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Thema: Funktionales IMA Krafttraining

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  1. #1
    gast Gast

    Standard Funktionales IMA Krafttraining

    Edit
    Abgespalten von dem Krafttraining und ZZ Thread.
    In diesem Thread ist die Entwicklung von funktionaler Kraft in den inneren KK das Thema. Wie macht man das z.B. kombiniert mit Standübungen, mit Qi Gong, langsamen Bewegungen etc...
    Gruss, Thomas
    /Edit



    Vor lauter Harmonie scheint ja alles in's Stocken geraten zu sein.

    Wenn wir schon hier bei Krafttraining und Stehen sind. Ganz allgemein und unabhängig vom Yiquan (Kann ja jeder aus seiner Erfahrung plaudern), wie löst ihr das Problem mit dem Krafttraining eigentlich? Besser gesagt, wie macht ihr Krafttraining im Stehen?
    Oder seht ihr im Stehen (wie auch immer man jetzt Yi integriert oder nicht) hauptsächlich das Ziel eine Neue und ganzheitliche Struktur zu entwickeln und Krafttraining würde dann eher auf einer anderen Schiene laufen, wie z.B. Waffen, Langstock, Eisenkugel etc?
    Oder ist für euch die neue Struktur schon eine Art "Krafttraining" für sich? Würde das vielleicht für den ein oder anderen hier vielleicht auch bedeuten, je länger man steht desto mehr Struktur, ergo desto mehr Kraft?
    Geändert von T. Stoeppler (14-06-2017 um 21:26 Uhr) Grund: Neues Thema eröffnet

  2. #2
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    Standard

    Ich möchte dringend davon abraten, mit sich zu experimentieren um extreme Handlungen zu forcieren. Der Wuji-Zustand insbesondere über lange Zeit täglich eingenommen reicht völlig - auch für extreme Jin-Handlungen, so man denn die Ressourcen hat, und der Körper angefangen hat sie spontan einzusetzen. Die Langfassung habe ich mal weggelassen.

    Beni, ich persönlich würde bei Standübungen / Formen egal welcher Art keine Belastungsorgien verwenden. Entweder rein langsames Bewegungstraining, Zhan Zhuang, oder Kraftbelastung, nicht mischen. Sprich, wenn man mit Power arbeitet dann in Echtzeit indem man schlicht nur Dinge durch die Gegend wuchtet.
    "Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)

  3. #3
    gast Gast

    Standard

    Hallo Klaus,

    So wie ich das Yiquan z.B. kennengelernt habe, haben wir kein Krafttraining das auf äussere Hilfsmittel zurückgreift. Auch nur im sehr kleinen Bereich über tiefe Stände. Wie ja schon weiter oben beschrieben legen wir auch keinen Wert auf sehr langes Stehen, sprich Kraft (Struktur) über das lange Halten verschiedener Positionen zu entwickeln.

    Dennoch ist "Kraft" bei uns, was man auch immer darunter versteht, ein ganz essentielles Merkmal, ohne das es nicht geht. Da wir ja jetzt schon in diesem Thread das Problem Krafttraining haben, fände ich es schon mal interessant wie das Problem denn jeder so angeht. (Evtl. könnte man das ganze ja auch in einen extra Thread verschieben.)

    Dazu eine kleine Geschichte von Yang Shaogeng, der Lehrer meines Lehrers. Er war mit Wu Tunan (Taiji) sehr gut befreundet. Als sie gemeinsam pushten, hat Yang Shaogeng langsam mehr Kraft in das Pushen reingelegt um Wu Tunan etwas zu testen. Als der dann aber auch entsprechend "Kraft" erwiderte, meinte Yang ironisch, er dächte Taiji würde nur "Yi" benutzen und kein "li" (Kraft), worauf Wu dann wohl auch nur gegrinst hätte.
    Worauf ich hinaus will, ohne Kraft geht's nicht. Die Frage ist einfach nur, was für eine Kraft und in welcher Weise sie denn entwickelt wird? Oder, wer meint komplett ohne Kraft geht auch, wie geht man denn dann mit Kraft um die reel auf einen einwirkt?

  4. #4
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    Ich z.B. mache recht wenig ZZ, aber durchaus Übungen, die effektiv in den selben Formenkreis fallen. Dazu gehören relativ langsame Bewegungen mit leichten Gewichten/Waffen aber eben auch schnelle, ballistische Übungen mit ordentlich Gewicht - das aber sparsam, und auch nur wenn ich mich vorher in den bekannten "inneren" Bewegungsmodus reingearbeitet habe.

    Im Grunde genommen finde ich es eben eine recht typische Sache, erst den Gesamtzustand auf "IMA" zu schalten und dann auch belastende Übungen auszuführen - in einem gesunden Rahmen. Unter Umständen merkt man die Kraft, die man dabei einsetzt gar nicht (alles wird "leicht") - der Körper aber schon, der zahlt danach die Zeche.

    Gruss, Thomas
    Erschrickstu gern / keyn fechten lern

  5. #5
    gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von T. Stoeppler Beitrag anzeigen
    .....
    Im Grunde genommen finde ich es eben eine recht typische Sache, erst den Gesamtzustand auf "IMA" zu schalten......
    Ich denke auch, das ist der springende Punkt. Wenn diese Grundvorraussetzung nicht erfüllt ist, verstärkt man mit Kraftübungen, egal welcher Form, erstmal nur seine schlechten Angewohnheiten Kraft zu nutzen.

    Wie würdest du denn den IMA Modus beschreiben?

    Im Yiquan bei uns steht z.B. ganz zentral im Zentrum erstmal schlecht koordinierte Kraft umzuwandeln in eine weiche, flexible, elastische, ganzheitliche Körperkraft. Dass der gesamte Körper als ein Muskelstrang zusammenarbeitet. Das wäre z.B. ein Grundziel was ganz am Anfang steht. Stehen bietet da ein sehr gutes Labor dazu sich mit dem Problem effiziente Bewegung/Krafteinsatz auseinanderzusetzen, da das komplexe erstmal auf das einfache reduziert wird.


    Zitat Zitat von T. Stoeppler Beitrag anzeigen
    .....und dann auch belastende Übungen auszuführen - in einem gesunden Rahmen. Unter Umständen merkt man die Kraft, die man dabei einsetzt gar nicht (alles wird "leicht") - der Körper aber schon, der zahlt danach die Zeche.

    Gruss, Thomas
    Ich denke auch, dass man sich, wenn man seine KK auch ernsthaft als KK betrachtet und nicht aus Spass an der Freude oder nur des "Dao" wegen macht, sich schon auch ernsthaft der Sache Kraft auseinander setzen sollte. Um seine Struktur zu halten und einzusetzen braucht man schon eine Form von "Kraft" und Kraft im weitesten Sinne geht über Sehnen und Muskulatur. Die können traininert werden --- wie auch immer.

    Im Yiquan steht ganz Zentral der Begriff "zhengli" (争力). wörtlich übersetzt miteinander ringende/kämpfende Kräfte. Damit ist im Prinzip nichts anderes gemeint als eine Form von Isometrie. Doch ist das im Yiquan in ein ganz eigenes Trainingskonzept eingebunden und sollte einfach als Prinzip verstanden werden. In der konkreten Ausführung ist es mit isometrischen Übungen aus der Physiotherapie oder dem Krafttraining nicht so richtig zu vergleichen.

  6. #6
    gast Gast

    Post "Ohne Kraft geht es nicht"

    Hier ein sehr guter Artikel aus dem Taiji LAger von N. Ranne

  7. #7
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    Standard

    Zitat Zitat von beniwitt Beitrag anzeigen
    Oder, wer meint komplett ohne Kraft geht auch, wie geht man denn dann mit Kraft um die reel auf einen einwirkt?
    Rickson nennt es "invisible Jiu Jitsu"... Weight distribution, connection, leverage...dadurch wird eine Struktur erzeugt die einem durchaus hilft mit realer, auf einen einwirkende Kraft umzugehen. In den TCMA wird ja eigentlich nix anderes gemacht. Aber auch dies muss man spüren, das kann man nicht sehen. Daher fand ich Ricksons "invisible Jiu Jitsu" als Titel einfach nur super!

  8. #8
    gast Gast

    Standard

    Aber irgendwo muss ja auch eine gewisse Kraft herkommen die Struktur zu halten... Oder wird im BJJ (deine Linie) keinerlei Krafttraining, wie auch immer, gemacht?

  9. #9
    Registrierungsdatum
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    2.586

    Standard

    Zitat Zitat von beniwitt Beitrag anzeigen
    Aber irgendwo muss ja auch eine gewisse Kraft herkommen die Struktur zu halten... Oder wird im BJJ (deine Linie) keinerlei Krafttraining, wie auch immer, gemacht?
    Helio Gracie wog 48 Kg und hatte Asthma...Bei uns wird keinerlei spezifisches Krafttraining betrieben. Die Struktur bildet sich aus den oben genannten Komponenten.

  10. #10
    Alpensahne Gast

    Standard

    mein bescheidener Senf dazu:
    ich würde ZZ also Bewegungen im Stehen; NICHT mit Bewegungen in Bewegung; zB. die bereits erwähnte Energiegewinnung miteinander mischen. (wurde bereits erwähnt.).
    rein zur Energiegewinnung würde ich auch andere Dinge empfehlen; wie z.B.
    Seidenübungen, Hung Gar Eisendrahtform, ... 10 Elementeform + diverse Qigongübungen, die Dir wahrscheinlich kaum jemand tatsächlich beibringen wird,
    weil leider der tatsächliche Kenntnisstand vieler "Lehrer" z. Teil gering ist,
    d.h. viele Übungen zwar steigern die Gesundheit, um wirkliche Energiegewinnung werden ein paar Übungen nicht ausreichen,

  11. #11
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    1.494

    Standard

    Zitat Zitat von Gong Fu Beitrag anzeigen
    Rickson nennt es "invisible Jiu Jitsu"... Weight distribution, connection, leverage...dadurch wird eine Struktur erzeugt die einem durchaus hilft mit realer, auf einen einwirkende Kraft umzugehen. In den TCMA wird ja eigentlich nix anderes gemacht. Aber auch dies muss man spüren, das kann man nicht sehen. Daher fand ich Ricksons "invisible Jiu Jitsu" als Titel einfach nur super!
    Zitat Zitat von Gong Fu Beitrag anzeigen
    Dasselbe Prinzip um eine Struktur aufzubauen und sein Gegenüber zu manipulieren habe ich so in den TCMA kennengelernt und unterrichte ich auch so.
    Kraft und Geschwindigkeit sind die Attribute die man als erstes verliert (sei es im Kampf oder im Alter). Also sollte man darauf bemüht sein andere Attribute zu entwickeln die einen ein Leben lang begleiten können.
    Danke für den Hinweis auf das "invisible Jiu Jitsu" - da ich nicht in diesem Bereich unterwegs bin, fand ich es interessant zu lesen und kann die von Dir beschriebenen Parallelen zu den CMA nur so bestätigen. Diese Art mit Kraft umzugehen ist aus meiner Sicht eine wesentliche Grundlage.

    Zitat Zitat von Gong Fu Beitrag anzeigen
    Deswegen nutzt Rickson auch eine andere Art der Atmung welche er sehr eindrucksvoll an einem Luftballon demonstriert.
    Kann man diese Demonstration im Netz sehen?
    Man kann Energie investieren, darum zu kämpfen, dass alles so bleibt wie es ist oder um sich Neuem zuzuwenden. Ich jedenfalls werde keine Energie investieren, um dem Pferd von Buddha zu erzählen.

  12. #12
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    2.586

    Standard

    Zitat Zitat von Nagare Beitrag anzeigen
    Kann man diese Demonstration im Netz sehen?
    Habe ich noch nicht im Netz gesehen. Er nimmt einen Ballon atmet ein und in den Ballon aus...Dasselbe macht er mit einem zweiten Ballon aber mit einer Atemtechnik wie sie auch im Yoga verwendet wird. Das Resultat zeigt dann ziemlich eindeutig womit man "mehr Luft hat". Es gibt aber auch Clips auf YouTube wo man Rickson beim "Atemtraining" sehen kann.
    Ich persönlich nutze diese Technik immer.

  13. #13
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von beniwitt Beitrag anzeigen
    Oder ist für euch die neue Struktur schon eine Art "Krafttraining" für sich? Würde das vielleicht für den ein oder anderen hier vielleicht auch bedeuten, je länger man steht desto mehr Struktur, ergo desto mehr Kraft?
    Das kommt darauf an, wie man steht.
    Üblicherweise neigt der Körper dazu sich das Leben zu erleichtern und wenn der Lange in einer Position stehen muss, wird er eventuell eine Schonhaltung einnehmen, die subjektiv angenehmer ist, aber nicht die beste Struktur darstellt.
    Umgekehrt kann eine Korrektur in eine in manchen IMA angestrebte Struktur von Ungeübten vergleichsweise kurz durchgehalten werden und der Körper anstreben, den subjektiv unangenehmen Zustand wieder zu verlassen.

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