    Dan Chi, Lap Sau, Chi Sao, Sat San Choi, Sat San Choi Ma Ma, Sat San Choi Hoi Ma - Übungen aus dem Wing Chun. Dürfte aber jeder Stil seine entsprechenden Übungen haben.

    Wichtig ist, dass man sie korrekt übt. Und da sind wir wieder bei der Bewegungslehre und der Vorgabe durch die vorgegebene Körperstruktur. Wie auch beim Thema Stabilität, den verschiedenen Level von Stabilität und der Lehre der Kraft (was ist Kraft, wie wird Kraft generiert, die verschiedenen Methoden Kraft zu generieren). Das wäre aber zu sehr Off Topic und interessiert ja eigentlich auch niemanden wirklich.

    also geht es mir in erster Linie darum ob , mein eigener Natürlicher Modus , die Handlungsfähigkeit in chaotische Situation eher unterstützt oder behindert.
    meine Erfahrung ist nun , das nicht jeder gleich reagiert. und das eben in solchen Situationen , die Psyche und ihre Auswirkungen das Entscheidende Puzzleteil ist.
    und wer das ignoriert und glaubt durch Training , allein auf Struktur und Stabilität zu setzen , KANN dann im Ernstfall ein böses Erwachen bekommen.
    soweit dazu.
    Sehr guter Beitrag. Vielen Dank.

    - Ich bin da einig mit, dass es darum geht, dass der eigene natürlich Modus die Handlungsfähigkeit in chaotischen Situationen unterstützt. Deshalb soll der natürliche Modus entsprechend ausgebildet sein, dass die Physis in jedem Fall hält unabhängig des psychischen Zustandes.

    - Ich bin auch einig damit, dass die Psyche ihre Auswirkungen hat. Einerseits kann unter Stress nicht oder nur schlecht auf gelernte Techniken oder Abläufe zurückgegriffen werden und der Kopf kann nur schlecht Entscheidungen treffen, welche Technik jetzt für die momentane Situation die richtige wäre. Diese Überforderung löst Angst aus und hemmt die Bewegungen um so mehr.

    - Ich bin auch einig damit, dass man nicht allein auf Struktur und Stabilität setzen kann. Dennoch ist sie ausschlaggebend dafür, ob man unter Druck (und diesmal meine ich das rein physisch) stabil ist. Gleichzeitig muss der Schüler lernen, wenn physischer Druck ausgeübt wird, die Nerven zu behalten, auf seine Struktur zu vertrauen und das entsprechende Körpergefühl zu verinnerlichen. Nur dann kann im Ernstfall das motorische Gedächtnis übernehmen und die Psyche aussen vor lassen. Ich nehme zur Kenntnis, dass ich nervös bin, lasse aber den Körper das tun, was er gelernt hat. Dafür muss er es aber gelernt haben und die entsprechende Struktur gegeben sein.

  3. #78
    Gast Gast

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    Zitat Zitat von Nagare Beitrag anzeigen
    Cam

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  4. #79
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    @cam

    Ehrlich gesagt , ergibt das für mich Null Sinn ... erstmal suggeriert dein Ausgangspunkt , das jegliche Zusammenbruch des antrainiertem Verhaltens , eine psyschiche Komponente vorraus geht... das ist aus meiner Sicht , nicht zu ermessen und auch sugeriert sie das Kraft,Schnelligkeit und sämtliche Atribute die eine Technik in ihrem Ideal sein sollte , eine Tatsächliche "Konstanze" ist ... wird sie nie sein , da der Gegner stets das X ist in der Rechnung welches diese Atribute immer relativieren wird.

    Daher , wie ein Feuerwehrmann sich nur auf Beispiele eines Feuers berufen kann um diese zu trainieren , ist das bei einem Kampf auch nicht anders .... alles andere , liegt bei der Person selber , diese Situation in ihrer Unvorhergesehenheit welches nicht dem Beispiel des Trainings entspricht selber zu handeln .

    Es gibt keinen Tip oder Ratschlag/Modus oder sonst was um vom 10ner Sprungbrett zu springen ... das muß jeder für sich selbst ausmachen ... einzig und allein was beim Trainer liegt , ist die Art wie man vom 10ner springt um den möglichen Verletzungen zu entgehen .
    Geändert von Schattengewächs (24-10-2018 um 12:06 Uhr)

  5. #80
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    Zitat Zitat von Schattengewächs Beitrag anzeigen
    @cam

    Ehrlich gesagt , ergibt das für mich Null Sinn ... erstmal suggeriert dein Ausgangspunkt , das jegliche Zusammenbruch des antrainiertem Verhaltens , eine psyschiche Komponente vorraus geht... das ist aus meiner Sicht , nicht zu ermessen und auch sugeriert sie das Kraft,Schnelligkeit und sämtliche Atribute die eine Technik in ihrem Ideal sein sollte , eine Tatsächliche "Konstanze" ist ... wird sie nie sein , da der Gegner stets das X ist in der Rechnung welches diese Atribute immer relativieren wird.

    Daher , wie ein Feuerwehrmann sich nur auf Beispiele eines Feuers berufen kann um diese zu trainieren , ist das bei einem Kampf auch nicht anders .... alles andere , liegt bei der Person selber , diese Situation in ihrer Unvorhergesehenheit welches nicht dem Beispiel des Trainings entspricht selber zu handeln .

    Es gibt keinen Tip oder Ratschlag/Modus oder sonst was um vom 10ner Sprungbrett zu springen ... das muß jeder für sich selbst ausmachen ... einzig und allein was beim Trainer liegt , ist die Art wie man vom 10ner springt um den möglichen Verletzungen zu entgehen .
    Ich sage nicht , das alles zusammenbricht.
    Es wird aber stark reduziert , was an Stabi , an Struktur , an Präzision erarbeitet wurde , SOLANGE der Stress und seine Auswirkungen auf dich nicht vertraut ist , solange der Stress ein bestimmtes Level noch hat . Das Level wieder runter zu fahren und die ersten Momente des Stresshochs zu überstehen , darum gehts doch gerade.

    Das wird auch dem Feuermann oder den Sani so gehen auf seinen ersten Fahrten. Mit zunehmender Routine legt es sich , es schwächt sich ab. Der Stress wird immer noch ausgelöst , wirkt aber abgeschwächt. Und Routine ist nichts anderes als Konfrontation damit.

    Auch dein 10 m Sprung begann mit Stress . Nämlich den ersten Sprüngen . Dann wurde es vertraut und das Level senkte sich wieder .
    Bau eine neue schwierige Figur ein in der Sprunggrube , denn DORT beginnt es , und geh dann auf den Turm und schon ist der Stress wieder höher .
    Jetzt verlagere den Sprung ins unbekannte Terrain , z.b. Steinbruch , Klippen , spätestens hier werden einige Turmspringer dir den Vogel zeigen. ...
    Weil Kopfsache , Psyche eben...


    Ein Beispiel .
    Weil Psyche und Gemütszustände ja so unbedeutend sind.
    Geh mal mit 10 Freunden in eiinen Freizeitpark , nimm eine besonders heftige Attraktion.
    Sobald die aus dem Wagon steigen , lass die mal eine koordinativ anspruchsvolle Übung machen , oder lass die sofort am Minigolf ene anspruchsvolle Bahn spielen , oder Poolbillard . Denk dir was aus.

    Dann guck mal was noch übrig bleibt an Präzision . Wenn der Puls noch rast , die Beine noch weich sind , die Hände noch zittern ...... Stressauswirkungen halt . .
    Und je heftiger das eigene System beeindruckt wurde , desto heftiger die Auswirkungen .

    Was werden die als erstes tun ? .. Sie versuchen ruhig durch zu atmen , versuchen zur Ruhe zu kommen ... Um die Aufgabe zu erfüllen .

    Genau die Ruhe ,... Die du in einer ernsten, chaotischen Situation NICHT hast , dort musst du weiter agieren , funktionieren , und das mit den VOLLEN Auswirkungen des Stresses.
    Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)

  6. #81
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    Zitat Zitat von Hu Yaozhen Beitrag anzeigen
    Dan Chi, Lap Sau, Chi Sao, Sat San Choi, Sat San Choi Ma Ma, Sat San Choi Hoi Ma - Übungen aus dem Wing Chun. Dürfte aber jeder Stil seine entsprechenden Übungen haben.

    Wichtig ist, dass man sie korrekt übt. Und da sind wir wieder bei der Bewegungslehre und der Vorgabe durch die vorgegebene Körperstruktur. Wie auch beim Thema Stabilität, den verschiedenen Level von Stabilität und der Lehre der Kraft (was ist Kraft, wie wird Kraft generiert, die verschiedenen Methoden Kraft zu generieren). Das wäre aber zu sehr Off Topic und interessiert ja eigentlich auch niemanden wirklich.
    Das konnten sie Alle, waren sogar sehr gut darin.
    Und trotzdem sind sie unter gegangen.
    Diese Drills sind sicher wichtig, sie bilden aber keinen Kampf ab.

  7. #82
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    Zitat Zitat von Maddin.G Beitrag anzeigen
    Das konnten sie Alle, waren sogar sehr gut darin.
    Und trotzdem sind sie unter gegangen.
    Diese Drills sind sicher wichtig, sie bilden aber keinen Kampf ab.

    Wir sehen die Übungen sehr unterschiedlich an.

    Was heisst, die konnten sie alle, waren sogar sehr gut darin? Die Übungen kann man nicht gut oder schlecht können. Es sind auch keine Drills. Es geht darum, was für Grundlagen man durch das Üben aufbaut. Anscheinend bestand genau da das Manko.

    Es ist auch eine Illusion, dass man durch eine Übung inkl. Sparring, den "Kampf" abbilden und trainieren kann. Ein Kampf (und ich spreche nicht von der Wettkampfsituation mit Regelwerk) wird nie! auch nur annähernd so ablaufen, wie man das geübt hat. Es wird immer ein Sprung ins kalte Wasser sein.

    Deshalb, da wiederhole ich mich gerne ein letztes mal, ist es wichtig, dass die best möglichen Voraussetzungen, wie Stand, Struktur, Stabilität, Kraftübertragung aufgebaut werden. Man gibt den Schülern ein möglichst gutes Rüstzeug mit. Damit werden sie immer improvisieren müssen, wenn es dann mal zu einem Kampf kommen sollte. Man kann viel entspannter improvisieren, wenn man weiss, dass man gutes Rüstzeug dabei hat, als wenn man weiss, dass dieses nicht wirklich zu gebrauchen ist. Da hilft dann auch keine mentale Vorbereitung.

    Dies als mein definitives Schlusswort zum Thema. Für diejenigen, die was daraus nehmen können - schön. Für alle anderen - auch schön. Hauptsache jeder hat eine für sich funktionierende Lösung.

  8. #83
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    @Cam

    Nochmal , darauf hat keiner einen Einfluß ausser man selber ...

    Wieviele Boxtrainer mußten schon miterleben wie ihre Schützlinge nicht den Sprung gewagt haben ... und diese haben unter Stress trainiert , so wie du es forderst .

    Das dieses Training nützlich ist sehe ich ein aber es betrifft ausschließlich , das Ausbauen von Fähigkeiten unter Druck und ist kein Garant dafür , das es am Ende auch umgesetzt wird .

    Genauso gut , gibt es auch Fälle , wo sich Leute behauptet haben , die nie ein Stresstraining absolviert haben eben weil sie den Sprung gewagt haben .

    Das die Dinge der Ausführung sich mit der Zeit bessern , ist doch Banal .... Niemand wird glauben , das alles beim ersten mal "Ideal" verläuft , ist doch normal .

  9. #84
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    @Hu

    Und wie sollen die Wissen, dass sie gutes Rüstzeug haben?
    Die Skills in den Übungen sagen nach dir nix aus, und Stressdrills und Sparring wird nicht gemacht.
    Irgendwie kommt nix substanzielles, Struktur ist anscheinend wichtig, wie die überprüft wird bleibt weiterhin ein Rätsel.

  10. #85
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    Zitat Zitat von Schattengewächs Beitrag anzeigen
    @Cam

    Nochmal , darauf hat keiner einen Einfluß ausser man selber ...

    Wieviele Boxtrainer mußten schon miterleben wie ihre Schützlinge nicht den Sprung gewagt haben ... und diese haben unter Stress trainiert , so wie du es forderst .

    Das dieses Training nützlich ist sehe ich ein aber es betrifft ausschließlich , das Ausbauen von Fähigkeiten unter Druck und ist kein Garant dafür , das es am Ende auch umgesetzt wird .

    Genauso gut , gibt es auch Fälle , wo sich Leute behauptet haben , die nie ein Stresstraining absolviert haben eben weil sie den Sprung gewagt haben .

    Das die Dinge der Ausführung sich mit der Zeit bessern , ist doch Banal .... Niemand wird glauben , das alles beim ersten mal "Ideal" verläuft , ist doch normal .
    Vll. Ist ja hier das Mißverständnis..
    Ich sagte nie , das es ein Garant sei. .... Sowas gibts nicht.

    Ich bin nur der Meinung , das der Kopf , die Psyche , in erster Linie entscheidet , was ich im Ernstfall abrufen kann. Beachte ich das im Training nicht , drücke ich einen entscheidenden Faktor in den Skat . Und das kann ich mir nicht leisten , wenn es um wirkliche Anwendung geht.


    Da Psyche aber ein Konglomerat, ein Geflecht aus Denken und Fühlen ist , gehört der Einbezug der emotionalen Ebene , für mich mit dazu.
    Stress allgemein , mit seinen Auswirkungen wird bei jedem ähnlich erzeugt , aber die damit einhergehende emotionale Untermalung , Einfärbung , ist wieder sehr individuell.

    Klar ist das Wissen um dn Gewöhnungsfaktor banal . Da hast du Recht. Aber du siehst ja , selbst über das Banale gibt es offensichtlich Diskussionsbedarf.

    Und ja , sehr richtig , gibt genug Leute die ohne Kk/kk-Training und ohne Stresstraining sich behauptet haben. Was also war der Unterschied ? Zu den Trainierten und versagten Leuten ?

    Für mich ganz klar die Psyche. Und die kann auch bei Leuten versagen. Die Wettkämpfe gewohnt sind , die Stress kennen . Psyche ist eben alles andere als stabil, und mit ihr steht und fällt auch die physische Stabilität .

    Es gibt aber auch Rückkopplungen.
    Es also durchaus möglich in einem ERKAUFTEN Zeitfenster zu einer physischen Struktur zurück zu finden und DADURCH seine Psyche wieder zustabilisieren.

    Das ist kein entweder/oder , kein schwarz/weis , sodern ein ständiger Fluss.
    Und wenn irgendwas wirklich stabil ist , dann diese ständige Bewegung.

    Das Training verhilft jetzt die Spitzen abzuflachen , nicht zu viel , nicht zu wenig .
    Und innerhalb dessen , innerhalb der nun abgflachten Amplitude , befindet sich ein Rahmen in dem man ständig schwimmt.
    Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)

  11. #86
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    Zitat Zitat von Maddin.G Beitrag anzeigen
    @Hu

    Und wie sollen die Wissen, dass sie gutes Rüstzeug haben?
    Die Skills in den Übungen sagen nach dir nix aus, und Stressdrills und Sparring wird nicht gemacht.
    Irgendwie kommt nix substanzielles, Struktur ist anscheinend wichtig, wie die überprüft wird bleibt weiterhin ein Rätsel.
    Es sind nicht Skills in den Übungen, die etwas über die Qualität des Rüstzeuges aussagen, sondern die Grundlagen, die Struktur und Stabilität, welche durch die Übungen aufgebaut werden.

    Das mit dem Substanziellen ist so eine Sache. Ich habe versucht in anderen Threads detailliert darauf einzugehen. Zugegebener Massen habe ich jeweils sehr weit ausgeholt, ist aber wichtig. Wenn meine Beiträge schon im Ansatz ins Lächerliche gezogen werden und es eh jeder besser weiss, höre ich dann halt auf damit. Ich habe bereits den Vorschlag gemacht, dass jemand einen Thread über Stabilität und Struktur eröffnen könnte. Vielleicht kann man ja mal das Thema seriös beleuchten.

    Die Überprüfung ist ganz einfach. Der Lehrer oder ein fortgeschrittener Schüler testet die Stabilität, indem er versucht, die Positionen mit Kraft zusammen zu drücken. Halten die Positionen (ohne Murks und Hauruck) sind sie stabil.

    Beispiel Chi Sao (fortgeschrittenes Niveau) - der hohe Fock Sau gibt die Initiative für den Wechsel der Positionen, indem er mit viel! Druck gegen den Brustkorb des Partners geht (nicht einfach von oben nach unten drücken - Vorwärtsbewegung leicht abwärts - öffnen aller drei Gelenke: Schuler, Ellenbogen, Handgelenk ). Ziel: Zusammendrücken des Bong Sau. Aufgabe des Partners: Wechsel von Bong Sau ins Tan Sau, ohne den Ellbogeninnenwinkel grösser 90 Grad aufzugeben und ohne! dass die Kraft auf die Schulter wirkt (locker halt).Funktioniert das so - dann ist's stabil. Kann die Position nicht gehalten respektive gewechselt werden, werden die Positionen eingedrückt oder hält es nur unter Murks und Hauruck mehr schlecht als recht, ist die Stabilität noch nicht da - und dann - da gebe ich dir recht - hält es im Ernstfall auch nicht. Zum Üben ist der Druck immer nur so hoch, dass der Schüler das halten kann, ohne dass die Kraft zu sehr in die Schulter geht. Zum Testen - Eindrücken! Am besten dafür jemanden nehmen der grösser und schwerer ist. Aber Achtung, Schulter nicht kaputten. Jetzt werden eben die korrekten Positionen enorm wichtig. Das zieht sich durch das ganze! System und durch alle! Übungen.

    Variation für Test - einer hat beide Arme aussen im Fok Sau (hoher und tiefer Fok Sau) und hat die Arme einerseits auf dem Tan Sau und der anderen Seite auf dem Bong Sau des Partners liegen. Dann wird beidseitig eingedrückt und der Partner muss gleichzeitig Tan Sau und Bong Sau jeweils wechseln unter Druck.

    Hier kommt dann auch zum Tragen, auf welcher Ebene die Stabilität/Struktur ist. Auf Muskelebene wird das murksig, auf Ebene der Skelettstruktur und den Bändern und Sehnen, welche die Gelenke zusammen halten, kann der Schüler die grösseren Muskelgruppen bereits locker lassen. Das geht aber nicht von heute auf morgen. Da müssen Bänder und Sehnen schon sehr gut ausgebildet sein, was durch das korrekte trainieren der Übungen auch passiert (stark und stabil einerseits aber auch sehr dehnbar). Es gibt dann noch zwei höhere Ebenen, bei denen die Bänder und Sehnen und damit die Skelettstruktur ebenfalls locker arbeiten kann. Das lassen wir für den Moment aber aussen vor.

    Im Taiji, Bagua oder Xingyiquan zum Beispiel gibt es das Tuishou Training. Da wird dann auch je länger je mehr (je nach Fortschritt des Schülers) mit Druck gearbeitet (oder sollte...) und nicht nur wischiwaschi herum gefuchtelt werden.

    Je lockerer das Ganze dann hält und je mehr der Schüler darauf vertrauen kann, dass es unter Druck hält ohne dass er murksen muss, desto weniger wird er durch den Stressfaktor im Falle X beeinflusst. Sein Körper reagiert über das motorische Gedächtnis entsprechend auf Druck und Belastung. Mentaler Stress hin oder her. Die physischen Voraussetzungen sind gegeben, dass es hält, respektive, falls der Druck zu gross wird, er die Position wechseln kann ohne eingedrückt zu werden und die Struktur und Stabilität aufrecht erhalten kann.

    Grundstein für die "korrekten" Positionen ist die "korrekte" Grundform, im Wing Chun eben die Siu Lim Tau. Da zeigt sich dann im Verlaufe des Trainings über die Jahre, wie sauber die Siu Lim Tau und dementsprechend alles darauf folgende tatsächlich geübt wurde. Dürfte für alle anderen Stile genau so gelten.

    Was das Mentaltraining oder die oft genannten Stressdrills oder Sparrings bewirken oder verbessern sollen in dem Zusammenhang, ob die Positionen im Ernstfall halten und ob man seine Stabilität, welche für einen erfolgreichen Angriff genau so wichtig ist, aufrecht erhalten kann, verstehe ich immer noch nicht.

    Vielleicht kann mir das auch jemand ausführlicher erklären, dass es auch ich verstehe?

  12. #87
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    @Hu

    Sorry wenn ich das jetzt sagen muss aber daran ist nix fortgeschritten, das ist grundlegend um ins Kampftraining starten zu können. Egal ob WK oder Straße.
    Im Kampf kommt nunmal kein gleichmäßiger Druck um Kontakt und man rollt dann mit den Armen.
    Da wird gezogen, geschlagen, getreten, geworfen, gehebelt, in Bewegung und verschiedenen Distanzen.
    Völlig unvorhergesehen.
    Auf dem Level das du beschreibst würd ich dich mal langsam an Sparringsdrills ran lassen, dass du mal ein Gefühl für Distanz, Timing und Tempowechsel bekommst.

  13. #88
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    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    […]
    Ich bin nur der Meinung , das der Kopf , die Psyche , in erster Linie entscheidet , was ich im Ernstfall abrufen kann.

    Da Psyche aber ein Konglomerat, ein Geflecht aus Denken und Fühlen ist , gehört der Einbezug der emotionalen Ebene , für mich mit dazu.
    […]

    Liest sich etwas missverständlich, finde ich. Wenn ich nur mal die Kategorien "Wahrnehmen" und "Handeln" (inklusive "Automatismen") ansetze, dann müsste man "Denken" und "Der Kopf entscheidet in erster Linie" (ausgenommen neurobiologischer Erklärungsmodelle, welche Nervenbahn eine Millisekunde schneller als die andere ist - die interessieren mich bei dem Thema gar nicht) genauer differenzieren. Aber ich vermute, wir haben da ähnliche / gleiche Ansichten.




    Zitat Zitat von Hu Yaozhen Beitrag anzeigen
    […]

    Was das Mentaltraining oder die oft genannten Stressdrills oder Sparrings bewirken oder verbessern sollen in dem Zusammenhang, ob die Positionen im Ernstfall halten und ob man seine Stabilität, welche für einen erfolgreichen Angriff genau so wichtig ist, aufrecht erhalten kann, verstehe ich immer noch nicht.
    Das ist eine sehr sehr gute Frage, die sich viele Übende erst gar nicht Stellen (möchten)
    Man kann Energie investieren, darum zu kämpfen, dass alles so bleibt wie es ist oder um sich Neuem zuzuwenden. Ich jedenfalls werde keine Energie investieren, um dem Pferd von Buddha zu erzählen.

  14. #89
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    Zitat Zitat von Nagare Beitrag anzeigen
    Liest sich etwas missverständlich, finde ich. Wenn ich nur mal die Kategorien "Wahrnehmen" und "Handeln" (inklusive "Automatismen") ansetze, dann müsste man "Denken" und "Der Kopf entscheidet in erster Linie" (ausgenommen neurobiologischer Erklärungsmodelle, welche Nervenbahn eine Millisekunde schneller als die andere ist - die interessieren mich bei dem Thema gar nicht) genauer differenzieren. Aber ich vermute, wir haben da ähnliche / gleiche Ansichten.
    ja , da hast du Recht . v.a. wenn man Kopf nur mit Denken , in dem Fall "bewusstem" Denken assoziiert. ist das wirklich mißverständlich.
    Deswegen versuchte ich auf das Geflecht der Psyche zum Fühlen , aufmerksam zu machen. das ist nicht getrennt , so gern das manche auch sehen möchten. (pathologische Zustände mal aussen vorgelassen )

    was die Entscheidungen angeht , da ist es eben in solchen bedrohlichen , plötzlichen Situationen nicht so stark das bewusste Denken , sondern das Unbewusste was wirkt , sowie das darauf initiierte instinktive Verhalten.
    deshalb oft das Gefühl , das nicht gehandelt (bewusst) wurde , sondern ETWAS in einem hat gehandelt.

    Für bewusste Handlungen treten die Ereignisse oft zu schnell und zu heftig ein.(Erstschlag)
    und da sind wir beim Thema . dieses ETWAS übernimmt die Steuerung . .selbstverständlich können Automatismen zur Anwendung kommen , z.b. astreine Judorolle bei Unfällen ....
    das läuft dann aber über Autopilot , und nicht über bewusste Entscheidung und die körperliche Reaktion , schiessen danach ein mit all ihren Auswirkungen. du stehst auf und die Beine fangen an zu wackeln ..

    Wären wir in einem Kampf hätten wir über Automatismen (Reaktion .. Ausweichen, Blocken , Sprawl , vll. sogar Konter ) den Erstschlag überlebt und jetzt erst reagiert der Körper mit den Stressymptomen ...... ab jetzt wirds heikel . ...... wenn man weitermachen muss , und der Körper nur noch ein Bruchteil an gewohnter Spannung oder Entspannung , , Koordination ... hergibt , aber
    jetzt gilt es den Zustand zu akzeptieren , ja zu nutzen und trotzdem zu bewusstem Handeln zurück zu finden. da kommt das Trainierte ins Spiel.....
    das wäre die Situation ..
    Handlung geht voraus (Automatismus ) .....Stress wird realisiert ... .Körperliche Reaktion schiesst nach ...... Handlungsfähig bleiben .

    andere Situation ist
    Situation wird als Stress Interpretiert (Anblick einer Klinge , anbahnende Prügelei , Überfall )............ Körperliche Reaktion tritt ein .......... Handlungsfähig bleiben.

    hier ist die Wahrnehmung und ihre Interpretierung das Entscheidende , wie stark das Stresslevel hochgefahren wird und der Köper reagiert.
    je heftiger dich ein Ereignis trifft , je unkontrollierter der Rahmen scheint , je chaotischer der Input desto stärker übernimmt das Instinktive dein Verhalten , und drängt dein bewusstes Denken zurück. (Kopf wie Watte , Tunnelblick , kein klaren Gedanken fassen können ......)
    und das BEVOR irgendeine Handlung stattfand.

    das bewusste Denken schafft es nicht die Informationen zu verarbeiten , zu viele Variablen , zu wenig Anknüpfungspunkte , kein greifbarer Rahmen um vertraute Muster abzurufen , ... keine Strategie ..... Überforderung ... umschalten zu Autopilot ...... Instinkt .

    und diesen Autopiloten in sich , den Instinkt , das Animalische in sich , das sollte ich kennengelernt haben , mich ihm gestellt haben . dann kenne ich auch einiger massen meine persönlichen Mechanismen . mein natürliches Verhalten und meine natürlichen körperlichen Reaktionen und die kann ich dann gezielt mit meinem KK-Training verbinden.

    man kann nicht alle Scenarien die möglich sind durch spielen . alle Trigger aufarbeiten , alle Glaubenssätze betrachten , es wird also immer was unvertraut bleiben , eine Situation , die man gar nicht auf den Schirm hatte ....

    was aber immer bleiben wird , ist dein eigenes persönliches instinktives Handeln . das wird immer durchdrücken . nimm es , betrachte es , akzeptiere es , benutze es und dein System hat einen gemeinsamen Nenner , einen vertrauten Punkt , auf den es immer zurückgreifen kann. egal was oder wie es geschieht, man wechselt in seinen vertrauten Modus . und der ist dann eine Mischung aus Autopilot und Bewusstem , kein entweder oder .

    paradox oder ? gerade das aus chaotischen Zuständen entstandene Verhalten, kann ein Schlüssel sein, um Handlungsfähig zu bleiben , um zu bewusstem Handeln zurück zu finden, auf Basis des Instinkts.
    Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)

  15. #90
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    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen

    paradox oder ?



    Und zum Rest:
    Man kann Energie investieren, darum zu kämpfen, dass alles so bleibt wie es ist oder um sich Neuem zuzuwenden. Ich jedenfalls werde keine Energie investieren, um dem Pferd von Buddha zu erzählen.

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