Wie wird sich eurer Meinung nach das BJJ in den nächsten Jahren entwickeln?
Wie wird sich eurer Meinung nach das BJJ in den nächsten Jahren entwickeln?
meinst du technisch oder als sportart?
Hmm...
vom technischen her: Oldschool bleibt Oldschool, die Wettkampfvariante wird noch filigraner, allerdings auch immer mehr "straßenuntauglich".
Von der sportartlichen Entwicklung her befürchte ich, dass BJJ immer mehr in die Breite gehen wird und von den Anforderungen abflachen wird. Es gibt immer mehr Schulen, die überleben müssen, also werden diese Kompromisse eingehen. BJJ wird auch vermehrt von den Vereinen angeboten werden (z.B. DJJV) und wird entsprechend breitensportlich angepasst werden. Die Entwicklung wird die sein, die das Judo seit zwei Jahrzehnten gegangen ist.
Btw.: Ich habe letztens auf einem Lehrgang Blaugurte erlebt (Namen der Linie nenne ich hier keine, wer mich kennt, kann fragen)... wenn die Blau sind, bin ich tief Purple auf dem Weg zu Braun.
Geändert von Asterix2 (02-06-2017 um 22:46 Uhr)
Was genau unterscheidet denn Oldschool-BJJ vom Sport-BJJ?
Bzw was verändert sich durch die Entwicklung gen Breitensport?
Oldschool vs. Sport: Im Optimalfall unterscheidet sich nichts. Ansonsten ist Oldschool in meinen Augen kurz, knapp und dreckig, SV. "Sport-BJJ" halt mehr auf Gegner ausgelegt, die dummerweise auch BJJ können. Damit müssen dort mehr technische Finessen gelernt und angewendet werden. Eins schließt das anderen natürlich nicht aus.
Breitensport... viele bunte Gürtel nach Prüfungsordnungen vorgetanzt. Lies mal Rambats Beiträge zu diesem Thema im Bereich Judo. Ich befürchte, dass der Mythos "Blaugurt im BJJ = Kampfmaschine" schon lange ad acta ist.
Breitensport glaube ich nicht, dafür ist BJJ eine zu krasse Subkultur, das wird schon immer eher so in kleinem Rahmen bleiben.....
Gürtel verschenken, naja das wird immer von Lehrer zu Lehrer unterschiedlich sein, das gab es schon immer und das wird es auch immer geben, aber ich denke nicht das es ein Trend wird.
Sport BJJ wid sich schnell und krass weiterentwickeln. Ich glaube das in 10 Jahren vielleicht beide Sportler auf dem Po sitzen, quasi Double Guard Pull und das die Kämpfe aus dieser Position starten werden, könnte ich mir gut vorstellen.
Die Techniken werden das Regelwerk noch perfekter ausnutzen und im No-Gi Bereich werden sich die Leglocks noch mehr etablieren, wären sie im Gi Bereich aussterben.
Oldschool BJJ wird so bleiben wie es ist, ich denke mal die Gracies haben da ihre Standarts gesetzt und das wird so bleiben. In Deutschland wird das aber keine großen Auswirkungen haben, da bleibt es bei 99% Sport BJJ denke ich.
Im MMA wird BJJ mehr und mehr Aussterben, weil man es für das Regelwerk einfach nicht braucht.....
Und für mich persönlich wird Jiu Jitsu idealerweise immer aufwandsloser und weicher, aber das ist halt meine individuelle Entwicklung, das hat keinen Einfluss auf den Markt.......
Im MMA hat man Runden, Stand Ups, Vaseline, Schweiss, nackte Körper mit Null-Reibungswiderstand.....
Es ist wesentlich sinnvoller die obere Position zu erringen und von dort aus Ground und Pound zu starten, weil das Risiko getappt zu werden, durch die oben beschriebenen Faktoren relativ gering ist und die Arme kaum kontrolliert werden können. Submissions von Oben lohnen sich auch nicht, weil Befreiungen eben relativ einfach sind, wenn es keinen großen Reibungswiderstand gibt.
Da schlägt man lieber und sammelt Punkte, bzw. macht nix und wartet drauf das der Kampfrichter wieder aufstehen lässt, bzw. die Runde zu Ende ist.
Die Leglocks im Gi Bereich sterben aus, weil sie eben verboten sind und warum sollte man sich in einer Sport BJJ Schule mit etwas beschäftigen, was das Regelwerk nicht zulässt? Macht ja keinen Sinn.
Und mit der Double Guard Pull Position....Weil es halt oft schon so ist, denke ich, das es irgendwann die Standart Start Position sein wird.:-)
Sie sind doch gar nicht verboten abgesehen von so ner unsinnigen Regel wie Reaping the Knee und Heelhook verbot und werden mit Sicherheit nicht aussterben (so lange nicht irgend ein "Alwissender Spezialist" mit Führungsposition in der IBJJF auf die Idee kommt auch die restlichen Leglocktechniken zu verbieten).
Momentan gibt es doch einige Kämpfer die gerne mit Toehold und Kneebars gewinnen (Kneebar find ich by the way im Gi sogar noch deutlich effektiver). Der Estima Lock und Victor Estima sind jetzt auch nicht unbedingt unbedeutende Randerscheinungen
Doppel Guard Pull: habe ich heute bei der Eastside Batterie des BJJBD nicht gesehen. Ist auch Quatsch, da die neuen Regeln da schnell Punkte vergeben... Der erste, der wieder hochkommt, hat 2 Punkte. Und kommt keiner hoch und hat nach 20 Sekunden keiner einen Submission - oder Sweep Ansatz gibt es Verwarnungen.
Kneebar und Toe Hold ab Braungurt, d.h. der durchschnittliche BJJler wird erst nach langer Zeit, oder gar nicht dahin kommen, diese Techniken anwenden zu dürfen und somit ist es dann auch beim Sparring nach Wettkampfregeln raus.
Und 2016 (kann man nachlesen) gabs bei den Worlds mehr Double Guard Pulls als Takedowns und die Takedowns die es gab, entstanden zu einem großen Teil aus Situationen, in denen ein Kämpfer in die Guard springen wollte.
Nachzulesen hier.
https://www.bjjheroes.com/editorial/...ng-numbers-2-0
Tatsache Kneebars scheinen echt erst ab Brownbelt zu gelten. Hatte irgendwie ab Bluebelt im Kopf
Denke aber das es "den durschnittlichen BJJler" nicht gibt. Hab heute NoGi in Holland gekämpft und schon bei der "Novice" Klasse hab ich Kneebars, Straight Footlocks und gute Transitions dazwischen gesehen. Ab Advanced und in Elite gabs dann auch einige echt schöne Imanaris Rolls und Inside Sankaku Battles.
Es gibt halt hier wirklich teilweise die klassischen Oldschool-Schulen wo man schon gesteinigt wird, wenn man nur die Beine reapt und dann gibts die moderneren die auch MMA und viel im Nogi unterrichten (wo gerade die ganzen Sub-Only Formate a la EBI viel Eindruck hinterlassen) .
Das Problem mit den Guardpulls sehe ich genauso. Für mich gehören Würfe und Takedowns genauso zum Grappling im Allgemeinen wie Schrittarbeit oder Meidbewegungen im Striking.
Ich sehe das ganze auch nicht negativ, jeder hat ja die Wahl was er macht und von daher ist es ok das es die verschiedensten Stile gibt.
Ich denke das Gi und No-Gi in Zukunft auch noch mehr auseinander gehen werden, man sieht ja wie Leglocks und auch Eddie Bravos kreatives Zeug mehr und mehr im No-Gi Bereich kommt.
Im Gi, bestimmen halt auch die Regeln, die Entwicklung, d.h. die IBJJF hat einen großen Einfuss auf die Art und Weise wie sich das BJJ in Zukunft enwickeln wird.
Und eigentlich sind das auch die einzigen zwei großen Strömungen, die ich im BJJ erkennen kann.
BJJ für MMA oder für die SV oder halt Oldschool BJJ(Ich mag den Namen eigentlich nicht, weil er oft für was anderes steht, als ich persönlich damit verbinde) ist so klein das es wohl nicht viel Einfluss auf die Szene haben wird.
Sieht man z.B. auch in den USA, der Markt an Instructionals für Sport BJJ ist am größten, weit dahinter kommt No-Gi und gute MMA / BJJ Instructionals gab es wohl das letzte Mal mit Sperry vo 15 Jahren:-)
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