Da mit Speeren nicht nur gestochen sondern auch "gerungen" und geschlagen wurde, ist die Verwendung nicht unähnlich. Die Verwendung solch langer Schwerter war auch anfangs ausgesprochen militärisch, im Umfeld von Milizen, Familienkünsten und Leibwächterei kamen die erst viel später auf. Und dort griff man mit recht hoher Wahrscheinlichkeit auch auf eigene oder Erfahrungen von Familienmitgliedern im Militär zurück, und hat sich das eher nicht auf der Toilette überlegt. Es gibt nur wenige Details die mit einem Schwert zusätzlich sinnvoll sind, wo dem Speer die Schneide fehlt.
"Künstlerischen" Umgang mit dem Schwert findet man eher beim Jian, aus Günden der Geschwindigkeit solcher kürzerer, leichterer Waffen. Solche seltenen bzw. esoterischen Stile findet man bei langen Säbeln also eher gar nicht. Wenn man nach sowas sucht, findet man es entweder nicht, oder wird es mit einem Fake zu tun haben der aus Samuraifilmen und dergleichen gebastelt ist. Da muss man sich dann mal durch die diversen authentischen japanischen Schulen arbeiten bis man was besonderes findet, falls das die Idee ist. Die sind in der Regel sehr gut dokumentiert, und zumindest teilweise authentisch bis heute tradiert.
Im chinesischen Bereich findet man einfache handwerkliche Methoden, eben das was ganzen Gruppen in kürzerer Zeit beigebracht wurde, und wo man nach "Kung-Fu"-Methodik durch permanentes Praktizieren mit der Zeit eine sehr hohe Routine, Schnelligkeit und Präzision erworben hat. Kung-Fu heisst "skill aquired through work", im Sinne von 10 Jahre als Koch das Messer geschwungen bis man extrem schnell und sicher damit Dinge trifft. Zwiebeln und so. Da geht es dann um so Dinge wie, den eigenen Körper richtig gut zu bewegen, und den einen Schritt den man braucht im entscheidenden Augenblick mit dem richtigen Timing zu tun. Und dann in dem Augenblick aus der besseren Position die eine Aktion zu machen, um den Daumen abzutrennen (oder die Hand), oder den einen Stich in den Kopf zu treffen. Danach ist der Kampf vorbei, ohne zwei Hände bewegt man keinen Speer mehr. Das kann man auch prima mit Holz simulieren und üben, nur bitte nicht mit voller Wucht auf die Hand kloppen. Die ist danach nämlich auch mit Handschuh Matsch.
Der ganze Hintergrund ist, sich mental auf etwas altes, archaisches und authentisches einzulassen, und den Geisteszustand mitzunehmen. Als "Skill" wird man es eher nicht benötigen, Leute mit einem 1,30 langen Säbel zielgenau in den Schädel zu treffen, die körperlichen Fähigkeiten und das Geistige kann man auf jeden Fall gebrauchen. Und zwar wenn es darum geht, besser im Autoverkehr zu reagieren, und so. Es verbindet uns mit der Erfahrung aus früheren Jahrtausenden.
"Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)