Zitat von
Jobi
Tut mir ja leid, ich seh' da irgendwie überhaupt keinen Wiederspruch: Ich bring den Leuten bei mir grundsätzlich erst mal kämpfen bei, alles was dazu gehört. Dh. Körpergefühl, Körpermechanik, Distanzgefühl sowie Taktik und grundlegende Prinzipien. Über die Methodik dafür bin vor allen ich als Trainer zuständig, nicht der Verband oder das System(und das ist für mich das gute am DJJV- JJ)!!!
Ich bringe kämpfen so bei, das sie es sowohl für sportliches Rollen im Training auf der Matte nutzen können als auch um auf der Straße ihre Haut zu retten.
Das ist meine Aufgabe als Trainer, nicht die des Verbandes oder des Systems. Ich muß mir einen Kopf machen, wie ich das hinkrieg, kann mir aber vom Verband Hilfe in Form von Weiterbildung holen. Und glaubt mir, es gibt sehr, sehr gute Leute im Verband, wo ich die Möglichkeit dazu habe. Das ist, glaub ich, auch unstrittig.
Auf diesem Weg, also meinen Leuten kämpfen beizubringen in jeglicher Hinsicht, gibt es verschiedene Methoden, die mit der Umstellung des Prüfungssystems und der damit verbundenen Öffnung der DJJV- Ju-Jutsu "neu" in dieses Eingang gefunden haben. Diese Methoden, die aus dem FMA, dem KM, dem BJJ, dem Kickboxen usw. hinzugewonnen wurden, stehen neben den Methoden vor JJ2000, die eigentlich ausschließlich aus Judo (vor allem Kodokan goshin jutsu), Shotokan Karate und Aikido herrührten.
Das Prüfungsprogramm steht da erst mal ganz woanders, hat (für mich!!!) einen anderen Zweck: es ist der kleinste gemeinsame Nenner, den mir der DJJV für JJ2000 vorgibt, was die Leute zu welchen Zeitpunkt ungefähr kennen und einigermaßen brauchbar vorzeigen können sollten. Mehr nicht.
Es gibt dann immer eine mehr oder weniger große Schnittmenge zwischen dem Prüfungsprogramm und meinem Weg für meine Leute auf dem Weg zum Kämpfen. Das heißt, einige Sachen, die rein zufällig im PP vorkommen, werden bei mir sehr ausführlich trainiert, weil sie zum Kämpfen sehr geeignet sind. Die sitzen dann bei meinen Leuten richtig, also in Feinform und anwendungsfähig.
Und dann gibt es Sachen im PP, die nicht in der Schnittmenge sind. Die lernen sie kurz vor der Prüfung kennen, üben sie und zeigen sie mir in der Prüfung dann in Grobform, aber vom Prinzip her richtig.
Voilá.
Ich hab im Jahr 2000 mit JJ angefangen, hatte erst einen Trainer, der mit den neuen Methoden klar kam und sie damals sofort ins Training integrierte. Nach 3 Jahren wurde dieser von einem anderen Trainer abgelöst, der mit dem "neuen Zeug" überhaupt nicht klar kam und wir im Training dann offiziell kein Ju-Jutsu (JJ2000) mehr betrieben sondern ab da "Jiu Jitsu", weil das "klar strukturiert" sei und somit "sowiso eh besser". Erst bei meiner Trainerausbildung (DJJV- Ju-Jutsu) 10 Jahre später hab ich begonnen zu begreifen, wie der Hase läuft.