Also um nochmal alles kurz Zusammenzufassen:
Das Hanbo-Jutsu das sich seit 2016 vermehrt im DJJV verbreitet mit eigener Prüfungsordnung ist ein neuer Aufguss des Gendai Goshin Hanbojutsu des Georg Stieblers.
Dieser verfasste 1978 bereits ein Buch Namens Bo-Karate und behauptete im Kukishin Ryu ausgebildet zu sein.
Dies war ein Jahr nachdem das Nunchaku, die damals beliebteste Kobudowaffe in Deutschland verboten wurde und sich Trainingsleiter total um orientieren mussten.
Das Herr Stiebler jemals Kontakt zu einem Shihan der der Kukishin Ryu hatte ist nicht belegt und auch unwahrscheinlich. Da er in der Präsentation seines "Kukishin Ryu" elementare Fehler begeht wie zum Beispiel das Kukishin Ryu dem Okinawa Kobudo zuzurechnen.
Was eher wahrscheinlich ist das er die Idee und einige Techniken des 1971 veröffentlichten Buches Stickfighting von Masaaki Hatsumi und Quentin Chambers entnahm.*
Ein weiteres Indiz für diese Vermutung ist das auf alten Werbematerialien von Herrn Stieblers Verein Zeichnungen zu sehen sind die DIREKT aus dem Buch von Mr. Hatsumi stammen.
In der Präsentation sieht das moderne Hanbojutsu jedoch sehr nach Karate aus. Sehr viel Solo Kata und einige Bewegungen die in der Tat eher an Nunchaku erinnern mögen.
Die Effektivität in der Praxis ist wie mehrere Leute mit Erfahrung in Gewalt aussagen mehr als nur Zweifelhaft.
Damit haben wir es also mit einer uneffektiven Selbtverteidigung zu tun die auch keinen Traditionellen Wert aufweisen kann.
Es erscheint als purer Cargo Kult der mal wieder im DJJV gelobbyt wird.
Ein Zahnloser ausgestoffter Tiger ohne Stammbaum den man aber in aller Ruhe streicheln kann und dessen Wärme man genießt.
Wäre ich Ju-Jutsu Praktizierender würde ich mich davon distanzieren wollen.
*= Zum Vergleich:
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